Archiv der Kategorie: Politik

Morgen geht es in Berlin gegen TTIP und TISA!

Im Vorfeld der morgigen Groß-Demo gegen die Freihandelsabkommen TTIP und TISA hier noch einmal die wichtigsten Infos zum Thema
TTIP betreffend: https://www.freitag.de/autoren/felix-werdermann/widerstand-ist-zweckvoll
TISA betreffend: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/ttips-boeser-bruder
Ich halte es für besonders wichtig, auch diese von der Wochenzeitschrift „der Freitag“ veröffentlichten Beiträge zu studieren.

Und das sind die wichtigsten Argumente:

Wir wollen keine Gentechnik auf unseren Äckern und keine ungesunden/aus genmanipulierten Stoffen erzeugten US-Futter- und -Lebensmittel
Wir fordern die totale Transparenz der Verhandlungen zu beiden Vertragswerken und eine demokratische Kontrolle der Inhalte
Wir lehnen Schiedsgerichte, die im Interesse von Konzernen Klagen gegen Länder und deren fortschrittliche Gesetzgebung führen dürfen, grundsätzlich ab
Wir wenden uns gegen eine weitere Privatisierung in Gesundheits- und Bildungswesen, ja wir verlangen die Rekommunalisierung von Betrieben/Institutionen, die der Daseinsfürsorge dienen – ebensoauch die Rekommunalisierung privatisierter Wasserwerke in Deutschland

Alle Fakten über die Fallstricke der Freihandelsabkommen unter https://www.youtube.com/watch?v=IpAsS9FyUGA

 

Einmal nachdenken – ohne HurraGeschrei

25 Jahre Wiedervereinigung. Natürlich freue ich mich über diese Rückbesinnung. Wenngleich vieles schief gegangen ist/wurde. Seltsamer- oder besser: Bezeichnender Weise versuchen wir auch heute noch zusammenzukommen – bei den Löhnen, bei den Renten, beim Wirtschaftswachstum, bei Konfessionen und Konfessionslosigkeiten. Ich hörte gerade, dass man im Osten eine weitere Billion Euro investieren müsste, um vergleichbare wirtschaftliche Erfolge wie im Westen Deutschlands zu erreichen. Diese Investitionen – so der Kommentator weiter – werde es aber nicht geben.

 
Ich möchte diesen Tag nur mäßig feiern – und dann mit den richtigen Leuten – nicht mit Merkel, Gauck, BILD und Helene Fischer, wohl aber mit Gysi, Ströbele, Jakob Augstein, Konstantin Wecker,  Anna Loos und Silly https://www.youtube.com/watch?v=sM6rLODgWMM. Dabei denke ich an die DDR-Dissidenten, denen der erfolgreiche Bildungs- und Lebensweg in fast allen Fällen brutal gekappt wurde – zuerst in der DDR, dann im vereinten Deutschland. Bärbel Bohley hat das irgendwann treffend auf den Punkt gebracht: „Wenn man sich treu ist in seinen Ansichten, gehört man jetzt nicht mehr zu denen, die gehört werden. Die Wendehälse wollen beweisen, wie sie sich gewendet haben. Es gibt bei vielen die Erwartung, die Probleme durch Anschluss zu lösen. Da sind wieder nur Mauern. Es wird nicht ins Offene gedacht. Die Bürgerbewegungen sind eine Anfechtung für die Parlamente, denn die Demokratie im Westen ist nur eine andere Spielart unserer früheren Unmündigkeit“ („der Freitag“, 1. Oktober 2015).

Wie die Wirklichkeiten WEST und OST  auseinanderklaffen:

http://www.stoerfall-zukunft.de/?s=Zwei-Heit

http://www.stoerfall-zukunft.de/?p=773

Syrien: Frieden um fast jeden Preis

• Putins Vorschlag vor der UNO muss angenommen werden
• Der Aufbau einer mächtigen Drohkulisse gegen den IS ist unverzichtbar
• Vorrangige Option muss ein erzwungener Frieden sein – ohne dass es zu Kampfhandlungen kommt
• Für die Menschen in der Region müssen politische Lösungen sichtbar werden: So sind für das Territorium von Syrien und Irak lebensfähige Strukturen vorzuschlagen/zu schaffen, die den ethnischen und religiösen Verteilungen in der Gesamtbevölkerung entsprechen und die faire Beteiligung aller Gruppierungen an den jeweiligen Machtapparaten/Regierungen sicherstellen.
• Für alle o.a. Vorgänge gilt UN-Mandat

 

Syrien steht im Mittelpunkt zahlloser Diskussionen, weil dort seit Jahren ein furchtbarer Krieg tobt, weil durch diesen Krieg 250.000 Menschen ihr Leben verloren und jetzt vor allem syrische Flüchtlinge bei uns eintreffen. Es ist bezeichnend für die europäische, aber auch für die US-amerikanische und russische Politik, dass man die Syrer derart lange ausbluten ließ. Und erst jetzt, da die Flüchtlinge Europa zu überrennen beginnen, eine – wenn nötig militärische – Beendigung des Nahostkonflikts ins Auge fasst. Zu sehr fürchteten die Großmächte eine gegenseitige Konfrontation, zu undurchsichtig lauerten die Konspirationen hinter den Kulissen. Im Spannungsfeld zwischen dem Diktator Assad, dem geschwürartig gewachsenen IS, al Nusra und dem inzwischen hoffähig gewordenen Iran schienen Bewegungen, die zur Klärung der Machtverhältnisse, ja zum Frieden befähigen, unmöglich. Doch wie kam es überhaupt zu dieser Gemengelage? Wer verursachte das schreckliche Hauen und Stechen? Für mich ist der Zündfunke deutlich sichtbar: der sogenannte arabische Frühling, mit dem zuvor Ägypten und vor allem Libyen ins Chaos gestürzt wurden (lediglich in Tunesien scheint es einen Hauch von Demokratie zu geben. Wir wissen allerdings nicht, wie sich die Lage nach Rückkehr der ca. 3.000 tunesischen Kämpfer aus dem Lager des IS gestalten wird).  Freiheit und Demokratie waren und sind noch heute plakative Schlachtrufe, die im Namen des Frühlings Illusionen nährten – sowohl im Westen als auch (völlig anders verstanden) im arabischen Raum. Der Gedanke, dass man sich von den Lasten zurückgebliebener Gesellschaften befreien könnte, zog wie ein Feuer durch den südlichen Mittelmeerraum. Er war provoziert/ zu wesentlichen Teilen fremdbestimmt, dann aber von Leid und Elend zusätzlich angefacht. Er verstrickte die Hirne derer, die ihre Not im Kampf einklagen wollten, mit dem Grundgedanken Demokratie aber nichts anfangen konnten. Denn ein solches Konstrukt war unbekannt. Die entstehende Bewegung war folglich genauso spontan wie heterogen, gewann aber soviel Kraft, dass sie ganze Regime zum Einsturz brachte und ein Machtvakuum generierte. Vieles, was  Amerikanern und Europäern suspekt geworden war, brach zusammen. Über die Folgen des Crashs war man sich auch im Westen nicht völlig im Klaren. Immerhin drohte Chaos und eine Option, die niemand wollte: eine Reihe von Scharia-regierten Staaten/Konglomeraten. Andererseits sprach vielles dafür, dass der Aufruhr den Einfluss der Russen im Mittelmeerraum untergraben könnte.

