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Der Kosmische Karma-Kompass der Liebe

 

Jürgen Preuss: „Der kosmische Karma-Kompass der Liebe“   https://vimeo.com/256111498

 

Lieber Jürgen,

noch ein paar Worte zu Deinem Film. Der ja sehr aufwendig produziert wurde und ganz toll rüberkommt. Ich musste bei den Malereien sofort an Loving Vincent denken – den seit Dezember 2017 in Deutschland laufenden Film, bei dem die Gestaltung von Mensch und Umgebung aus 60 Bildern des Impressionisten erwuchs. Will sagen: Schon das Gestalterische Deines Videos hat mich beeindruckt. Ich selbst mache ja nur recht schlichte Filme ohne große künstlerische Effekte.

Nun zum Inhalt: Dein Anliegen ist schnell verständlich. Auch Dir graust vor dem, was macht-und geldgierige Typen auf unserm Planeten veranstaltet haben und – in wachsendem Tempo – weiter vom Zaun brechen. Das löst zwangläufig die Frage aus, ob die Menschheit sehenden Auges gegen die Wand fahren oder aber sich doch irgendwie retten wird. Dein Versuch, aufzuzeigen, wie Rettung gelingen könnte, ist die Folge einer bis heute fehlenden Antwort. Niemand mag sich mit dem Gedanken zufrieden geben, dass es den Menschen irgendwann nicht mehr gibt oder dass er schließlich selbst für das von ihm angerichtete Unheil einstehen müsse.

Es ist fünf vor zwölf und je mehr sich der Zeiger dem unheilvollen Ganzen nähert, desto hektischer kreisen die Geister. Doch jene, die die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft maßgeblich steuern, werden erfahrungsgemäß erst dann reagieren, wenn ihnen der Saft ausgeht. Du glaubst selbst diese Typen bekehren zu können. Denn bei denen, vornehmlich bei denen, die die Macht haben, müsste umgesteuert werden. Denn erfahrungsgemäß vermag die darunter existierende „Masse“ nichts auszurichten. Sie ist uneins und heute weniger denn je zu friedlicher Demo bereit. Auch der selbstbewusste Mensch, der sich selbst erkennt und die Verantwortung für sein Leben übernehmen möchte, ist aus dieser Fügung heraus allenfalls bereit, friedlich, ethisch vertretbar und liebevoll auf die Barrikaden zu gehen. Nur die Bündelung von Hunderttausenden dieser Charaktere könnte einen (friedlichen) Widerstand ermöglichen, der zögernde Großkopfeten zum Abdanken zwingt. Im Grunde – und nach meinem jetzigen Verständnis – könnten herrschende Homo rapiens nur mit Gewalt von ihrer Herrschaft (ihrer Macht, ihrem Geld) getrennt werden. An freiwilligen Verzicht ist nicht zu denken, auch nicht, dass sich aus der Vernunft/Erkenntnis/mystischen Verklärung heraus eine quasi wundersame Verwandlung ergibt.

Du, lieber Jürgen, siehst das anders. Besser gesagt, Du glaubst, dass Menschen ein neues Selbstbewusstsein entwickeln können, um dann mit dem sauberen Tool, dem Karma-Kompass der Liebe, ihr eigenes Leben und ihr Zusammenspiel mit allen Wesen auf dem Planeten zu gestalten. In These 3 sagst Du: Wer die Selbstverantwortung für das eigene Schicksal erkennt, handelt automatisch ethisch, gerecht und liebevoll. So ein Mensch widersteht der Unterdrückungsabsicht anderer, vergeudet seine Kraft nicht in Kämpfen gegen etwas, das er nicht ändern kann und folgt selbstbewusst einem ethisch-moralischen Weg.  Gut für den, der so frei und sich der Weite seines Seins bewusst wird. Und gut für die, die solchen Menschen begegnen. Fragt sich, wie möglich/unmöglich es ist, die eigene Verhaftung ins Gewohnte abzustreifen, die Konditionierung und ihr anhaftenden Muster loszulassen. Um dann die Fähigkeit zu erlangen, in Liebe und Mitgefühl zu handeln.

Könnte es tatsächlich überall zu einer quasi massenhaften Übernahme von Neuorientierung mit der ihr eigenen Selbstverantwortung kommen? Und wird der entstehende Pool – so er denn überhaupt beachtliche Ausmaße erlangt – stark genug sein, eine dauerhafte Veränderung zu erzwingen?

