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Religiöser Wahnsinn

Ich halte bei aller Toleranz gegenüber Andersdenkenden überhaupt nichts von Religionen. Ganz gleich, aus welcher Ecke sie kommen oder wohin sie gehen. Sie hatten – wo auch immer – ausschließlich die Funktion, Herrschaften zu stützen und die Beherrschten auf Duldsamkeit zu trimmen. Sie sind auch heute ein maßgeblicher Grund für die Konflikte auf dieser Welt. Indoktrinierte aller Couleur richten überall Schaden an, und Missionare zerstören die Urempfindungen der Menschen.

So ist es m. E. auch eine Schande und dem Ansehen der israelischen Bürger absolut abträglich, wenn ein Teil von ihnen, nämlich die orthodoxen Eiferer, lebenslang frömmeln dürfen, statt einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, wenn diese Leute nicht nur beim Bau illegaler Siedlungen im Westjordanland sondern auch bei der Verunglimpfung ihrer palästinensischen Nachbarn an vorderster Front stehen. Seit einem Jahr leugnen diese Leute zudem Corona, ja mehr noch: Sie fordern die Pest geradezu heraus. Das von den Extremisten anlässlich von Lag Baomer gefeierte Fest geriet soeben – ähnlich wie die Loveparade – zu einem höllischen Desaster https://www.daserste.de/information/nachrichten-wetter/tagesschau/videosextern/tagesschau-16-00-uhr-4534.html. Zum einen, weil im Verlauf des Festes nicht nur über 40 Menschen totgetrampelt wurden, sondern auch, weil eine ungezügelte, dicht gedrängt marschierende unmaskierte Meute geradezu darauf drängte, Opfer des CoronaVirus zu werden. Was israelische Krankenhäuser im Umfeld erneut in große Bedrängnis bringen dürfte.

Das bitte – hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Über andere m. E. irrwitzig veranstaltete religiöse Feste, seien es nun christliche (Passionsspiele Oberammergau), buddhistische, Naturgötter betreffende oder hinduistische Feste – eines von ihnen hat die Welt gerade am Ganges erlebt (und als unfassbar empfunden) https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/hindu-fest-kumbh-mela-findet-ohne-corona-beschraenkungen-statt,SUYYgVM– äußere ich mich jederzeit genauso kritisch.

Freitag, der siebzehnte

Je aufdringlicher der Hofhund kläfft, desto augenscheinlicher wird die Botschaft. Zwar ist Bello diesmal nicht darauf aus, die LINKE zu examinieren. Dafür aber geht er umso brutaler gegen diejenigen vor, die Dinge und Deutungshoheit für sich vereinnahmen und machtpolitisch ausspielen. Man mag zugestehen, dass es staatsnahe Berichterstattung gibt , man kann zurecht feststellen, dass die Macher, die an der Macht befindlichen Täter, vieles falsch, zu spät oder dilettantisch angefasst haben. Wahr ist aber auch, dass die Pandemie hier zu Lande nie so bedrohliche Formen angenommen hat wie in anderen Ländern. Will sagen, dass in Deutschland nicht alles falsch gemacht wurde. Klar, dass man ein Jahr brauchte, um die Inzidenz als fragwürdigen Seuchenanzeiger zu erkennen, dass man ein Jahr brauchte, um Inzidenzstufenpläne als etwas bundesweit Gültiges zu akzeptieren, dass man sich erst jetzt mehrsprachig in die prekären Wohnstandorte begeben möchte, um dort besonders intensiv zu impfen, ist traurig. Ja, ich könnte die Wut kriegen ob solcher Dummheit und Ignoranz – von Vorsatz möchte ich hier nicht sprechen. Obwohl auch das denkbar wäre.

Klar, dass man so lange brauchte, um alle Facetten des Pandemiegeschehens zu begreifen, um richtig zu reagieren, schmerzt schon. Doch wir erleben die Pandemie als erste ihrer Art, und da sollte man den Handelnden schon einiges nachsehen. Das werten viele CoronaKranke, das werten viele Hinterbliebene anders. Was verständlich und in der Demokratie legitim ist.

Dass sich da der unbetroffene Kläffer einmischt und nicht einmal erwägt, die Handlungsoptionen und -zwänge der Gegenseite zu e r f ü h le n, enttäuscht mich. Für ihn ist vor allem Frau Merkel Schuld am Desaster, obwohl doch gerade sie es war, die für striktere AntiCoronaMaßnahmen gestanden hat. Wären die Logdowns nämlich in aller Härte praktiziert worden, dann hätten wir das derzeitige Dilemma nicht. Hätte sie egoistisch und deutschlandorientiert Impfdosen geordert, wären wir allezeit rechtzeitig und gut versorgt. Der Hofhund, der die Dinge immer so zu bekläffen weiß, dass sein Gegenüber – ob nun schuld oder nicht – die Arschkarte hat, will auch diese Argumente nicht gelten lassen. Weil ja, verdammt nochmal, auch dann Nagelstudios und Bars hätten schließen müssen. Doch für welchen Zeitraum? Für einen sehr, sehr kurzen, wenn man den mit den bisher vertanen Monaten vergleicht. Es ist tatsächlich der an dieser Stelle oft unsinnige Föderalismus, es ist das fehlende wissenschaftliche Denken, es ist die schlotternde Angst fast aller Ministerpräsidenten, die alles versaut haben. Der kurze konsequente Stillstand hätte portugalmäßig alles in die richtige Bahnen gelenkt. Aber hier in Germany: Denkste, Quatschbude, Pustekuchen.

Klar: Mit dem vom Hofhund bekläfften Kadavergehorsam haben wir alle ein Problem. Doch wenn der Hofhund den Gehorsam generell, also in Gänze als kleinbürgerlich und folgsam-kriecherisch ausradiert, ist er wohl weit jenseits der roten Linie. Denn es gibt immer Situationen – und Corona steht beispielhaft dafür – in denen Anordnungen strikt, ja gnadenlos befolgt werden müssen. Nehmen wir nur die Entscheidungen auf Intensivstationen oder QuerdenkerDemos.

