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Wenn Stillstand, dann doch wohl bei uns

Der SPIEGEL vom 14. Januar 2023 will uns weis machen, dass im Silicon Valley die Lichter ausgehen. Unter dem Titel „Das Tal der Ideenlosen“ malen Schlaumeier ein desaströses Bild, das wenig glaubhaft ist. Zum einen dürfte ein solches Urteil extremes Insiderwissen voraussetzen (wem schon gelingt es, in die innersten Zirkel der abgeschotteten Zukunftsschmieden zu gelangen?) Zum anderen ist nicht zu vermuten, dass die Administration ein solches Potential einfach verkommen lässt. Dass die Forschungseinrichtungen unter Börsencrashs – manipuliert oder eben nicht – leiden, ist glaubhaft. JA! Auch dass viele der Player Massenentlassungen vornehmen. Doch verbirgt sich dahinter der Niedergang?

Wohl eher nicht. Denn all das sieht eher nach Konsolidierung, nach Cloud, KI und Metaversum aus. Nach Entwicklungen, die längst rumoren oder ihre Schatten vorauswerfen. Gut möglich, dass Forschung schon in absehbarer Zeit mit sehr viel weniger Personal möglich wird. Und die „Verschlankung“ nichts weiter ist als prophylaktische Vorsorge. Dort, wo die Lebensader des Kapitalismus schlägt, dort wo Innovationen des Weiterbetrieb des Systems sichern müssen, gibt es gewiss keinen Stillstand. Es sei denn die Konkurrenz auch China macht den Amis mehr streitig als bisher vermutet.

Ich persönlich glaube, dass die amerikanischen IT-Konzerne allenfalls eine Verschnaufpause einlegen. Um schon bald mit neuen Speeren auf die Welt einzustechen. Ich glaube, dass die Börse im Hightech-Bereich schnell wieder anspringen und wie üblich einer neuen Überhitzung nachjagen wird. Bidens 400-Milliarden-IRA-Paket, das die US-Wirtschaft auch durch  mehr Klima- und Umweltschutz, kurz gesagt: durch mehr Nachhaltigkeit, stärken soll, dürfte auch in Silicon Valley Früchte tragen https://www.derstandard.de/story/2000142993445/inflation-reduction-act-attacke-auf-europas-industrie. Was die Vermutungen der SPIEGEL-Journalisten, dass die Bastler im Tal … auch bei Klimaschutz und neuen Energien wenig oder gar nichts im Köcher haben, schnell relativieren dürfte.

Ich weiß, dass ich nichts weiß

Nochmal zur Erinnerung:

Das Higgs-Boson oder HiggsTeilchen wurde 2012 zum ersten Mal nachgewiesen. Es ist nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannt worden und repräsentiert im Grunde das NICHTS:

Masse‎: ‎ca. 2,23 · 10−25 kg (unvorstellbar wenig)
Mittlere Lebensdauer‎: ‎ca. 10−22 s (unvorstellbar wenig)
Spin‎: ‎0
Elektrische Ladung‎: ‎neutral
Solche Wertung generiert Aufschreie, denn Tausende von Wissenschaftler basteln an der Weltformel. Und zu der gehört zwingend das Higgs- ohne das unsere Welt nicht denkbar wäre. So zumindest die Lobby am CERN, wo Milliarden von Euro in den LHC, in immer größere Teilchenbeschleuniger und Tunnel, investiert werden. Die hier brodelnde Astrophysik (sie befasst sich mit dem kleinst Möglichen) soll auch Licht in andere Dunkel bringen – gemeinsam mit der Kosmologie (sie befasst sich mit dem größt Möglichen – dem Universum und steigt dem Urknall nach). Wie das funktionieren soll, zeigt ein ARTE-Beitrag  https://www.spektrum.de/video/das-raetsel-der-dunklen-materie/1581440*. Hier wird deutlich, das der Mensch von dem, was unsere Welt ausmacht, so gut wie nichts weiß (er vermeint  5% zu kennen). Dennoch wagt er zu behaupten, dass  Dunkle Materie mit 23 % und Dunkle Energie mit 72% an der Gesamtheit des Ganzen beteiligt sind.
Mir kommt das lächerlich vor, weil die Forschung in den zurückliegenden Jahrzehnten auch nicht einen Deut schlauer geworden ist. Da fragt man sich doch, ob der Mensch von seiner Erkenntnisfähigkeit her nicht eine Nummer zu klein ist.
Belassen wir es doch bei Einstein! Spart das Geld und steckt es in die Asteroiden-/Kometenabwehr! …
*tut mir leid, aber das dazugehörige Video ist nirgendwo im Netz auffindbar. Na ja – klar …

Hirnlose Geldverschwendung gestoppt

Mir sträuben sich immer die Haare, wenn ich höre, wieviel Geld in illusionäre Projekte verschossen wird. Auch wenn die Wissenschaft anderer Meinung ist: Ich habe null Verständnis für die Suche nach den kleinsten Bausteinen der Materie (die Miniaturisierung lässt sich bis ins Unendliche fortsetzen), für den Ehrgeiz, das Universum auszuleuchten (das wird in Gänze nie fassbar sein, da nicht greifbar und auch unendlich), null Verständnis für Marsprojekte (viel wichtiger ist die Kometen-/AsteroidenAbwehr) und immer Bauchschmerzen gehabt, wenn irgendwer für eine Milliarde Euro das menschliche Hirn nachbilden wollte. Implizierte diese Idee doch schon immer die Vision, dass man Menschen in selbiges hineinschauen, es manipulieren und die Inhalte irgendwann downloaden würde.