Du siehst, ich verhake mich immer in der Machtfrage. Selbst die Öko-Diktatur – so sehr sie den Planeten auch retten könnte – ist derzeit nicht durchsetzbar. Das Gros der Menschen möchte frei sein, frei entscheiden können und nicht dem Diktator, dem Gott oder einer Sonstwie-Allmacht verbunden/ausgeliefert sein. Das Gros will alles, alles bestens und alles sofort. In dieser Situation dürfte es schwerfallen, dieser MenschenMehrheit zwei Welten zu erklären, die irdische (vielleicht nur illusionäre) und die offenbar sehr viel wichtigere himmlische. Wo sie doch parallel zum Rafftrieb im Stress, im MiniJob, in der Arbeitslosigkeit, in der täglichen Unterjochung unter ein sich ständig beschleunigendes System nicht Überirdisches/nichts Heilsames verspürt. Und schon gar nicht die Zeit/die GespürRuhe hat/und schon gar nicht glaubt, Zeit und GespürRuhe zu haben, Dein Video anzuschauen, geschweige denn (was unbedingt erforderlich wäre) dieses Video zu verinnerlichen.

Ergibt sich die Frage, wen Du mit Deiner Botschaft ansprechen und erreichen möchtest/kannst. Den soeben angesprochenen großen Teil der Bevölkerung greifst Du nicht. Die Atheisten und Agnostiker auch nicht. Empfänglich wären zweifellos die Buddhisten, sicher auch Christen, vielleicht auch Muslime, wobei die mit Buddha sympathisieren müssten.

Deine zentralen Fragen sind sehr grundsätzlicher Natur:

Würde das Wissen um kosmische ‚Spielregeln‘ einen Quantensprung unseres Bewusstseins auslösen? Werden Quanten unser Weltbild auf den Kopf stellen? Lassen sich der Glaube an Gott (oder an eine kosmische Allmacht) und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse vereinbaren? Können wir – ausgestattet mit einem vernünftigen Gottesglauben und einer Bewusstseinserweiterung in Richtung Selbstverantwortung – völlig neue spirituelle Ufer ansteuern? Kann uns dabei „Der kosmische Karma-Kompass der Liebe“ leiten?

Du hast versucht, diese Fragen zu beantworten. Mit Akribie und mystischen Ansätzen. Du hast das Potential beschrieben, dass in 95% Unbekanntem ganz zweifellos schlummert – ihm aber bereits Namen gegeben: Gott, Allmacht, die Gesamtheit allen Bewusstseins etc. – wobei Deine Position ähnlich anfechtbar bleibt wie das 95%-UnWissen unwägbar.

Sicher verrenne ich mich hier. Ich glaube auch an Gott – an ihn … in uns und in allem. Aber ich definiere vorsichtiger – hie und da gar nicht.

Dein Herzenswunsch, dass auf unserer irdischen Welt alles vernünftig, ethisch und liebevoll ablaufen und geschehen möge, und Dein Wille, an der Erfüllung dieses Wunsches direkt mitzuwirken, können nicht ausgiebig genug gewürdigt werden. Ich hoffe auf das Erreichen des von Dir definierten Zieles ebenso und ich glaube an die Macht der Liebe – mit dem Unterschied, dass ich die Hoffnung bereits begraben und der Liebe nur in sehr engem Kreis Chancen eingeräumt habe. Du glaubst, dass das unmöglich Scheinende möglich wird. Du bist und bleibst ein unverbesserlicher Optimist, der das Apfelbäumchen als Wegmarkierung pflanzen muss, selbst wenn sich nur wenige „Mitreisende“ auf Deinem Kompass verlassen sollten.

Ich traue dem intelligenten, cleveren, egoistischen und dann auch rücksichtlosen Menschen nicht/nichts Positives zu. Er wird das nette, freundliche und ethisch handelnde, sprich: das um 180 Grad versetze Gegenüber immer zu unterjochen versuchen. Das zeigt die Geschichte seit der Domestikation des Menschen/seit Entstehen der DorfKultur – ich spreche von einer Zeit zwischen 20.000 und 10.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung.

All diese Entgegnungen von mir bedeuten aber gar nichts. Denn ich bin nichts – allenfalls ein Wurm im Wimpernschlag der Zeit.

 

PS: In meinem Buch „Zukunft … oder keine“ gibt’s ein Essay („Ein Stein kommt selten allein“). In dieser Persiflage weise ich locker/frech auf die vielen ErkenntnisDefizite hin. Ohne allerdings tiefschürfend zu schlussfolgern. Vorläufiges Fazit: Wir Menschen sind unvollkommen und wissen vor allem NICHTS.

