Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Migration: der Druck wächst

Alle Parteien bis auf die AfD haben das Flüchtlingsproblem in ihren Programmen zur Bundestagswahl sorgfältig ausgespart. Oder – wie die Linke – nur peripher behandelt. Das hat offensichtlich damit zu tun, dass niemand so recht weiß, wie er mit dem Thema künftig umgehen soll. Dabei schlägt es gerade jetzt wieder hohe Wellen.

Die illegale Zuwanderung nimmt – auch dank der unterstützenden Aktivitäten durch Sea watch,  Lukaschenko und Erdogan – permanent zu. Flüchtlinge werden – weil ihnen gute Fluchtaussichten suggeriert werden – erneut und immer wieder zu gefährlichen, schleppergestützten Alleingängen animiert. Sie als Manövriermasse im naiven Multi-Kulti-Gedöns oder im politischen Machtpoker zu missbrauchen, ist schändlich und zeigt, dass zukunftstaugliche Lösungen nach wie vor in weiter Ferne liegen. Dabei müsste klar sein, dass die Zuwanderung in den kommenden Jahrzehnten ein immer währendes Problem bleibt, denn weder Kriege, ökologische Desaster noch die anhaltende Überbevölkerung scheinen abwendbar. Für Europa sind weder die illegale Einwanderung noch das „gezielte Aussieben“ geeigneter Einwanderer(Brain Drain!) taugliche Mittel, um eine neue, nachhaltige Welt zu gestalten.

Ich habe oft genug darauf hingewiesen, dass es nur eine Strategie geben kann, um großflächige Fluchtbewegungen zu stoppen – die Verbesserung der Lebensverhältnisse in den Herkunftsländern. Derzeit läuft jedoch alles in die Gegenrichtung, was nur marginal mit Corona, sehr vielmehr aber mit der Gleichgültigkeit und dem Unwillen der reichen Industrieländer zu tun hat. Denn sie sind es, die den Klimawandel und die damit zusammenhängenden Umweltprobleme kontinuierlich verschärfen. Sie sind es, die – bedingt durch Land- und Rohstoffgier – söldnergestützten Abbau vorantreiben, Umwelt und Lebensgrundlagen in armen Ländern zerstören und Kriege provozieren. Allgemeine Not führt erfahrungsgemäß in großen Teilen der Welt zu weiter steigenden Geburtenraten und daraus folgender  eklatanter Arbeitslosigkeit. Genau das aber löst Konflikte und Fluchtbewegungen aus.

Solange die Existenzmöglichkeiten des Menschen auf unserem Planeten von den Mächtigen dieser Welt verkannt oder bewusst fehlgedeutet werden, wird sich die Gesamtsituation der Menschheit – und damit auch die der Flüchtlinge – nicht verändern. Die Treffen in Glasgow bestätigen leider, dass ein Paradigmenwechsel – beispielsweise ein umweltschonendes nachhaltiges Wirtschaften ohne oder mit nur geringem Wachstum – mehrheitlich abgelehnt wird. Daraus und aus der Tatsache , dass es in Europa keine Fairness bei der Verteilung von Flüchtlingen gibt, folgt, dass Geschehnisse wie die gegenwärtig zu beobachtenden weiter hingenommen werden. Deutschland bleibt das scheinbar ewige Zielland derer, die der Not entfliehen oder ihren Lebensstandard aufpeppen wollen. Daran dürfte auch die neue Bundesregierung wenig ändern können. Im Gegenteil. Man darf erwarten, dass die Grünen auf moderatere EinreiseRegeln drängen werden – ohne die Frage zu beantworten, wo denn die Grenze der Zuwanderung sei: bei 200.000 Personen pro Jahr, bei einer Million, bei drei Millionen, bei fünf Millionen pro Jahr – das Reservoir ist mit derzeit fast 82 Millionen Flüchtlingen weltweit schließlich grenzenlos. Dabei müsste doch jedem halbwegs Denkenden klar sein, dass eine geregelte, sichere Migration all derer, die einwandern wollen, zu einen gewaltigen, nie versiegenden Strom führen muss, zu einem Strom, der jede, auch die stärkste Wirtschaft im Ankunftsland kaputtspielt.

Fazit: Weder diejenigen, die dem WEITERSO frönen, noch jene, die jeglichen Zustrom gutheißen, sind künftige Problemlöser. Dennoch werden weder die einen, noch die anderen ihre Scheinargumente aufgeben. Uns alles nützt das herzlich wenig –

der AfD allemal.

Es ist völlig unmöglich, die Klimaziele zu erreichen

In Glasgow großes Klima-Geklirre mit Obama. Viel Gerede und kaum ein konkretes Maßnahmepaket. Die Staaten bei ihren Konzernen und den sie aussaugenden Global Playern in Geiselhaft. Nirgendwo ist erkennbar, dass die Emissionen demnächst signifikant sinken. Das Teilbekenntnis zur Begrenzung des Methanausstoßes gibt sich angesichts der tauenden Permafrostböden, angesichts drohender Eruptionen infolge steigender Meerestemperaturen eher lächerlich. Löste sich das Kittgefüge gefrorenen Methanhydrats in den Ozeanen – und hierfür wären nur 3-5 Grad an zusätzlicher Temperatur erforderlich –  dann stürzten Hänge, dann gingen ganze Unterseelandschaften einschließlich der darauf befindlichen Inseln in die Binsen – und ebenso die Länder, die von den darauf folgenden Tsunamis getroffen werden. Dann würde so viel gasförmiges Methan aufkochen, dass es nicht mehr lohnte, über verkraftbare Gradziele der Erderwärmung zu reden. Tatsächlich ist es so, dass die Aufheizung ungebremst voranschreitet. Derzeit, sprich: im heutigen WEITERSO läuft alles auf die 2,3 – 2,7 Grad hinaus.

Es ist ein Grundversagen der Menschheit, dass Kinder und Jugendliche – Menschen wie Greta Thunberg und Luisa Neubauer – das Banner für einen Paradigmenwechsel hoch halten, während die wirklich Mächtigen am Status quo festhalten und der globale Massenprotest ausbleibt. Die Klima-Demos in Glasgow, die Gespäche Obamas mit den Aktivisten – beides macht deutlich, wohin die Reise gehen muss, vermutlich aber nicht geht https://www.tagesschau.de/ausland/glasgow-abschlusserklaerung-101.html. Was nicht etwa konservative Zeitungen, was die die taz in diesem Zusammenhang absondert, ist bloßer Zweckoptimismus https://taz.de/Klimagipfel-in-Glasgow/!5808885/. Dass man sich in Glasgow mit dem verschärften, statt dem bisherigen Ziel (1,5 statt 2 Grad Erderwärmung) beschäftigt, sagt doch nichts über die derzeitige, verheerende  GesamtSituation und schon garnichts darüber, dass die Ziele erkennbar und weit verfehlt werden.  Zwar glauben die Protestierenden daran, dass ihr Engagement zunehmend verstanden und akzeptiert wird. An die egoistischen Grundfesten der Hauptumweltzerstörer dürfte es allerdings wenig rühren. Im unaufhaltsamen Wachstumswahn, den der Kapitalismus permanent beschert, gibt es theoretisch nur zwei Möglichkeiten einer Weiterexistenz. Entweder es wird  auf Basis fossiler, metallischer und anderer Rohstoffe solange produziert bis diese Rohstoffe ausgehen (was Atmosphäre, , Böden und Gewässer kontaminiert, degradiert und zerstört) oder eintretende Katastrophen zwingen zu Alternativen – die die Menschheit auf ein extrem niedriges Lebensniveau herunterzwingen, wenn nicht gar auslöschen.

