Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Der große Ausverkauf

Dem Normalbürger ist es unverständlich, dass lukrative, innovative und zukunftsfähige deutsche Unternehmen so mir nichts dir nichts an Ausländer verkauft werden. So geschehen vor kurzem, als der Roboterhersteller Kuka    zur Disposition stand. Der gehört heute den Chinesen. Damit nicht genug. Deutsche haben in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder bahnbrechende Erfindungen gemacht. Die meisten von ihnen konnten weder hier zu Lande  noch weltweit ertragreich vermarktet werden. Oft sind es US-amerikanische Unternehmen gewesen, die Patente aufkauften und dann das große Geld machten. Für andere Erfindungen – wie den Transrapid – ist es nicht gelungen, Referenzanlagen in Deutschland zu errichten. Die gab es dann im fernen China, wo man Interessenten an der betreffenden Technik sehr viel schlechter betreuen/überzeugen konnte als in Deutschland. Und dieser Murks dauert an.

 

Sehr viel schlauer gehen offenbar Polen und Russen zu Werke. Sie verhindern erfolgreich, dass strategisch bedeutsame Technologien ins Ausland abwandern. Hiesige Ökonomen schwadronieren dann von Wirtschafts- und Handelshemmnissen. Dass ich nicht lache. Wenn freie Wirtschaft und freier Handel den Ausverkauf von Wissen bedeuteten, dann wäre unsere Politik gut beraten, ebenfalls Schutzzäune zu errichten. Daran denkt heute keiner, weil die von den USA verkündete grenzenlose Freiheit ideenlos nachgeahmt wird. Was letztlich zur Vormachtstellung der Staaten führen muss, die einfach verdientes Geld (Billiglöhne, Spekulationserträge etc.) geldgierigen Anlegern von Hightech-Unternehmen in den Schoß werfen. Nach dem Motto: Freut euch des Geldes, was mit dem Geist passiert, kann euch scheiß egal sein.

Olympia mit Licht und Schatten

Olympia – schön und gut. Ich habe auch stundenlang vor der Glotze gesessen und in Teilen mitgefiebert (Fußball, Beach-Volleyball, Handball etc.). Aber die Sache hat – wie jede andere – zwei Gesichter. Auch ein übles. So wurde sie benutzt, um eine unsägliche Hetzkampagne – weniger gegen das Doping selbst – als vielmehr gegen  Russland loszutreten. Wo doch jeder weiß, dass in anderen Ländern ebenfalls – nur eben raffinierter – gedopt wird. Mit Mittelchen, die erst  Jahre später als verboten erkannt werden (s. Armstrong).

 

Olympia steht für Sportarten, die m. E. verboten werden müssten, weil sie eine hohe Verletzungsgefahr implizieren, und es steht auch für wahnsinnige Kraftanstrengungen bei Verletzten, die es dennoch schaffen wollen. Niemand fragt, wie es bei den Beteiligten morgen oder in zwanzig Jahren steht. Künstliche Knie und Hüften, permanenter Rückenschmerz, Herz-Kreislauf-Probleme sind massenhaft angesagt – man denke nur an Boris Becker, dem kurz nach den Siegen zwei künstliche Hüften verpasst wurden.

 

Olympia soll das Beieinander, das gegenseitige Kennenlernen der Menschen befördern, schafft aber allzu oft Gräben – aus blödem Nationalismus heraus. Brasilianische Pfeifkonzerte für den jeweiligen Gegner – Experten wollten das mit der heimischen Fußballtradition begründen –  standen und stehen für grobe Unsportlichkeit und wirkten mehr als kontraproduktiv.