Als Lektüre empfehle ich zwei Bücher meines verstorbenen Freundes. Der war mit Gott und Mystik auf Kriegsfuß, hat aber sehr treffend in die menschliche Gesellschaft (von ihrer Entstehung an) hineingeleuchtet. Und folglich auch die menschlichen Eigenschaften und ihre Veränderbarkeit unter die Lupe genommen.

Helder Yuren: „Die Evolution kassiert die Kriegskultur“ https://www.amazon.de/Die-Evolution-kassiert-Kriegskultur-Weltgeschichte/dp/3833418079#reader_3833418079 sowie „Homo rapiens rapiens“ https://www.amazon.de/Homo-rapiens-Helder-Yur%C3%A9n/dp/3735795633#reader_3735795633.

 

Herzliche Grüße!

uli/Ulrich Scharfenorth

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz links neue Enttäuschung

Keine Frage: Ich sympathisiere mit der LINKEN. Doch was da derzeit abgeht, frustriert mich. „Wem gehört die Bäckerei“ hieß es kürzlich in „der Freitag“ https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wem-gehoert-die-baeckerei und marx21-Aktivistin Janine Wissler durfte erklären, dass sie die Vermögensverhältnisse in Deutschland in Frage stellt. Eine blasse Nummer angesichts der Kraft- und Machtverhältnisse in Deutschland. Enteignungsphantasien sollte die Linken ruhig stecken lassen und sich Realistischerem widmen. Da soll und muss es um mehr Verteilungsgerechtigkeit gehen und bitte auch um ein friedvolles Abschmelzen von Reichtum aus leistungslosem Einkommen. Doch dieses Wollen muss Hand und Fuß haben, der geltenden Gesetzlichkeit  Rechnung tragen und ein Handeln nach sich ziehen, dass in Deutschland wenn nicht mehrheitsfähig – so doch von einem Großteil der Bevölkerung mitgetragen wird. Ohne Bevölkerung geht eben nichts und ein neues Volk gebiert auch niemand ….

Janine Wissler will die Ungerechtigkeiten des Kapitalismus bekämpfen. Gut so. Nur, dass sie die Regierung – welche auch immer – aus diesem Prozess ausschließt, mutet seltsam an. Wo doch die Linke in einigen Regierungen vertreten ist. Wissler appelliert vielmehr an die Selbstemanzipation der Menschen … eine Art Wunder, wie ich glaube. Immerhin sind die für Veränderungen notwendigen Massenbewegungen nicht aus Jux und Parolerei entstanden, sondern vor allem der Not gehorchend. Ja, richtig, gravierende Veränderungen sind maßgeblich von außen, außerhalb des Machtzirkels angestoßen worden. Doch ohne ihn, ohne die erzwungene Gesetzlegung wäre nichts Dauerhaftes entstanden.

Sehr problematisch auch die Aussagen zur Flüchtlingsbewegung. Janine Wissler hat offensichtlich schlecht hingehört, wenn Sahra Wagenknecht argumentierte. Wie kann eine auf dem ÖkonomieOhr Taube mit so platten Thesen kommen? „Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist nicht deshalb schwierig, weil die Flüchtlingszahlen gestiegen sind, sie war es schon vorher“. Oder „Kein Hartz-IV-Empfänger hat einen Euro mehr, wenn weniger Flüchtlinge kommen.“ Oder:„Es gibt in Deutschland, einer der reichsten Volkswirtschaften der Welt, noch große Kapazitäten, um Menschen in Not zu helfen.“  Was sind das für hirnlose Argumentationen. Als wären die Wohnungs- und Hartz-IV-Probleme nicht einfacher zu lösen, wenn wir die 50 Milliarden Euro (15% des Bundeshaushaltes 2017 von 329 Milliarden Euro) für Flüchtlinge nicht aufzubringen brauchten. Ja, man muss für mehr Sozialwohnungen, für einen höheren Mindestlohn und höhere Hartz-IV-Sätze kämpfen. Aber das hat leider doch mit den weiter steigenden Aufwendungen für Flüchtlinge zu tun. Denn alles parallel lässt sich aus dem Füllhorn des Bundeshaushaltes ganz sicher nicht bestreiten. Es sei denn, man gibt die ebenfalls illusionäre Forderung aus, dass die Ausgaben für Rüstung auf Null reduziert werden müssten.