An einen erkenntnisbasierten und vernunftgesteuerten Systemwechsel in Richtung eines demokratischen  Sozialismus+Freiheit kann ich nicht glauben. Die derzeitigen Machtverhältnisse sprechen zu deutlich dagegen. Allenfalls in der Katastrophe – in einer Welt ohne wirkliche Ressourcen und Gestaltungsmöglichkeiten – wäre ein Umsturz denkbar, der aber eher in furchtbare Verhältnisse führen würde – ganz gleich, ob wir das Sklaverei oder stalinistische Wiederkehr nennen.

Fatalerweise ist es der westlichen Politik gelungen, dass IMMERWEITERSO erfolgreich mit mehr Wohlstand zu verbinden und die Konsequenzen des zügellosen Wirtschaftens bei großen Teilen der Gesellschaft auszublenden. Klar, dass es unter diesen Bedingungen äußerst schwer fallen dürfte, umzusteuern. Amerikaner, Chinesen, Europäer, Russen, Inder und Brasilianer – sie repräsentieren mit ihren Konzernen die mächtigsten Wirtschaftsfaktoren in unserer Welt – haben die Erde erfolgreich und mit hoher Rendite ausgebeutet und ihren Bürgern eine Lebensstandard serviert, den diese unbedingt aufrechterhalten wollen. Der Preis für diese Ausbeutung – billige Arbeitssklaven und eine weitgehend kostenfrei beanspruchte Umwelt – wird bis heute verharmlos oder gänzlich aus dem Sichtfeld gelöscht. Immer mehr Menschen wollen so leben, wie gut situierte Bürger im Westen, und niemand wird sie davon abhalten, diesen Wunsch weiter zu verfolgen. Bliebe der Weg in dieses Paradies der alte, ewig verfolgte, dann bräuchten wir drei bis fünf Planeten. Die aber haben wir nicht. Was wir haben, sind hohe Geburtenraten – vor allem in Afrika, eine hohe Arbeitslosigkeit in armen Ländern, eine weitgehende Unwissenheit der Massen, militärisch hochgerüstete Systeme, eine brutale Konkurrenz um letzte  Rohstoffe und Ackerböden, weiter explodierende CO2-Emissionen (China, USA), ein unfassbares Warenangebot in den reichen Industrieländern, zugleich aber auch eine immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich sowie die totale Ablehnung einer Ideologie, die Verzicht predigt. Jeder will mindestens das behalten und weiterleben, was er bisher erreicht hat. Ja mehr noch: siehe oben!

Dieser dummdreiste Schrei nach Freiheit

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sahra-wagenknecht-so-wurde-die-linken-politikerin-zur-heldin-der-ungeimpften-a-2f1f112e-7e2a-4125-b1ad-f62b163d497fGroteske Verhältnisse in einem Land, dessen Regierende sich vor Angst einsch … , sprich: nicht fähig sind, konsequent zu handeln und durchzugreifen:

  • die allgemeine 7- Tage-Inzidenz steigtn höchstwahrscheinlich  auf 400 Infizierte pro 100.000 Ew. Christian Drosten hält im schlimmsten Fall 100.000 weitere CoronaToten für möglich https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-christian-drosten-sieht-deutschland-in-notfallsituation_aid-63975655
  • Es gibt keine allgemeine Impflicht. Droht man dem Pflegepersonal bei Impfverweigerung mit Disziplinarmaßnahmen, dann folgt der personelle Exodus und damit der Zusamenbruch des deutschen Gesundheitssystems
  • Zum 25. November soll trotz exponentiell steigender Infektionen die sogenannte epidemische Lage nationaler Tragweite aufgehoben werden https://www.tagesschau.de/inland/epidemische-lage-107.html
  • In den Schulen von NRW wurde die Maskenpflicht abgeschafft, obwohl ungeimpfte Kinder zu den wichtigsten Infektionstreibern gehören.
  • die Einrichtung neuer, kleinerer Impfzentren für die BoosterImpfungen ist schon jetzt verschlafen worden. Die niedergelassenen Ärzte werden den möglicherweise explosionsartig anwachsenden Bedarf nicht abfangen können
  • Der Virus wird sich bei Massenveranstaltungen (z. B. beim Karneval und beim Fußball), in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Industrie weiter ausbreiten, weil sich durchgängige Kontrollen, ja nicht einmal die Bereitschaft zu regelmäßigen Test landesweit erreichen lassen.

Wer sagt’s denn: Es gibt kein Corona, und schon gar nicht die Verpflichtung, sich impfen zu lassen. Der Staat benutzt das erfundene Gespenst nur, um das Volk zu reglementieren – ihm die Freiheit abspenstig zu machen. Jetzt, so die Querdenker, grenze man schonungslos aus, nehme vor allem die zur Brust, die schon immer am Staat herumnörgelten – und jetzt immer heftiger auch ihren Impfboykott zum Protestschrei aufwerten. Was für ein dummes Mittel, wo doch Klassenkampf und Corona – zumindest hier zu Lande – wenig miteinander zu tun haben. Schließlich kann jeder Bürger die notwendigen medizinischen Angebote in Anspruch nehmen – ganz gleich, ob er Millionär oder arbeitslos ist. Trotzdem begehren  vor allem diejenigen, die um des Protestes willen protestieren  weiterhin auf: Man informiere zu wenig und einseitig, schiebe die Fehler der Politik den Impfgegnern in die Schuhe, reagiere sprunghaft-uneinheitlich und zwinge zu Beschränkungen, die den Menschen mehr als gängelten. Kurzum: Man schränke die Freiheit der Menschen auf unverantwortliche Weise ein. Gewiss gibt es Einschränkungen und Fehlpässe und gewiss treffen die vor allem ärmere, zugewanderte und ungebildete Menschen. Doch sich allein darin zu suhlen, statt die Dinge in ihrer Gesamtheit zu sehen, ist grundfalsch.  

