Der Milchhorror – ekle Ausgeburt des Kapitalismus

Die Massentierhaltung ist und bleibt ein Graus. Besonders in der Milchwirtschaft, wo Kühe zu immer höheren Milchleistungen gezwungen werden, weil der fallende Milchpreis nach Meinung der Bauern nur über noch größere Mengen wett gemacht werden kann. Ein Irrsinn, der die Preise weiter nach unten treibt www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2751424/Milch-und-mehr-Die-Fakten. Die Kuh –ständig im SchwangerZustand gehalten – wird zur Maschine und der Billigmilch gewohnte Bürger zum Antreiber für diese kapitalismustypische Idiotie. Der Milchkonsum muss halbiert und der Milchpreis bei Halbierung des Kuhbestandes um 20 Cent/Liter erhöht werden. Die Kühe müssen zurück in eine artgerechte Haltung – als Wiederkäuer auf die Wiesen.  Das wäre für Tier und Mensch gesünder, täte keinem weh und würde auch die Milchpulverberge abbauen. Milchpulverexporte zerstören seit Jahrzehnten die Tierzuchtchancen in den Ankunftsländern.

Briten und Franzosen sind für die Migration verantwortlich, stellen sich aber nicht den Folgen

Ich habe viel über die Ursachen der Migration geschrieben („Die Flucht“, Teile 1-10). Eine ist die willkürliche Grenzziehung in Nahost, die 1916 nach Niederwerfung des Osmanischen Reiches von Briten und Franzosen vorgenommen wurde (Syke-Picot-Linie) und bis heute zur Destabilisierung der Lage beiträgt. Dass beide Länder heute bei der Aufnahme von Flüchtlingen hintenan stehen, ist ein Skandal. In ihrer Haltung werden sie nur noch von den USA übertroffen, die noch mehr Leid über den Nahen und Mittleren Osten gebracht haben.

ARTE hat sich mit den Vorgängen  während des 1. Weltkrieges ausführlich  beschäftigt. Ein guter Grund, der Recherche mal nachzugehen http://www.arte.tv/guide/de/063680-000-A/100-jahre-krieg-in-nahost

 

Militärseelsorge – ein Dreckshandwerk!

Geht’s um Leichen oder Froschleich? Keine Ahnung. Auf jeden Fall feierten die Katholiken gestern – froh und leicht. Oder Frohn und Leich ….?  Was sie genau begingen, weiß ich nicht. Könnte es bei Google googlen, will es aber nicht. Das Thema ist mir egal – ohne Nachteile übrigens, seit fast dreißig Jahren im rheinischen Umfeld. Und doch kratzt mich etwas: Diesen Feiertag nutzen Teile der Bundeswehr,  um nach Lourdes zu pilgern. Offenbar, um dem Wallfahrt schürenden Wunder zu begegnen. Ein irrwitziger Anlass, ein lächerliches Ziel – mit Kirchenoberen, die der Teufel schickt. Ich hasse das, weil die beteiligten Militärbischöfe erneut das Maul aufreißen und uns Bürgern beibiegen wollen, dass sie gebraucht werden. Insgeheim liest sich der Slogan anders: Wir schicken euch in Angriffs- oder andere ungerechte Kriege und sorgen, wenn was schief läuft, für euer Seelenheil – ganz gleich, ob ihr verstümmelt, posttraumatisch verunfallt oder sonst wie beeinträchtigt im Sani-Zelt auftaucht.

In Bundesgrün verpackte Langzeitarbeitslose, geldgieriger Söldner oder Abenteurer – ihr trefft auf treffliche Entsprechungen: Auf Priester, die seit Jahrhunderten Waffen segnen, in den Tod begleiten und wie stets den Regierenden, auch den aggressivsten unter ihnen,  zu Diensten sind.

