Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Es wird immer offensichtlicher, dass wir das mit der neuen nachhaltigen Welt nicht hinkriegen

Verschwendung und Schadstoffemissionen:  Die Nachrichten sind mehr als deprimierend. Aber sie zeigen auch, wer die Macht im Lande/in der Welt hat. Es sind die Gigantomanen, die GlobalPlayer und ihre Helfershelfer. Sie verhindern nicht nur das Reparieren von Produkten und damit die Kreislaufwirtschaft, sie knallen auch immer mehr und größere, fossile Brennstoffe fressende Autos in die Landschaft. Und die Bevölkerung macht mit.

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Quellen: DER  SPIEGEL Nr. 4/2024 vom 20. Januar sowie Rheinische Post vom 25. Januar 2024, S. B1

Gegen die AfD und für eine andere Politik!

Die Geschichte zeigt: Der Faschismus ist das Furchtbarste, was uns Menschen begegnen kann. Und dennoch erhält er europaweit viel Zuspruch

Seit den letzten großen Demos – die letzte fand 2015 in Berlin zum Thema TTIP statt – sind viele Jahre vergangen. Angesichts der fatalen internationalen Lage, aber auch mit Blick auf die  innerdeutschen Konflikte hat mich das immer gewundert. Wacht der satte Michel nun wirklich auf, frage ich mich, oder überlässt er sich weiter dem völlerischen Umherdösen.

Nun, in einer Richtung scheint der Bann jetzt gebrochen. Es musste die verhängnisvolle Sitzung in Postdam geben, um die Hirne der Menschen zu stimulieren. Inzwischen ist wegen der furchterregenden Erfolge der AfD in vielen Haushalten die Angst eingekehrt. Die Angst davor, dass sich rechtes Gedankengut zum Allgemeingut auswachsen könnte. Fatal ist, dass sich viele Forderungen der AfD mit dem decken, was Normalbürger denken und empfinden. Bedeutet, dass sich die rechte Partei vieler brennender Probleme angenommen hat – wenn auch auf durchschaubare Weise und mit Schlussfolgerungen, die uns abschrecken. Dennoch kommt man an der Tatsache nicht vorbei, dass allein das Aufgreifen von Missständen Wählerstimmen generiert.

Die Knackpunkte sind klar auszumachen: Die AfD lehnt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine ab und fordert eine andere Haltung gegenüber Putin und Russland. Sie plädiert für eine radikale Beschränkung der Zuwanderung bei gleichzeitiger Maximierung der Abschiebungen. Die AfD leugnet mehrheitlich den Klimawandel, lehnt das Heizungsgesetz und die damit verbundenen Klimaschutzmaßnahmen ab und diskutiert in Geheimen die Vertreibung/Ausweisung von Millionen Menschen. Vor allem der letzte Punkt hat den Kessel zum Bersten gebracht. Plötzlich werden auch diejenigen, die nie zuvor protestiert haben, wach. Plötzlich erinnert man sich an das zurückliegende Dritte Reich (betrifft die Greise), an den Besuch von Konzentrationslagern (betrifft vor allem Schüler und Lehrer), an die Schrecken der NS-Herrschaft (dokumentiert in zahllosen Büchern und Filmen). Plötzlich wird der Gedanke, dass es mit der persönlichen Freiheit schlicht aus sein könnte, zum Fanal.

Es heißt, dass allein am letzten Wochenende (einschl. Freitag) ca. 1,4 Millionen Menschen gegen RECHTS demonstriert hätten https://orf.at/stories/3346371/. Das sind fast 2% der Bevölkerung, das sind trotz aller Freude sehr viel weniger Protestierende als notwendig wären. Und es ist ein Völkergemisch mit zumeist sinnvollen, aber auch naiven und unsinnigen Parolen auf unzähligen Pappschilden und Plakaten. All diese Menschen einigt „nur“ die Abscheu vor dem Faschismus. Aber die Einheitsfront bezogen auf dieses eine Thema ist existentiell wichtig.  Wie kann es sein, fragen viele, dass man Höcke einen Faschisten nennen darf und der weiter herumhetzt. Schnell kommt der uralte Gedanke eines Parteiverbots auf. Und ebenso schnell gerät er bei vielen wieder in die Tonne. Wie und warum sollte man eine Partei verbieten, die es in einigen Landesteilen auf einen Stimmenanteil von über 30% bringt. Da hat man doch gründlich durchgeschlafen. Man könnte den Rechten die staatliche Finanzierung streitig machen – wie soeben an anderer Stelle geschehen. Aber mehr ginge sicher nicht.