 

Ein in chaotische Verhältnisse gebettetes Arabien, das in Stammesauseinandersetzungen, religiösen Konflikten und kleinliche Machtkämpfen verstrickt ist, stellt keine Gefahr für die um Vorherrschaft bemühten Kräfte auf dieser Welt dar, ermöglicht die preiswerte Ausbeutung von Öl- und Gasreserven durch neue, geneigtere Partner und sichert die Selbstzerfleischung von hochstilisierten Rivalen des Christentums.
Gaddafi, Mubarak und Assad, hatten große Teile der arabischen Welt befriedet. Sie regierten diktatorisch, aber bei weitem nicht so menschenfeindlich wie das westliche Medien weismachen wollen. Gaddafi hat sich sowohl um einen hohen Lebensstandard im Lande, als auch Bildung und Gesundheit bemüht. Er hat die eifernden Extremisten stets in Schach gehalten und viele afrikanische Länder materiell unterstützt. Er musste weg, weil sein wirkliches Image das ihm aufgesetzte zu überstarhlen drohte. Mubarak, der lange Jahre ein berechenbarer Partner des Westens im Nahen Osten gewesen war, wurde gestürmt, weil es keine sichtbare Vorwärtsentwicklung in Ägypten gab – statt dessen Korruption, Freiheitsentzug und eine massive materielle Not der Menschen. Assad schließlich sollte als Parteigänger der Russen kalt gemacht werden. Dass dieser Mann, ebenso wie zuvor sein Vater, auch für solide Verhältnisse im Lande gesorgt hatten, wird heute weitgehend verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt. Wer weiß schon, dass es in Syrien nur 1% Analphabeten und seit 1963 eine strikte Trennung von Kirche und Staat gibt (eine im arabischen Raum einmalige Situation)? Praktiziert wurde ein moderater Islam, der die Betätigung aller im Bypass existierenden Religionen zuließ. Extremisten hatten in diesem Umfeld keinerlei Chancen. Wenn die meisten Menschen Assad heute einen Mörder nennen, dann haben sie zweifellos Recht damit. Allerdings sollten sie in Rechnung stellen, dass dieser Mann, der wie jeder andere Staatsmann auch, an der Macht festhalten wollte, Opfer gewaltiger Zwänge wurde. Zum einen bedrängten ihn plötzlich Menschen, die sein verharztes Regime wenn nicht abschütteln, so doch gründlich reformieren wollten. U.a. wurde gefordert, dass die Sunniten – stärker als bisher – an der Machtausübung beteiligt werden.  Hinzu kamen  Unruhen, die auf eine von 2006 bis 2010 währende schwere Dürre zurückgingen (der Freitag 43/15).  Schließlich drückten ihne die mannigfaltigen Versuche westlicher Geheimdienste,  denen die militärische syrisch-russische Zusammenarbeit ein Dorn im Auge war. Ganz sicher wurde Assad durch das Zusammenwirken all dieser Umstände in die Position des Schlächters hineingetrieben – eines Diktators, der das Infragestellen seiner Macht nicht gewohnt war und dann wild um sich schlug. Niemand wird Assads als Person frei sprechen, resp. seine Kriegshandlungen rechtfertigen können. Er hat das vertretbare Maß an Selbstverteidigung weit  überzogen. Sollte man ihn jetzt – da ein Frieden in Mittelost quasi erzwungen werden muss – noch brauchen, dann wird das nur für eine kurze Übergangszeit sein. Syrien: Frieden um fast jeden Preis weiterlesen