 

In einem Punkt haben die Brasilianer allerdings vorbildlich gehandelt – sie haben die Kosten für das Spektakel begrenzt. Ob wegen der misslichen volkswirtschaftliche  Lage oder ganz allgemein aus Vernunftsgründen, sei dahin gestellt. Japan, dessen Premier Abe die olympische Flagge übernahm, will den aufwendigen Irrsinn bei Eröffnung und Schlussveranstaltung fortsetzen – und verspricht zudem Unversprechbares: kein Doping, das Ausbleiben jeglicher Korruption, wenig Strahlung aus Fukushima und Sauberkeit auf allen Klosetts. Japan werde alles dafür tun, dass Sportler und Zuschauer „die besten Olympischen Spiele aller Zeiten“ erleben. Dieses Selbstdarstellungsgehabe der wirtschaftlich starken Länder hat etwas Perfides. Es repräsentiert nicht nur eine gnadenlose Ressoursenverschwendung  – das Geld könnte an anderer Stelle sehr viel sinnvoller eingesetzt werden – sondern auch die Düpierung derer, die sich solche Spiele nie leisten können. Wer Arges dabei denkt, könnte unterstellen, dass Japan den Makel Fukushima – oder besser gesagt: die Energie-Politik der lernresistenten Kaste in Japan übertünchen will.

Die Russlandverächter mags kränken: Russlands Sportler waren trotz Ausdünnung erfolgreicher als deutsche Sportler. Doch da stehen noch die B-Proben aus, die – so es denn der dumme Putin so will – wieder positiv ausfallen.

Ausgerechnet ZDF-Chefredakteur Peter Frey findet zum abgelaufenen Großereignis  die richtigen Worte die richtigen Worte

 

Das Down-Syndrom gar nicht erst aufkommen lassen!

Es ist überfällig, dass  der zuständige Bundesausschuss die vorgeburtliche Prüfung auf schwere Erbkrankheiten, u.a. auf das Down-Syndrom, zur kostenfreien Leistung der Krankenkassen befiehlt. Völlig unerträglich ist die Auffassung der Gegner, die Leben um jeden Preis erhalten wollen und mit der hirnrissigen These,  der Mensch wolle sich nur die Behinderten vom Halse schaffen, dagegenhält. Ein gewisser Hüppe, der betroffenen Kranken wie auch Angehörigen das Leben zur Hölle machen möchte, sieht in der geplanten Regelung gar ein Verstoß gegen das Gendiagnostikgesetz http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/medizin/down-syndrom-test-fahndung-nach-dem-gen-defekt-aid-1.6198231

Unterstützt Sahra!

Die Kampagnen gegen Sahra Wagenknecht zum Thema Thema „Zuwanderung“ sind das Letzte. Sie sind Ausdruck wirklichkeitsfremder Traumtänzerei und repräsentieren gleichzeitig die tiefe Spaltung und den Niedergang der Linken. Wenn es die Partei nicht schafft, einen von der Bevölkerung mit getragenen Realitätssinn zu entwickeln, ist die Zukunft verspielt. Wer behauptet, dass die Integration von über einer Million Flüchtlingen zu schaffen ist, ist ein Narr. Bereits jetzt bilden Zehntausende von unbeschäftigten, sinnlos vagabundierenden und sexuell vorgespannten Jugendlichen ein unvorstellbares Gefahrenpotential (s. die sich mehrenden Attentate!). Die aus der Not entronnenen Menschen können nicht dafür. Wir aber tun so, als wären die Probleme mit organisierter Nahrungsaufnahme und Schlafplätzen gelöst.

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen ist der Sitten, Rieten, Moralauffassungen und Handlungsweisen – vor allem der Muslime – überdrüssig. Sie fordert die radikale Ausweisung/Abschiebung von Hasspredigern, Salafisten und Straftätern sowie die Zurückweisung importierter Imame. Und ist der Auffassung, dass es für Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten in erster Linie angesagt sein muss, in ihre Heimat zurückzukehren. Das allerdings setzt die Bekämpfung der Fluchtursachen durch die Regierenden Europas voraus. An dieser Front müssen Merkel & Co. mit ganzer Kraft arbeiten statt dumme Sprüche abzulassen.

Bitte unterstützt Sahra Wagenknecht!

Irre, verblödet und zugedröhnt

Dass Pharmakonzerne die Preise ihrer Produkte selbst bestimmen können, dass sie Ärzte korrumpieren, damit sie den Umsatz powern und gleichzeitig Patienten zu Versuchskarnickeln machen,  dass sie uns laufend Präparate ohne Mehrwert für immer höhere Preise verkaufen und  – wie jetzt Beyer – an gentechnisch begründeten Verbrechen partizipieren wollen, ist bekannt. Niemand aber bringt das so treffend unter die Leute wie Marco Rima

https://www.youtube.com/watch?v=rCNGjK8Gcb0

Einfach unglaublich!