Wehret den Anfängen heißt es so – wenn politische Furchtbarkeiten aufziehen.

Doch um welche Anfänge geht es. Geht es nur um faschistische Gedankengut? Mitnichten. Wehret den Anfängen heißt aus: Macht eine Politik, die solche Stimmungslagen, Auffassungen und Wutanfälle von vornherein ausschließt. Macht eine Politik auch für den Osten, auch für den einfachen und armen Bürger! Lasst nicht zu, dass die sozialen Ressourcen erst in zweiter Linie den „Biodeutschen“ zukommen. 

Es geht also weniger darum, Plakate herumzuführen, auf denen man seine Wut artikuliert. Es geht vor allem darum, die Politik zu zwingen, neue Wege zu beschreiten und Verwerfungen infolge falscher Politik zu beseitigen. Wenn es im Osten Deutschlands besonders viele AfD-Wähler gibt,  dann hat das mit groben Fehlern in der „Ostpolitik“ zu tun. Kein Wessi interessiert sich heute für die Problem der Ossis. Die DDR ist abgebrannt. Sich ihrer zu erinnern folglich überflüssig. Je augenfällig das ist, desto energischer muss ich protestieren. Lest das Buch von Dirk Oschmann https://www.amazon.de/Osten-westdeutsche-Erfindung-Konstruktion-Gesellschaft/dp/3550202342, und ihr wisst, warum die AfD in der Ex-DDR besonderen Zulauf erfährt. Es geht um die Nichtachtung der ostdeutschen Biografien/Lebensläufe, es geht um die Gangstereien der Treuhand, um die radikale Zerstörung der ostdeutschen Wirtschaft zugunsten der westdeutschen Konkurrenz, es geht darum, das Ostdeutsche völlig unzureichend in den Führungsetagen aller wichtigen staatlichen Institutionen (Bundeswehr, Universitäten etc.) und Unternehmen vertreten sind (kein DAX-Unternehmen hat seinen Hauptsitz in der ehemaligen DDR). Es geht um die Reallöhne, die 34 Jahre nach der Wende für gleiche Arbeit noch immer um 17% niedriger liegen als im Westen Deutschlands. Es geht um Schäuble, den großen Staatsmann, der Günter Krause 1990 bei der Ausarbeitung des deutsch-deutschen Vereinigungsvertrages total über den Tisch gezogen und abgesichert hat, dass niemand  aus dem Osten (traditions-herkunfts- und erfahrungsbedingte) Veränderungen an der bestehenden Verfassung Westdeutschlands vornehmen konnte. Es geht also um totale Verlustängste, um ein nie wirklich zum Tragen gekommenes Vertrauen zur deutschen Regierung, um z. T. ungezügelte Wut auf die Verursacher der Missstände. Auch darum, dass sich die Herrschenden mit Merkel und Gauck Scheinpopanze ostdeutscher Herrschaft aufgebaut haben, die selbst vom Dümmsten schnell als solche entlarvt werden.

Noch erfährt die AfD im Westen weniger Zuspruch als im Osten. Das liegt zweifellos in dem relativ erfolgreichen Kampf der Westdeutschen um Rechtstaatlichkeit und Demokratie – an einer über Jahrzehnte hinweg entwickelten Resilienz gegenüber Potentaten aller Couleur einschließlich der damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen. Es bleibt zu hoffen, dass sich daran nichts ändert.