Zur Problematik gehört auch, was sich Liefers und Co. in #alles dichtmachen geleistet haben. Jawohl geleistet, denn diese Leute haben kein Gefühl für missverständliche Ironie. Für das, was Witz, Häme und Groteske in Betrieben oder Krankenstationen anrichten können. Dort, wo sich permanent gefährdete Menschen den Schweiß austreiben, Menschen, denen der Feinsinn für verlorene Bodenhaftung schon mal abgeht. Für wen produzieren diese Künstler? frage ich. Für 0,1 Promille unserer Gesellschaft? Und warum kläfft der Hofhund ein weiteres Mal kräftig, wenn „Mit-Ironiker“ ihre Tat bereuen und sich zurückziehen?

Klar: Liefers ist ein starker und bislang auch integrer Mann. Er hatte es drauf, sich dem Shitstorm zu stellen und zu argumentieren. Dafür gebührt ihm Anerkennung. Doch die zollen ihm Leute, die eine krasse Minderheit in Deutschland darstellen. Was ist mit der Mehrheit – mal abgesehen von denen, die Liefers angesichts vom Münster, Prahl und Börne jede Schandtat verzeihen? Was ist mit denen, die bei Seuche keinen Spaß verstehen? Auch denen möchte der Hofhund am liebsten eine beißen. Nach dem Motto: Scheiße, dass ihr nicht begreift. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!

Fürwahr: Folgten wir alle dem Hofhund, würden wir Bürger kritiklos hinnehmen, dass Thierse als Sarrazin mit Bart und Sahra Wagenknecht als böse Abweichlerin durchgehen, könnte die LINKE getrost einpacken. Aber Leute wie Sie und ich, Leute, die mit Parteilinien nichts im Sinn haben – Leute wie Sie und ich, haben ein Gespür dafür, dass Hundegekläff nur EIN, zuweilen ein völlig unmaßgebliches Zeichen ist. Und dass es immer auch hilft, wenn man Hofhunde aus dem selbst verordneten Käfig entlässt. Auch dann, wenn die drinbleiben wollen.

Saigon-Kabul – ein Dejavue steht bevor

Taliban 1 zu Taliban 2: „Ich frage mich, was ein afganischer Kollaborateur heute in Deutschland wert ist. Werden diese Typen nicht auch Deutsche verraten?“

Taliban 2 zu Taliban 1: „Man kann  die Frage auch lassen und die Hürden prüfen, die Deutschland gegen die Zuflucht ihrer einstigen Helfer aufgerichtet haben.“

Dass die Amerikaner erst nach 20 Jahren aus Afghanistan abziehen, zeigt ihre Unfähigkeit, aus der Geschichte zu lernen. Nach Vietnam – wir erinnern uns an die Bilder der letzten Flüchtlinge – hat sich nun zum zweiten Mal die Feststellung von Barbara Tuchmann bestätigt: Regierende, die etwas grundsätzlich falsch machen, sind aus Imagegründen nicht in der Lage, ihre  Fehler zu korrigieren.Stattdessen setzen sie weitere (noch viel größere) oben drauf (Barbara Tuchmann: Die Torheit der Regierenden https://www.amazon.de/Die-Torheit-Regierenden-Troja-Vietnam/dp/3596153948/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Die+Torheit+der+regierenden&qid=1618850860&sr=8-1). Aber es waren  nicht nur Feigheit, Trägheit oder störrische Uneinsichtigkeit, die zum Verbleiben anhielten. Es waren vor allem die Rüstungskonzerne, die mit jedem Monat neue Millionen verdienten.

Dass dieser Krieg nicht zu gewinnen war, wurde bereits nach zwei, drei Jahren überdeutlich. Alle Länder, die an den hilflosen Bemühungen, ein demokratisches Afghanistan zu etablieren, beteiligt waren, wissen das seit Unzeiten. Heute wird das noch weit deutlicher. Es ist unmöglich, ein MarionettenRegime von Talibangegnern am Leben zu halten https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/truppenabzug-verzoegert-frieden-gestundet. Selbst wenn in Friedensverhandlungen mit den Taliban  deren Beteiligung an einer künftigen Regierung festgelegt würde, käme es nicht zu einer solchen Beteiligung, sondern zur kompletten Machtübernahme. Folglich ist die genaue Ausgestaltung der von den USA in Doha initiierten Abzugs- oder“Friedens-„Pläne nahezu unwichtig. Denn befolgt werden sie ohnehin nicht. Sprich: Spätestens wenn die Amerikaner am 11. September 2021 das Land verlassen haben, kommt es zum Umsturz. Und infolge des Umsturzes zu einem MassenExodus. Wir werden ähnliche Bilder wie einst in Vietnam sehen und – was besonders für Deutschland und Europa von Bedeutung sein wird –  viele Flüchtlinge. Von denen sich die meisten in Richtung Europa aufmachen werden. Schon jetzt hat die Verteidigungsministerin den afghanischen Helfern/Kollaborateuren aus deutschen Stützpunkten die dauerhafte Einreise nach Deutschland versprochen. Dabei geht es zunächst um einhundert bis zweihundert Personen – ein Nichts im Vergleich zu dem, was dann noch kommen dürfte.

Den AfghanistanFeldzug als das bezeichnen, was er ist – nämlich ein gescheitertes Missionierungsunternehmen mit imperialistischem Touch – kommt den Regierenden/Profiteuren nicht in den Sinn. Ich erinnere an die völlige Unfähigkeit der Eroberer, die Mentalität und Lebensweise der Afghanen zu verstehen. Ich erinnere an die Gas-und Ölinteressen, an das später aufgegebene Ziel der Amerikaner(Unocal), Überlandleitungen aus Turkmenistan, quer durch Afghanistan und Pakistan an die Arabische See zu verlegen. Ich erinnere an die Bombardements von Hochzeitsgesellschaften und Tankfahrzeugen, an die Rauschgiftgeschäfte der Besatzer mit Einheimischen, an die hilflosen Versuche,  den Einheimischen den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse als Alternative zum Mohn nahezulegen, an die unzähligen Toten und PTBS-Geschädigten der ISAF-Armee.