Der Schuss ging nach hinten los!

Es ist ein Schlag in das Gesicht der Jugend Großbritanniens. Geführt durch die Alten in der Gesellschaft. Und mitverschuldet durch die Jungen selbst, denen Politik und Parteien uncool erschienen und die deshalb ihre Uninteressiertheit/Ignoranz bitter bezahlen müssen. Wieder einmal haben die Alten, die Unentschlossenen, die Populisten und die manipulierten Dummen den Sieg davon getragen – flankiert von denen, die nicht zur Wahl gingen. In einer – wie es heißt – demokratischen Entscheidung. Dass ich nicht huste.

Das Gros der Sieger ist unfähig, die Folgen des Brexit abzuschätzen. Viele wachen erst jetzt auf, da das Malheur irreversibel scheint. Noch gibt es die irrwitzig geringe Chance, dass der Austritt Großbritanniens gegenüber der EU nie verkündet, dass eine Kampagne zur Wiederholung des Entscheids angeblasen wird. Aber machen wir uns nichts vor: die Kräfteverhältnisse dürften sich auch dann wenig ändern. Denn viele der Alten, aber auch die Mittelalten sind in altem Wahn. Sie, die bald das Zeitliche segnen, und diejenigen, die stets die Selbstherrlichkeit befeuerten, sie glauben ihr Land in glorreicher, in eigener Vergangenheit. Vermutlich in der irrigen Vorstellung, das Imperium existiere noch. Doch das Gegenteil ist der Fall. Großbritannien ist zum Zerreißen gespannt – vor allem, was die wirtschaftliche Entwicklung, die soziale Frage und die Integration betrifft. Und es begibt sich jetzt in die Isolation, die angesichts sich verändernder Weltmarktverhältnisse für ein einzelnes Land tödlich sein kann. Die britische Jugend, ja man kann sicher auch vermuten: die gebildeten Bürger Großbritanniens  haben mehrheitlich für das Verbleiben in der EU gestimmt – vermutlich aber nicht energisch und konsequent genug. Denken wir nur an die Führer der Laborpartei.

Jetzt herrscht Katzenjammer. Doch die Entscheidung scheint unumstößlich. Noch hat die britische Regierung keine offizielles Ersuchen an die EU gestellt. Doch warum sollte es ausbleiben. Solange Volksentscheide – um welchen Preis und Gegenstand auch immer – als geheiligtes Gut und Zeichen der Demokratie gehandelt werden, sind Abstürze wie dieser letzte  unvermeidlich. Das Letzterer als Idiotentest perfekt getimet war, wird durch das Abtauchen der Hauptakteure eindrucksvoll unterstrichen.

Ich persönlich befürworte Volksentscheide nur dort, wo auch der einfache, wenig gebildete Bürger zweifelsfrei für oder gegen eine eher unwichtige, resp. überschaubare Sache stimmen kann. Überall dort, wo es um komplizierte Zusammenhänge geht – und die Frage des Brexit ist höchst komplex und kompliziert – dürften m. E. nur diejenigen Bürger abstimmen, die in der Sache kundig sind. Geschieht das nicht, dann gewinnt der indoktrinierte, manipulierte Wähler ein Gewicht, das jede vernünftige/logische/ethisch vertretbare Lösung zunichte macht. Denken wir nur an Stuttgart 21, das jahrelange – erst durch Fukushima entschiedene –  Tauziehen um die Atomkraft, das Fracking-Drama oder ganz einfach an die sogenannten Freien Wahlen. Gut möglich, dass wir eines Tages auch CETA und TTIP hier einreihen können.