Was ich vor allem sagen will: Demonstrationen sind gut. Auch ich werde am kommenden Samstag an einer teilnehmen

… in Düsseldorf ab 12 Uhr:  https://www.ddorf-aktuell.de/2024/01/23/duesseldorf-aufruf-zur-grossdemonstration-gegen-rechts-am-samstag/

… in Ratingen ab 10 Uhr: https://gruene-ratingen.de/wir-zeigen-nazis-die-rote-karte-aktion-der-omas-gegen-rechts-und-bluna-connection/

Doch es reicht nicht, einmal dabei gewesen zu sein. Die Menschen müssen die Regierenden dazu zwingen, die Verhältnisse so zu gestalten, dass sich rechtes Gedankengut nicht weiter ausdehnen kann. Auch wäre es falsch, ausschließlich darauf zu vertrauen, dass Frau Wagenknecht den Zulauf zur AfD bremst bzw. rückgängig macht. Was ja die Notwendigkeit von Demos relativieren könnte. NEIN! Die Proteste sind außerdem erforderlich. Allenfalls ein massiver außerparlamentarischer Druck vermag politische Richtungswechsel auszulösen – die politischen Parteien werden das wegen der problematischen Kräfteverhältnisse nie zustande bringen.

Die Demo in Ratingen (27.Januar 2024):

 

Unwissen breit getreten

 

Eher zufällig bin ich heute auf ein 2009 erschienenes Sonderheft von TELEPOLIS gestoßen – auf ein Heft, mit dem ich mich zum Zeitpunkt seines Erscheinens sicher beschäftigt habe. Dass mir aber – was die Details angeht – nicht mehr geläufig war. Nun, gerade die Einzelheiten haben mich – ob nun erstmalig oder erneut –  schockiert. Vor allem, weil es da um Prognosen geht, die zumindest in Teilen irrwitzig anmuten. Denen man aber trotzdem und im Wissen um die Kurzlebigkeit von Voraussagen ernsthafte Namensschilder verpasst hat https://sebesta-seklit.net/produkt/wie-man-die-unendlichkeit-in-den-griff-bekommt-james-tiptree-jr/.

Es geht um Roboter, die Weltformel, um kollektive Intelligenz – dann aber fast übergangslos um die Zeit in tausend, ach, was sag ich: in tausend mal tausend mal tausend Jahren. Was gar nicht vorkommt, ist die Abwehr von Asteroiden und Kometen, obwohl diese Problematik m. E. die einzig wichtige bei all dem Allgequatsche darstellt.

Dass sich ein Mann wie Rüdiger Vaas anmaßt, über die kommenden Jahrbillionen, über die Überlichtgeschwindigkeit, über Urknall und Endknall, über Wurmlöcher und sogar über Zeitreisen in die Vergangenheit zu schreiben, ist ein Witz. Denn wer das, was zu fast 100% die Geschehnisse im Weltall bestimmt, weder kennt, geschweige denn zu deuten vermag, sollte wohl eher sein Großmaul halten. Oder glaubt ihr, dass so ein Mann die dunkle Materie, die dunkle Energie im Tresor hat?

Ok, Mutmaßungen über Galaxien, schwarze Löcher oder außerirdisches Leben mögen gut verkaufbare Stoffe für Science-Fiction-Filme, für Unterhaltung mit Denkstopp bieten. Doch wenn höchst abartige Beiträge zum Thema Zukunft in einem Sonderheft von TELEPOLIS erscheinen und dort  mehrheitlich den Anstrich von Wissenschaftlichkeit verpasst bekommen, ja dann … wird es echt problematisch.  Denn auch Leute mit mittleren IQ könnten glauben, dass Vaas ihnen etwas erzählt, was tatsächlich mit  Wirklichkeit und Wahrscheinlichkeit zu tun hat. Ich persönlich kann da nur laut auflachen. Denn neben dem Nichtwissen gibt es ja ein Problem, auf das der Autor gar nicht eingeht, nämlich die Begrenzheit des menschlichen Intellekts, ja des Menschen in Gänze. Könnte es nicht  sein, dass der Sapiens mit seinem begrenzten dreidimensionalen Sehen, Denken und Dummsein völlig unfähig ist, die inneren Zusammenhänge von all dem zu erkennen, was ihn all- und galaxienmäßig begleitet?