Zur falschen Zeit am falschen Ort – DIE ZEIT sekundiert

Wenn Hamed Abdel-Samad  Mohamed als gefährlichen Propheten bezeichnet, einen Menschen, der sich selbst überschätzt habe, von Paranoia verfolgt war, kritikunfähig dahinregierte und stets zum Beleidigtsein neigte (DIE ZEIT, 17. September 2015), dann ist klar, dass an dieser Stelle eine massive, nie endende Konfrontation aufgebaut wird. Das würde auch gelten, wenn solche Eigenschaften durch eine verantwortungsbewusste Geschichtsschreibung überliefert wären. Doch was ist schon verantwortungsbewusst. Wir können davon ausgehen, dass die Bibel unzählige Male nach dem Gusto der jeweils herrschenden Kirchenfürsten umgeschrieben und damit natürlich verfälscht wurde. Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist Entsprechendes auch mit dem Koran geschehen. Gleichwie: Würde heute – nach den Maßstäben von Abdel-Samad – eine „Durchleuchtung“ von Jesus vorgenommen, dann ständen die Christen Kopf. Denn Jesus kam auch nicht nur barmherzig, sondern oft genug mit dem Schwert daher. Was – ähnlich wie die ins Feld geführten Aufrufe Mohameds – Kriege ohne Ende generierte. Man denke nur an die Kreuzzüge, den Dreißigjährigen Krieg etc..
Was ich sagen will: Wer ähnlich wie Carlie Hebdo dem Propheten auf den Kopf spuckt, statt eine glaubwürdige Diskussion mit den religiösen Gegnern zu führen (und diese auch in Rede und Gegenrede zu dokumentieren), wird weder die Masse der Muslime, noch mich überzeugen. Wer sagt mir denn, ob die Vorwürfe, die Abdel-Samad erhebt, tatsächlich berechtigt sind – und keine Geschichtsklitterung, respektive: keine wütende Reaktion auf seine, die eigene Ausgrenzung darstellen? Natürlich muss uns ein Mohamed, der seine Untertanen auf Tiefste indoktriniert, zu sklavischem Gehorsam verpflichtet und in endlose Kriege geführt hat, zuwider sein. Doch genau dasselbe gilt für diejenigen, die pro Christentum Millionen von Menschen zwangsmissioniert und ermordet haben. Religionen waren und sind stets mit Gier und Machtwahn, also urmenschlichen Eigenschaften, liiert. Kein Wunder, wenn Entgleisungen vorprogrammiert sind.
Doch worum geht es wirklich? Darum, dass sich die Protagonisten der großen Religionen nicht nur um eine zeitgemäße Auslegung von Koran und Bibel bemühen, sondern jeglichen Willen zur Auslöschung der jeweils „gegnerischen“ Religionen (und der dazu gehörenden Menschen) aufgeben müssen. Die Vertreter aller Religionen sollten sich heute bemühen, Frieden zu stiften, Sicherheit/Geborgenheit zu vermitteln und Barmherzigkeit zu üben. Das ist mit Blick auf die gegenwärtige Flüchtlingswelle besonders wichtig. Was nämlich sollen Syrer und Iraker denken, wenn ihnen mit Abdel-Samad die blanke Wut, sprich: die totale Infragestellung ihrer religiösen Grundlagen entgegenschlägt? Beispielsweise bei Youtube – und ausgerechnet mit der Silhouette von New York (???) im Nacken. Man muss sich mit dem Koran auseinandersetzen. Richtig. Man muss die Bibel (auf dieselbe kritische Weise) auseinandernehmen. Richtig. Man muss Kirche und Staat konsequent trennen und Glaubens- wie Unglaubensfreiheit garantieren. Auch richtig. Was man auf keinen Fall tun sollte: Menschen wie Abdel-Samad blind vertrauen. Mir scheint, er ist zum (manipulierten) Gegenstück der islamistischen Hassprediger geworden, zu einem Menschen, der seinen Glaubensbrüdern jegliche Hoffnung nimmt, dass der Islam irgendwo OK sein könnte. Das ist intolerant, das ist idiotisch!

Verhängnisvolle Signale

Dass die GroKo über keinerlei kompetente und durchsetzungsfähige Politiker verfügt, wird besonders jetzt deutlich. Die Vorlaut-Strategen geben in Gutsherrenmanier abwiegelnde Auskünfte oder sonnen sich im eigenen Fett. Umso grotesker wirkt es, wenn hunderte von Syrern und Irakis Merkel vor der Brust haben und we love you skandieren (VORSICHT, ich zitiere die BILDzeitung: http://www.bild.de/politik/ausland/angela-merkel/wird-zur-heldin-der-syrer-42355280.bild.html). Als ob sich unsere Kanzlerin nicht unentwegt für die Versklavung der Griechen eingesetzt hätte. Alles schon vergessen, alles nie erfahren. Völlig egal. Für die Flüchtlinge gilt: Angela hat gerufen, wir kommen. Und so folgen sie den schwachsinnigen Lockrufen, die mal von Merkel https://heerlagerderheiligen.wordpress.com/2015/08/28/merkel-will-europaeische-loesung-bei-der-masseneinwanderung-hat-aber-selbst-dublin-mit-zerstoert/, mal von Nahles ausgesandt https://magazin.spiegel.de/digital/?utm_source=spon&utm_campaign=inhaltsverzeichnis#SP/2015/37/138493539, mal am Dortmunder Bahnhof wie blödsinnig abgelassen werden http://www.rp-online.de/nrw/panorama/dortmund-fluechtlinge-mit-applaus-begruesst-aid-1.5370178. Da werden die Ankommenden wie Schausteller beklatscht – was dümmlicher nicht ausfallen kann. Denn so ist Deutschland nicht. Die Dortmunder Veranstalter sollten eher in Haft genommen als bewundert werden. Denn alle maßgeblichen Ereignisse und Wortmeldungen verbreiten sich rasend schnell – auch an die Punkte, die Not und Fluchtgedanken gebären. Inzwischen stehen zehntausende auf dem Tahrir-Platz in Bagdad und fordern – völlig berechtigt – Reformen. Und so irrsinnig wie das anmutet, sie skandieren: Wenn ihr nichts tut, gehen wir nach Deutschland http://www.rp-online.de/politik/iraker-reformen-oder-flucht-nach-deutschland-aid-1.5375345. Ein teuflischer Mechanismus hat sich da in Gang gesetzt. Alles kommt nach Germany, und nun wird auch noch Hollande dazu beitragen, dass neue Bomben noch mehr Menschen aus Syrien vertreiben https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2015/09-08/020.php. Merci Monsieur!

In München ist man sich der Überforderung bereits bewusst. Hier ist alles zu inzwischen, und die zweite Drehscheibe kommt nicht zustande. Man will sie in Leipzig einrichten http://www.sueddeutsche.de/muenchen/verteilung-von-angekommenen-leipzig-soll-drehkreuz-fuer-fluechtling-werden-1.2637245. Na, dann viel Spaß!

Über Facebook erreichten mich folgende Beiträge:

8. September 2015:  „In Deutschland gibt es Jobs im Überfluss.“

Da haben wir es wieder. Keine Zahlen, keine Statistiken, also kein Informationsgehalt, dafür Desinformation und eine Beschönigung der aktuellen Lage.

Was feststeht ist, dass wir ca. 2,8 Millionen Arbeitslose in Deutschland haben und dass es ca. 3,6 Millionen Unterbeschäftigte gibt. (Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/) Und diese Zahlen werden mit erwarteten 800.000 Flüchtlingen nicht geringer.

„Ohne Zuwanderung, so die Prognose, wird Deutschland bis 2025 mehr als 6,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter verlieren.“

Wir haben jetzt 2015 und wir haben unkontrollierten Zulauf. Wenn in jedem Jahr 800.000 Flüchtlinge kommen, sind das in 10 Jahren 8 Millionen. Ziel erreicht? Nein. So einfach ist das nicht. Ohne (nachgewiesene) Qualifikation und Integration samt guten Sprachkenntnissen kann das nicht funktionieren

Wenn die deutsche Wirtschaft so scharf auf neue Arbeitnehmer sind, warum werfen diese nicht jetzt das nötige Geld in den großen Topf, damit ihren zukünftigen Arbeitnehmern schnell geholfen wird? Passiert offensichtlich nicht. Für mich ein Beweis, dass es denen nicht so wichtig ist.

