Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Während alles auf die Fluchtwelle starrt, beginnt Fraport mit der Übernahme von Flughäfen

Die Perfidie nimmt ihren Lauf: Fraport schickt sich an, 14 griechische Regionalflughäfen zu übernehmen, womit der griechische Tourismus eine der wenigen verlässlichen Einnahmequellen verliert http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-privatisierung-flughaefen-101.html. Schuld an dieser Katastrophe ist diesmal weder eine gierige Heuschrecke, noch eine mysteriöse Fondgesellschaft, sondern der deutsche Staat. Denn dem gehört die Fraport AG mehrheitlich. Trotz massiver Proteste gewinnt die Privatisierung auch anderweitig an Fahrt. Schuld daran sind Schäuble und Co, die massiv auf den Verkauf griechischen Tafelsilbers bestanden und das jetzt durchsetzen helfen. Die Griechen zum Ausverkauf zu zwingen, wenn die Erlösmöglichkeiten – wegen der Zwangslage (schnellstmöglicher Verkauf) – ihren Tiefststand erreichen, heißt nur eines: Schäuble, Merkel und Co. wollen kein Europa. Sie wollen Griechenland weiter demütigen, seine Zahlungsfähigkeit endgültig untergraben.

In der aktuellen Flüchtlingspolitik spiegelt sich das: Auch hier sind deutsche Konzerne am Drücker. Man wird Fachkräften unter den Migranten Niedriglöhne anbieten und gleichfalls tolle Profite einfahren. Menschen ohne „zielführende“ Ausbildung wird man dem Staat, sprich: dem Steuerzahler, überlassen.

Nachtrag vom 15. September 2015: insel, Häfen, Wasserwerke etc. geraten ebenfalls unter den Hammer http://www.zdf.de/frontal-21/privatisierung-von-staatseigentum-in-griechenland-40095812.html