Auch der deutsche Bundestag hat sich stets mehrheitlich für die Verlängerung des sinnlosen Einsatzes ausgesprochen. Und es liegt in der Logik politischer Abfolgen, dass dieser Bundestag alles vermeiden wird, um die Niederlage der ISAF einzugestehen. Gefallene Soldaten der Bundeswehr dürften zweitgleich in einer Art Heldenstatus verbleiben, obwohl dies alles andere als ethisch vertretbar wäre. Eine beschämende Tatsache, der sich nur die LINKE zu entziehen vermag.

Mir tun vor allem die vielen Frauen und Kinder leid, die im Lande bleiben und sich dem unabwendbaren Diktat der Taliban unterwerfen müssen. Diese Frauen haben in den zurückliegenden Jahren etwas Freiheit erlebt, Freiheit, die sie künftig wieder vergessen müssen. Die afghanischen Bürger haben Musik gehört – etwas das die Taliban neuerlich verbieten dürften. Beides …  wichtige Begleiterscheinungen des ISAF-Einsatzes – wohl die einzigen, die man positiv bewerten muss.

Afghanistan dürfte ziemlich schnell auf den Zustand zusteuern, den es vor der Invasion sowjetischer Truppen im Lande gab.

 

Warum man die Grünen nicht wählen kann

Nach der heutigen Entscheidung, Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin zu nominieren, droht uns zumindest eine Außenministerin, die keinerlei Kompetenz in Sachfragen, sprich: in praktischer Politik, besitzt https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-gegenmodell. Denn Berbock hat bislang kein Amt von Gewicht besetzt – weder in der Politik, noch in der Wirtschaft oder an renommierten Unis. Sie hat allenfalls eine politische Karriere hingelegt – was mehr als wenig bedeutet. Nicht auszudenken, dass so eine Frau mit 38 Jahren Kanzlerin werden könnte. Die Grünen haben sich bei der Kanzlerkandidantenschaft mit dem „Vorzugszugriff für eine Frau“ in eine groteske Schieflage gebracht. Und damit dokumentiert, dass ihnen das Feminine über die Funktionssicherheit unseres Staates geht. Einfach irrwitzig!

Es gibt Frauen, die im Politbetrieb etwas draufhaben und das auch schon bewiesen haben. Da konnte man in vielen Fragen die politische Richtung anzweifeln. Aber es gab in jedem Fall so etwas wie staatsfrauliches Auftreten, einige Sachkenntnis und dazu Umfrageergebnisse, die von Zufriedenheit in der Bevölkerung (nicht in der gesamten, aber immerhin …) zeugten. Man mag einwenden, dass das Außenministerium über einen erfahrenen Apparat verfügt, der Berbock stützen könnte. Ja, diesen Apparat gibt es. Doch bei Auftritten im Ausland muss der Außenminister auch allein trittfest sein. Schon der blasse Maas zeigt Unsicherheiten und Gebrauchsspuren. Dem sollte eine kompetentere Persönlichkeit folgen.

Auch Fazit aus der Sache: Die falsche Entscheidung der Grünen dürfte der CDU/CSU trotz der Querelen um die Kanzlerkandidatur neuen Zulauf bescheren … so dass ein schwarzer Kanzler das Wahrscheinliche ist.

Die Grünen sind vermutlich nur in „grün“ kompetent. Sie wissen wenig über die erforderliche Umverteilung von Mitteln und wenig über soziale Erfordernisse. Sie leben vorrangig in gesicherten Verhältnisse und müssen noch lernen, dass nur durch Verzicht ein Paradigmenwechsel möglich ist https://www.freitag.de/autoren/georg-fuelberth/wohin-geben-und-woher-nehmen .

Foto: pnn.de

Ergänzung vom 5. Mai 2021: Heute weiß ich, dass die Grünen auch nicht ansatzweise das sind, was sie unsprünglich waren. Auch Antje Vollmer erkennt sie nicht wieder. Annalena selbst vertritt eine Politik, die scheinbar zu niemandes Nachteil und für Leute gemacht ist, die gern an die Quadratur des Kreise glauben https://www.freitag.de/autoren/katharina-schmitz/antrieb-hybrid. Baerbock steht für Greenwashing , Joschka Fischer, transatlandische Bindung, RusslandFeindlichkeit und Zugewandheit – was eine Koalition mit den Schwarzen angeht. Alles ziemlich unerfreulich – etwas, das meine o-a-These neuerlich bekräftigt.

Schluss mit der Übertreibung – aber plötzlich!

Die Antirassismus-, Antisemitismus, Gender- und FeminismusExtremisten, die KulturgutHasser (soweit es um deutsches Kultur-Gut oder -Schlecht geht), die LinientreuSadisten, die VielfaltFehldeutFeteschisten, die AllesKritikaster, die SelbstNichtsbeweger, die Medienverkleisterer – sie alle gehen mir mittlerweile so auf den Sack, das der …. Na, ich weiß nicht.

Thierse als Sarrazin mit Bart, die Sahra Wagenknecht als von den Linken Entfremdete (die aber Gottseidank wieder in Düsseldorf kandidiert!) – es toben die dumpfen Stigmata, ausgebrütet von den abgewichsten Besserwissern, die jetzt Aufstände proben.

Ja, Freunde, es bleibt nicht beim Gendersternchen – ihr kriegt Knüppel, dass ihr Sterne seht! Heino liegt mit dem Düsseldorfer TonhallenIdioten im Clinch, weil auf seinem Veranstaltungsplakat der Untertitel „Ein deutscher Liederabend“ prangt. Als ob Heino an sich ein HeimatIdiot oder Nazi wäre, als ob er dazu aufriefe, beim Hitlergruß die braune Haselnuss zu kacken. Heino ist längst ein anderer … schon gemerkt? Man kann zwar formal einwenden, dass der Titel gramatikalisch nicht korrekt ist: Ein Liederabend kann, schön, lang, interessant, aber nicht deutsch sein. Heino, der zu besagter Veranstaltung mit klassischer Musik von berühmten deutschen Komponisten kommen möchte und gleichzeitig zu den wenigen gehört, die eigene Lieder noch auf deutsch singen,  deshalb in die Nähe des blanken Nationalismus, ja vielleicht sogar des Nationalsozialismus zu rücken, ist haarsträubend. Falsche Adjektive hingegen kommen im deutschen Sprachgebrauch tausendfach vor – und niemand regt sich darüber auf.