Da gibt es drei ganz einfache Fragen, die nie jemand beantworten wird: Was war vor dem Urknall, was verbirgt sich hinter der letzten Galaxie und wie unendlich ist … unendlich. Ich will hier nicht Gott bemühen – wobei das jederzeit zulässig wäre – aber Gott liegt tatsächlich sehr viel näher als das, was Hubble oder James Webb  auszuleuchten vermögen.

Die Aussage, dass die Sonne irgendwann zum roten Riesen wird, einen Teil der sie umgebenden Planeten ausglüht, aufsaugt oder  aus der Bahn schleudert, mag Leute zum Staunnen bringen. Und es ist denkbar, dass Leute ihre Koffer packen, weil jemand prophezeit, dass es Zeit ist, die Erde per Generationenraumschiff zu verlassen. Ja, da wird viel Unsinn erzählt. Selbst Hawkin sprach davon, dass die Menschheit irgendwann auswandern müsse. Ob vor oder nach einer Katastrophe, weiß ich nicht. Aber sie müsse …

Mir sagt all das herzlich wenig, weil es mit dem, was uns wirklich bewegen sollte, wenig zu tun hat. Was mich bewegt, ist etwas anderes, nämlich die Tatsache, dass mit all diesen Phantastereien und Horrorgeschichten enorm viel Geld verdient wird – von den Medien, aber auch von Wissenschaftlern, deren Leben nicht ausreicht, einen zusätzlichen Furz Sternenstaub zu gebären.

Telopolis ZUKUNFT findet heute straff seine Fortschreibung. Denn Strukturen und Gesetzmäßigkeiten sind und bleiben, was sie sind: eingefleischt, anpassungsfähig und vererbbar.

Heute beispielweise greife ich in den SPIEGEL, und was lese ich? Dass aus dem endlosen Pool von Rock und Pop mit Hilfe von KI-Geschöpfen wie DeepMind (Google) schon bald  synthetische Klone  geschöpft werden. Songs, die quasi automatisch komponiert und getextet  und – weil sie so vertraut klingen – auch enthusiastsch gefeiert würden.  Damit nicht genug. Autor Matthias Kremp unkt unbeirrt weiter: Es könne gut sein, sagt er, dass es leibhaftige Musiker in Zukunft gar nicht mehr geben müsse („DER  SPIEGEL“ Nr. 2/2024, S. 70 ff.).

OOOOCH! denke ich da.

Schade, dass Kremp weder bei den Literaten, noch bei den Bildenden Künstlern nachgefragt hat. Ob die denn auch aufhören wollten zu existieren ….

bitte anklicken oder Zoom 131!

Quelle: TELEPOLIS special 01/2009

 

Sahra mischt den miesen Politikbetrieb auf. Sie braucht jetzt unser aller Unterstützung

   Eine Freude:

Thomas Geisel ist auch dabei!

Mit der Gründung des BSW kommt Hoffnung auf, die Hoffnung, dass Politik und Wirtschaft in Deutschland aus dem blamablen Chaos der vergangenen Jahre endlich herausfinden.  Sahra Wagenknecht setzt mit der Gründung der neuen Partei auf Vernunft und Gerechtigkeit. Das Gründungsmanifest das BSW – es ist mit seiner kritischen Zielbeschreibung zweifellos einmalig in Deutschland – weist auf alle „Baulücken“ und Defizite in in unserem Land hin und spricht die Dinge an, für die künftig gekämpft werden muss. Zunächst sicher aus der Opposition heraus, aber jeder Neuling fängt klein an.

Ich glaube, dass die intelligente, menschenfreundliche Botschaft viele Menschen in unserem Land erfassen und bei den kommenden Wahlentscheidungen beeinflussen wird. Schon bei der Europawahl, dann aber auch bei den drei Landtagswahlen im Osten könnte es krachen. Eine der Hauptaufgaben wird die Schwächung der AfD sein – und hier erwarte ich klare Kante.

Der Text des Gründungsmanifestes :

https://buendnis-sahra-wagenknecht.de/wp-content/themes/bsw/assets/files/BSW_Gruendungsmanifest.pdf

Politikexpertin Sahra Wagner mit einer überzeugenden Beurteilung des Geschehens: https://www.n-tv.de/politik/Partei-wird-am-Montag-gegruendet-Sahra-Wagenknecht-haette-kaum-einen-besseren-Zeitpunkt-finden-koennen-article24643602.html

Bild Geisel: Wikipedia

Schluss mit dieser Diskussion!

