Haben die das wieder nicht auf dem Schirm?

Dass die Politik ihren Fehlern immer noch neue hinzufügen muss, dass sie quasi nicht lernfähig ist – auch, weil ihr das Wissen um die Wirkungsmechanismen von Pandemien fehlt, dass die Politik immer weniger auf Virologen, Epidemiologen, Klinikärzte und Betreiber von Intensivstationen hört und häufig durch gewissenlos agierende Medien und den Mob der Coronaleugner vom rechten Weg abgebracht wird, weckt in mir die Befürchtung, dass Corona auch in Deutschland noch viele Todesopfer fordern wird. Sie verordnen chaotisch und setzen nicht durch, was sie verordnen. Manchmal ist das im Nachhinein richtig. Soweit sind wir schon.

Ganz klar:Wir werden im Auf und Nieder von Lockdown und Öffnung bei extrem hohen Inzidenzen landen, denen Geimpfte größtenteils widerstehen, Ungeimpfte aber zunehmend zum Opfer fallen. Denn die Mutanten werden sich gnadenlos weiterverbreiten – bis hin zu den Impfgegnern und CoronaLeugnern, die es dann auch massenhaft erwischen wird.

Die letzten Dummheiten der Regierenden habe ich noch klar vor den Augen: Man öffnet die Schulen ohne im Besitz von Tests zu sein – obwohl es hieß, dass Kinder und Lehrer zweimal pro Woche getestet werden müssen. Jetzt, da die Tests weitgehend vorhanden sind, unterwirft man sich dem Veto von Eltern, die das Testen ihrer Kinder vor allem deshalb verbieten, weil es bei positivem Testergebnis ins heimatliche Nest zurückschlagen, sprich: die Quarantäne auslösen würde. Bis heute ist unklar, ob besser zu Hause, sprich: völlig unkontrolliert und unprofessionell oder aber in der Schule getestet werden sollte (wo positiv getestete Kinder vor Mitschülern stigmatisiert würden).

Auch bei den Modelprojekten in Tübingen oder im Saarland fischt man trotz gegenteiliger Behauptungen im Trüben. Auch wenn man vorhabe, alle Leute, die vor Ort schoppen oder herumkneipen wollten, zu Tests zu nötigen, dürfte es unmöglich sein, alle Leute, die Stadt oder Region wegen der großzügigen Öffnungen überschwemmen, ausfindig zu machen. Was schlicht und ergreifend dazu führt, dass die bislang niedrigen Inzidenzen in den Testgebieten ebenfalls ansteigen und nur etwas später das Niveau der übrigen Städte, Landkreise und Bundesländer erreichen. Der Öffnungseffekt bringt dann nur den marginalen Effekt, dass sich Menschen zwei Wochen lang freier bewegen konnten als die Landleute im übrigen Bundesgebiet. Na hurra! Bei Verzicht auf die Öffnung würde die Bedrohung vor Ort niedrig bleiben und positiv aufs Umfeld ausstrahlen. Aber das zählt offenbar nicht.

Seit Kurzem ist klar, dass sich die Beschaffung von Impfstoff auch deshalb so stark verzögerte, weil die EU und damit auch Deutschland zu wenig Geld in die Hand nahmen, um den Aufbau von Produktionsstätten zu fördern. Amis und Britten waren da erheblich weitsichtiger und spendabler – auch wenn wir ihnen zwischenzeitlich geringere Erfolge bei der Pandemiebekämpfung zuordneten. Für mich stellen sich jetzt zwei weitere Probleme, die wieder komplett verschlafen werden. Hat die Regierung, haben die 16 Ministerpräsodenten daran gedacht, den potentiellen Herstellern von Medikamenten ebenso viel (ja besser: sehr viel mehr) Geld in die Hand zu drücken – auf dass diese Forschung und Produktion von Heilmitteln quasi im Sturmlauf angehen können? Ich lese nichts darüber!!! Es gab mal eine Info über Formycon – dann  war Ruhe und der Aktienkurs der Firma wabert seitdem teils im Minus. Warum wohl?

Und zweitens: Hat der Staat die Entwicklung von neu angepassten, sprich: modifizierten Impfstoffen ausreichend gefördert und auch hier die notwendige Investitionen mit finanziert? Oder läuft es auch diesmal wie im KAP üblich: Man produziert das OriginalVakzin so lange, bis alle Kunden erbost aufschreien oder besser: bis alle Bosse der Impfhersteller Milliardäre sind. Ungeachtet der Tatsache, dass dieses Vakzin nicht mehr oder nicht mehr ausreichend  wirkt.