Einmal Lourdes, immer Lourdes – die Rheinische Post zeigt drei Mädels, uniformgestützt und dümmlich http://www.rp-online.de/kultur/pilgerreise-im-kampfanzug-aid-1.6001918. Pilgerreise im Kampfanzug  heißt das und passt natürlich glänzend zu den Vorläufer-Aufmachern: Ein Mädchenjahr mit Pfarrer von B., Königin Silvia – Hostessengrips oder was? Das Ornat des Tebart-van-Elst – 60 cm breit und 120 cm lang, trickreich mit  Pailletten und Euro-Stickereien versehen …

Und immer eines im Gedächtnis behalten: 1914 segneten französische christliche Würdenträger die französischen Kanonen und die von Krupp gelieferte Munition, die gegen Deutsche verschossen wurde. Seitenverkehrt segneten auch deusche und englische Priester ihre Waffen und ihre Munition, wobei letztere selbstverständlich auch von Krupp stammte und Briten wie Deutsche in den Tod jagte.

 

Mein Rat: D. sollte den letzten Platz abonnieren

Als ich heute den Kommentar des WDR 5 über die Wurzeln des European Song Contest (ESC), über jahrzehntelange Emotionen und Fieber auf dieser Strecke, über wachsende Teilnehmerzahlen, sich verändernde Regularien etc. hörte, überkam mich leise Wut. Nicht nur, dass die Qualität des Spektakels eklatant gesunken ist, sprich: ein gewisses Niveau nur noch durch beispiellose Lichteffekte erzielt werden kann, die Bewertung der Beiträge ist auch längst zu einem Politbarometer geworden. Was dort wie ausgewählt wird, hält objektiven Kriterien auch nicht ansatzweise stand.

Man hasst Deutschland wegen der brutalen, von Merkel und Schäuble losgetretenen Austeritätspolitik gegenüber den südlichen Ländern, insbesondere gegenüber Griechenland. Man weiß, dass Deutschland die Vereinbarungen zur EU-weiten Inflationsrate (2%) untergraben und sich dadurch gewaltige Wettbewerbsvorteile in Europa verschafft hat. Und man misstraut Deutschland in Sachen Migrationspolitik – vor allem, weil die wiederum Länder wie Griechenland und Italien zu Lastenträgern macht und eine verabscheuungswürdige Abhängigkeit von der Türkei heraufbeschwört. Der von Merkel angeheizte Wanderungstrend Richtung Deutschland hat vielen Ländern Probleme bereitet. Und einige von ihnen zu Reaktionen veranlasst, die mehr als unpopulär, wenn nicht sogar menschenrechtswidrig sind (Schließen der Balkanroute). Die entstandene Gemüts- und Gemengelage ist europaweit kommentiert worden. Bizarres Ergebnis: Deutschland, das Land vorbildlicher Empfangskultur profitierte vom Schließen der Grenzen.  Wieder und ausgerechnet Deutschland.

Man hat hier zu Lande hat kein wirkliches Interesse an der Situation in Libyen, sucht aber eine schnelle, effiziente und kostengünstige Lösung für die Eindämmung des Flüchtlingsstroms aus Afrika. Es entsteht der Eindruck, dass an der Abwehr von Flüchtlingen zehnmal stärker gearbeitet wird als an der Beseitigung von Fluchtursachen. Zudem hat die europäische Presse von Land zu Land gegen die Verteilung von Flüchtlingen in ganz Europa polemisiert und die jeweilige Bevölkerung gegen diesbezügliche deutsche Forderungen vorgespannt (Extremfälle in Polen und Ungarn).

Weiteres Thema: die Ukraine. Man hat einen Großteil der europäischen Bürger in Sachen Krim weichgekocht – ohne genau und ausführlich über die Geschichte der Krim zu unterrichten. Natürlich muss die Vertreibung der Krimtartaren unter Stalin scharf verurteilt werden. Der Rest aber ist völkerrechtlich umstritten und keinesfalls – im Sinne des Westens – sauber sortierbar. Greift man weiter, dann wird schnell deutlich, dass das Ukraine-Problem in seiner Gesamtheit weniger ein Problem von Freiheit und Selbstbestimmung, sondern eines von Korruption (Briefkastenchef Poroschenko!), kapitalistischen Wildwuchs und Staatsbankrott ist. Ein politisches Lied zum TeilThema Krim gehört in ein Liedermacher-Festival, aber nicht in den ESC, wo es mit populistischem Kalkül verwurstet wird.