Und zwei weitere Dinge passen nicht: Zum einen wird die Tatsache ignoriert, dass es mit der NullZinspolitik, der Prosperität der deutschen Wirtschaft und folglich auch mit den überbordenden Steuereinnahmen irgendwann zu Ende gehen wird. Und zweitens gibt es keinerlei Apell an Resteuropa, sich in der Flüchtlingsfrage solidarisch zu verhalten.

Soviel Tonlos auf der Luftgitarre ist schon erschreckend.

Überall Fehlstellen

In Deutschland scheint inzwischen alles zu fehlen: 2017 bereits 20.000 Polizisten und 2.000 Richter http://www.businessinsider.de/verbaende-polizei-und-justiz-fehlen-mindestens-22-000-beamte-5614299, weiterhin 45.000 Kraftfahrer  https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/markt/video-zu-wenige-lkw-fahrer—-woran-liegt-es-100.html in den nächsten  Jahren 150.000 Pflegekräfte https://www.zdf.de/politik/frontal-21/frontal-21-vom-30-januar-2018-100.html, bis 2030 194.000 Lehrkräfte und 276.000 Verwaltungsfachleute http://www.rp-online.de/nrw/staedte/leverkusen/burscheider-verwaltung-amtshilfe-durch-pensionaere-aid-1.7420608 und  bis 2040 3,2 Millionen Fachkräfte http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitsmarkt-deutschland-koennten-3-3-millionen-fachkraefte-fehlen-a-1165216.html. Fragt sich natürlich, welche Randbedingungen bei den Zählungen und Hochrechnungen zu Grunde gelegt wurden. Das wird gewöhnlich nicht mitgeteilt. Fest steht aber auch so, dass die Regierenden diese Missstände zu verantworten haben. Und sie schnellstens beseitigen müssten. Doch außer markigen Sprüchen ist nicht auf der Agenda. Deutschland investierte 2016 nur 4,2 % des Bruttoinlandsproduktes in die Bildung, was Platz 23 in der EU bedeutet https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/schlimme-statistik-kaum-ein-eu-land-steckt-so-wenig-geld-in-bildung-wie-deutschland_H228942395_465601/. Ein skandalöses Ergebnis, dass wir Frau Merkel und der GroKo zu verdanken haben. Wir sind jährlich Exportweltmeister, die deutsche Wirtschaft brummt, Deutschland spart durch die NiedrigZinspolitik jährlich 100 Milliarden Euro, die Steuerüberschüsse überschwemmen uns geradezu. Wieviel Dummheit und Ignoranz gehört dazu, die aus dieser Situation ableitbaren Chancen jahrelang zu verspielen.

Wer nur die Hälfte abbildet, lügt auch!

Meine These “Halbbilder sind Lügen“ findet erneut ihre Bestätigung – und das mehrfach. Denn wenn man Merkels letztes Statement zur Lage in  Syrien https://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-im-bundestag-das-ist-ein-unding-linken-mann-wirft-merkel-vor-syrien-lage-falsch-darzustellen_id_8509791.html analysiert, fällt auf, dass die Kanzlerin zwar die schrecklichen Bombardements auf Ost-Ghouta als Massaker brandmarkt, nicht aber auf die Granaten zu sprechen kommt, die eine in Ost-Ghouta verschanzte Bande von Islamisten, eine Bande, die 400.000 Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt,  auf Damaskus abschießt. Auch die verbrecherischen Handlungen Erdogans in Nordsyrien werden mit keinem Wort erwähnt. Merkel biegt sich eben zurecht oder lässt aus, was nicht ins Konzept passt und lügt folglich.

Auch die Diskussion um die Essener Tafel ist eher von Polemik, denn von Offenheit und Vollständigkeit gekennzeichnet http://www.rp-online.de/nrw/panorama/tafel-in-essen-kritik-an-aufnahmestopp-fuer-migranten-aid-1.7418390. So wird das Zurückweichen/der Verzicht der armen Deutschen auf preiswerte Waren nach dem Motto kommentiert: Wenn die sich nicht bemühten, dann eben nicht. Die Zuteilung dürfe nicht nach Ethnie, Hautfarbe oder Geschlecht erfolgen, sondern nur nach Bedürftigkeit. Folglich sei der Stop des Zuganges für Ausländer/Migranten das falsche Zeichen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Der Zugang zu billigen Lebensmitteln muss – wenn nicht vorrangig für Deutsche –  so doch zumindest gleichberechtigt gegeben sein. Hier aber beginnen Lüge und Heuchelei. Denn niemand schreibt in den Medien, dass es den betroffenen Deutschen unangenehm sein könnte, sich neben so vielen Ausländern anzustellen (verdammt noch mal: das muss man aussprechen dürfen!). Immerhin seien das inzwischen 75% der Bedürftigen. Lieber nimmt man hin, dass arme Deutsche auf die Versorgung verzichten und das bei der AfD einklagen.