So gesehen haben auch die notorischen Besserwisser, meine Lieblinge vom Freitag – Pegasus hüh! -noch immer die falschen Hosen an. Um sich mit ihren undifferenzierten Schuldzuweisungen einmal mehr reinzureiten.  Es ist fatal, dass diese Leute nach wie vor so undifferenziert daher reden,  jedes Versagen im Pandemie Zirkus der einen, der regierenden Klientel reindrücken können? Wo es doch genug Verblödete in unserem Land gibt, die ebenso Schuld tragen, die anzusprechen aber schwer fällt. Ja, es gibt viele Menschen, die wichtige Regeln einfach so oder religiös/kulturell motiviert ausblenden und missachten https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-die-psychologie-der-unvernunft-kolumne-a-6de180be-d04b-4351-8359-b25d4c71b82d . Derer  nimmt man sich kaum an oder verlangt vom Staat, dass er die Betreffenden solange mit Infos zudröhnt , bis die Große Erkenntnis schwant. Klar, der Staat müsste sich der Daseinsfürsorge sehr viel stärker widmen als er es derzeit tut. Doch ihn aufs letzte Krümelchen Hilfe zu verdonnern, geht echt zu weit. Es gibt eine Eigenverantwortung der Bürger, es gibt NGOs und private Hilfstruppen, die stützen können. Man muss sich, wenn man hilflos ist, zumindest bemühen, die Helfer zu finden. Und dann verinnerlichen, dass impfen und Testen unabdingbar sind. Der Seuche jedenfalls werden wir nur Herr, wenn alle, wenn Menschen aller Couleur mitmachen.

Das gilt ebenso für die Regierenden. Schickt  endlich mehr Impfteams+Dolmetscher+Psychologen in die Problemzonen, rufe ich. Und ja – das ist ernst gemeint!  Doch linke Intellektuelle macht ebenfalls mit! Verlasst eure Elfenbeintürme und begebt euch an die Front, an die Fehlstellen, die von Dickfelligen, Bekifften, Schmarotzern und Blödianen besetzt sind. Und denkt dann ideologiefrei darüber nach,  was eine unerträgliche Einschränkung von Freiheit wirklich und anderswo bedeutet. Nehmt den Atlas, surft mal und versucht euer Verwöhntsein – diesen Ruf nach endlos BESSER – ein wenig  abzulegen!

Spurwechsel: Wir  kennen die Tiraden zum Thema  Freiheit  auch von dem, der jetzt in die Ampel will. Der hatte vor der Bundestagswahl getönt, aber nicht die Freiheit an sich, sondern eine für Neoliberalismus und Konzerne gemeint. Etwas, das bei einfachen Menschen kaum oder gar nicht ankommt oder missverstanden wird. Gezogen hat das aber. Und viel querdenkendes Wahlvolk generiert. Nun, meine Auslegung wird Lindner – zumal jetzt – streng von sich weisen, den Geruch eines wahlkampfbestimmten Schachzuges aber kaum abwerfen können. Er hat die Prozente eingefahren und kann sich jetzt zahm geben.

Aber um Lindner geht es hier nicht. Es geht um den Impfstatus in Deutschland, und der ist im Vergleich zu dem der meisten anderen europäischen Ländern mehr als mickrig. Was uns in Kürze größte Probleme bescheren dürfte. Allgemeine Inzidenzen und die Hospitalisierungsinzidenz* zeugen davon, und sie steigen überproportional.

Sind wir Deutsche  die Idioten in Europa? Müssen erst 100.000 unterm Gras liegen, bevor wir dem Pflegepersonal, ja dem ganzen Land,  die Impfpflicht aufdrücken? Müssen wir den Chinesen immer eine aufs Haupt hauen, wo die doch extrem wenig Tote zulassen?

Es ist grotesk, aber immer erst, wenn „die Kacke am Dampfen ist“, wenn die Massen sozusagen vom Unheil weichgeklopft sind und notgedrungen so etwas wie Einsicht (oder eher Angst?) aufdämmert,  reagieren die ebenfalls von Angst (hier aber: von AufruhrAngst) besessenen Regierenden. Dann allerdings auch nur in Flickenteppichen und inkonsequent. Verordnet (besser gesagt: föderal verunordnet) wird, kontrolliert aber eher wenig oder gar nicht. Dabei sollte klar sein, dass bundesweit die gleichen Regeln gelten müssten. In Abhängigkeit von einer aus Inzidenz und Hospitalisierungsinzidenz konstruierten gewichteten Kennziffer müssten deutschlandweit die gleichen AntiCoronaMaßnahmen gelten**. Das haben einige der führenden Politiker bis heute nicht verstanden – müssen das aber jetzt checken.

In Portugal sind über 90% der Menschen geimpft. Sie haben weiter gedacht, vertrauten ihren Epidemiologen, konnten sich auf umsichtige, wissenschaftsoffene Politiker verlassen, blieben diszipliniert und  verhielten sich der Gemeinschaft gegenüber rücksichtsvoll. Bravo!

In Germany wird das Vertrauen in die Wissenschaft, werden Rücksichtnahme und Verantwortung für die Gesamtheit nicht von der Mehrheit der Menschen, wohl aber von einer schlagkräftigen Minderheit in Frage gestellt. Zum einen wird unaufhörlich die Einbeziehung von neuen Leuten in die Beratungsgremien der Regierungen gefordert, weil man die derzeit Berufenen für konservativ oder korrumpiert hält. Auch in Talkshows sollen vermehrt Gegner der „vorherrschenden Meinungsmacher“ geladen werden. Weil das den Diskurs auf eine breitere Basis stellen und Corona demokratischer ausrotten würde. Blanker Unsinn! sag ich da. Umfang und Struktur der Experten stehen fest, alle Fachrichtungen und Fraktionen sind vertreten – wenngleich in einer Auswahl und Ausrichtung, die vom politischen Auftraggeber beeinflusst ist. Und wenn schon. Man wird kaum erwarten können, dass eine Partei, die ihren Sitz im Bundestag fast verpasst hätte, die Kandidatenliste festlegt. Die eine, weitreichende Objektivität gibt es eben nicht. In Sachen Corona ist das weniger bedenklich als in Sachen Bildungsgerechtigkeit, Mietendeckel oder Mindestlohn. Denn die Seuche betrifft alle gleichermaßen. Und die allgemeine Gefahr gebietet es, sauber zu reagieren. Die verfluchten Reichen und Mächtigen könnte es genauso erwischen.

Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: In Deutschland  existiert ein idiotisch erweiterter“ Freiheitsbegriff“. Man könnte glauben, sie alle, sie … die Leugner, Verschwörungstheoretiker und Querdenker wünschten sich hinein in einen Mix aus „House of cards“, „The loudest Voice“ oder „Yellowstone“, hinein in ein Amerika,  wo jeder mal rumballern, Leute umlegen und Gesetze per Scheck ausklicken kann.