„Der Bedarf an Fachkräften ist jetzt schon groß.“

Welche? Auch das steht nicht so genau im Text, denn was die eine Jobbörse sucht, muss nicht repräsentativ sein.

„Gründe, einen Flüchtling anzustellen, gebe es einige… Viele von ihnen verfügen über Ausbildungen oder Studienabschlüsse in Branchen, in denen es in Deutschland an Fachkräften mangelt.“

Was aber nicht gesagt wird, ist aber, dass den Leuten oft die Pässe abgenommen wurden und sicherlich in diesem Zuge auch Ihre Bescheinigungen über erworbene Qualifikationen, wenn diese überhaupt eingepackt wurden. Ein Nachweis dürfte schwierig werden und die Anerkennung auch.

Und wir haben hier auch wieder ein „Vorurteil“, welches hier nicht durch Zahlen und Fakten auch nur annähernd belegt wird, denn was bedeutet eigentlich „Viele von ihnen“? 1.000, 10.000 oder 800.000? Wurden schon alle Flüchtlinge oder mindestens so viele, die eine repräsentative Statistik erlauben, befragt? Nein. Das geht auch überhaupt nicht.

Damit das nicht jemand falsch versteht. Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, die keine andere Wahl haben, als in ein anderes Land zu gehen, muss geholfen werden. Aber die beschönigenden Desinformationen und Manipulationen von Politikern und Medien, finde ich einfach absurd. Wir werden offenbar wie immer verarscht. Denn wenn es anders wäre, könnte man mal Fakten und Statistiken auf den Tisch legen, die deren Einschätzung belegen. Passiert aber nicht. Stattdessen wird unreflektiert nachgeplappert und/oder aus den Fingern gesogen, was das Zeug hält.

Dass wir (Bundesrepublik Deutschland) nicht alle Flüchtlinge dieser Welt aufnehmen können, ist sicher. Dass andere sichere Staaten (Stichwort: reiche Golfstaaten) und auch EU-Staaten sich überhaupt nicht daran beteiligen wollen oder sich nur wenige Rosinen rauspicken möchten, ist ein Skandal, an dem die EU-Gemeinschaft zerbrechen wird.

14. September 2015: In den Flüchtlingslagern kommt es zu Übergriffen (Vergewaltigungen etc.) auf Frauen und Kinder. Oft fehlen auch die einfachsten Schutzvorrichtungen, die den Zugang von Männer verhindern http://lfr-hessen.de/images/Brief_an_Frauenpolische_Sprecherinnen_Ltg._18.08.2015.pdf

 

Der NachkriegsFaschismus – auf light getrimmt

Wie schrieb der bedeutende Publizist Sebastian Haffner 1963 im Spiegel: ⋙Das schlimmste Gespenst der deutschen Vergangenheit ist folglich wieder lebendig geworden. Nicht erst unter Hitler, schon in der Weimarer Republik gab es, was man damals „Vertrauenskrise der Justiz“ nannte, und schon damals gehörte die einseitige politische Parteinahme, deren sich die deutschen Gerichte regelhaft schuldig machten, zu den alarmierendsten Erscheinungen des deutschen öffentlichen Lebens. Dann kam Hitler und die Schauerlichkeiten der deutschen Justiz erreichten ein Maß, das jeder Nacherzählung spottet. Die deutschen Richter benahmen sich unter Hitler schlimmer als irgendein anderer Berufsstand – meines Erachtens viel schlimmer als die Militärs. Und doch sind sie die einzigen, die keinerlei „Denazifizierung“ unterworfen wurden. Die „Heiligkeit“ des Richteramtes rettete sie alle … ⋘ („DER  SPIEGEL“  14/63).

Ich bin überzeugt davon, dass die bundesdeutsche Justiz, der Verfassungsschutz, der BND etc.  nach wie vor vom Gedankengut des Dritten Reiches durchsetzt ist, dass Leute wie Böhnhardt, Mundlos und  Zschäpe  auf subtile Weise wenn nicht geschützt, so doch im allgemeinen Verwirrspiel von vielen ihrer Verbrechen und verbrecherischen Beziehungen frei gesprochen werden. Hinter dem angeblich  fahrlässigen Umgang mit Akten, hinter dem Verschwinden von Beweisdokumenten, hinter schlampiger Recherche an den Tatorten dürfte sich nur eines verbergen: der Versuch, die NSU-Morde als kriminellen Alleingang des Verbrecher-Trios festzunageln und den im Hintergrund schwelenden braunen Sumpf zu vernebeln/zu schützen. Viele derer, die montags den schönen Schein wahren müssen und lautstark gegen Pegida protestieren, sind für den Rest der Woche auf genau dem anderen Ufer. Faschismus light hat Konjunktur – nicht nur in Holland und Frankreich.

 

Der Zerstörer

Bundespräsident Gauck trägt maßgeblich dazu bei, dass die so wichtigen Beziehungen zu Russland allmählich zerstört werden. Sein notorischer Antikommunismus lässt ihn vergessen, dass Russland kulturell und historisch zu Europa gehört (siehe seine Dichter, Komponisten und Denker !), dass Zar Peter III. Preussen einst vor dem Untergang rettete (wie sähe Europa wohl heute aus?) und die westliche Allianz im 2. Weltkrieg ohne die fast 20 Millionen sowjetischen Opfer zehnmal tiefer im Blut gestanden hätte. Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages a. D., hat diese Haltung, die sich vor allem im (Nicht-)Verhältnis zu Wladimir Putin manifestiert, scharf kritisiert. Und Gauck auch in anderen Bereichen schwere Fehlleistungen unterstellt. Selbst die konservative Rheinische Post meint heute, dass sich Gauck allerlei Kritik gefallen lassen müsse. Er sei zwar redegewandt, vor allem aber geltungsbedürftig. Im Kontext zitiert sie Gaucks ehemaligen Sprecher Legner, der ein Buch zum Thema herausgebracht hat. Dessen Einschätzung fällt ebenfalls wenig schmeichelhaft aus: Nirgendwo habe Gauck erkennen lassen, dass er in der Lage wäre, Verantwortung zu übernehmen. Erst mit den Wende-Ereignisse habe sich der antikommunistische DDR-Bürger „neu erfunden“.

Da mutet es seltsam an, dass die Mehrheit der deutschen Bürger mit der Arbeit ihres Präsidenten zufrieden ist. Rückschlüsse sind erlaubt!