In diesem Sinne war mir auch Henry Markram und sein Human Brain Projekt (HBP) immer suspekt. Denn die Heilsversprechen (Alzheimer und Parkinson betreffend) konnten die finstere Seite einer solchen Forschung nicht aufwiegen. So dachte ich und verfolgte das Projekt mal mehr mal weniger intensiv.

Zu meiner großen Erleichterung ist das „Megaprojekt mit der unguten Eigendynamik“ jetzt ausgebremst worden. Freilich in schiefer Projektion. Denn die Politik feiert das Ganze nach wie vor – im Paul-Löbe-Haus in Berlin („Faszination Gehirn“). Insider wissen jedoch bereits, dass hier heimliches Schlingern angesagt ist. Man könne die Ausstellung – so Ulrich Schnabel in der ZEIT – auch als Versuch interpretieren, sich der politischen Rückendeckung für ein Projekt zu versichern, das wissenschaftlich nach wie vor umstritten ist. Markram jedenfalls ist entmachtet. Und in einem neuen ForschungsAnsatz heißt es jetzt: Wie trifft das Gehirn Entscheidungen? Andere Wissenschaftler, andere Institutionen tummeln sich  – man will ins Machbare zurück und den Dämon mit dem riesigen bürokratischen Überbau hinter sich lassen  https://www.zeit.de/2019/49/human-brain-project-hirnforschung-ausstellung-finanzierung-neurowissenschaften

 

Ein Stein kommt selten allein

Ich habe Mühe, die Einsteinschen Weisheiten auch nur ansatzweise zu begreifen. Eine gleichförmig in einer Richtung bewegte Uhr geht langsamer als eine auf dem Tisch verbliebene. Woraus für höhere Geschwindigkeiten folgt, dass der Uhrbegleiter langsamer altert als derjenige, der am Tisch hängt. Das verstehe, wer will. Oder: Hier krümmt sich die Raumzeit und schreit vor Schmerz. Hier krümmt sich, was auch Banane will, und locht sich – vornehmlich schwarz. Gewurmtes Wurmloch, gefälschte Lichtbahnen – ihr seid so gar nicht, was mich anmacht. Und bitte: Was soll ich mit dem blauen Riesen, der irgendwann zusammenbrechen und sich zur Murmel verdichten soll. Um einfach so eine SternNeutrone oder ein gewaltiges LochSchwarzes zu gebären?

Da mir nur noch wenig Raumzeit bleibt, und die noch ausstehende sicher neue Erkenntnisse bringt, entscheide ich pragmatisch: Ich will es nicht! Warum diese hyperbolischen Quanten ins Gehirn klopfen, wenn es später nur Quatsch ist – und auch so verkauft wird. Ich meine: Wir sollten einfach später draufschauen oder es sein lassen.

Nun klar: Mir persönlich sind Grenzen gesetzt. Aber auch in Grenzen heißt es, die verbliebene Intelligenz dort einzusetzen, wo es Sinn macht. Wenn schon Weltraum, dann Asteroide oder Kometen abwehren statt den Mars zu nerven und dort … Atmosphäre zu schaffen – wo die doch ursprünglich durch schwindende Haftung verloren ging.

Ob ich so denke oder nicht: Es kursieren immer neue Verrücktheiten – so es denn welche sind. Gravitationsphysiker aus Potsdam meinen, dass die von Georges Lemaitre 1927 geäußerte Auffassung, alles habe mit dem Urknall begonnen, durchaus anfechtbar sei. Es mache Sinn, Alternativen zu verfolgen, z. B. die des zyklischen Universums, wonach der Kosmos ständig neu „geboren“ werde, vergehe und wieder auftauche. Dem stünden andere Theorien gegenüber, zum Beispiel die, dass es nicht das eine große Universum, sondern viele kleine gebe.

Andere WeltAller sind noch abgefahrener drauf.  Sie meinen, dass Urknall und Weltall das Ergebnis einer gigantischen Kollision sind – nämlich der zweier  Paralleluniversen.

Bleibt natürlich die Frage, was vor dem Urknall war. Oder die, was (räumlich) hinter dem Universum/den Universen/dem Weltall steckt. Da Raum und Zeit – zumindest nach der derzeit dominierenden Theorie – unendlich sind, gibt es darauf ebenso Null Antworten wie auf die Suche nach dem Kleinsten und Größten. Auch hier deutet alles auf unendlich. Was die irrwitzig teure Grabung des CERN nach dem vermeintlich noch fehlenden Baustein der Materie –  jenem Higgs – irgendwie sinnlos macht.

Und weil wir gerade beim CERN sind: Dessen Chefin, Fabiola Gianotti, behauptet, wir würden nur 5% des Weltalls kennen.

5% wovon? Von unendlich? Ist das nicht auch unendlich? Und hieße das nicht, dass wir alles wüssten?

In diesen Labyrinthen finde sich zurecht wer will. Tatsächlich steht Gianotti voll auf dunkel. Dunkle Materie und dunkle Energie, sagt sie, seien die wichtigsten Bestandteile des Alls. Wenngleich wir sie derzeit weder ausmachen noch packen können.

Pavel Kroupa ist strikt dagegen. Für ihn ist dunkel ein Hirngespinst. Kroupa verzichtet ganz einfach auf immer neue beschworene SchlussSteine. Er folgt ganz einfach der ursprünglichen SchwerkraftLehre von Isaac Newton. Und tatsächlich: Auch das könnte funktionieren.

Gut möglich, dass wir dem Einstein künftig die GEGEN-Zunge rausstecken müssen. Nicht in voller Länge, denn in wichtigen Details lag und liegt der Mann ja richtig. Ohne ihn hätte es schließlich weder Curiosity noch Rosetta gegeben, und die …

haben wir doch geliebt.

 

 

13.Juli 2017