Besonders befremdlich finde ich, dass auch Sahra ins Horn der Impfverweigerer stößt https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sahra-wagenknecht-so-wurde-die-linken-politikerin-zur-heldin-der-ungeimpften-a-2f1f112e-7e2a-4125-b1ad-f62b163d497f und ihre erschreckend unlogischen Argumente bei Anne Will ablässt https://www.youtube.com/watch?v=HPzpe_Wbf68. Von einer Sahra, einer Frau, die lobenswerte Bücher (u.a. „Reichtum ohne Gier“,„Die Selbstgerechten“) verfasst hat, einer Frau, die in Sachen Migration als eine der wenigen Linken den Durchblick bewahrt hat, habe ich das nicht erwartet. Aber Enttäuschungen sind vorprogrammiert. Immerhin solltest Du, Sahra W., wissen,  dass es den von Dir favorisierten Totimpfstoff gegen Covid entweder überhaupt nicht oder aber erst in zehn Jahren geben wird. Frag mal die Kompetenten im Lande!***

Impfverweigerer sind – abgesehen von denen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen dürfen – rücksichtslose Zeitgenossen. Sie sind prädestiniert, sich selbst und andere anzustecken, was ungeimpfte Kinder, ja selbst …. geimpfte Erwachsene in Gefahr bringt. Impfverweigerer sind prädestiniert, Ärzte und Krankenschwestern in Stress und Erschöpfung zu versetzen. Sie sind auch für das Schicksal all derer verantwortlich, die eine dringende, zuweilen eine lebensrettende OP wegen besetzter CovidBetten nicht wahrnehmen können https://www.swr.de/report/corona-die-krankheitswelle-der-chronisch-kranken/-/id=233454/did=25442440/nid=233454/tjsov9/index.html. Impfverweigerer haben keine Chance, irgendwelche Langzeitwirkungen von Vektor-,  mRNA- oder TotImpfstoffen zu beobachten. Sie werden zu Recht ausgegrenzt, erkranken oder rutschen vielleicht durch – ein VabanqueSpiel, das sie selbst verantworten müssen.

Gehen Inzidenz und Intensivbettenbelegung weiter hoch, kommt es zum schrillen Geläut. Das Gesundheitssystem gerät an seine Grenzen. Gehen die Zahlen weiter hoch, dann gibt es – darauf schwöre ich – die allgemeinte Impfpflicht. Dafür aber müssen in Deutschland – aber eben nur in Deutschland – nochmal Tausende in die Betten oder das Zeitliche segnen. Wir Freiheitskämpfer und Demokraten schauen da einfach mal zu.

 

 

* Anzahl der in Krankenhäuser aufgenommenen Covid-19-Patienten bezogen auf die Gesamtzahl der in den zurückliegenden 7 Tagen gemeldeten Covid-Fälle pro 100.000 Einwohner)

 

** hätte diese Kennziffer die Größe A, dann müssten die für A geltenden Anti-Corona-Maßnahmen durchgeführt werden. Stiege diese Kennziffer auf den Wert B, dann wären die dem Wert B. zuzuordnenden Maßnahmen angesagt. Für den noch größeren Wert C dann die noch strengeren, dem Wert C zugeordneten Vorkehrungen. Voraussetzung ist, dass der jeweiligen Coronalage entsprechende MaßnahmePakete gegenüber stehen. Und das dies in einem bundesweit geltenden Gesetz/in einer bundesweis geltenden Verordnung verankert ist. Für föderale Alleingänge ist in dieser Stelle kein Platz!

*** diese Aussage stimmt so nicht. China, Russland und Kuba setzen bereits seit längerer Zeit Totimpfstoffe ein. Die USA (Novavx) und Frankreich (Valneva) haben sie auch entwickelt und warten jetzt auf die Zulassung https://www.br.de/nachrichten/wissen/impfung-corona-sollte-man-auf-die-totimpfstoffe-warten,SgS4EB1. Es wird davon ausgegangen, dass taugliche Präparate bald auch in westlichen Ländern zur Verfügung stehen und zur Steigerung der Impfquote beitragen https://www.fr.de/wissen/corona-totimpfstoffe-impfstoff-vakzin-traditionell-china-vorteile-nachteile-nebenwirkungen-symptome-91090470.html. Auch diese Wirkstoffe wurden praktisch im Eiltempo entwickelt. Warum sie von vielen Menschen, die mRNA-Substanzen ablehnen,  für sicherer gehalten werden, erschließt sich mir nicht.

Zwanzig „Blaue Salons“

 

 

 

Barbara Ming moderiert ..

Reminiszenzen: Zwischen 2001 und 2021 – also im Laufe von 20 Jahren – gingen in der Ratinger Dr.-Kessel-Straße 20 „Blaue Salons“ über die Bühne. Ziel der Veranstaltungen war die Präsentation von Kunst und Literatur – insbesondere die Förderung von jungen Talenten. Die auftretenden Künstler, Veranstalter und Kunstförderer kamen aus unterschiNora Gommringer, Julia edlichen Bereichen – unter ihnen Trompeter, Dieter Sdun, Julia Hagemann, Axel Hippe, Kajo Scholz, Bernd Wiesemann, Christoph Wanner-Krause, Bernd Schultz, Karin Velinova, Ralf Blaha, Oliver Führmann, Jürgen Preuß, Karl-Heinz Brokerhoff, Norbert Bauer, Erwin Wuillemet, Klaus Eimer, Tobias Dietrich und … viele andere.

27. Oktober 2021: Hallo Freunde, hier wieder die aktuellen Schlagzeilen aus dem BLOGhaus

Ich weiß nicht, wie viele Jugendliche überhaupt befragt wurden. Mir ist dieser „denglische Schämer“ bisher nicht begegnet. Die RP hält dagegen: „Cringe“ ist das Jugendwort des Jahres 2021. Es heißt wörtlich übersetzt so viel wie „Zusammenzucken“ oder „Erschaudern“. Die Bedeutung des Wortes geht aber über den reinen Wortsinn hinaus. Eigentlich steht es in der Jugendsprache für so ziemlich alles, was irgendwie zum Fremdschämen, unangenehm oder peinlich ist. Die Wahl in diesem Jahr war insofern besonders, als dass es das erste Mal war, dass die Abstimmung über die Jugendwörter komplett in den Händen derer lag, die sie auch verwenden.

Der Literaturkreis ERA, der über dreißig Jahre lang selbst geschriebene Texte generierte, Lesungen organisierte und Bühnenstücke zur Aufführung brachte und bis zu 30 Mitgliedern Standort und Podium für schreiberische Kreativität und Vortragskunst bot, hat seine Tätigkeit im August 2021 eingestellt …  https://www.stoerfall-zukunft.de/alles-hat-seine-zeit-aus-fuer-den-literaturkreis-era/

 

 

 

In der Redaktion des Freitag hat man begriffen, dass sich jeder von uns mit dem Corona-Zahlenwerk befassen muss. 18 Monate zu spät —            https://digital.freitag.de/4221/macht-statistik-zum-pflichtfach/

Vorhang auf für Uwe Schaale und das „Kultureck OTTO  ZWO“ in Düsseldorf! Schaale, der Veranstalter,      ist auch Bildender Künstler. Was er derzeit anbietet, sind einfallsreiche und skurrile Objekte, die vor allem auf Knochenfunde zurückgehen. Einfach mal reinschauen – ins OTTO  ZWO“ und in die kleine Galerie                   https://www.stoerfall-zukunft.de/uwe-schaale-mit-sehr-speziellen-kunstobjekten/