Gut, man erwägt inzwischen, die Versorgung für alle – also auch für zusätzliche Ausländer/Migranten aufrecht zu erhalten. Und will definierte Öffnungszeiten für beide Gruppen vorgeben. Eine richtige Entscheidung, wenn sie den fällt, und eifernde Idioten nicht erneut lamentieren. Denn zugespitzt könnten sie erneut argumentieren, dass das wie Rassentrennung aussieht.

Ständig werden Mittel und Wege gesucht, die Russen zu diskreditieren. Immer sind sie es, die dopen, bomben, in US-Wahlkämpfe eingreifen und den lauteren Ukrainern (allen voran: dem Schokoladen-Millionär) in die Suppe spucken. So werden selbst die jüngsten Dopingfälle von Pyeongchang benutzt, um Russland zu verdunkeln, obwohl sich nach der Affäre um russisches Staatsdoping niemand eine derartige Blödheit vorstellen kann. Die Russen sollen an Bombenabwürfen auf Ost beteiligt sein. Belege dafür gibt es allerdings nicht, und dass die Russen ganz maßgeblich den IS bekämpfen und der Vernichtung der Kurden im Norden Syriens entgegentreten, wird weder erwähnt noch gewürdigt. Ja man schiebt auch dort den Buhmann vor: Russland verhindere den Frieden in Syrien, weil es wirksame Maßnahmen durch ein Veto bei der UNO verhindere. Welche Beweggründe es hierfür gibt, wird nicht kommentiert. Letztlich sind auch die Russen schuld, wenn es in der Ukraine nicht weitergeht. Warum eigentlich? Müssen die nicht einfach sauer reagieren, wenn sich die in Korruption versinkende Ukraine mit modernsten US-Waffen versorgen lässt?

Ja, und das markanteste Halbbild betrifft die Ex-DDR. Sie wird von Regierung und Medien so verzerrt dargestellt, dass die Ursachen für die extremen rechtsradikalen Vorgänge , z. B. in Cottbus, zugekleistert und für Westdeutsche unerfahrbar bleiben http://www.stoerfall-zukunft.de/?s=Zerrbild

 

Wir vermissen Helder

Mit unserem Freund Helder Yuren ist ein liebenswerter, wertvoller Mensch von uns gegangen. Ein Mensch, dessen Maxime eine bessere Welt war, der ein ökologisch bestimmtes Leben lebte und jedem Mitmenschen eine würdevolle Existenz gönnte. Manche mögen Helder Yuren für einen Sonderling/Eremiten gehalten haben. Er war es in Teilen. Doch sein eigentliches ICH war vor allem  mit der  Analyse unserer Welt, ihrer Geschichte, ihren Gesellschaften und der dazu gehörenden Politik beschäftigt. Hinzu kam eine klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, sein ganz persönliches Ringen um alternative Energien und die Liebe zu Bio, Umwelt und Natur. Er liebte diejenigen, die ein nachhaltiges, friedvolles und weitherziges Dasein pflegten, die um Wissen bemüht waren und dieses Wissen in die für seine Begriffe vergewaltigte Welt einbrachten. Helder Yuren war einer der eifrigsten Blogger Deutschlands – seine „Gesprächspartner“ in der „Freitag“-Community können das bestätigen. Ich vergleiche Helder immer mit meinem 2009 verstorbenen Freund Christian, der bei allen, die ihn kannten, als wandelndes Lexikon galt.

Helder hat zwei bedeutende wissenschaftliche Werke geschrieben und dazu sein „KRAH“ – das Rabentagebuch. Die den Texten innewohnenden Ambitionen schienen weit auseinander zu liegen. Im Grunde aber bildeten sie eine Brücke – zwischen Politik/Geschichte auf der einen und der Natur auf der anderen Seite. Mit Letzterer lebte Helder sehr im Einklang. Vor allem die Vögel, und hier besonders die Rabenvögel, hatten es ihm angetan. Einen aus ihren Reihen hat er über lange Monate gepflegt und dabei beobachtet. Entstanden ist daraus sein Tagebuch https://buch-findr.de/buecher/krah-2/.