Tango

Und wieder gehen sie in Stellung. Sie, die schlanke Mittvierzigerin, im schwarzen, fransenbestückten Kleid mit Spaghettiträgern – die Handschuhe bis zu den Ellenbogen. Er, etwas jünger, mit schwarzer Hose, Fliege und weißem Blazer. Das alles über schwarzen Schuhen, die wie Speckschwarten glänzen, und ich ahne es schon, Falten abweisen.
Tango … tangere oder tamgu. Niemand weiß so recht, was es damit auf sich hat. Die Berührung, sie liegt nahe, und wenn sich aus dem schwarzen Kontinent so etwas wie tamgu = Tanzen aufdrängt: warum nicht? Die ohren- und sinnestürzenden Sequenzen verdienten es allemal, mehrspurig zu geistern. Sich hinzugeben, sich einspinnen und versinnen zu lassen. Das allein sollte es sein. Nicht aber dieser sinnlose Streit um die Wurzeln, denen, man weiß es doch längst, Weltenbäume entwuchsen.
An all das denken die beiden nicht, wenn sie jetzt die Tanzfläche betreten – gravitätisch und nur einmal mit diesem lasziven Lächeln auf den Lippen. Der Tänzer, er nickt ein wenig, offenbar, weil er will, dass die Musik jetzt einsetzt. Und tatsächlich: Es gibt Bewegung. Der bärtige Mann am Instrument, eben noch diffus und unförmig vor sich hin schlafend, dieser Mann schnellt hoch. Und kaum, dass er straff sitzt – ja, man fragt sich, wie er das so schlagartig hinbekommt – schickt er einen ersten anhaltenden Ton in den Saal, einen Ton, der die Menschen festnagelt und den Wein, gerade noch üppig fließend, an den Flaschenwandungen festhält.
Di da di dumm damm dumm dumm, di da di dumm damm dumm dumm jauchzt und taktet das Ding in den Händen des Musikers, eines Menschen, dessen Finger aus dem Nichts aufspringen und wie Spürhunde über zahllose Knöpfe rasen, Knöpfe, die ich nie treffen würde, es sei denn, man schleuste mich über Trichter in diese Wüste. Nichts davon bei Carlos. Carlos ist ein Wunder, ein Klangkünstler, ein Mensch mit hageren Fingern, die seinem Kopf folgen wie Kolibrischnäbel den Nektar-Tropfen.
Lang gezogen und in jähem Wechsel ersteht sie, die Melodie, macht diesen Platz zur Bühne, die betanzt sein möchte, in der selbst Greise jenes Zucken verspüren, das die Gliedmaßen hochreißt. Kein Bein, das an diesem Abend still stehen, kein Körper, der nicht mit fiebern und teilhaben wollte am großen Wehklagen. Wütende Frauen schwören Rache, einsame Männer spüren ihre Ohnmacht. Wut tut sich auf und Leidenschaft, sekundiert von Absturz. Tango – so und nicht anders rast er, macht nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Und das Bandoneon: Es lässt keinen Raum für Gedanken. Allenfalls dieser Nothalt bleibt uns, diese wiederkehrende Pause, dann, wenn der Balg sich ausbalgt und den endlosen Zug tot macht. Hier und nur hier wäre er möglich, der Gedächtnisblitz. Wir aber sind auf anderes fixiert, wollen feststellen, dass im Tonlos ein Wunder passiert, dass das Paar Laute erzeugt, ein Rauschen vielleicht, ausgeschickt von der beinumspülenden Schlitzseide, ein Leder-Holz-Gleiten der Füße, wo immer sie den Boden berühren. Und wir hoffen auf Stöhnen und leises Lachen.
Vergeblich. Unertappt geraten die beiden ins Licht, in den Kegel des Scheinwerfers, der gnadenlos zugreift. Jetzt erst vermag ich Angestrengtheit zu erkennen, winzige Schweißperlen auf den Stirnen, Schweißperlen, die ihr Abtropfen fürchten, noch aber nur ein Glänzen erzeugen, das Farben und Mimik so spenstern lässt.
Dieser Hüftschwung, jener Ausfallschritt, das abrupte Kreisen. Nichts – so scheint es – ist symbiotischer, nichts vergleichbar synchron wie diese Bindung. Gefesselte Gestalten, in Hüllen versteckt – in Formen gepackte Tanzblasen. Emotionslos und unaufgeregt schweben sie trotz der Schwüle.