Die größte Demokratie der Welt! Dass ich nicht lache!     https://digital.freitag.de/4221/vergiftetes-geschenk/

Wer glaubt, dass das 1,5-Grad-Ziel ohne Einschnitte im Lebensstandard der Menschen zu erreichen ist, ist ein Narr. Besser gesagt: ein Dummkopf oder ein von Markt- und Wasserstoff-Phantastereien infiltrierter FDPler …

Fest steht, dass die AmpelKoalition etwas progressiver ausfallen könnte als Jamaika – dass sie aber in Sachen Klima nie das Tempo aufmachen wird, das jetzt angesagt ist … Zwei aktuelle Beiträge aus dem Fernsehen und ein Zeitungsbericht beschreiben, welchem Stress unser Planet derzeit ausgesetzt und wie es um das enge Zeitfenster Zukunft bestellt ist.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/klima-outsourcen

https://www.arte.tv/de/videos/073938-000-A/die-erdzerstoerer/

https://www.youtube.com/watch?v=7HImU6Uevm0

https://www.freitag.de/autoren/nick-reimer/das-watt-ist-bald-weg

Und so sieht es die Sammlungsbewegung „Aufstehen“:  https://www.stoerfall-zukunft.de/die-sammlungsbewegung-aufstehen-sieht-die-ampel-kritisch/

Zwei Regierungen und Hunderte von Abgeordneten haben den beschämenden Feldzug sanktioniert. Wer glaubt, dass es zu einer ernsthaften Aufarbeitung kommt, dürfte sich schnell getäuscht sehen. Denn die Lügen gehen weiter …                                                   Bild: Tagesspiegel

https://www.stoerfall-zukunft.de/verhoehnt/

Einfach umwerfend: Ana Moura  https://www.youtube.com/watch?v=Pey1B0DPZj0&list=RDPey1B0DPZj0&start_radio=1

 

 

Falsch angefasst verschärft die Digitalisierung die Spaltung der Gesellschaft. Sie kostet immense Energie, die im Rahmen der Energiewende kaum zur Verfügung steht. Sie fördert die Abhängigkeit von Energienetzen, die Ziele von Terroristen werden können. Ein heute vorstellbarer BlackOut würde zum Super-BlackOut ….

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/weltrisikobericht-warnt-vor-digitaler-ungleichheit-spaltet-die-digitalisierung-die-gesellschaft/26831200.html

https://www.spektrum.de/magazin/die-energiekosten-der-digitalisierung/1875805

https://www.spektrum.de/kolumne/digitalisierung-verbraucht-viel-strom/1721278

Deutschland ist bei Öko-Strom klar unter dem EU-Durchschnitt  https://www.zfk.de/energie/strom/deutschland-bei-erneuerbaren-energien-unter-eu-schnitt

Ulrich Scharfenorth liest am 10. November, 18 Uhr, im evangelischen Gemeindezentrum Knittkuhl am Mergelsberg 3  u. a. aus seinem 2021 erschienenen Buch „Alter Mann, was tun – 19 Versuche zu überwintern“ 

… Was ich euch/Ihnen anbieten will, ist ein Buch, das von Stil und Botschaft her selten auf den Tisch kommt. Ich habe mich auf eher ungewöhnliche Weise mit dem Altern befasst und dabei alles, was zum Thema gehört, tabulos aufgeblättert. Nein, das ist keine bösartige Nabelschau! Wohl aber eine satirisch-kritische Analyse dessen, was wir alle erleben. Freilich aus Blickwinkeln und Perspektiven, die unüblich sind. Denn Altern bedeutet 2020/2021 nicht einfach … alt werden. Es ist ein Vorgang in einer verkehrten Welt, in der sich Menschen alt wünschen und Alte ihre jüngeren Kinder überleben. In der die Kontroverse zwischen Jung und Alt, zwischen Leuten, die dem RKI, der STIKO und Christian Drosten auf der einen und Coronaleugnern, Querdenkern und Impfgegnern auf der anderen Seite befremdliche Formen annimmt und … all das zu einem Mix aufkocht, aus dem jeder fliehen möchte … aber

nicht kann.

Pro Asyl folgt einem naiven Zeitgeist – dennoch ist die Arbeit wichtig  https://www.freitag.de/autoren/benmen/1986-der-einzelfall-zaehlt

  Experimente mit Krankheitserregern sind gleichermaßen gefährlich wie notwendig. Wer ausschließlich auf China zeigt, ist böswillig oder weiß nicht, wovon er spricht …. https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/viren-aus-dem-labor

  In Deutschland werden viele Bürger trotz steigender Inzidenz und Krankenhausbelegung immer leichtsinniger und rigider. Das hat auch damit zu tun, dass derzeit niemand weiß, welche Impfquote bis heute realisiert wurde. Ebenso unklar scheint, ob die Herdenimmunität bei einer Durchimpfung von 85% wirklich erreicht wird. Die Impfverweigerer warten in egoistischer Manier darauf, dass ihnen die Impfwilligen die Herdenimmunität bescheren. Dabei sind sie es, die die Herdenimmunität in Frage stellen.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/impfquote-zusammensetzung-berechnung-herdenimmunitaet-100.html

Wenn ich einem Futuristen folge, dann Stanislaw Lem. Der Meister spannender Science-Fiction – er war einer der wenigen in seinem Genre, der etwas von Mathematik und Physik verstand – wurde vor 100 Jahren geboren. Seine „Sterntagebücher“, sein „Planet des Todes“, „Leben in der Zukunft“ sowie viele weitere Werke fußen auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen seiner Zeit …

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/antenne-in-die-zukunft                                                                                                                                                                                                                                  Foto: der Freitag

Hier folgt die gnadenlose Abrechnung mit einigen Büchern, die viel Zeit gekostet, aber – bis auf eines – wenig oder nichts gebracht haben:

Richard Dawkins: Der Gotteswahn   …….. viel atheistisches Gerede – ohne Beweis und Bekehrung!

Yuval Noah Harari: Homo Deus  …. eine horrible, technik- und wissenschaftsbesessene Zukunftsbeschreibung – ohne plausible Antworten zu Moral, Verzicht und Verantwortung

Klaus Blessing: Die sozialistische Zukunft – kein Ende der Geschichte …. eine Vision, der die Mehrheit der Menschen nie folgen wird

Markus Gabriel: Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten …. der Versuch, dem IMMERWEITERSO ein moralisches Mäntelchen zu verpassen – irrwitzig!