Und in Übersee: Man kotaut sich müde, solange der Gormansche Hügel sich weiter aufhäuft (The Hill We Climb) . Alles nur, weil eine schwarze, nett aussehende literaturbedarfte Hutträgerin große (und zweifellos auch richtige  Worte) von sich gab. Nun JA: … von sich gab – im Rahmen einer verdammten Prozedur, die nur erträglich schien, weil sie Trump ausklickte, an sich aber den ganz ähnlichen FolgeKapitalismus umkränzte. Der – man kann es jetzt etwa abschätzen – zwar im Innern Reformen, Richtung Russland und China aber noch aggresivere Vorgehensweisen verspricht.

Huch, da haben sich bei Gorman schon vier Übersetzerinnen die Zähne ausgebissen, weil sie weiß waren (nicht die Zähne… die Leute!) und das Ursprüngliche nicht richtig interpretieren konnten https://www.stern.de/kultur/buecher/streit-um-amanda-gormans-gedicht–duerfen-weisse-keine-literatur-von-schwarzen-uebersetzen–30407696.html. Mag sein, mag sein! Übersetzen ist schwierig (nicht jeder hat die Gabe … es muss schon ein zweisprachig aufgewachsener Schriftsteller sein, der da tätig wird), und Empfinden ist es auch. Sicher – die instrumentalisierte Amanda Gorman wird die Befindlichkeiten der unterdrückten Brüder und Schwestern besser empfinden können als der Durchschnittsweiße. Schließlich aber gibt es nicht nur die prolligen alten Männer, sondern auch empfindsame, mit schwarzen Brüdern und Schwestern befreundete  „BioWeiße“, die gut fühlen und vielleicht sogar besser übersetzen können als ein schwarzer Bruder oder eine schwarze Schwester (das alles gilt auch umgekehrt!).

Der Hype um das angeblich Unanständige, um das, was ganz und gar nicht mehr zum Unanständigen sondern zum aufgesetzten Hype  gehört,  wird seit Monaten riesig aufgeblasen – zu einem Monster, das uns schrecken könnte. Alles wird zum Klirren gebracht und erzeugt bei denen, die normal und arglos – will sagen: engagiert mitmenschlich und aufgeweckt – durch die Welt marschieren, ganz allmählich Abscheu oder plötzlich … Wut. Denn wie bei den CoronaLeugnern terrorisiert mittlerweile eine Minderheit ganze Volksmassen. Aus dem verständlichen und dringend notwendigen Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus (so er denn richtig definiert ist), gegen Faschismus, Frauenfeindlichkeit, gegen sexuelle Übergriffe, Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Transsexuellen etc. und  und  und … ist ein bedrohlicher VeitsTanz geworden – den zu beenden jetzt dringend notwendig wird. Wir sind freie Bürger und hassen den Zeigefinger – den, der uns knechten soll, aber …

nicht wird!

9. April 2021: Hallo Freunde, hier wieder die neuesten Schlagzeilen aus dem BlogHaus

Hallo Freunde, hier wieder die aktuellen   aus dem BLOGhaus. Bitte weiter verteilen!

Der in Bonn lebende kubanische Schriftsteller Evelio R. Mora  hat ein beeindruckendes Buch herausgebracht. Ich habe es mit großem Interesse gelesen und mich sowohl an der Story als auch an der schönen Sprache erfreut

https://www.amazon.de/Was-Fluss-mit-sich-nimmt/dp/B08M26TSB2/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Evelio+Mora&qid=1617719087&sr=8-1

Kaum jemand glaubt, dass der Begriff Fluss auch etwas Scheußliches implizieren kann …

Das ist der Tagaret  in Bolivien

Bitte nicht gleich wegklicken, weil es jetzt um Corona geht!

Auch wenn ihr müde seid – die Sache bleibt heiß

Jacob Augstein („der Freitag“) glaubt, dass das Virus in einer freiheitlichen Gesellschaft nie völlig besiegt werden kann, dass wir folglich mit ihm leben müssen  https://www.stoerfall-zukunft.de/sprechen-wir-es-doch-klar-aus-wer-in-freiheit-leben-will-muss-mehr-tod-akzeptieren/

 

Dass die Klinikärzte erst aufschreien müssen, ist ein Skandal. Als ob man die Öffnungen so fahren sollte, dass die Kliniken gerade noch Leute aufnehmen können. Dieses Urmissverständnis ist zum

Ko …. 

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-kaum-noch-freie-intensivbetten-in-bonn-und-koeln-notruf_aid-57233019?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=topthemen

Dazu kommt, dass die Regierung auch ein zweites Mal die kräftige Finanzierung gegen Covid 19 & Co. verschläft. Diesmal geht es um die Medikamente. Die forschenden deutschen Firmen scheitern am Geldmangel …

https://www.stoerfall-zukunft.de/haben-die-das-wieder-nicht-auf-dem-schirm/

https://science.apa.at/power-search/16461010875831983886

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/corona-medikamente-politik-100.html

Nach wie vor weigern sich Unternehmen, in sensiblen, ansteckungsrelevanten Bereichen die Testpflicht einzuführen. Und Altmeier unterstützt sie dabei

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/corona-hotspot-arbeitsplatz-100.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/unternehmen-betriebe-corona-tests-freiwillig-pflicht-100.html

Gerade jetzt, da die Intensivstationen volllaufen, ist äußerste Vorsicht angesagt. Dr. Thomas Voshaar hat bereits mehrfach darauf verwiesen, dass die traditionell zur Beatmung angewandte Intubation das letzte Mittel der Wahl muss. Die von ihm favorisierte Gesichtsmaske hat bereits unzählige Leben gerettet. Intubierte sterben häufiger an den Folgen der Intubation als an Corona

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-gefaehrliche-intubation-koennten-mehr-covid–erkrankte-ueberleben-100.html

 

Professorin Gierhake zu Freiheitsrechten von Geimpften und nicht Geimpften und … wie das mit der Freiheit überhaupt läuft

https://video.mittelbayerische.de/region/regensburg/regensburger-jura-professorin-ueber-impfpflicht-23815-vid77111.html

Wer die ImpfHotline mit vier Telefonen anruft, ist eher dran !