Was der Präsident einst war, was er heute so alles tut, scharf macht oder sein lässt:

http://www.taz.de/!88343/

http://www.taz.de/!88071/

http://www.merkur-online.de/aktuelles/politik/gauweiler-gaucks-thesen-sind-gefaehrlich-kritik-siko-rede-zr-3346256.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rede-gauck-schont-die-banken-a-963442.html

http://www.sueddeutsche.de/politik/gauck-ueber-den-ukraine-krieg-deutsche-besserwisser-1.2117290

http://www.neues-deutschland.de/artikel/944587.linke-chefin-wirft-gauck-saebelrasseln-vor.html

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42776/1.html http://luegenmaul.blogspot.de/2012/02/gauck-und-wikileaks.html

und so weiter …

Wenn sich der Mensch im Christen rührt, wird’s gefährlich!

Es ist mehr als naheliegend, dass unser Hassprediger, der redselige Pfarrer aus dem Norden, der guten teutschen Tradition folgt und die panzerbrechenden Waffen, die jetzt an die falschen Kurden gehen http://frontal21.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/f66838f5-a8fb-3da8-aa23-7a6accf45314/20341878?doDispatch=2 , gebührend segnet.
In einem gerade erschienenen mehrseitigen Klatschabtausch mit der rheinischen Pest hat sich unser Protagonist auch burschikos zum Osteuropa-Konflikt geäußert. Er hänge die Souveränitätsrechte der Ukrainer höher als irgend welche Rücksichtnahmen auf russischen Empfindlichkeiten. Allerdings vergaß er sie zu verorten – die Souveränitäten. Meinte er den Osten oder den Westen des Landes? Den USA wie den europäischen Ein- und Giftmischer bescheinigte er, im zwielichtigen Gerangel alles richtig gemacht zu haben, womit er die heftigsten Putin-Gegner glatt in die linke Ecke stellte. Ja, dieser Mann, dieser Scharfmacher vor dem Herrn, der Bundeswehrsoldaten in Kampfeinsätzen mal schnell verheizen könnte (na Jungs, nun seid doch mal robust!), dürfte auch dort ein Wörtchen mitreden, wo es gilt, das lästige C aus dem Namen bekannter Volksparteien zu tilgen. Immerhin weist sein lehrerhafter (Zeige!)-Finger, den er gegen die Friedfertigen spitzt, erneut auf freiheitselige Dreistigkeit. Heißt wohl: Nehmt euch in acht, ihr Harmlosen. Wenn’s wieder kracht, kracht’s auch bei euch! AMEN.

Am 15. Oktober 2014 hieß es dazu:

Bundespräsident Gauck trägt maßgeblich dazu bei, dass die so wichtigen Beziehungen zu Russland allmählich zerstört werden. Sein notorischer Antikommunismus lässt ihn vergessen, dass Russland kulturell und historisch zu Europa gehört (siehe seine Dichter, Komponisten und Denker !), dass Zar Peter III. Preussen einst vor dem Untergang rettete (wie sähe Europa wohl heute aus? http://www.welt.de/geschichte/article125069050/Ein-kaiserliches-Scheusal-wird-rehabilitiert.html ) und die westliche Allianz im 2. Weltkrieg ohne die fast 20 Millionen sowjetischen Opfer zehnmal tiefer im Blut gestanden hätte. Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages a. D., hat diese Haltung, die sich vor allem im (Nicht-)Verhältnis zu Wladimir Putin manifestiert, scharf kritisiert. Und Gauck auch in anderen Bereichen schwere Fehlleistungen nachgewiesen. Selbst die konservative Rheinische Post meint heute, dass sich Gauck allerlei Kritik gefallen lassen müsse http://www.rp-online.de/politik/joachim-gauck-muss-sich-kritik-gefallen-lassen-aid-1.4595826. Er sei zwar redegewandt, vor allem aber geltungsbedürftig. Im Kontext zitiert sie Gaucks ehemaligen Sprecher Legner, der ein Buch zum Thema herausgebracht hat. Dessen Einschätzung fällt ebenfalls wenig schmeichelhaft aus: Nirgendwo habe Gauck erkennen lassen, dass er in der Lage wäre, Verantwortung zu übernehmen. Erst mit den Wende-Ereignisse habe sich der antikommunistische DDR-Bürger „neu erfunden“.
Da mutet es seltsam an, dass die Mehrheit der deutschen Bürger mit der Arbeit ihres Präsidenten zufrieden ist. Rückschlüsse sind erlaubt!
Was der Präsident einst war, was er heute so  tut, scharf macht oder sein lässt:

http://www.taz.de/!88343/
http://www.taz.de/!88071/
http://www.merkur-online.de/aktuelles/politik/gauweiler-gaucks-thesen-sind-gefaehrlich-kritik-siko-rede-zr-3346256.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rede-gauck-schont-die-banken-a-963442.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/gauck-ueber-den-ukraine-krieg-deutsche-besserwisser-1.2117290
http://www.neues-deutschland.de/artikel/944587.linke-chefin-wirft-gauck-saebelrasseln-vor.html
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42776/1.html
http://luegenmaul.blogspot.de/2012/02/gauck-und-wikileaks.html

Stoppt die Militäreinsätze im Ausland!

Unter dem Titel „Die neue deutsche Außenpolitik“ feiert die Rheinische Post sehr unverblümt die Entscheidung der Bundesregierung, Waffen in den Irak zu liefern. Unter erneuter Berufung auf die GAUCK-Brandrede, die den obersten deutschen Repräsentanten angeblich zu einem historisch bedeutsamen Bundespräsidenten gemacht hat (welch groteske Bewertung!), wird die Rolle Deutschlands als aufkommender Hilfspolizist der Amerikaner geradezu beschworen. Der deutsche Michel – vor Jahren für sein Beharrungsvermögen, sein konfliktscheues Heraushalten aus militärischen Abenteuern von den einen bewundert, von den anderen kritisiert – müsse sich in Bewegung setzen und tue das jetzt auch. Dass im Irak ein Genozid droht, dass ein Kriegreporter öffentlich geköpft wurde, passt genau ins Kalkül derer, die morgen entscheiden müssen. Zwei tragische Tatbestände, die von relevanter Seite wie irre befeiert werden dürften. Noch bis in die jüngste Zeit hatte Gabriel die Rüstungslobby und damit weite Teile von CDU/CSU, FDP und AfD wegen der von ihm angekündigten Restriktionen beim Waffenexport erzürnt. Jetzt entspannt sich das. Gabriel hat die Exporte nun mit genehmigt und muss sich über seine Inkonsequenz keine Gedanken machen. Die Nothilfe-Wehrethik rechtfertigt unpopuläre Entscheidungen, auch wenn 67% der deutschen Bevölkerung die Überschreitung der roten Linie strikt missbilligen. Denn was heute als Einzelfall aufschlägt, impliziert natürlich das Einfallstor für die totale Entgleisung. Künftig wird es auch in weniger bedenklichen Situationen möglich sein, Waffen in Spannungsgebiete zu liefern.