Sahra Wagenknecht: Reichtum ohne Gier …. sie sticht ins Wespennest

Ai Weiwei: Macht euch keine Illusionen über mich …. ich mache mir keine mehr. Instrumentalisierte, korrupte Künstler sind das Letzte

Die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ sieht die Ampel kritisch

Deutschland ist im Ampeltaumel. 62 Prozent der Bürger freuen sich auf diese Koalition – verspricht sie doch, schön bunt und völlig neu zu werden. Mit heroischen Mienen treten die Verhandler vor die Kameras, sind ganz ergriffen von sich selbst und dem neuen vertrauensvollen Miteinander. Es ist atemberaubend, wie mühelos den Grünen der Schulterschluss mit der FDP gelingt. Seit an Seit im Selfie, das allein genügt als Beweis für Erneuerungswillen und digitale Kompetenz. So lieb lächelte Liberalismus lange nicht. Nur: Eine Ampel ist kein Kompass, der Kaiser ist nackt, und Christian Lindner ist Christian Lindner.

Die ersten inhaltlichen Konturen, die unter den bunten neuen Kleidern sichtbar werden, sollten uns skeptisch stimmen. Im Sondierungspapier ist die Anhebung des Mindestlohns die einzige soziale Geste. Keine Vermögenssteuer, keine neuen Schulden – und die Erneuerung? Soll das Geld womöglich in der Rüstung – immerhin Klimakiller Nummer eins – eingespart werden? Im Gegenteil. Einerseits wird die Ampel darauf setzen, dass Unternehmen höhere Gewinne machen (was nach weiteren Zugeständnissen klingt) und der Staat dadurch mehr Steuern einnimmt. Und andererseits soll die Privatwirtschaft die Investitionen in die großen Modernisierungsprojekte gleich selbst und natürlich freiwillig übernehmen. Die Wirtschaft soll es also mal wieder richten. Dass sie dann auch entscheidet, was und wie modernisiert wird, scheint kein Problem. Die potenzielle Ampelkoalition überlässt damit ihren vermeintlichen Markenkern den Unternehmen und dem Markt, beide weder für politische Gestaltung legitimiert noch Treiber von konsequentem ökologischem oder sozialem Handeln. Ein Aufbruch also in den staatlich geförderten Neo(grün)liberalismus. Und das Soziale? Von einer roten Ampel will gerade keiner was wissen – sieht schließlich nach Stillstand aus. Egal in welche Kleider die Kaiser sich hüllen – unsere Aufgabe bleibt, mit dem Finger auf die nackten Tatsachen und die sozialen Missstände zu zeigen!

Uwe Schaale mit sehr speziellen Kunstobjekten

Uwe Schaale führt gemeinsam mit Sigrid Fehse das „Kultureck OTTO  ZWO“ – ein Ort/Projekt,  an/in dem es vor allem um  Klangkompositionen (Gongs, Trommeln, Percussion usw.), Theateraufführungen, Kunstausstellungen (Bilder, Skulpturen usw.)  und Lesungen geht.

Uwe Schaale hat in den zurückliegenden Jahren zahlreiche  Konzerte, Performances und Ausstellungen im Düsseldorfer und Kölner Raum, aber auch im Kloster Knechtsteden und im Haus Hildener Künstler organisiert. Schaale selbst ist jedoch nicht nur Veranstalter, sondern auch Mitwirkender bei verschiedensten Präsentationen, gleichzeitig aber auch Bildender Künstler.

Unten: Uwe Schaale mit verschiedenen Gongs in einer Klanginstallation

 

„Kultureck OTTO  ZWO“, Ottostr. 2, 40625 Düsseldorf

Tel. 02112880194

http://www.kulturserver.de/-/organisationen/detail/21909

Achtung: veränderte Rituale wegen Corona. Anmeldungen erforderlich …

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles hat seine Zeit – der Literaturkreis ERA stellt seine Arbeit ein

Alles im Leben hat seine Zeit. Das ist ein Satz, der häufig so dahingesagt ist. Da klingt ein wenig Pseudo-Weisheit durch und auch etwas Tröstliches. Denn dieser kleine Satz hat es im wahrsten Sinne „in sich“.

Nach über 30 Jahren endet in diesem Herbst die Existenz des Literaturkreises ERA als eingetragener, gemeinnütziger Verein. Und somit verabschiedet sich für Ratingen und die Region, Düsseldorf eingeschlossen, eine literarische Gewichtung.

Denken wir zuerst an die Herausgabe von elf Anthologien, sämtlich gefördert durch die Stadt Ratingen – beginnend mit der 8sprachigen Ausgabe von „WortPartner“ zum 725sten der Stadt. Denken wir an die jährlichen Kloster- oder Arkadenhöfe als openair, an die poetischen Glühwürmchen-Wanderungen im Angertal zur Mittsommernacht (die erstmalig 2002 als Euroga-Projekt von sich reden machten), an die Aktion „Blätterwald“ im Poensgen-Park, an die vielfältigen Lesungen mit Musik am und im Trinsenturm und an die mehr als 140 KULTURkneipen-Events, von denen ein großer Teil im Jugend- und Kulturzentrum LUX stattfand.

Nicht nur Corona hat seit fast zwei Jahren für Abstand, ausgefallene Veranstaltungen und einen Mangel an literarischem Austausch gesorgt. Auch andere Zeichen deuteten auf ein bevorstehendes Ende hin. Es verabschiedet sich Ende September auch mit „Spiel+Buch“ das Ehepaar Frohns, das in den Ruhestand gehen wird. Uwe Frohns war nach Gisela Schöttler (im Klosterhof) viele Jahre der Moderator aller ERA-Lesungen auf der kleinen Seebühne am Arkadenhof.

Auch die ERA-Autoren sind in die Jahre gekommen. „Und so ist das der richtige Moment, sich ebenfalls zu verabschieden“, so die Ratinger Schriftstellerin und erste Vorsitzende der Autorengruppe. Ihr Lebenspartner Ulrich Scharfenorth, selbst Autor und Moderator der KULTURkneipe, stimmt in diese Aussage ein: „Positiv in Erinnerung zu bleiben und vielleicht sogar ein wenig vermisst zu werden, ist das, was wir uns wünschen.“

Und so können die Initiatoren dieses Formats KULTURkneipe durchaus stolz darauf sein, dass sie der Öffentlichkeit Literatur zum freien Eintritt nahe zu bringen vermochten. Da stand eine Nora Gomringer auf der Bühne, die heute zu den Ingeborg-Bachmann-Preisträgerinnen gehört. Zu erleben waren u.a. auch eine Julia Trompeter, die mit großen deutschen Literaturpreisen aufwarten kann oder eine international bekannte Eva Zeller, die im Pen den Austausch mit Autoren wie Heinrich Böll pflegte.

Und es gab herausragende Bühnen-Projekte in Regie und Zusammenarbeit, genannt seien hier „Brecht und der 17. Juni“, „Die lange lange Straße lang“ nach Wolfgang Borchert, „Ernte ohne Dank“, „Nachtschattengewächse“ oder „Frau Bauchnabel wohnt in Oberhausen“ (Schwarzlichttheater mit Texten von Hans Arp).

Jährlich veranstaltete die ERA, sei es über den Verein oder die einzelnen Mitglieder selbst, bis zu 100 Veranstaltungen und Lesungen, nicht nur im direkten regionalen Umfeld, sondern auch in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus.