Was Yurens Arbeiten in den Bereichen Philosophie, Geschichte und Politik angeht, so findet die vor allem in den exzellent geschriebenen Büchern „Die Evolution kassiert die Kriegskultur“ https://www.amazon.de/Die-Evolution-kassiert-Kriegskultur-Weltgeschichte/dp/3833418079 und HOMO RAPIENS RAPIENS“ https://books.google.de/books?id=fOp0CQAAQBAJ&pg=PA3&lpg=PA3&dq=helder+yuren&source=bl&ots=lhaU5d-9sL&sig=parbDyO9uKASuZuvJJuSSUaG8MI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwid9cihx6_ZAhWEKsAKHVa1Cwc4ChDoAQgxMAI#v=onepage&q=helder%20yuren&f=false ihren Niederschlag. Zum einen geht es um eine Analyse zur Weltgeschichte, die der Autor in der heutigen Gesellschaft nicht nur für lückenhaft erkundet, sondern auch für schlecht gedeutet und bewahrt hielt. Weder gebe es eindeutige Aufschreibungen für die Entwicklung der Weltbevölkerung, noch eine ausgewogene Darstellung der historischen Ereignisse. Hunderttausende von Jahren würden heute auf zehn Seiten abgehandelt, während die zurückliegenden 150 Jahre Europa – fast ausschließlich aus europäischer Sicht betrachtet – ganze Schränke füllten. Auch leuchte es nicht ein, dass das Christentum zur Grundlage von Zeitrechnung herangezogen werde. Die Gesamtbilanz des Buches ist ernüchternd: So werde die Entwicklung des Menschen nach seiner Domestikation/nach der Entstehung der Dorfkultur vor etwa 10.000-20.000 Jahren durch einen Mix aus Gier und Machtwahn bestimmt.

Ebenso radikal geht Helder Yuren mit der heutigen Zeit und Gesellschaft zu Gericht. In „HOMO RAPIENS RAPIENS“ beschreibt er die zunehmende Verkommenheit des kapitalistischen Systems, kommt auf seine These zu Gier und Machtwahn zurück und beschreibt – quasi um 180 Grad versetzt – eine Welt, wie sie sein könnte, ja müsste.  Seine gedanklichen Ansätze sind teilweise revolutionär, fußen aber stets auf dem Bewusstsein, dass es in dieser von Profitgier, Umweltvernichtung, Verschwendung und Ignoranz bestimmten Welt SO nicht weitergehe http://www.stoerfall-zukunft.de/?s=Rapiens. Helder war ein Utopist, der genau wusste, was es mit Utopien auf sich hatte. In Gesprächen mit mir war er immer dicht bei der Wirklichkeit und bar aller Illusionen. Soweit die Wünsche auch reichten.

Helder Yuren hat mit großem Erfolg die Internetseite http://www.wortplus.com/?author=1 betrieben. Ilja Trojanov – heute in aller Munde – hat ihm dazu ausdrücklich gratuliert.

Wir beide – Helder und ich – haben uns im Internet kennen gelernt. Seitdem lebte und wuchs unser Disput. Zweimal im Jahr trafen wir uns. Mit niemandem habe ich längere Telefonate geführt als mit ihm.

Helder fehlt uns sehr!

 

 

 für Helder Yurén:

Die Sonnenkollektoren haben auf dich reagiert

selbst das Windrad spürte etwas

und ein einsamer Tropfen plumpste beherzt in die Wassertonne

an diesem trockenen Tag mit dieser eiskalten Nacht

und einem hohen Himmel   der voller Sterne war

 

Da schlug deine Stunde ohne zu schlagen

da hast du dich ausgewildert

Freund

 

bist jetzt

autark

 

Barbara Ming

 

 

 

 