Die Feststellung, dass Deutschland dabei ist, eine neue Außenpolitik zu betreiben, treibt mir die Wut in die Schläfen, trifft aber dennoch genau den Kern. Ganz klar: Auch in der Rüstungsbranche ist jetzt der Druck aus der Hose. Manager und Betriebsräte (!) der Waffenschmieden müssen nun nicht wie zuvor auf neue, „entspannte“ Kriege drängen, nein: ihnen dürften künftig auch weniger saubere Konfliktschauplätze quasi durch die salonfähige Hintertür serviert werden. Die Regierung muss nicht einmal den Bundestag befragen. Alles spielt sich im Bundessicherheitsrat und damit im Geheimen ab. Dass die Kanzlerin nach der Entscheidung jetzt ein erklärendes Statement vor dem Bundestag abgeben wird, ist nur grotesk, weil bedeutungslos. Schlimm genug, dass die Abgeordneten eine solche Farce auch noch einfordern statt auf einer Kontrollfunktion zu bestehen. Dass sogar Gysi die geplanten Waffenlieferungen billigt http://nuzzel.com/story/08112014/taz/gregor_gysi_fr_deutsche_waffenexporte_greres_unheil_verhindern_2, hat mich schwer enttäuscht. Gerade er müsste doch wissen, dass leicht handhabbare Waffen allzu oft dort landen, wo sie nicht hingehören. Seit mindestens hundert Jahren gehört es zur Tagesordnung, dass sich Gegner mit deutschen Waffen gegenüberstehen und jeweils in die Herkunftsorte funken, wie das so mit dem Abknallen klappt. Krupp hat im 1. Weltkrieg Munition ans deutsche Heer, aber ebenso an die Gegner geliefert. Eine durchaus vergleichbare Situation, die damals wie heute einfach weggewischt wird. Profitgier hat ihre Fratze, maskiert und mit immer neuer Färbung.

Jürgen Trittin hat in einem RP-Beitrag die Regierenden beschworen, von den geplanten Rüstungsexporten abzulassen http://www.rp-online.de/politik/deutschland/juergen-trittin-bloss-keine-waffen-in-den-irak-liefern-aid-1.4467289 – ohne jedoch für den anstehenden Ernstfall eine praktikable Lösung anzubieten. Wer bitte, soll den Genozid verhindern, wenn er denn tatsächlich droht (was niemand von uns mit Sicherheit erkennen kann, denn die weitgehend gleichgeschalteten Massenmedien erlauben keinen klaren Blick auf das Geschehen)? Wie akut war die Bedrohung wirklich? Durften die Amerikaner im Irak ohne UNO-Mandat dazwischen bomben – einfach, weil sie schon mal da waren? Natürlich nicht! Kein Völkerrecht deckt diese Aktionen ab. Letztlich spiegeln sie nichts anderes als den Versuch, begangenes Unrecht in moralische Handeln zu drehen. Immerhin sind ausschließlich die Amerikaner für das Chaos im Irak verantwortlich. Sie waren es, die die Machtverhältnisse umkehrten und die Unterdrückung der Sunniten einleiteten. Maliki – der heut so Geschmähte war ihr Sachwalter – von ihnen inthronisiert, von ihnen massiv unterstützt. Die Medien geben sich spärlich, wenn es um solche Analysen geht. Doch genau dieser Umstand – die Diskriminierung der sunnitischen Minderheit – hat nicht nur maßgeblich zur Bildung des IS (Islamischer Staat), sondern auch zu dessen extremer Radikalisierung geführt. Die Völkergemeinschaft hätte bereits vor 8-10 Jahren die Minderheitenrechte für Sunniten, Jesiden und Kurden sowie eine paritätisch zusammengesetzte Regierung einfordern müssen. Statt dessen duldete man die exemplarische Bestrafung einer ganzen Volksgruppe für das, was eine kleine Saddam-Hussein-hörige Clique verbrochen hatte. Von Seiten der UNO geschah fast nichts – aus Hilflosigkeit, aus Desinteresse oder einfach, weil niemand in der Lage war, die Ergebnisse des ungerechten und mörderischen Krieges aufzufangen.

Was sagt die UNO heute zu all diesen Vorgängen? Ist sie jetzt total gelähmt, wiederum unfähig, zu reagieren. Scheut sie nach wie vor die Antworten auf Srebrenica, Ruanda und jetzt Sindschar? Überlässt Ban Ki Moon den vom Westen dominierten Sicherheitsrat sämtliche Vollmachten – auch die, still zu halten? Ich habe einmal mehr den Eindruck, dass der UNO, der Repräsentantin der Völker-Gemeinschaft, bewusst und stets erneut der Stempel der Unbeweglichkeit und Degeneration aufgedrückt wird. Befreiung daraus scheint nicht möglich. Auch, weil die schnelle Einigung auf wichtige Beschlüsse durch unsinnige Festlegungen im Regelwerk (Prinzip der Einstimmigkeit, Machtlosigkeit der Vollversammlung) behindert/verhindert wird. An Konfliktherde wie den jetzigen gehören ausschließlich UNO-Truppen und zwar solche, die sich aus Kontingenten muslimisch geprägter Länder rekrutieren. Diese Truppen muss es in jeweils spezifischer Färbung für alle Konfliktherde unseres Planeten geben. Es gibt sie nicht, weil die möglichen, sprich: zur Unterstützung fähigen Geldgeber eine solche Strategie ablehnen. Sie wünschen die UNO als Feigenblatt, möchten im Ernstfall aber alles selber regeln – und zwar nach ihren Wünschen und (wirtschaftlichen) Interessen. Ja nicht einmal der Sicherheitsrat wird aktiv.