Ich bin durchaus für einen freien Meinungsaustausch – ohne verordnete Restriktionen. Wenn ich aber diese sinnlose Diskussion um das Verhältnis von Mensch zur Natur verfolge, die jetzt schon zum dritten Mal im Freitag Platz findet, frage ich mich: Was soll das?

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wer-hat-angst-vor-der-oeko-diktatur-maja-goepel-diskutiert-mit-jakob-augstein

Ich habe Jacob Augstein wegen der Ausgewogenheit der Berichterstattung im Freitag immer sehr geschätzt und tue das auch jetzt noch (Beispiel: die Diskussion um Wagenknecht). Doch wenn dieser Mann, der von Klimaforschung und Medizin (Virologie) – nach eigenen Angaben – keine Ahnung und bei MINT-Fächern ganz offensichtlich ein heftiges Defitit hat, jetzt versucht „fett“ mitzureden, ja: um eine gewisse Deutungshoheit kämpft, bin ich sprachlos. Natürlich geht es um ein gedeihliches Beisammensein von Mensch und Natur und nicht um die bloße Ausbeutung von Natur – so wie Letzteres dem gierig gewordenen Menschen guttut (das ist wahrhaftig weder ein Dogma noch hat es mit Ökodiktatur zu tun) . Und wenn die Gesprächspartner so furchtbar darüber rätseln, warum über Klimawandel so viel geredet, aber zur Bekämpfung des Treibhauseffektes weltweit so gut wie nichts getan wird, dann muss man den Beteiligten schlicht anraten, politisch in sich gehen. Dass die Misere so ist , wie sie ist, hat mit den Herrschaftsverhältnissen auf unserem Planeten zu tun. Denn am IMMERWEITERSO verdienen die Herrschenden und ihre Spießgesellen, eben jene die auch das wirtschaftliche Geschehen auf der Erde bestimmen, immens viel Geld. Sich auf GRÜN und NACHHALTIG umzustellen, bringt Profitverluste, vielleicht sogar den Bankrott. Ist das denn so schwer zu erkennen? Diesen entscheidenden Faktor aus der Diskussion auszublenden, ist einfach rein handwerklich ein Fehler – unglaublich!

Leider muss man sich wieder anmelden oder ein Abo bestellen, um den kompletten Beitrag im Freitag lesen zu könnne. Die Wochenzeitung hat die Leseoffenheit aufgegeben und fordert nun – wie alle vergleichbaren Zeitschriften auch – mehr „Zuwendung“ vom Leser. Schade!

Foto: Der Freitag

Ab 7. März 2024 kann mein neues Buch „instabile Seitenlage“ beim ARACHNE Verlag, bei mir oder im Handel erworben werden

Vorwort

Ein Leben, das viele Jahrzehnte andauert, liefert Stoff für alles Mögliche – auch die Erkenntnis, dass sich Leben, Empfinden und Handlungsoptionen einerseits gar nicht, zum anderen aber grundlegend verändern. Ich habe mit meinen Texten in das große Füllhorn der Erinnerungen gegriffen, einiges dazu phantasiert und immer mal auf die Hupe gedrückt. Da geht es um Kindheits- und Jugenderinnerungen in einem nachkriegsmüden Deutschland, um ein versuchtes Attentat, um ein vertracktes Enkelschicksal, um einen Menschen, den man zwingt, würdelos aus dem Leben zu scheiden, um Traumata und Anmerkungen, die das Zeitliche segnen. Hier und da sind Gedichte eingestreut, die quer durchs Leben spazieren.

Alles, was Sie lesen, ist kopfgedacht – also frei von künstlicher Intelligenz. Wie auch würden meine Protagonisten geraten, wenn sich statt des menschlichen Beobachters ein kalter Automatismus ihrer annähme?