Gesagt sein soll an dieser Stelle, dass das Ratinger Medienzentrum die Autorengruppe stets unterstützt hat und Publikationen zur Ausleihe im Bestand führt. Das betrifft die Anthologien wie auch die Bücher aller Ratinger ERA-Schriftsteller. Auch die Presse hat in all den Jahren ERA-Aktivitäten angekündigt oder wohlwollend begleitet. Über gut geschriebene Rezensionen zu Neuerscheinungen durfte man sich immer freuen. Dank gebührt weiterhin der Stadt Ratingen für die finanzielle Unterstützung der Anthologien, ohne die alle Herausgaben gar nicht möglich gewesen wären. Und zu guter Letzt gehört der dickste Dank dem Team des LUX!!!

Soweit das Thema Abschied.

Es gibt auch ein Augenzwinkern. Denn so ganz verschwindet die Gruppe nicht! Schließlich ist ja nur das „e.V.“ gefallen. „Wir werden uns weiterhin treffen und weiterhin austauschen. Und jeder von uns wird seine eigenen Lesungen planen und durchführen. Das wollen wir durch einen Verteiler im Internet bekanntgeben, für den sich Interessierte gerne anmelden können.“

Und so bleibt die Autorin Barbara Ming auch künftig eine Ansprechpartnerin, sei es für Schriftsteller-Kollegen oder für Literatur-Interessierte. Das kann gerne das ganze Jahr über sein oder auch bei künftigen poetischen Wanderungen, zur Mittsommernacht im Angertal.

 

verhöhnt

Die Regierenden wollten den Ex-AfghanistanSoldaten am 13. Oktober ein letztes Mal klarmachen, dass ihr Einsatz nicht umsonst war https://www.youtube.com/watch?v=gLZot6YGzVk. Wie auch sollten die Rückkehrer ohne Lob, sprich: ergebnisgemäß weiter leben – ohne in Wut und Verzweiflung zu geraten.

Lassen wir die Naivität des Hätte und Wenn beiseite: Der Niederlage des Westens ist eher unverschämt als verschämt die Rückholoffensive für Soldaten und Hilfskräfte übergestülpt worden.  Zusammengenommen sah das Ganze erheblich heldenhafter und geglückter aus. Freilich nur für diejenigen, die nicht mitbekamen, dass Soldaten neuerlich großer Gefahr ausgesetzt wurden. Und das, weil es diesen beschissenen Krieg überhaupt gegeben hatte.

Alle Welt weiß heute, wie es wirklich um diesen Einsatz stand und steht. Kinder haben schreiben und lesen gelernt, Frauen konnten sich qualifizieren, die Musiker spielten auf – der Westen hat Spuren seiner Philosophie hinterlassen. Das war es dann auch.

Nadschibullahs Saat ist nie aufgegangen https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Nadschibull%C4%81h, die des Westens wird es auch nicht. Zurück bleibt ein Land, in dem Gedächtnisse ausgeprügelt werden. Zurück bleibt ein Land, das zu 90% in den Zustand zurückfallen wird, der Jahrhunderte lang als karg, brutal und rechtlos galt. Zurück bleiben handybestückte, steinzeitaffine und zerstrittene Clans, die auszuhebeln allein den Afghanen obliegt. Wann und in welcher Form das gelingen könnte, steht in den Sternen.

Zurück zu den Soldaten. Zurück zu denen, die mit Lob und Zapfenstreich gestreichelt wurden. Es waren und sind Freiwillige, die sich für gutes Geld am Hindukusch engagierten – vermutlich ohne recht zu wissen, was und warum gerade dort zu verteidigen war. Es geht um Menschen, von denen man annehmen muss, dass sie mehrheitlich weder Patrioten, noch geistige Überflieger waren und sind. Wohl aber um Menschen, die schnell getötet, traumatisiert und von PTBS zerstört werden konnten. 53 Tote https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153902/umfrage/in-afghanistan-gefallene-bundeswehrsoldaten/ und eine unbekannte Zahl psychisch Gestörter sind das Ergebnis, auf das niemand stolz sein kann. Den Lebenden wie den Toten ein Wehrmachts- oder NVA-mäßiges Prozedere aufzudrücken, bei dem lange gefackelt wurde, setzt der Heuchelei die Krone auf. Leute, die wirklich durchblicken, müssen vor Wut blass werden.

Fiktiv oder doch … direkt aus dem Leben gegriffen?

Liebe Lisa,

sollten sich Delta, Lamda und Psi weiter so rasant ausbreiten, wird es wohl schwierig mit dem nächsten Treffen.

Gestern, nachdem wir dich an der Heidekrautbahn verabschiedet hatten, ist uns plötzlich klar geworden, dass wir ein ziemliches Risiko eingegangen sind. Immerhin wussten wir bis zu deiner Anreise nicht, dass du ungeimpft bist. Schließlich hast du auch kein Testergebnis vorlegen können. Die Teststation sei schuld, sagtest du. Sie habe versprochen, das Ergebnis per SMS mitzuteilen. Keine Ahnung, warum das schief ging. Irgendwie frage ich mich, ob du überhaupt in der Lage bist, solche Info entgegen zu nehmen? So richtig fit bist du ja nicht, wenn es um IT geht. Genau das aber hätte dir klar sein müssen, als man dir versprach, die Daten elektronisch zu übermitteln. Im Zweifelsfall bleibt man einfach in der Teststation sitzen und wartet auf das Ergebnis. Vermutlich hast du das nicht gerafft oder als lästige Formalität außer Acht gelassen. Egal: Wir hatten dir trotzdem vertraut. Und ja: Du hattest dich testen lassen.

Dennoch ist mir die Umarmung bei deiner Ankunft spätestens gestern kalt nachgelaufen. Du hattest dich über die Berührung, die von mir ausging, zu Recht gewundert. Na, klar, du wusstest um deinen Zustand und ich war so fahrlässig, ihn nicht abzufragen. B., meiner Liebsten, ging es dann ähnlich. Sie war gleichfalls sicher, dass du inzwischen clean seist. Und umarmte dich ebenfalls.

Sorry, nimm mir bitte nicht übel, wenn ich jetzt etwas kalt spekuliere: Du machst jetzt bewusst ernst mit Deiner Impf-Ablehnung. Ich hatte Dein Zögern bisher als Terminproblem verstanden und nie ernsthaft daran geglaubt, dass daraus mehr würde. Jetzt ist es offenbar so, dass dich deine Tochter und andere, uns unbekannten Coronaskeptikern total umkrempeln, dass du mit all den Ungeimpften auch ständig Kontakt hast.

Genau!

Plötzlich fällt mir auf, dass wir vor zwei Wochen über Querdenker gesprochen hatten. Du fandest die einfach sympatisch. Meintest, dass die ihre Identität pflegen und keinesfalls aufgäben. Selbst dann nicht, wenn sie gemeinsam mit Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Nazis auf die Straße gingen.

Stimmt doch, oder?