Völlig klar: Solange es nicht zu einer grundlegenden Reform der UNO-Strukturen kommt, werden ohne Mandat Bomben geworfen, Bomben, die die US-Amerikaner in ihren Sinne platzieren. Ebenso werden durch die EU Völkerstämme aufgerüstet, von denen man nie weiß, wie sie übermorgen unterwegs sind. Zusätzlich versuchen die miteinander konkurrierenden Waffenschmieden einander die Aufträge abzujagen – in der Hoffnung, dass der eine oder andere – aus welchen Gründen auch immer – das Handtuch wirft. Am 19. August sprach die ARD von 100.000 Beschäftigten in der Rüstungsbranche. Ein Tag später waren es in der Rheinischen Post bereits 200.000. Hier wird – heftiger als an jeder anderen Front – mit zweifelhaften/falschen Fakten Stimmung gemacht für Vollbeschäftigung. Dabei müsste es, genau wie in der Atomwirtschaft, ein Umstrukturierungsprogramm  WEG VON DER WAFFENPRODUKTION   geben. Gerade Deutschland, das überall Welt-Spitzenplätze bei technischem Know-how belegt, könnte es sich leisten, auf die Wehrtechnik völlig zu verzichten. Gäbe es da nicht die böse Fratze des Militarismus und mit ihr die auferstandene Paarung von deutschem Größenwahn und Wesen, mit dem ekelhaften …

Genesen.

ÜBRIGENS: Konstantin Wecker sieht das alles sehr ähnlich

Nachtrag vom 1. September 2014: Auch im ARD-Magazin „Fakt“ werden Waffenlieferungen an die Kurden für mehr als gefährlich gehalten. Denn niemand wisse, ob Gewehre, Pistolen und panzerbrechende Waffen nicht irgendwann bei der PKK landeten. Deren Kampfverbände seien von denen der Peschmerga nicht mehr zu unterscheiden. Gut möglich, dass der PKK Waffen überlassen würden, weil sie ganz entscheidend an der Zurückschlagung der Verbände des Islamischen Staates (IS) beteiligt waren http://www.mdr.de/fakt/fakt_waffenlieferung_kurden_irak100.html

Nachtrag vom 6. September 2014: Inzwischen ist klar, dass deutsche Waffen gerade an die Kurden-Gruppierung (Peschmerga) verschickt werden, die die Jesiden beim Kampf gegen den IS im Stich gelassen hatten. Recherchen ergaben, dass PKK-Aktivisten und in Syrien agierende Kurden-Milizen (YPG) den Jesiden einen Schutzkorridor frei gekämpft hatte ( dazu die Quelle 1 und Quelle 2). Die Verteidiger werden folglich ohne militärische Unterstützung bleiben, zumal vor allem die PKK in Deutschland als Terror-Organisation geführt wird. Die Vertreter der autonomen Region Kurdistan erhalten die Waffen nur aus einem Grund: Sie sollen den Einfluss der Muslime im Irak dauerhaft zurückdrängen/Suniten und Schiiten schwächen und als Puffer dienen (Puffer).

Vorurteile zurecht gerückt der missbrauchte Islam

24. September 2014: Nahostexperte Dr. Michael Lüders erklärt die komplizierte Situation im Nahen Osten auf WDR 5

 

Mensch … Weltmeister!