Nein sage ich da! Die Gurken bleiben, was sie sind: grün und im doppelten Sinne fassbar …

Nachtrag vom 8. April 2024: Das Buch ist erschienen und der Verlag hebt es auf der Eröffnungsseite nett heraus  https://www.arachne-verlag.de/

 

Niemandem wird es angesichts der Machtverhältnisse in der Welt gelingen, den menschengemachten Treibhauseffekt zu stoppen

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… Unsere Nachfahren werden für 2100 mit einer durchschnittlichen Erwärmung von 4 Grad rechnen müssen. Die Diskussionen um das 1,5-Grad oder 2 Grad-Ziel sind reine Augenwischerei und ein Betrug gegenüber allen Menschen, die auf unserem Planeten leben.

Lest im Spiegel und seht euch an, was die Klimakonferenz in Dubai gebracht hat https://www.swp.de/panorama/klimakonferenz-2023-beschluss-ergebnisse-ueberblick-72511697.html. Claudia Kämpfert, Wirtschaftswissenschaftlerin am DIW, bringt es auf den Punkt: Solche KonferenzFakes können wir uns künftig nicht mehr leisten  https://www.focus.de/earth/weltklimakonferenz/kommentar-von-claudia-kemfert-solche-fake-klimakonferenz-kann-sich-unser-planet-nicht-laenger-leisten_id_259491172.html

Tatsächlich ist im Abschlussberich der COP28 vom Ausstieg aus den fossilen Energien nicht die Rede – bei allem Baerbockschen Hurra-Geschrei ein haarsträubender Skandal https://www.fr.de/politik/un-klimakonferenz-cop-28-dubai-beschluss-ergebnisse-kritik-blick-hinter-die-kulissen-zr-92726185.html

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_100301596/cop28-klimaforscher-mojib-latif-sieht-keinen-erfolg-laecherlich-.html

Die weltweiten Schadstoff-Emissionen werden 2023 einen neuen Höchststand erreichen. Geht es so weiter wie bisher, ist bis 2030 gerade mal eine Senkung der Emissionen von gut 6% statt der erforderlichen 43% möglich (Basis: das 1,5-Grad-Ziel).

Im ntv wird  erneut die Frage aufgeworfen, ob der Treibhauseffekt  menschengemacht sei. JA, sagen die Umweltschützer. Ich bin der Meinung, dass er sich aus zwei Komponenten zusammensetzt – der Mensch aber sehr viel dafür tun kann, dass die Erwärmung moderater verläuft https://www.stoerfall-zukunft.de/jacob-augstein-voll-daneben/

Quelle für die Fotos: DER  SPIEGEL  50/2023

Metamorphose, Metapher oder Niedergang?

Geht es mit unserer Literatur bergab? Müssen wird künftig mit dem Mix aus kreativer menschlicher Arbeit und ausgekotztem Chat GPT- Erguss leben? Gibt es so eine Übergangsphase, in der die KI-touchierte Beliebigkeitsliteratur so etwas wie Abschied vom soliden Schreiben manifestiert?

In einer Meyersche Buchhandlung, in der ich schockierende Defizite im literarischen Angebot feststellte, kam mir so ein Gedanke. Sind solche Umbrüche bereits im Gange, sind sie repräsentativ? Sind Veränderungen bei Mayer an bestimmte Gegebenheiten gebunden und deshalb nur zeitweilig präsent?