Der KoalitionsVertrag steht: alles andere als ein HURRA-Erfolg

Deutschland muss regiert werden. Dass es jetzt beim WEITERSO bleibt, ist programmiert. Auch wenn uns die Verhandler weismachen wollen, dass es überall Verbesserungen gibt. Dem ist natürlich nicht so, weil keine Seite ihre Pläne vollinhaltlich und damit als organisches Ganzes durchbringen konnte. Alles bleibt angesetzt am Bestehenden, aufgeziegelt durch ein paar Euros, mit denen nirgendwo etwas Substanzielles reformiert werden kann. Für die Beseitigung der Fluchtursachen, für die Entwicklungshilfe, für den Wohnungsbau bleiben Peanuts. Über die verfehlten Klimaziele, die kalte Progression, den Pflegenotstand, den Lehrermangel, die Not der Alleinerziehenden und die  aufkommende Altersarmut spricht niemand, auch nicht über die Vermögenssteuer oder die Erhöhung des Mindestlohns. CDU/CSU gaben der SPD voller Wut weit mehr als ihr vom Wahlergebnis her zusteht*, weil natürlich auch die Schwarzen fürchten, dass die SPD-Basis den Koalitionsvertrag stürzen könnte. Sehr witzig, dass Andrea Nahles die Schieflage als persönlichen Erfolg einbucht. Wer durchblickt, sieht das anders. Herr Seehofer wird das Innenministerium besetzen. Hier hat die SPD Federn lassen müssen, hier wird es auch künftig um die Begrenzung von Zuwanderung gehen. Schultz verzieht sich auf den attraktiven Posten des Außenministers und kegelt Gabriel endgültig aus dem Rennen. Dieser Ungeliebte wird heute mit keinem Wort erwähnt. Er wird die große Bühne verlassen müssen.

*vom derzeitigen UmfrageDesaster – 17% – will ich gar nicht reden

Keime: Wenn wir so weiter machen …

… geht alles den Bach runter. Ob Acinetobacter baumannii http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/gemeingefaehrlicher-keim-aid-1.7371472 oder resistente Keime, die aus der Massentierhaltung herrühren http://www.rp-online.de/panorama/resistente-keime-in-gewaessern-gefunden-aid-1.7373871 – sehr bald könnten uns auch die letzten Reserve-Antibiotika   im Stich lassen. Dann wäre es wieder mal geschehen um die Menschheit …

Weder die amtierende Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, noch den  Noch-Landwirtschaftsminister Schmidt scheint das irgendwie zu rühren.

ARTE: 10 Szenarien für den Weltuntergang http://www.stoerfall-zukunft.de/horror-ja-danke/

Siegen und entarten

Es war schon immer en vogue/quotenträchtig, die niedrigen Instinkte des Menschen zu wecken und zu beflügeln. Ob vor Weltkriegen, vor Migranten, ob vor Unfallopfern,  bei Box-, Hahnen- oder Hundekämpfen, oder eben beim Super-Bowel. Jetzt haben die Philadelphia Eagles die Gittermaske durchbissen und den Pokal erobert. Einfach erschreckend, wie da die Massen mitfiebern und sich das Gesamtspektakel samt Coke und Cheerleadern reinziehen. Als gelte es, feindlichen Gladiatoren den Garaus zu versüßen.

Man möchte es  ausblenden, das  pervertierte Sporten, dieses geistlose, maskuline Machogehabe, dieses pseudomilitante Ineinander der Körper, das irgendwann  auch das Töten leicht macht.

Und man kann es Gottseidank … ausblenden.

 

Die Kehrseite der Medaille

Es ist zum Kotzen und wie immer: Jemand tritt die Kampagne los und das Pendel – es schlägt, bevor es im Rückwärtsgang alles tot macht – bis ins Endlos. Aus dem Versuch, altes Unrecht zu tilgen, wird die Vernichtungsmaschine, wird ein Gesetz, dass nachschlechtert, das Männer zur Schriftform zwingt, bevor sie zur Sache kommen.  In Schweden sollen Männer Frauen jetzt offiziell und Erlaubnis bitten müssen. Geplant ist ein „Einverständnis-Gesetz“ http://www.rp-online.de/politik/ausland/schweden-verschaerft-strafrecht-kein-sex-ohne-einwilligung-aid-1.7275527 Haben die einen Knall?

Natürlich: Wedel müsste in den Knast, wenn er Frauen vergewaltigt hat. Aber bitte: Vorher muss das zweifelsfrei bestätigt sein.

Andererseits weiß man doch: Viele Frauen schlafen sich hoch, ohne dazu genötigt zu werden. Ja, mehr noch: H. S. Spöde weiß von Frauen, die ihre Liebhaber der Vergewaltigung bezichtigen, um ihrem Partner nicht gestehen zu müssen, dass sie ihn betrogen haben http://www.rp-online.de/nrw/staedte/mettmann/vom-tatort-haelt-der-kripochef-nicht-viel-aid-1.7370906.    Soweit kommt’s.