Links der Bandoneonspieler. Jetzt blickt er um sich. Er hat den Balg aufs letzte Falten fixiert, lässt ausblasen, was an Luft raus will. Und dieser Seufzer vor dem Wechsel, er schießt in den Raum wie ein Marker. Kaum zu verfehlen dieses plötzliche Aus. Und dennoch: Es bleibt vakant. So zumindest fühlen wir, und so irren wir auch. Denn nichts geschieht ohne Fühlung. Beine, Arme und Körper – sie fliegen. Sie fallen hinein in dieses unbestimmte Stück Zeit, und die Finger des Solisten, sie stoßen erneut zu, malträtieren die Knöpfe – und der Balg, dieser Balg schöpft Luft. Ja, er schlürft sie begierig und wirbelt, ja, er saugt sie bis prall. Dann aber, schlagartig, macht er zu, narrt sie, die Luft, spült sie in einem, wie es scheint, sinnlosen Hin und Her durchs Leder. Bis .., ja, bis sie bereit ist, ihn herzugeben: diesen endlosen Brustbalgton, dieses Tango-C, das nie aufhört – es sei denn, wir verweigern das Hören.
Auf dem Parkett die Entsprechung: Nicht das Luftsaugende und Luftlose, wohl aber das Atmen und Atemlose. Auch die abwechselnd schnellen und verhaltenen Sequenzen, das Aufeinanderzu, gepaart mit Distanzen. Und jetzt, da die Arme wie Zugstangen arbeiten, dieses unbeschreibliche Zueinander und offensichtliche, im Grunde doch unmögliche Ineinander, dieses Greifen und Andocken der bemühten Leiber. Kein Zweifel, dass sich jetzt Assoziationen frei schießen, billige Anzüglichkeiten, die den Schweiß treiben. Doch die Tänzer wissen um die Gefahr, spüren um die plötzliche Schwelle. Und – ich bin sicher – sie werden sie meistern. Denn Überschreitung, zumindest hier auf dem Parkett – sie wäre der Tod. Nun, die beiden vermeiden das, erstarren vielmehr wie Schaufensterpuppen, Figuren, denen man antut, was immer man will und die doch bleiben, was das biegsame Innere vorgibt.
Schweigen und Erwartung. Wieder ist es die aufkommende Tonfolge des da capo, unaufdringlich und doch zwingend gepaart mit dem Rhythmus. Sie ist es, die den Bann bricht, dieses zweite, dieses dritte Umschlingen auslöst, so ein Einrollen und Einschweißen – wie man meint und doch keineswegs sicher ausmachen kann. Wie schmiegsam ist Fleisch, will ich fragen – und wie spannend sind Muskeln und Sehnen.
Der Tänzer ist schnell, er ist leicht und geschmeidig, und er zwingt die Gespielin, dieses Jojo, das jetzt Abstand gewinnt, ja zu stürzen droht und dennoch den Kopf wirft. Einmal nach hinten, abwärts und wieder aufwärts. O Gott, was für Haare! Eben noch touchierten sie das Parkett, jetzt fliegen sie aufwärts. Ausladend sind sie, die Gespinste und blond, einen Wimperschlag lang die gefächerte Korona. Dann – mit der jähen Wendung – stürzt alles zurück an den Kopf, schmiegt sich und legt sich sparsam. Das alles bleibt ihm, das alles bleibt dem Tänzer verschlossen. Sein Kopf lebt in Halbglatze, Halbglatze mit diesem Rest Streuzwirn. Doch auch das zeigt Wirkung. Schwarz angebügelt und in Gel, glänzt dieses Rudiment – glänzt, als wolle es weiter reichen.
Jetzt hebt sie ihren rechten Schenkel, und gewiss darauf hat man gewartet, hebt ihn und winkelt ihn in seine Lende. Verdammte Geste, ein Tun, dass nichts weniger beschreibt als das Erahnte, jenen Akt, der im Stahlrohrbett endet – später. So und nicht anders klingt es aus den Mündern der Insider. Nicht von ungefähr, denke ich und senke die Lider. Später beim Sekt – ich nehme es vorweg – die Heuchler, Spießer, die sich – kaum, dass man einstimmt in diese Deutung – entsetzt abwenden. Krebsrot ihre Gesichter und auffällig heftig, wie sie ihre Lüge einsteifen. Die bigotte Mutter mag Schuld sein oder sonst wer. Sinnlos, sie darauf zu nageln, zwecklos sie lockern zu wollen. Sie tricksen auch zweimal. Doch es nervt, wenn sie beständig von Kunst reden, von Takt und Einfühlung, und eben dies auch zu leben vorgeben. Man trifft diese Typen immer, auch, wenn sie die Maler belagern. Ganz Auge, ganz Andacht, wenn der Künstler sein Modell aufs Papier nötigt. Völlig nackt die Kleine und natürlich begierig, in die Kiste zu springen. Nur, dass die Voyeure auch diesmal Nein sagen, allenfalls am Weinglas vorbei ins Lachsbrötchen kichern.