Jetzt vor Weihnachten habe ich den Eindruck, dass sich die Kette (konkret: diese eine Buchhandlung aus der Kette) von der anspruchsvollen Literatur völlig verabschiedet hat. Und nur noch dem Bestsellergeschäft nachläuft. Was dann ein Sammelsurium an billiger Unterhaltungsliteratur an die Oberfläche spült. Ich habe in der Buchhandlung in R. nur eine namhafte Autorin, nämlich Juli Zeh, entdeckt. Alle anderen Schriftsteller, deren Bücher mit gut einsehbarem Cover und z. T. handschriftlicher Bewertung des Buchladens in den Raum ragten, waren mir unbekannt. Wobei ich zugeben muss, dass ich nur einige moderne Autoren kenne und mit einer Generalschelte natürlich daneben liege. Aber was soll es. Ich bin dennoch fix und alle. Denn die Liste der Abwesenden ist endlos: Christa Wolf, Günter de Bruyn, Martin Walser, Günter Grass, Philipp Roth, Theodore Dreiser, Truman Capote, John Steinbeck, Erich Kästner, Heinrich Böll, Peter Härtling, Kurt Tucholsky, Stephan Zweig, Barbara Tuchmann, Naomi Klein, Harald Welzer, Richard David Precht, Peter Sloterdijk, Thomas Mann, Heinrich Mann, Klaus Mann, Golo Mann, Wolfgang Borchert, Uwe Tellkamp, Elfriede Jellinek, Ilse Aichinger, Wolfdietrich Schnurre, Hans Bender, Ernest Hemingway, Ingeborg Bachmann, Friedrich Dürrenmatt, Patrik Süßkind, Markus Orths, Annie Ernaux, Isabel Allende, Max Frisch, Jakob Schwerdtfeger, Eugen Ruge, Stefan Heym, Walter Janka, Jakob Schwerdtfeger, Frank Schätzing, Umberto Ecco, Paul Celan, Günter Eich, Bertold Brecht, Klaus Harprecht, Bruno Apitz (darüber hinaus gibt es weitere hundert …). Auch die bestens rezensierte Gegenwartsautorin Julia Schoch sowie Florian Illies blieben unsichtbar.

Eines habe ich mir angesichts der Bücherwüste fest vorgenommen: Ich werde beim Schreiben eines Buches niemals KI benutzen und auch nie ein Buch kaufen, dass im Verdacht steht, über KI produziert worden zu sein. Das Leben wird mich, meine frommen Wünsche und Maßgaben zwar überrollen. Doch ich bin sicher, dass man sich eines Tages der leibhaftig, manuell und zu 100% von Menschen fabrizierten wertvollen Bücher erinnern wird.

Der eine Verbrecher ist klar, doch auch Patrioten können schnell zu Mördern werden

Gewiss, diese Überschrift hört sich schlimm an. Und doch steckt Wahrheit in ihr. Wenn selbst die ukrainischen Armeeführung heute einräumt, dass die für den Sommer 2023 geplante Offensive gescheitert ist https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-im-kriegswinter-kaempfen-und-leben-a-fa0ee2a7-e267-4d0e-9a1e-84e5af901419, dass seidem ein Stellungskrieg tobt, den keine Seite gewinnen kann, wenn ganz ausdrücklich von einer Patt-Situation die Rede ist (auch dann, wenn das Selenskij vehement bestreitet), wenn also klar ist, dass seit einigen Wochen Menschen quasi für NICHTS sterben müssen, dann gilt offensichtlich die mit der Überschrift getroffene Feststellung. Denn wer will Sterbende und Verletzte verantworten, wenn ihr Opfer völlig sinnlos scheint.

Genau an dieser Stelle hatte schon die US-amerikanische Historikerin Barbara Tuchmann angesetzt https://www.amazon.de/erste-Salut-Barbara-Tuchman/dp/359615264X?asin=359615264X&revisionId=&format=4&depth=1, die noch weit vor Jörn Leonhard https://www.spiegel.de/ausland/spiegel-gespraech-mit-historiker-joern-leonhard-die-abwesenheit-von-vermittlern-macht-mir-die-groessten-sorgen-a-0a0be1ce-9da3-49fe-9493-7e705b9a617a feststellte, dass es in einer militärischen Patt-Situation besonders schwierig sei, den Waffenstillstand zu erreichen. Und das aus zwei Hauptgründen:

1) Diejenige Seite, die Verhandlungen vorschlägt, wird vom Gegner für schwächer gehalten, was Letzteren dazu bewegt, noch brutaler dreinzuschlagen und jeden Kompromiss abzulehnen…

2) Die Führer beider Seiten können den Familien der Opfer keineswegs mitteilen, dass ihre verwundeten oder gefallenen Verwandten umsonst verletzt worden/gestorben sind. Sie müssen Erfolge verbuchen können …

Der beigefügte Text aus dem FREITAG stellt Szenarien vor, die ein Entkommen aus der furchtbaren Situation ermöglichen könnten https://www.freitag.de/autoren/nikita-gerasimov/ukraine-russland-diese-drei-modelle-werden-als-nachkriegsordnung-diskutiert.

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