Unter den politischen Gegebenheiten ist ein ESC von Haus aus kompletter Unsinn, weil Jurys und die jeweiligen Bevölkerungen (alles nicht repräsentativ!)  nicht oder kaum die Leistung der Sänger/Musiker bewerten, sondern den jeweils aktuellen Geruch des Herkunftslandes. Folglich ist es auch unsinnig, in Deutschland über eine neue Form des Vorentscheids, andersartige Castings oder neue Chefs zu reden. An der grundsätzlichen Sachlage/Stimmung wird das nichts ändern. Deutschland wird auch künftig auf letzten Plätzen landen. Dafür sorgt ganz maßgeblich die egoistische und z. T. menschenverachtende deutsche Politik. Aber über diesen Zusammenhang spricht natürlich niemand.

Umweltsünder Deutschland

Deutschland hat als Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz längst ausgedient. Wir gehören zu den weltweit größten Emittenten von CO2; die deutsche Regierung tut so gut wie nichts gegen die Abgasskandale bei fast allen Autofirmen, versagt beim Zertifikatehandel und verzögert die Energiewende. Konkret stützt sie unverändert die Auto-Konzerne, indem sie so gut wie nichts zur Aufklärung der Betrügereien tut, indem sie Dieselkraftstoff nach wie vor subventioniert, nichts gegen das ungezügelte Wachstum bei umweltschädlichen Monsterautos (SUVs) unternimmt, die Betreiber von Solaranlagen, wo immer das möglich ist, ausbremst, die Verlagerung des LKW-Transportes auf Bahn und Schiff behindert, den großflächigen Abbau von Braunkohle weiterhin zulässt und andererseits den Steuerbürger für einen Großteil der atomaren Altlasten aufkommen lässt. Eine jetzt veröffentlichte EU-Studie belegt große Teile dieses Befundes

 

Diese Fusion muss verhindert werden

Dass auch deutsche Konzerne unersättlich sind, im Ausland mit Produkten und Dienstleistungen Geschäfte machen, die hier zu Lande unmöglich wären, wissen wir spätestens jetzt, da  Bayer Monsanto schlucken will. Beyer ist schon lange mit gentechnisch veränderten Produkten auf dem Markt und glaubt jetzt an komplementäre Synergien http://www.taz.de/!5303477/. Dabei müssten die Bayer-Bosse wissen: Niemand will Monsanto in Deutschland – auch wenn das ein vermutlich gekaufter oder einfach nur dummer Betriebsratschef von Bayer umfärben möchte. Sein offensichtliches Motto: Hauptsache die Arbeitsplätze erhalten, egal welches Gift produziert wird. Man fühlt augenblicklich in die Sphäre der Rüstungsindustrie versetzt, wo der schändliche Bau und der Export von Kriegswaffen auch mit neu geschaffenen oder zu erhaltenden Jobs  begründet/aufgewogen wird. Weitere Beispiele: die BraunkohleIndustrie und die Atomkraftwerke.

Wer sich mit den Saatgut-Schurken von Monsanto einlässt, sich sogar mit ihnen verbündet, ist genauso wenig Wert wie das einzuverleibende Original. Dem Führungspersonal von Bayer muss nach diesem Samstag weiter die rote Karte gezeigt werden. Geschähe das nicht, dann könnte die „Gen-Pest“ mit TTIP schnell nach Deutschland gespült werden http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/05/22/tausende-demonstrieren-in-europa-gegen-monsanto-und-ttip/.