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-impfung-so-bekam-unser-autor-einen-impftermin-erfahrungsbericht_aid-57161543

Das Ratinger Tragödchen trotzt Corona und tritt gemeinsam mit dem Schauspieler Rolf Berg bei Youtube auf

https://www.youtube.com/watch?v=IRw6hj2Equ0

Hat er pubertiert, hat er masturbiert, ist er vom Pferd gefallen? Ganz klar wird das nicht. Wenngleich Lesber, mein Protagonist, im Wesentlichen bei Trost ist. Gewiss: Er teilt schon mal aus, lässt Zähne und verbeißt sich dennoch in allerlei Alpträume. Wo Corona die Leute flach legt, geht er in Deckung. Um gleich darauf wieder aufzutauchen. Altwerden hat stille und groteske Seiten – nicht immer pinibel, nicht immer freundlich. Zuweilen mieft es gelblich und altbacken in die Lichthöfe. Lesber weiß, dass  Trottel und Idioten derzeit den Ton angeben. Ein Umstand, der ohne Seuche kaum ruchbar geworden wäre. Wie auch immer: Lesber bleibt cool, seine Frau noch cooler. Beide wissen, dass sie noch ganz gut durchkommen werden, dass sie das Glück haben, nicht ewig zu leben.

Ulrich Scharfenorth: „Alter Mann, was tun?“ – ARACHNE Verlag, Bonn, 105 Seiten, ISBN 978-3a-932005-94-7,  9,50 €

https://www.stoerfall-zukunft.de/alter-mann-was-tun-19-versuche-zu-ueberwintern/

Mark Knopfler ist und bleibt das AusnahmeTalent   https://www.youtube.com/watch?v=wuo5lkhYLF4

 

Die Schweiz hat mit der TV-Serie „Frieden“ das bisher Beste in diesem Genre abgeliefert

https://www.youtube.com/watch?v=h845MG-jOTQ

Das, was sich die NRW-Regierung zum Schutz von Spielsüchtigen ausgedacht hat, ist lächerlich. Nach wie vor ist es wichtiger, an den Gewinnen der großen Casinabetreiber teilzuhaben https://www.wz.de/nrw/neuer-aerger-um-den-gluecksspielstaatsvertrag-in-nrw_aid-57108675

Christian Baron hat es begriffen: „In der Politik nützen die besten Inhalte nichts, wenn die Ansprache nicht stimmt“ und „Die Linke muss anderen Lebenswelten empathisch statt mit Hohn begegnen.“    https://digital.freitag.de/0521/worte-die-etwas-bedeuten/

Ihr könnt ja sagen, was ihr wollt. Für mich ist der Mix aus Rachmaninow und Fedorova unschlagbar

https://www.youtube.com/watch?v=rEGOihjqO9w&t=666s

Tim Ulrichs: „Beuys hatte von nichts eine Ahnung“

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kultur/einzelausstellung-von-timm-ulrichs-bei-philara_aid-57123847

Sprechen wir es doch klar aus: Wer in Freiheit leben will, muss mehr Tod akzeptieren

Noch mehr wollen, alles wollen. Dinge zusammenbringen, die nicht zusammengehören. Freiheit ohne Tote und Tod den Diktatoren. Wir leben in einer neoliberalen Gesellschaft und die brachte in den zurückliegenden Jahrzehnten Menschen hervor, die alles, was es gibt, alles billig und alles schnell haben wollen. Wir leben in einer sogenannten freien Gesellschaft mit freiheitsliebenden Menschen – vor allem solchen, die auf eine gerechtere Welt aus sind, aber auch anderen, die sich alles kostenfrei herausnehmen wollen, die egoistisch und verwöhnt durch die Welt geistern. Sich dabei aber ganz und gar nicht für die übrige ärmere Welt interessieren.  Auch viele der Hiesigen sind nicht gerade wohlhabend und fallen doch völlig frei der Schere zwischen Arm und Reich zerschnitten zum Opfer.

Wir leben mit der Pandemie und dürfen davon ausgehen, dass sich die Probleme bis zur Totalimpfung  immens verschärfen. Gleichzeitig dürften Querdenker zu einer immer größeren Gefahr für uns alle werden. Die jüngsten Ereignisse in Stuttgart werfen einmal mehr ihre Schatten voraus https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/querdenker-demonstration-stuttgart-corona-video-100.html.

Jacob Augstein hat wie immer an den Regierenden kein gutes Haar gelassen, hat sie beschimpft und der Unfähigkeit geziehen https://digital.freitag.de/1321/das-unerreichbare-ziel/. Was angesichts des heutigen Wissenstandes einfach ist und zutiefst populistisch in deutsche Herzen vordringt. Augstein schwimmt auf der Welle der Kritik, die ihn leicht trägt, aber auch abschwemmt. Mit der Feststellung, dass die Pandemie in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft nicht völlig ausgerottet werden kann, hat er vermutlich Recht. Das Bedürfnis der Menschen nach Mobilität, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, nach Transparenz und Aufklärung aber auch nach grenzenlosem Luxus sind nicht auszubremsen – auch nicht mit Gewalt. Folglich wird es immer Querulanten, Angesteckte und Tote geben.