Auch deine Freundin, von der du gestern kamst, ist ungeimpft. Und turtelt natürlich mit ihresgleichen in Berlin umher. Zudem sei der Zug, mit dem du nach Bernau kamst – so jedenfalls hattest du dich geäußert – völlig überfüllt und unbelüftet gewesen. Meine Güte!

Zumindest Jogo, dein Liebster, scheint geimpft. Uns ist so, als sei er einmal … wir glauben mit Johnson&Johnson. Soweit wir uns erinnern, hatte er anders reagiert als du.

Ist das so? Oder seid ihr beide des Wahnsinns fette Beute?

Keine Ahnung, warum du, die du keine Kinder mehr bekommen wirst, so einen Schiss vor der Impfung hast. Dass sich junge Leute da zurückhalten, will mir noch einleuchten. Die dürften ihre Potenz, ihre Zeugungs- oder Empfängnisfähigkeit im Auge haben, sprich: der Vermutung anhängen, dass sie irgendwelchen Spätfolgen erliegen und kinderlos bleiben könnten. Nun ja, theoretisch ist das möglich. Allerdings hilft das Ungeimpftsein über 20 AbwarteJahre auch nicht weiter. Denn entweder leiden die Zögerlinge dann an LongCovid, sind infolge der Seuche verstorben, wissenschaftlich widerlegt oder … was niemand glaubt …in ihrem Urteil bestätigt – aber infolge ihres Alters nicht mehr zeugungswillig.

Diese Zukunft, Lisa, scheint mir echt blass, oder?

Wäre es da nicht sinnvoller, dem wahrscheinlichen Ergebnis zu folgen? Fast alle Experten sind der Meinung, dass die mRNA-Impfstoffe das Beste sind, was je auf dem Markt war – und bestreiten vehement, dass diese Substanzen das menschliche Genom berühren, geschweige denn beeinträchtigen. Ich vertraue den Fachleuten.  Auch …. wenn sie von CordonaLeugnern immer wieder verunglimpft werden. Ja, Lisa, verunglimpft!

Ich mache euch Verweigerern zum Vorwurf, dass ihr in der Materie einfach zu dumm seid. Nicht in der Weise, wie das der SPIEGEL in einem Kommentar kundtat (du hattest dich total darüber  aufgeregt, dass der betreffende Journalist die Verweigerer allesamt als Dummköpfe bezeichnet hatte), nein: Nicht in dieser Weise, sondern differenzierter: Die Verweigerer müssen nicht durchgängig dumm sein. Beileibe nicht! Offenbar ist es so, dass sie auf dem einen Feld – eben bei Corona – nichts begriffen, oder sich dem Wissen darüber verweigert haben. Würden sie Drosten und Ciesek im NDR-Corona-Update folgen, genauer gesagt: das, was dort analysiert und gut verständlich erklärt wird, begreifen wollen und dann auch raffen, wären sie keine Verweigerer mehr. Denn es wäre ihnen klar, dass die Experten logisch und fachlich fundiert argumentieren.

Doch die Verweigerer sind vermutlich faul, selektiv unterbelichtet oder parolenhörig, folgen dem, was skrupellose YouTuber und Instagrammer, was die von ihnen verehrten Alphatiere vorposaunen. Und leisten so einer gefährlichen Vertrauensseligkeit Vorschub. Verweigerer verhalten sich parasitär, weil sie darauf hoffen, dass Impfwillige die Herdenimmunität, also den Schutz der Gesamtheit herbeiführen. Um dann leistungslos davon profitieren zu können. Verweigerer sind zudem rücksichtslos und bedrohen ihre Mitbürger – allein durch ihre Anwesenheit. Sie erschweren das Leben von Ärzten und Krankenschwestern, die in Kliniken und Privatpraxen nicht nur stärker als notwendig gefordert werden, sondern auch extrem gefährdet sind. Die Zeche zahlen auch all diejenigen, die verletzlich sind, sprich: aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. All das wäre kein Thema, wenn sich alle impfen ließen. Bei Masern – und die sind nicht halb so gefährlich wie Corona – war das doch auch möglich.

Ich weiß nicht, in welchem Umfeld du dich bewegst, Lisa. Alle Parteien – selbst die Linke – haben sich doch ausdrücklich für das Impfen ausgesprochen. Wie kann es sein, dass du dich, gemeinsam mit deiner Tochter, dagegen stellst?

Das ist zufällig so, hattest du gestern geantwortet. Mir fällt es schwer, das zu glauben.

Auch B. findet deine Haltung im Nachhinein skandalös. Also, freundschaftlich gesprochen: freundschaftlich skandalös. Denn Du gefährdest nicht nur dich selbst, sondern auch andere. Und letzteres ist unverantwortlich. Da hilft auch nicht das Luftanhalten und Lüften, wenn wir dich im Auto bewegen. B. wusste das und fühlte sich übel dabei.

Verstehe bitte: Selbst wir zweimal Geimpften könnten uns bei dir anstecken und das dann weiter geben, wir könnten B.s Kinder und Enkel infizieren und wenn es übel käme, auch selbst krank werden. Immerhin ist es denkbar, dass wir nach dem Piekser nur wenige oder gar keine Antikörper gegen die Seuche entwickelt haben. Die angeführte hohe Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe könnte dabei arg täuschen. Denn sie signalisiert lediglich, dass  von einhundert Infizierten nur fünf oder zehn Prozent schwer oder intensiv daniederliegen, keinesfalls aber, dass zweifach Geimpfte total geschützt sind. Heißt dann: Uns kann es auch erwischen.

Unser Freund W., der ebenfalls im Auto mitfuhr, ist genauso betroffen und denkt bei aller Zuneigung dasselbe.

Kurz gesagt: Ich habe den Eindruck, dass du Corona nicht ernst nimmst, besser gesagt: nie wirklich verstanden hast … und das auch völlig auf sich beruhen lässt. Du setzt auf die Einflüsterungen Deines gesellschaftlichen Umfeldes … mit Vorreitern, die nicht durchblicken. Oder hast du Angst davor, dass deine Tochter dich wieder mal verlacht?

Wie auch immer, Lisa, wir werden uns in nächster Zeit kaum sehen können. Auch wenn es dir unfreundschaftlich vorkommen sollte: Wir warten darauf, dass Du  dich impfen lässt. Verweigerst du das, dann müsstest du vor einem Treffen zumindest den PCR-Test vorlegen. Vielleicht sogar zwei – im Abstand von drei Tagen. Wir könnten uns dann draußen sehen, tatsächlich nur draußen. Die bisher angebotenen Schnelltests sind, wie jetzt öfter zu hören ist, wenig belastbar. Lauterbach – ja, auch dem vertrauen wir – fordert seit langem PCR-Tests. Die seien aussagefähiger, die müssten es seiner Meinung nach schon sein, wenn Ungeimpfte so ungeniert in Menschenmassen oder Familien eintauchen.

Ich hoffe, du weißt, was ein PCR-Test ist.

Herzlichen Gruß vorerst und dann …

na… ich weiß nicht.