*

Nein! Nicht immer nur das, nicht immer in diese Richtung. Alles etwas fragwürdig und scheiß männlich. Gewiss: Uns sprießen die Phantasien reichlich, und wenn die Dame ihren Schenkel in genau diese Stellung bringt, dann wird sie ihn auch anpressen und verdammt … wieder lösen. Jum dumm, die da di rum dum, jubiliert das Bandoneon. Seiner Vorgabe ist sie schließlich gefolgt, den Noten, der Choreographie und weiß Gott: auch dem zwingenden Rhythmus.
Schaut nur, jetzt löst sie sich, löst sich, um das Bein, ja genau dieses Makelbein, in seine Lücke zu strecken! Und wieder verharrt sie, ja es könnte sein, dass jetzt er ganz bewusst diese Pressung anstrengt, dieses Fleisch für Sekundenbruchteile festhalten will, diesen Zwang auskostet. O diese Hitze, diese Hitze!
Plötzlich seine Hand in ihrem Nacken – etwas untypisch, aber durchaus reizvoll. Der Tänzer streift ihn nur flüchtig, streicht mit der Rechten abwärts. Ja .., diese Schmeichelei. Gut möglich, dass sie es ist, die ihren Kopf lustvoll aufrichtet. Ausgemacht ist das nicht, und tatsächlich weiß niemand, was am Limes zwischen Schicklichkeit und Verlangen geschieht. Denkbar, dass sie diese Hand erwartet, oder er irgendwie weiß, was er anrichtet. Doch mon Dieu, nicht das, nicht schon wieder ..! Sie jedenfalls hält ihm stand, wohl wissend, dass er diese Zone verlassen wird, doch nur, um sie erneut zu ziehen, umherzuwirbeln und in den Schritt zu zwingen.
Und genau dort ist sie wieder, in einem Schwung, der gerade noch durchgeht und dennoch Applaus zeitigt. Schließlich gerät auch der Musikus, sichtlich erschöpft, ins Schlingern. Er fasst sich noch einmal, knebelt das schwarze Knautschleder ins Faltenlos, und mit dem letzten, tatsächlich besiegten Aufschrei erstirbt es.
Stille.
Sekunden später: frenetischer Beifall. Der Spot, hektisch auf die Mitte bemüht, geht jetzt voll auf. Leicht zitternd spuckt er Farbe, taucht die letzte Verbeugung, dieses Auszittern und dann Auflachen des Paares in Rot, in ein magisches Rot.

Bild (oben) :  Gerda Lomoth

Sie riskierten Kopf und Kragen, lassen sich taufen und riskieren Kopf und Kragen

Die Fluchtwelle beschert uns – wenn man den Medien glauben darf – Hunderte von Konvertiten, also Leuten, die ihr „MuslimTum“ ablegen und Christen werden. Dieser Vorgang wird vor allem als pragmatische Handlung gegen drohende Abschiebung gewertet. Denn abgeschoben, zurückgeschoben in die alte Heimat, droht ihnen der Tod. Konvertiten sind – nach Auffassung der islamistischen Scharfmacher – noch verachtungswürdiger als Atheisten. Mit ihnen wird kurzer Prozess gemacht. Hier aber sind die wundersam Verwandelten sicher, ganz gleich, ob sie heimlich die Moschee aufsuchen oder nicht http://www.focus.de/politik/in-der-heimat-wuerde-ihnen-dann-religioese-verfolgung-drohen-um-ihre-chance-auf-asyl-zu-erhoehen-hunderte-muslime-konvertieren-zum-christentum_id_4931142.html.

Homo rapiens rapiens

Helder Yuren:

Homo rapiens rapiens – der Beherrscher des Planeten Erde

ISBN: 978-3-7357-7316-6 

©2014 helder yuren


Helder Yuren hat auf beeindruckende Weise mit dem Hier und Heute abgerechnet und seine Schlussfolgerungen in eine neue, nachhaltige Welt verbaut. Dass er sich dazu eines faszinierenden Stils bediente, verleiht dem Ganzen eine zusätzliche, literarische Dimension. Interessant sind auch die nachgeschobenen Stichwortproben, die bewusst als Richtigstellung der alten, konservativen Duden- und Lexika-Einträge konzipiert sind. Leider hält der Autor auch diesmal an der Kleinschreibung fest, was zumindest mein Leseerlebnis ein wenig eintrübte.

Mein Gesamturteil: Sehr lesenswert! Homo rapiens rapiens weiterlesen

Die Perversion hat einenNamen: TTIP

Es gibt viele Gründe, TTIP zu hassen. Das Schlimmst ist uns noch nicht bewusst – so der drohende Import von

Keines dieser Produkte ist bisher auf die Verträglichkeit für den Menschen getestet worden. In den USA ist ihre Verwendung seit Jahren zulässig. Allein Isoglukose führt bei ständigem Verzehr in 50% der Fälle zu Fettsucht und Diabetis.