Leider hat Augstein keine Idee, wie man das fröhlich Freie unter den bestehenden Herrschaftsverhältnissen schlüssig mit Verantwortung, Moral und Ethik zusammenbinden könnte – zumindest keine, die mich derzeit überzeugt. Und nun wieder Augstein mit der richtigen Feststellung: Nur in Diktaturen, die sich auf Inseln befinden, ist es möglich, das Virus total zu besiegen. China – so füge ich hinzu – mag durch seine Politik Hundertausende Leben gerettet haben, aber positiv ankommen könne das nur da, wo solche Leben als lebenswert empfunden werden.

Bei der Abwägung von Freiheit und Tod gegen Unfreiheit und Leben wird man niemals allen Menschen gerecht werden können. Zumal die jeweiligen Befindlichkeiten in den jeweiligen Systemen kaum gänzlich, allenfalls ansatzweise durchlebt/verglichen werden können.

Ich glaubte bislang, dass die Impfung gegen Covid und folgende PandemieAuslöser irgendwann zur Pflicht gemacht werden müsste – ähnlich wie die Impfung gegen Masern. Weil es sonst unmöglich wäre, diese Krankheiten einzudämmen.

Ein Nachbar vertrat gestern das ganze Gegenteil. Die Impfung dürfe niemals zur Pflicht gemacht werden, weil das freiheitliebenden Menschen nicht zugemutet werden könne.

Dann werden sehr viel mehr Menschen – eben viele von denen, die das Impfen heute, besser gesagt: demnächst verweigern – ins Gras beißen müssen, entgegnete ich.

Ja, sagte mein Nachbar, das ist der Preis der Freiheit. Ich möchte weiter im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung leben und nichts, aber auch gar nichts davon missen. Erwischt es mich irgendwann, dann ist es das .. und gut. China jedenfalls kann mit auf ewig gestohlen bleiben.

Wowwww, sagte ich verwundert und schlug mein Buch zu.

Haben die das wieder nicht auf dem Schirm?

Dass die Politik ihren Fehlern immer noch neue hinzufügen muss, dass sie quasi nicht lernfähig ist – auch, weil ihr das Wissen um die Wirkungsmechanismen von Pandemien fehlt, dass die Politik immer weniger auf Virologen, Epidemiologen, Klinikärzte und Betreiber von Intensivstationen hört und häufig durch gewissenlos agierende Medien und den Mob der Coronaleugner vom rechten Weg abgebracht wird, weckt in mir die Befürchtung, dass Corona auch in Deutschland noch viele Todesopfer fordern wird. Sie verordnen chaotisch und setzen nicht durch, was sie verordnen. Manchmal ist das im Nachhinein richtig. Soweit sind wir schon.

Ganz klar:Wir werden im Auf und Nieder von Lockdown und Öffnung bei extrem hohen Inzidenzen landen, denen Geimpfte größtenteils widerstehen, Ungeimpfte aber zunehmend zum Opfer fallen. Denn die Mutanten werden sich gnadenlos weiterverbreiten – bis hin zu den Impfgegnern und CoronaLeugnern, die es dann auch massenhaft erwischen wird.

Die letzten Dummheiten der Regierenden habe ich noch klar vor den Augen: Man öffnet die Schulen ohne im Besitz von Tests zu sein – obwohl es hieß, dass Kinder und Lehrer zweimal pro Woche getestet werden müssen. Jetzt, da die Tests weitgehend vorhanden sind, unterwirft man sich dem Veto von Eltern, die das Testen ihrer Kinder vor allem deshalb verbieten, weil es bei positivem Testergebnis ins heimatliche Nest zurückschlagen, sprich: die Quarantäne auslösen würde. Bis heute ist unklar, ob besser zu Hause, sprich: völlig unkontrolliert und unprofessionell oder aber in der Schule getestet werden sollte (wo positiv getestete Kinder vor Mitschülern stigmatisiert würden).

Auch bei den Modelprojekten in Tübingen oder im Saarland fischt man trotz gegenteiliger Behauptungen im Trüben. Auch wenn man vorhabe, alle Leute, die vor Ort schoppen oder herumkneipen wollten, zu Tests zu nötigen, dürfte es unmöglich sein, alle Leute, die Stadt oder Region wegen der großzügigen Öffnungen überschwemmen, ausfindig zu machen. Was schlicht und ergreifend dazu führt, dass die bislang niedrigen Inzidenzen in den Testgebieten ebenfalls ansteigen und nur etwas später das Niveau der übrigen Städte, Landkreise und Bundesländer erreichen. Der Öffnungseffekt bringt dann nur den marginalen Effekt, dass sich Menschen zwei Wochen lang freier bewegen konnten als die Landleute im übrigen Bundesgebiet. Na hurra! Bei Verzicht auf die Öffnung würde die Bedrohung vor Ort niedrig bleiben und positiv aufs Umfeld ausstrahlen. Aber das zählt offenbar nicht.

Seit Kurzem ist klar, dass sich die Beschaffung von Impfstoff auch deshalb so stark verzögerte, weil die EU und damit auch Deutschland zu wenig Geld in die Hand nahmen, um den Aufbau von Produktionsstätten zu fördern. Amis und Britten waren da erheblich weitsichtiger und spendabler – auch wenn wir ihnen zwischenzeitlich geringere Erfolge bei der Pandemiebekämpfung zuordneten. Für mich stellen sich jetzt zwei weitere Probleme, die wieder komplett verschlafen werden. Hat die Regierung, haben die 16 Ministerpräsodenten daran gedacht, den potentiellen Herstellern von Medikamenten ebenso viel (ja besser: sehr viel mehr) Geld in die Hand zu drücken – auf dass diese Forschung und Produktion von Heilmitteln quasi im Sturmlauf angehen können? Ich lese nichts darüber!!! Es gab mal eine Info über Formycon – dann  war Ruhe und der Aktienkurs der Firma wabert seitdem teils im Minus. Warum wohl?

Und zweitens: Hat der Staat die Entwicklung von neu angepassten, sprich: modifizierten Impfstoffen ausreichend gefördert und auch hier die notwendige Investitionen mit finanziert? Oder läuft es auch diesmal wie im KAP üblich: Man produziert das OriginalVakzin so lange, bis alle Kunden erbost aufschreien oder besser: bis alle Bosse der Impfhersteller Milliardäre sind. Ungeachtet der Tatsache, dass dieses Vakzin nicht mehr oder nicht mehr ausreichend  wirkt.

