Die Politik des billigen Geldes führt bei gleich bleibendem Finanzregelwerk direkt ins Chaos

Die mit der Niedrigzinspolitik von der EZB verursachte Geldflut, die die EU-Wirtschaft ankurbeln, Staaten und angeschlagene Banken retten sollte, zeitigt horrende Nebenwirkungen. Sie raubt dem einfachen Sparer das Geld und stellt seine Vorsorge in Frage, ermöglicht aber den Reichen günstige Kredite aufzunehmen, mit denen hoch profitable Aktien, Immobilien und Kunstgegenstände erworben werden. Völlig klar, dass auf diese Weise vor allem die Mittelständler immer ärmer und die Reichen/Superreichen immer reicher werden. Sprich: die Schere zwischen den „Wenig- und den bestens Betuchten“ öffnet sich weiter.

Gleichzeitig nimmt die Geldschöpfung privater Banken bedrohliche Ausmaße an – ohne, dass die Staaten eingreifen. Das hierbei erzeugte Giralgeld (Geld auf Knopfdruck) erlaubt die Finanzierung großer Kredite, von denen Banken und Kreditnehmer enorm profitieren können. Erstere über die Kreditzinsen, letztere beim preiswerten Kauf und dann profitablen Weiterverkauf von Unternehmen.

Billiges Geld – da sind sich Finanzexperten sicher – kann Staaten, denen der wirtschaftliche Aufschwung abgeschnitten wird (Griechenland), aber auch maroden Banken, nicht helfen. Sie kaufen sich lediglich Existenzzeit. Ohne grundlegende strukturelle Veränderungen kommen beide nicht aus der Krise.

Um die weltweit bestehenden Probleme – vor allem die Probleme der Verschuldung – lösen zu können, sind folgende Maßnahmen erforderlich:

 

  • Straffe Regulierung der Finanzwirtschaft/Zurücknahme der Deregulierungen, die durch Thatcher, Schröder und Clinton vorgenommen wurden und Abwehr ganz neuer Freizügigkeiten, wie sie Donald Trump vorsieht.
  • ein Verbot der Geldschöpfung durch private Banken. Ausschließlich die Zentral-/Nationalbank eines Landes darf Geld schöpfen – das Vollgeld
  • Gegenseitiger Schuldenerlass der Länder
  • Gesetz zur weiteren Erhöhung der Eigenkapitalausstattung für Privatbanken
  • Weltweite Einführung der Finanztransaktionssteuer (London hat dieses Vorhaben erneut gesprengt)
  • Einsatz des Geldes für Forschung und Wirtschaft, vor allem im Mittelstand (Startups)/die Finanzwirtschaft muss zu ihrer dienenden Funktion zurück finden

 

Obwohl diese Reformvorschläge allen Experten, die stabile Verhältnisse in der Welt für notwendig erachten, einleuchten, dürften sie mit dem Brexit und der weiteren Deregulierung in den USA kaum eine Chance haben. Folglich segelt die Welt einer neuen gigantischen Finanzkrise entgegen – einem Desaster, das die Ereignisse von 2008 bei weitem übertreffen dürfte. Den Schaden – das ist ebenfalls außer Frage – werden Unter- und Mittelschicht tragen. Die Verluste dürften riesig ausfallen. Sie zu beziffern wagt heute niemand.

Detaillierte Infos zum Thema unter  http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/die-grosse-geldflut-100.html

 

Ein Käfig voller Narren

Es ist nicht zu fassen. Ein Mann namens Martin Schulz tritt an, und der gesamte verrottete SPD-Klumpatsch existiert nicht mehr. Ein Mann redet ein paar schöne Reden, und ihm wird geglaubt. Was er sagt, kann er weder beweisen noch umsetzen, aber für einen Stimmenfang (31%)/erfolgreicheren Wahlkampf taugt es.

Heute wählte die Bundesversammlung Steinmeier zum Bundespräsidenten – mit einer Mehrheit, die uns schwindeln macht. Ist es möglich, dass der Architekt der Agenda 2010, dass ein Mensch, der Hartz IV und Dumpinglöhne und in deren Folge Leiharbeit und Werkverträge zu verantworten hat, auch noch der beliebteste Politiker Deutschlands ist.

Angela Merkel hat gemeinsam mit Schäuble die Griechen ins Elend getrieben, sie hat Griechen und Italiener vor der großen Fluchtbewegung im Stich gelassen, sie hat die Dublin-Vereinbarung gebrochen und völlig kopflos einen unendlichen Flüchtlingsstrom losgetreten, sie hat den sozialen Wohnungsbau verkommen lassen, die schamlose Bankenrettung zu verantworten (das hat den Steuerzahler 240 Milliarden Euro gekostet)  und schickt sich jetzt als zweitbeliebteste Politikerin Deutschlands an, für die CDU/CSU in den Wahlkampf zu gehen. Mit guter Aussicht, diese Wahl auch zu gewinnen.

Was – so frage ich – ist mit unserem Volk los. Ist es ebenso uninformiert, uninteressiert, ja dumm, wie wir das zuweilen vom US-amerikanischen glauben?

Mir graut einfach, wenn ich an die Forderungen von Grünen und Linken denke, die immer wieder Volksabstimmungen einfordern – zu diesem und jenem. Was sollte herauskommen, wenn Uninformierte noch mehr Abstimmungsmacht bekämen?  Ist es nicht ausreichend, wenn bis zu 80% der Bundestagsabgeordneten völlig unwissend über Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben? Siehe den Fiskalpakt, siehe den Afghanistan-Feldzug !!!

Bild: STUTTMANN, K 9/17, Berliner Zeitung Nr. 23023 (9. Febr. 2017)