Wenn  Frauen da zu relativieren beginnen, bekommen sie gleich eins auf den Dez. Stichwort: Deneuve. Sie musste sich gleich entschuldigen, um einem Imageschaden zu entgehen http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-01/metoo-catherine-deneuve-liberation-entschuldigung. Andere Frauen sind da unangreifbarer und mutiger. Heike-Melba Fendel zum Beispiel. Sie schreibt: Wo heute Macht und Sexualität thematisch verknüpft werden, landet man zügig beim Missbrauch. Und fast immer bei jenem Gedanken, der von mächtigen, triebhaft aufgeladenen Männern ausgeht und sich gegen machtlose und in ihrer Sexualität nicht beschriebene Frauen richtet. Die Femme fatale hingegen, also jene verheißungs- wie verhängnisvolle Verführerin, die Männer im Dienste des eigenen Begehrens in vielgestaltiges Unglück zu stoßen weiß, ist als Vorschlag für ein weibliches Gesamtkunstwerk nicht einmal mehr im Kino anzutreffen“ https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-rueckseite-des-begehrens.

So weit zu den Absurditäten von heute,  zu den Halbbildern und Profiteuren. Unterm Strich bleibt wie immer der große Kick. Man nimmt, was ankommt und knallt.  Wen interessiert schon die Gesamtheit?

(Me)Too nicht so,

hast Dich doch nur

hochficken wollen.

Als das schief ging

und der Boss blockte,

warst Du sauer

– dreißig Jahre lang.

Jetzt,

da das Schwein

am Boden liegt,

kriegst du Lust

nachzutreten.

Etwas spät

für Deine Kariere:

Deine Brüste,

sie kreisen

auf halb sechs

und die Falten,

sie graben sich

in MeToo-Salema …

 

 

„Zukunft … oder keine“.

Sie wollen sicher Klartext hören, sehen oder selbst verbreiten. Ganz gleich, ob es um Migranten oder um Themen wie Zukunft geht. Und Sie wollen keineswegs in eine Schublade und schon gar nicht abwegigen Gruppierungen, Parteien oder Verschwörungen zugeordnet werden, wenn Sie Meinungen vertreten, die dem Mainstream zuwiderlaufen.

Ich kann Sie verstehen und ich habe deshalb aufgeschrieben, was ich für wahr halte, was allerdings anstoßen, Tabus brechen und Schnellschießer gegen mich aufbringen wird. Ich habe das Wahrscheinliche aufgespürt, Halbbilder zerstört und dabei ausgesprochen, was in keiner Zeitung steht, in keiner Talkshow vertalkt und auf den Altären unserer Gesellschaft ausgespart wird. Wer mich nach rechts oder ins extreme Gegenteil rücken möchte, dem drohe ich mit Standfestigkeit. Ich denke und schreibe, was ich weiß und empfinde – ganz gleich in welches Raster das passt oder nicht passt.

Flüchtlinge sind bei mir bunt, willkommen und erdrückend, dabei ungewohnt gut und schlecht. Selbstfahrende Autos und smart homes nur schlecht, weil vorgeburtlich ans Licht gezerrt. Bücher und Musik hingegen sind etwas, was ich stets suche und nie ausreichend finde, Charlie Hebdo nichts, was ich selbst sein möchte, die Ex-DDR ein vergiftetes Etwas, das nachwirkt, Fußball, der einfache Irrsinn, der schon mal Spaß macht, Whistleblower Freunde, vor denen ich den Hut ziehe, Gott etwas, das allem innewohnt und keiner Kirche bedarf und DIE LINKE gleichsam wichtig wie chancenlos.

Inhalt:

Die Flucht (alles über die Flüchtlingsbewegung von April 2015 bis Januar 2018)

Zukunft … oder keine (unsere Welt 2030)

Wenn Sie einen Fluch buchen wollen

Unikate

Auf Linie gebüchert

Pauschalurteile

Blickwechsel

Zerrbild DDR

DDR-Künstler sind Arschlöcher

Eine lästerliche Abwägung (Musik-Literatur-Bildende Kust)

Dreh‘ die Zirbeldrüse ab (Musikkritik auf die schroffe Art)

Ich bin nicht  Charlie (Hebdo)

Mensch … Weltmeister!

Kaum Chancen für Links

Whistleblower

Mein Gott kircht nicht

Ein Stein kommt selten allein

 

Weitere Infos über das Buch unter:   https://www.buchhandel.de/buch/Zukunft-oder-keine-9783945265482

Kaufen bitte beim Autor: 0173 5329767