Ja, nun ist es überstanden, sagen die einen. Jetzt sind wir Weltmeister, sagen die anderen. Ganz richtig, diesmal sind wir nicht Papst, wir sind Weltmeister. Ich hab das alles minutiös verfolgt – fast alle Spiele gesehen und die nicht enden wollenden Kommentare über mich ergehen lassen. Die deutschen Profis sind – mit viel Können und etwas Glück – in den Besitz der großen Trophäe gelangt. Mercedes und Coca-Cola haben märchenhafte Gewinne eingestrichen, Helene Fischer hat ihre Karriere um eine Potenz gesteigert, und alles dröhnte nur: Tage wie diese …
Keine Frage, der Profi-Fußball bindet weltweit mehr Menschen aneinander als jede andere Sportart in jeder anderen Konstruktion. Das hat nicht nur mit dem Spiel an sich, das hat mit Identifikation, dem Wunsch nach Gemeinsamkeit, aber auch mit Nationalismus und Frustabbau zu tun. Die Menschen können für Tage und Wochen aus ihrer oft mühseligen Welt entkommen und erleben gemeinschaftlich, was ein Team gemeinschaftlich zustande bringt. Jeder von uns möchte dann glauben, dass alles so war wie verkündet und es in diesem Sinne … auch weiter geht. Dass die Arbeitswoche nach der Fanmeile ähnlich locker vom Hocker kommt wie die Urlaubswoche, die man gefesselt, lachend und saufend vor der Glotze verbracht hat.
Wo es an politischen Schwergewichten, wo es an Kreativität und Gestaltungswillen mangelt, sucht das Volk neue Helden. Sie heißen Schweinsteiger, Lahm, Müller, Götze & Co., und sie ruhen ab heute dicht neben den Göttern. Dass ihnen das nicht zukommt, begreifen sie vielleicht. Doch wie schon sollten sie gegen ein System aufbegehren, dass sie so drapiert. Da sind die Veranstalter, da ist das austragende Land, da sind die Fans, die nur eines verlangen: den Sieg. Gelingt der, dann glaubt auch der Spieler, die Krone zu Recht zu tragen, dann ist er korrumpiert, eingelullt vom Establishment, dass ihn gesucht, gepeppelt und gemeinsam mit seinen Mitspielern ausgequetscht hat. Nun nach quälerischer Ausbeutung sieht das nicht aus, den jeder von den Jungmillionären wird in Kürze mehr Kohle einheimsen als ein Hartz IVer während seines Arbeitslebens. Keine Frage: Wenn gesiegt wird, ist jeder Akteur bestens zufrieden gestellt. Nur Mercedes, Cola, FIFA & Co. (ekelhaft die überbordende Werbung!) verdienen immer. Sie haben auch diesmal ihr Monopol durchgesetzt. Der Ehrgeiz der Spieleausrichter hat das möglich gemacht. Keine Ahnung, warum sich Präsidentin Dilma Rousseff diesen Bleifuß angetan hat. Vor der WM gab es berechtigte/geharnischte Proteste wegen der z. T. unsinnigen Geldausgaben. Jetzt dürfte sich das brutal fortsetzen – befördert durch die beschämende Niederlage der eigenen Kicker. Wieder wird es um viel Geld gehen – wieder wird es für die blanke Existenzsicherung, für Gesundheit und Bildung an allen Ecken fehlen. Südafrika war bereits ein finanzielles Fiasko, Rio wird das gleiche Schicksal erleiden. Wer den FIFA-Vertrag unterschreibt, wer es zulässt, dass FIFA-Gefolgsleute die Betreiber einheimischer Würstchen- und Getränkebuden aus dem Stadienumfeld verjagen, der muss hinnehmen, dass sich Wut aufbaut. Aber auch, dass die Kassen klamm bleiben. Keine Ahnung wie Rousseff einspielen will, was die öffentliche Hand mehr emotional als vernunftgesteuert verausgabt hat. Eines der Stadien wird nun wohl den Rinderzüchtern überlassen. Die anderen dürften (rinderlos) um ihre Auslastung bangen. Das alles geht uns nichts an, das alles ist deren Sache, tönt so mancher Befragte, und zweifellos hat er Recht. Denn uns Deutsche droht weder ein finanzielles, noch ein emotionales Desaster. Unsere Geldrückflüsse scheinen auf allen Ebenen gesichert. Wir profitieren von der Gesamtlaune, der DFB kann sich seiner Sponsoren, jeder Fußballstar der Fortführung/Aufstockung seines Werbevertrages sicher sein. Und selbst der Straßenkehrer kann noch tagelang verträumt auf seine Devotionalien glotzen.
Kein Zweifel: Sicher ist Fußball in erster Linie eine Geldmaschine, dann aber – bereits an zweiter Stelle – ein Ort/ein Quell großer Gefühle. Da wird freigesetzt, was monatelang verhakt vor sich hindrückte, da wird gestöhnt, gelacht und getobt bis das Adrenalin ausbleibt. Das ist Karnevall in Rund, das ist mehr als Otto Normal so verkraften kann.
Mein Freund Jürgen und diejenigen, die 35-Millionen-Endspiel-Einschaltquote so mir nichts dir nichts ignorieren, sehen das zweifellos anders. Sie fliehen, ja verachten die Verrücktheit des Spektakels, zeigen den Mitmachern/Mitläufern (natürlich nur virtuell) den Vogel und klagen, dass zu viele deutsche fahnen, zu viele mit dem verdammten Adler und überhaupt zu viel Scheißzeug mit schwarz-rot-gold besudelt wurde. Leuten, die neben mir aufsprangen und im Entree die Nationalhymne mitsangen, hätten sie vermutlich das Fell abgezogen, wenn sie es denn zu einer Art Mut, zu dieser personellen Mehrheit gebracht hätten, die sie so verachten. Klar: Gäbe es keine Nationalstaaten, hätten wir weniger Probleme. Wir müssten nicht brustgeschwellt herumtoben, hätten keine Nationalhymne und müssten nicht stolz auf Deutschland sein. Da die Leute in anderen Ländern aber nicht anders gestrickt sind, bleibt den meisten von uns (zumindest vorerst) keine andere Wahl – vor allem, wenn gesiegt wurde.
Der verdammte Zirkus wird noch lange nachschwingen. Er hat – das kann auch der ärgste Zweifler nicht in Abrede stellen – Menschen aller Bevölkerungsgruppen aufs Tiefste vereinnahmt, er hat Freude bereitet, endlos genervt und primitive Instinkte gefördert. Jawohl: Dieser Zirkus war ein emotionaler Hammer, er war Programm, Märchenstunde, das SPIELE von Brot & Spiele. Merkel und Gauck haben daran gesogen, sich in Mannschaftskabinen intim aufgedrängt, weil das COOL oder SUPERGEIL sein musste. Sie haben Sympathien gesammelt – und das ist das eigentlich Verheerende – ihre POLITISCHE Reputation aufgemöbelt. Denn wer Fußball mag, muss ein guter Mensch sein.
Die Welt ist voller Irrtümer. Fußball als gut gespieltes Spiel gehört nicht dazu. Auch ich habe mich nicht geirrt, auch ich habe die guten Spiele genossen – so wie man Dinge auslebt, die schön, interessant und geschickt einem Ziel zulaufen. Und ich habe die düsteren Hintergründe verdrängt – so wie das vermutlich alle taten, die dem Spielrausch verfielen. Es ist schön, dass es Fußball gibt, es ist schön, dass sich so viele Menschen an ihm erfreuen können. Und es ist ganz sicher, dass dieses Gesamtspektakel nur in dieser, der bestehenden Welt des gnadenlosen Wettbewerbs so möglich ist. Auch hier gilt die totale Kampfbereitschaft (nur wer topfit und nervenstark ist, hat eine Chance), das leistungsbezogene Honorar und der Markt, gelten Angebot und Nachfrage. Sie sind es, die dem Spiel die verderblichen Blüten verpassen – ohne die es aber das von vielen so geliebte Theater … nie geben würde.
Der Bürger will seine Fanmeile – und er sollte sie m. E. auch haben. Wenn es so ist, wie die Rheinische Post schrieb, dass viele, vor allem schwache Menschen ihr eigenes Schicksal mit dem der Nationalmannschaft verbinden, wenn viele dieses totale Abtauchen sehnlichst herbeiwünschen, um irgendwann glücklicher wieder aufzutauchen, dann sei ihnen der Sieg der deutschen Gladiatoren von Herzen gegönnt. Zuletzt – am Brandenburger Tor – waren alle ganz atemlos. Sie saßen, knieten und standen, und Millionen Handy ragten der Bühne entgegen. Manche hatten hier seit acht und mehr Stunden ausgeharrt. Wo sie abblieben, sich schließlich verpissten (sie waren wohl alle dehydriert oder gepampert) weiß jetzt kein Mensch mehr. Äußerst übel, dass die Organisatoren dieses blöde „So geh’n die Gauchos (brasilianisch gebückte Haltung), so geh’n die Deutschen“ (stramme aufrechte Haltung) durchließen und dass sich Leute aus der deutschen Mannschaft für dieses postkolonialen Machwerk hergaben. Hier und eigentlich nur hier … ist der sofortige Rausschmiss angesagt!
Helene Fischer aber dürfte das ganze Gegenteil beschieden sein. Sie wurde perfekt in den Trubel eingepasst, verschmolz und siegte gleichfalls. Leider singt sie nur Schlager, leider sang sie auch diesmal nur Schlager. Doch für all diejenigen, die damit glücklich sind, die damit leben wollen, war sie am „Laufsteg“ die Größte: Atemlos und … Wahnsinn.