Was uns mit TTIP und CETA noch passieren würde:  https://www.campact.de/ttip/appell/teilnehmen/?gclid=CL7BtOeE1L4CFfMftAod7GgADQ

Verhängnisvolle Signale

Dass die GroKo über keinerlei kompetente und durchsetzungsfähige Politiker verfügt, wird besonders jetzt deutlich. Die Vorlaut-Strategen geben in Gutsherrenmanier abwiegelnde Auskünfte oder sonnen sich im eigenen Fett. Umso grotesker wirkt es, wenn hunderte von Syrern und Irakis Merkel vor der Brust haben und we love you skandieren (VORSICHT, ich zitiere die BILDzeitung: http://www.bild.de/politik/ausland/angela-merkel/wird-zur-heldin-der-syrer-42355280.bild.html). Als ob sich unsere Kanzlerin nicht unentwegt für die Versklavung der Griechen eingesetzt hätte. Alles schon vergessen, alles nie erfahren. Völlig egal. Für die Flüchtlinge gilt: Angela hat gerufen, wir kommen. Und so folgen sie den schwachsinnigen Lockrufen, die mal von Merkel https://heerlagerderheiligen.wordpress.com/2015/08/28/merkel-will-europaeische-loesung-bei-der-masseneinwanderung-hat-aber-selbst-dublin-mit-zerstoert/, mal von Nahles ausgesandt https://magazin.spiegel.de/digital/?utm_source=spon&utm_campaign=inhaltsverzeichnis#SP/2015/37/138493539, mal am Dortmunder Bahnhof wie blödsinnig abgelassen werden http://www.rp-online.de/nrw/panorama/dortmund-fluechtlinge-mit-applaus-begruesst-aid-1.5370178. Da werden die Ankommenden wie Schausteller beklatscht – was dümmlicher nicht ausfallen kann. Denn so ist Deutschland nicht. Die Dortmunder Veranstalter sollten eher in Haft genommen als bewundert werden. Denn alle maßgeblichen Ereignisse und Wortmeldungen verbreiten sich rasend schnell – auch an die Punkte, die Not und Fluchtgedanken gebären. Inzwischen stehen zehntausende auf dem Tahrir-Platz in Bagdad und fordern – völlig berechtigt – Reformen. Und so irrsinnig wie das anmutet, sie skandieren: Wenn ihr nichts tut, gehen wir nach Deutschland http://www.rp-online.de/politik/iraker-reformen-oder-flucht-nach-deutschland-aid-1.5375345. Ein teuflischer Mechanismus hat sich da in Gang gesetzt. Alles kommt nach Germany, und nun wird auch noch Hollande dazu beitragen, dass neue Bomben noch mehr Menschen aus Syrien vertreiben https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2015/09-08/020.php. Merci Monsieur!

In München ist man sich der Überforderung bereits bewusst. Hier ist alles zu inzwischen, und die zweite Drehscheibe kommt nicht zustande. Man will sie in Leipzig einrichten http://www.sueddeutsche.de/muenchen/verteilung-von-angekommenen-leipzig-soll-drehkreuz-fuer-fluechtling-werden-1.2637245. Na, dann viel Spaß!

Über Facebook erreichten mich folgende Beiträge:

8. September 2015:  „In Deutschland gibt es Jobs im Überfluss.“

Da haben wir es wieder. Keine Zahlen, keine Statistiken, also kein Informationsgehalt, dafür Desinformation und eine Beschönigung der aktuellen Lage.

Was feststeht ist, dass wir ca. 2,8 Millionen Arbeitslose in Deutschland haben und dass es ca. 3,6 Millionen Unterbeschäftigte gibt. (Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/) Und diese Zahlen werden mit erwarteten 800.000 Flüchtlingen nicht geringer.