Und noch ein Faktor kommt dazu: Die Bayer-Strategen sind dabei, sich total zu verzocken. Mit ihrem Wahnsinnsangebot, das auch nicht annähernd dem Wert von Monsanto entspricht, gefährden sie die Existenz des Unternehmens. Der Deal könnte sehr schnell nach hinten los gehen und eine umgekehrte Reaktion auslösen – mit beträchtlicher Einbuße an Arbeitsplätzen http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agrarwirtschaft-monsanto-ist-bayer-milliarden-euro-wert-1.3003190 …

Hetzte, Hetze und Verdummung

Die Rheinische Post ist in ihrem PolitikTeil eine reines Schmieren- und HetzBlatt. Das beweisen nicht nur die letzten drei Ausgaben, das beweist eine ganze Serie von Zeitungen – so lange ich denken kann. Ist es nicht Russland, auf dem unentwegt herumgehackt wird, dann sind es Venezuela, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kuba oder Mugabe, dann sind es linke Demokraten jeder Couleur, die unter Generalverdacht gestellt und ausgebuht werden. Hauptaufgabe der RP scheint mir die Verdummung der Bürger. Hier werden die Hirne mit klerikal-frömmelnden monarchistischen Breitseiten, mit Werbung für die aggressiven Strategien der Nato, mit Lobeshymnen über die USA (einschließlich ihres fast foods), mit lächerlichem  Star- und SternchenKult, mit Infos über RP- Nobelbankette, Sensationsberichten über SUV-Monsterautos, mit banalem Klatsch zugekleistert. Was zählt, ist die ganz rechte Ecke von Politik und Gesellschaft  – mit kaum wahrnehmbarer Abgrenzung zu AfD. Immer neue Statistiken über die Reichen in Deutschland und in der Welt und so gar keine Parteinahme für die, die seit Jahren keine bezahlbare Wohnung mehr finden. Der einfache Mann ist bei der RP ausgeblendet. Er findet sich eigentlich nirgendwo wieder, denn in NRW gibt es keine Alternative zur RP – jedenfalls keine wirkliche.

Da hilft nur … abbestellen, wenn’s noch nicht passiert ist.

Jüngste Beispiele:

Die DopingKampagne gegen Russland.

Sie wird ausgerechnet gegenüber dem Lieblingsfeind aufgemacht, obwohl doch nach wie vor und unbestritten folgendes gilt: Wer am besten dopt, wer die cleversten Mittelchen entwickelt, die noch nicht auf der Agenda der Prüfer stehen, gewinnt die Rennen. Das ist nicht nur bei den Olympischen Spielen so, dass trifft die Tour de France  und ähnlichen Klamauk. Und es ist überall auf der Welt üblich. Vorrangig auch bei den Amerikanern – man erinnere sich an Armstrong und den besten 100m-Läufer der Welt – wie war noch sein Name?

Venezuela im Ausnahmezustand

Die RP setzt die Klamotte fett ins Bild – offenbar ohne darauf zu achten, ob die Fakten stimmen http://www.rp-online.de/politik/venezuela-im-ausnahmezustand-aid-1.5985512. Sie benutzen ein ganz offensichtlich gestelltes Bild, das die Misere in Krankenhäusern verdeutlichen soll. Wer solchen Unsinn glaubt, wer nicht bereit es, objektiven Berichten, also solchen von beiden Seiten zu folgen, wer die ganz außerordentlichen Leistungen von Hugo Chaves für die arme Bevölkerung vergessen oder nie wirklich wahrgenommen hat, der weiß eben nichts über dieses Land. Das natürlich mit immensen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Dessen Präsident ein eher hilfloser Parteigänger Kubas  und sicher nicht der hellste ist. Doch was wird aus Venezuela, das vom Grundsatz her die besten Chancen hat, ein reiches und glückliches Land zu sein – mit vergleichsweisen geringen Unterschieden zwischen Arm und Reich? Verfällt es den alten Mustern – so wie das gerade in Argentinien und Brasilien geschieht – wo alles, was mit Sozialstaat zu tun hat, in den Shredder gerät? Venezuela ist mit seinen Rohstoffen das Hauptkettenglied des linken ALBA-Verbundes. Fällt Venezuela, dann sind andere Mitglieder – vor allem auch Kuba – schwer getroffen. Das wünschen sich die Reaktionäre dieser Welt natürlich – vor allem die der USA und natürlich die der RP.