 

 

Wolfgang Thierse, Gesine Schwan – sie leben hoch!

Es ist mehr als empörend, wie derzeit mit so verdienstvollen Leuten wie Wolfgang Thierse und Gesine Schwan umgegangen wird. Der übersteigerte Kampf um Identitäten hat diejenigen, die um Minderheitenschutz bemüht haben, längst diskreditiert. Sie haben der Gesellschaft einen Bärendienst erwiesen und linkes Gedankengut weiter abgehängt.

Um die Diskussion noch einmal ins Blickfeld zu ziehen, rekapituliere ich kurz: Da gab es zunächst die Thierse-Interview mit der FAZ. Ich kommentierte es kurz  https://www.stoerfall-zukunft.de/bleibt-auf-dem-teppich-mit-eurem-identitaetsgetoese/

Dann folgten überaus hitzige Debatten:

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/esken-und-kuehnert-beschaemt-spd-debattiert-umgang-mit-queeren-menschen/26966828.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

https://www.tagesspiegel.de/politik/thierse-und-der-streit-ueber-identitaetspolitik-so-schafft-die-sozialdemokratie-sich-selbst-ab/26969166.html

https://www.tagesspiegel.de/politik/klima-des-hasses-wolfgang-thierse-rechnet-mit-der-spd-ab/25297614.html

 

Man glaubt es nicht. Aber im SPIEGEL Nr. 10/21, S. 24 sortiert sich das Ganze zu einem SPD-internen GenerationenKonflikt:

Duell der Generationen

Ältere Genossinnen und Genossen wie Wolfgang Thierse setzen auf traditionelle Kernthemen der SPD, jüngere um Parteichefin Saskia Esken engagieren sich in sozialen Medien für Minderheiten wie die Queer-Community. Nun kracht es ordentlich.

Wolfgang Thierse hat dieser

Tage eine Mail bekommen.

»Tja, selbst schuld. Wer schwulenfeindliche,

reaktionäre, hinterwäldlerische,

faschistoide Dreckscheiße

von sich gibt, muss mit so einer Reaktion

rechnen. Treten Sie zu den Religions –

faschisten von der Union über und werden

Sie dort glücklich. Ein verärgerter schwuler

Genosse.«

Der Sozialdemokrat und ehemalige

Bundestagspräsident Thierse sitzt in seiner

Berliner Wohnung, als er die Mail am

Telefon vorliest. In seiner langen politischen

Karriere stand er immer auf der Seite

der Progressiven. Er war im Widerstand

gegen das DDR-Regime. Später kämpfte

er wie kaum ein Zweiter gegen die Gefahren

des Rechtsextremismus. In seiner SPD

zählte er zum linken Flügel. Nun gilt er

plötzlich als reaktionär, als alter weißer

Mann von gestern, der angeblich den Anschluss

an die Gegenwart verpasst hat.

Die »faschistoide Dreckscheiße«, die

Thierse von sich gegeben hat, war ein Gastbeitrag

für die »FAZ«. Sprachlich geschliffen

hatte er darin sein Unbehagen an Auswüchsen

der sogenannten Identitätspolitik

geäußert. Thierse beschrieb seine Sorge

um eine Gesellschaft, die in Partikular –

interessen zerfalle. Er erlebe neue Bilderstürme,

heute heißt so was Cancel Cul ture.

Zitat: »Linke Identitätspolitik ist in der

Gefahr, die notwendigen Durchsetzungsund

Verständigungsprozesse zu verkürzen

und zu verengen«. Thierse beklagte auch

etwas, das viele Sozialdemokraten seit Jahren

umtreibt: »Themen kultureller Zugehörigkeit

scheinen jedenfalls unsere westlichen

Gesellschaften mittlerweile mehr

zu erregen und zu spalten als verteilungspolitische

Gerechtigkeitsthemen.«

Man muss nicht jede Sorge aus Thierses

Essay teilen. Aber die Entrüstung, die seine

Beobachtungen zum Debattenklima

des Landes zur Folge hatten, erstaunte

dann doch – insbesondere der Hass vonseiten

jüngerer Netzaktivisten. Vielleicht

ist es gut, dass Thierse, 77, viele der Beschimpfungen

gar nicht mitbekam, weil

sie über Twitter und Co. liefen. »Ich schau

nicht ins Netz«, sagt er. »Ich bin da nicht

angeschlossen und muss das in meinem

Alter auch nicht mehr sein.« Das mag auch

zu Entfremdung führen.

 

Was Thierse jedoch erreichte, war die

Reaktion seiner Parteivorsitzenden Saskia

Esken, die sich der Queer-Community und

anderen Minderheiten eng verbunden

fühlt und viele Stunden am Tag auf Twitter

verbringt. Um ihre Solidarität zum Ausdruck

zu bringen, wollte Esken einzelne

LGBTQI-Vertreterinnen und Vertreter zu

einem Gespräch einladen. Die Worte, die

sie dann in der gemeinsamen Einladung

von ihr und Parteivize Kevin Kühnert

wählte, hatten es in sich: Man sei »beschämt

« über die »Aussagen einzelner Vertreter*

innen der SPD«, die ein »rückwärtsgewandtes

Bild der SPD« zeichneten, hieß

es darin. Dass Kühnert Eskens Textentwurf

noch entschärft und anonymisiert

hatte, machte es kaum besser. Es war trotzdem

zu erkennen, wer mit »SPD-Vertreter*

innen« gemeint war.

Thierse reagierte umgehend. In einem

Brief an Esken bat er darum, ihm öffentlich

mitzuteilen, ob sein »Bleiben in der

gemeinsamen Partei weiterhin wünschenswert

oder eher schädlich« sei. Er habe

»Zweifel, wenn sich zwei Mitglieder der

Parteiführung von mir distanzieren«.