„Ohne Zuwanderung, so die Prognose, wird Deutschland bis 2025 mehr als 6,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter verlieren.“

Wir haben jetzt 2015 und wir haben unkontrollierten Zulauf. Wenn in jedem Jahr 800.000 Flüchtlinge kommen, sind das in 10 Jahren 8 Millionen. Ziel erreicht? Nein. So einfach ist das nicht. Ohne (nachgewiesene) Qualifikation und Integration samt guten Sprachkenntnissen kann das nicht funktionieren

Wenn die deutsche Wirtschaft so scharf auf neue Arbeitnehmer sind, warum werfen diese nicht jetzt das nötige Geld in den großen Topf, damit ihren zukünftigen Arbeitnehmern schnell geholfen wird? Passiert offensichtlich nicht. Für mich ein Beweis, dass es denen nicht so wichtig ist.

„Der Bedarf an Fachkräften ist jetzt schon groß.“

Welche? Auch das steht nicht so genau im Text, denn was die eine Jobbörse sucht, muss nicht repräsentativ sein.

„Gründe, einen Flüchtling anzustellen, gebe es einige… Viele von ihnen verfügen über Ausbildungen oder Studienabschlüsse in Branchen, in denen es in Deutschland an Fachkräften mangelt.“

Was aber nicht gesagt wird, ist aber, dass den Leuten oft die Pässe abgenommen wurden und sicherlich in diesem Zuge auch Ihre Bescheinigungen über erworbene Qualifikationen, wenn diese überhaupt eingepackt wurden. Ein Nachweis dürfte schwierig werden und die Anerkennung auch.

Und wir haben hier auch wieder ein „Vorurteil“, welches hier nicht durch Zahlen und Fakten auch nur annähernd belegt wird, denn was bedeutet eigentlich „Viele von ihnen“? 1.000, 10.000 oder 800.000? Wurden schon alle Flüchtlinge oder mindestens so viele, die eine repräsentative Statistik erlauben, befragt? Nein. Das geht auch überhaupt nicht.

Damit das nicht jemand falsch versteht. Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, die keine andere Wahl haben, als in ein anderes Land zu gehen, muss geholfen werden. Aber die beschönigenden Desinformationen und Manipulationen von Politikern und Medien, finde ich einfach absurd. Wir werden offenbar wie immer verarscht. Denn wenn es anders wäre, könnte man mal Fakten und Statistiken auf den Tisch legen, die deren Einschätzung belegen. Passiert aber nicht. Stattdessen wird unreflektiert nachgeplappert und/oder aus den Fingern gesogen, was das Zeug hält.

Dass wir (Bundesrepublik Deutschland) nicht alle Flüchtlinge dieser Welt aufnehmen können, ist sicher. Dass andere sichere Staaten (Stichwort: reiche Golfstaaten) und auch EU-Staaten sich überhaupt nicht daran beteiligen wollen oder sich nur wenige Rosinen rauspicken möchten, ist ein Skandal, an dem die EU-Gemeinschaft zerbrechen wird.

14. September 2015: In den Flüchtlingslagern kommt es zu Übergriffen (Vergewaltigungen etc.) auf Frauen und Kinder. Oft fehlen auch die einfachsten Schutzvorrichtungen, die den Zugang von Männer verhindern http://lfr-hessen.de/images/Brief_an_Frauenpolische_Sprecherinnen_Ltg._18.08.2015.pdf

 

Mitstreiter im Geiste – horrido!

Helder Yuren – Politiker, Blogger, Futurist und Umwelt-Aktivist (leider  2018 verstorben)  http://wortplus.com/?author=1

Monika und Christoph Wanner-Krause

Rita Suermondt und Jochen

Michael Bulcik

Lucien Deprijck – Schriftsteller http://www.lucien-deprijck.de/

Marina Jenkner – Schriftstellerin im VS  http://www.marina-jenkner.de/

Stefanie Philipp – Schriftstellerin http://stefanie-philipp.com/

Utz Peter Greis – Journalist, Schriftsteller und Cartoonist https://utz-peter-greis.de//

 

Störfall Zukunft – Schlussfolgerungen für einen möglichen Anfang

Wollen Sie wissen, ob wir in dreißig Jahren auf dem Mars landen, ob es eines Tages gelingt, der Multiplen Sklerose, der Demenz oder der Blindheit mit Stammzellen oder implantierten Chips beizukommen, dann schlagen Sie nach! Möchten Sie erfahren, ob sich der Mensch von morgen als Teil des erdumspannenden Ganzen empfinden oder im Wahnwitz genetischer Gaus zerfasern könnte, dann greifen Sie zu!
„Störfall Zukunft – SchlussFolgerungen für einen möglichen Anfang “gibt Ihnen Antworten – Antworten, die verständlich, provozierend und spannend zugleich sind. Dieses Buch analysiert nicht nur. Es schreibt die Welt auch facettenreich fort. Nicht immer mit dem Ergebnis, das Sie sich vorstellen, wohl aber mit dem Blick auf einen neuen, „glücklicheren“ Planeten.
Zukunft erlangen, heißt Berge besteigen, heißt innovativ sein, die Herausforderungen meistern und Niederlagen aushalten. Der Weg in neue Gefilde war stets mit Störfällen gepflastert, und so wird es auch künftig sein. Wichtig ist, dass wir Fehlstellen und Desaster als Begleiter, nicht aber als Gestalter des Lebens begreifen. Wir müssen sie vor allem dort ausmachen, wo der Mensch Macht, Raubtiergehabe und Kurzfristdenken weiter auslebt, wo der Disput um künftige Entwicklungen ausgeblendet, instrumentalisiert oder verhindert wird.
Dieses Buch sucht Ihre Aufmerksamkeit. Es ist anders als vergleichbare Vorläufer – vor allem, weil es Klischees und eindimensionale Betrachtungen ausschließt. Im Text geht es nicht nur darum, neues „Spartenwissen“ zu orten. Wichtiger ist der Versuch, die gegenseitige Beeinflussung maßgeblicher Entwicklungen auszuloten und komplex weiterzudenken. Was in Zukunft passiert, wird nicht von „Einzelkämpfern“ bestimmt, und heute prognostizierte Errungenschaften stellen sich anders dar, wenn sie mit wahrscheinlichen Reaktionen des gesamtgesellschaftlichen – auch internationalen – Umfeldes konfrontiert werden.
„Störfall Zukunft“ folgt dieser Sichtweise. Und ganz gleich, ob wir auf Weltraumprojekte, Gentechnik-Kontroversen, auf die Folgen globalisierter Wirtschaft und Finanzsysteme, auf Bildung und Arbeitsmärkte, Klima und Umwelt, auf mögliche Machtstrukturen oder ganz einfach auf die privaten Erwartungen des Menschen stoßen – immer wird verknüpft, gebündelt und sinnvoll projiziert, so, wie das sonst nur selten geschieht.
Unser Haus „Erde“ – so das Fazit – ist ausbaufähig. Doch das kleine Zeitfenster, das künftiges Glück verheißt, ist nicht grundsätzlich und schon gar nicht ewig geöffnet. Es zu erreichen, kostet Kraft – Kraft, die ein Umdenken voraussetzt. Erst wenn die Menschen fähig werden, Egoismus und Gier zu bändigen, wenn es ihnen gelingt, Handlungsvollmacht für die EINE, nachhaltige Welt zu erlangen, wird das Ziel greifbar.

© Heiner Labonde Verlag, Grevenbroich 2008
ISBN 978-3-937507-15-6

Satz: Antje Zerressen, Padari Werbeagentur GmbH, Essen
Cover-Foto: Michael Bulcik

Blick ins Buch: http://www.amazon.de/St%C3%B6rfall-Zukunft-SchlussFolgerungen-m%C3%B6glichen-Anfang/dp/3937507159/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1441554069&sr=8-1&keywords=st%C3%B6rfall+Zukunft#reader_B00HQ5H4ZG