Damit eskalierte die Lage. Esken, die

sich bis dahin geweigert hatte, persön –

lichen Kontakt zu Thierse aufzunehmen,

ersuchte plötzlich um ein Telefonat. Generalsekretär

Lars Klingbeil und Ex-Parteichef

Martin Schulz wurden ins Krisenmanagement

eingebunden und redeten

auf Thierse ein, das Gesprächsangebot

doch bitte anzunehmen. Am Mittwochnachmittag

telefonierten Esken und Thierse

tatsächlich miteinander. Doch danach

hatte zumindest Thierse nicht den Eindruck,

dass die Angelegenheit geklärt sei.

In der kommenden Woche soll es ein weiteres

Gespräch geben, diesmal auch mit

Kühnert.

Handelt es sich hier um den Streit dreier

Sturköpfe, die sich schon seit Jahren in

chronischer Abneigung verbunden sind?

Oder offenbart sich vielmehr ein Kulturkampf

zwischen Vertretern der jüngeren

und der älteren Generation? Zwischen

einer vermeintlichen Ignoranz gegenüber

dem Schicksal von Minderheiten und einer

ausgeprägten Sensibilität für deren Lebenslage?

Für Letzteres spricht auch das Beispiel

von Gesine Schwan, der Vorsitzenden der

SPD-Grundwertekommission und früheren

Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin.

Auch sie war mit den Be –

griffen »beschämend« und »rückwärts –

gewandt« gemeint. Schwan, 77, hatte nicht

nur Thierse in einem Gastbeitrag für die

»Süddeutsche Zeitung« verteidigt. Zuvor

hatte sie mit einer von ihr moderierten

Onlinediskussion der Grundwertekom –

mission den Unmut vieler Schwuler, Lesben

und nicht binärer Menschen auf sich

gezogen.

 

 

Alter Mann, was tun? 19 Versuche zu überwintern

Es ist nicht zu übersehen: Inmitten von CORONA ist ein neues Buch entstanden

„Alter Mann, was tun?“ packt die zurückliegenden 15 Monate, ist stückweise autobiographisch, dann aber auch aus der Fantasie heraus hochgerechnet, zugespitzt und satirisch verfremdet – wobei die aktuellen Bezüge durchaus Bodenhaftung behalten.

Hier ein paar typische Zeilen zum Buch, Statements, die ich in Briefen oder als Vorwort bzw. BackCover verwendet habe:

… Was ich Ihnen anbieten will, ist ein Buch, das von Stil und Botschaft her selten auf den Tisch kommt. Ich habe mich auf eher ungewöhnliche Weise mit dem Altern befasst und dabei alles, was zum Thema gehört, tabulos aufgeblättert. Nein, das ist keine bösartige Nabelschau! Wohl aber eine satirisch-kritische Analyse dessen, was wir alle erleben. Freilich aus Blickwinkeln und Perspektiven, die unüblich sind. Denn Altern bedeutet 2020/2021 nicht einfach … alt werden. Es ist ein Vorgang in einer verkehrten Welt, in der sich Menschen alt wünschen und Alte ihre jüngeren Kinder überleben. In der die Kontroverse zwischen Jung und Alt, zwischen Leuten, die dem RKI, der STIKO und Christian Drosten unbesehen vertrauen und Coronaleugnern, Querdenkern und Impfgegnern (auf der anderen Seite) befremdliche Formen annimmt und … all das zu einem Mix aufkocht, aus dem jeder fliehen möchte … aber

nicht kann.

Vorwort zum Buch

Sie gehören zweifellos zu denen, die ich vorrangig ansprechen möchte. Oder vermuten Sie bei „Alter Mann, was tun?“ eine Nähe zu Fallada? Was Fallada angeht, muss ich Sie leider enttäuschen – Bezüge zu ihm gibt es hier nicht. Dafür eine Erzählung, die zwischen ernsthaft und grotesk wilde Sprünge vollführt.

Wer allerdings ein AltenGejammer vermutet, ist auf dem Holzweg. Wo alte Menschen und Corona aufeinandertreffen, muss nicht zwanghaft Isolation herrschen. Im Gegenteil, es kann durchaus menschlich und freundlich zugehen. Immerhin bietet unser Altsein selbst heute viel Stoff, der zum Schmunzeln, Lächeln und Lachen Anlass gibt.

Lesber, der Protagonist, liebt das Leben und seine Freunde. Zugleich ist er ein kritischer Geist, der aufmerksam beobachtet, die Befindlichkeiten der Menschen abwägt und den Tritt ins Fettnäpfchen bewusst riskiert. Er ist empört über das Verhalten vieler Leute und lässt doch spüren, dass das Gegenstück – der veritable Gutmensch –  eben auch nur Illusion ist.

Alter Mann, was tun? ist Reflexion, Selbstreflexion und ein Stück Wegweisung. Hier gibt es Widerstand, wo Menschen selektieren und Viren unser Leben strapazieren wollen. Hier soll Bestand haben, was gut ist und sich gut anfühlt – auch das Humorvolle.

Gönnen Sie sich diese Sichtweise! Folgen Sie den täglichen Unpässlichkeiten, trotzen Sie dem Schlagabtausch zwischen Jung und Alt und suchen Sie die unvermeidliche Begegnung –  mit denen, die gegen die Pandemie aufbegehren, vor ihr flüchten oder sich vor der Nadel bäumen …

BackCover

Lesber ist neunundsiebzig. Er muss entscheiden, ob er den Beschwerlichkeiten des Alterns, den pandemischen Gespenstern, mit Angst, Vorsicht, gespielter Lockerness oder Realitätssinn begegnet. 14 Monate lang lebt er ein eher unwirkliches Leben, das nicht nur die eigene Befindlichkeit spiegelt, sondern auch das Gegeneinander von Jung und Alt sowie den gesamtgesellschaftlichen Umbruch. Im Spannungsfeld zwischen Egoismus und Mitmenschlichkeit gelingt es ihm, sich neu zu begreifen.

DER FLYER  zum Buch:

 

 

 

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