Die Brexit-Befürworter sind durch Rechtsextreme aufgestachelt worden. Deren Argumentationen, Programme und Auftretensweisen unterscheiden sich durch nichts von ähnlichen Botschaften aus Holland, Frankreich, Deutschland etc. Aber die Quellen für das Erstarken des rechten Randes sind nicht allein Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Dummheit und schlichter Hass. Nein: Auch Ausgrenzung, Not und die Angst, im wirtschaftlichen Wettlauf auf der Strecke zu bleiben, treiben den Protest gegen den etablierten Staat. Aber nicht er allein ist das Ziel der Angriffe –   im Fokus steht vor allem die Europäische Union. Die als bürokratisches Monster und oft auch als reine Geldmaschine für die Reichen sichtbar wird. Ganz sicher fördern Geburts- und Konstruktionsfehler des Bündnisses die allgemeine Abneigung gegen Brüssel. Eine Reform der EU ist längst überfällig. Zur Vermittlung dieser Erkenntnis aber brauchen wir keine rechte Partei, vielleicht aber den schmerzhaften Anstoß aus London. Die Bürger Europas müssen die Union als bloßes Tool des Geldadels und der Wirtschaft  entmachten, um im Gegenzug wirkliche Werte länderübergreifend zu installieren. Es geht um mehr politische Beteiligung der Bürger (eine Stärkung des EU-Parlaments), um die Durchsetzung gemeinsamer Sozialstandards (Mindestlöhne, Krankenversicherungen, Arbeitsschutzrichtlinien etc.), um eine gemeinsame Energie-, Gesundheits-, Verkehrs- und Umweltpolitik (weg von der Braunkohle und von der Atomkraft) – und nicht – wie das Hardliner Schäuble formuliert – um engere Zusammenarbeit im Rüstungsbereich.  Die Entscheidung der Briten dürfte diese Defizite, aber auch die Reformerfordernisse  endlich ins Scheinwerferlicht rücken. Was allerdings nicht automatisch bedeutet, dass sich Grundlegendes ändert.

Ich wüsste beispielsweise nicht, wie das Flüchtlingsproblem auf EU-Ebene fair und nachhaltig gelöst werden könnte. Eher unwahrscheinlich ist zudem, dass die deutsche Politik auf ihr aggressives Lohndumping künftig verzichten würde. Immerhin sind daraus massive Wettbewerbsvorteile für die hiesige Wirtschaft erwachsen.

Zerbombt ihr uns, dann erschießen wir euch!

Gilles Kepel hat offenbar Recht: Wir erleben die dritte Welle des Dschihad – ganz so, wie sie der syrisch-spanische Ingenieur Abu Musab al-Suri in seinem Pamphlet „Aufruf zum weltweiten islamischen Widerstand“ auf der Agenda hat https://digital.freitag.de/#/artikel/dritte-welle-des-dschihad. Europa soll in einen Bürgerkrieg gestürzt werden – von indoktrinierten, in Syrien oder im Irak ausgebildeten Muslimen, die dezentral, aber auch von unten her agieren sollen. Mit der Selbstherrlichkeit, mit dem zentral gesteuerten Terror  des mediengeilen Osama bin Laden sei es allemal vorbei.

Aktuell erleben wir einmal mehr, was es heißt, dezentral und eigenständig zu agieren. In den USA sterben über fünfzig Menschen durch eine Person. Viele werden verletzt http://www.tagesschau.de/ausland/orlando-reax-101.html.

Die Umstände dieser Tat, aber auch die Analyse der jüngsten Anschläge in  Paris und Brüssel zeigen nur eines: dass das Vorgehen des Westens, Russlands und der irakischen Armee gegen den IS grundfalsch ist. Und noch verheerender ist, dass bewaffnete Schiitenmilizen nach Falludscha unterwegs sind. Die nämlich unterscheiden sich vom IS nur durch das Vorzeichen. Und alle Sunniten, die aus dem Bereich des IS befreit werden, fürchten jetzt nicht nur die Rache des IS, sondern auch ein Abschlachten durch die Schiiten.

Nein! Die Welt braucht endlich Verhandlungen mit dem IS, vielmehr aber noch die Zusicherung, dass Sunniten sowohl im Irak als auch in Syrien an der Macht beteiligt werden. Geschähe das, würde der millitante IS schnell in sich zusammenfallen.

Mir ist schleierhaft, warum das niemand begreift!

Fluchtwege abgeschnitten

Wie wäre es, wenn jede von der Erde gestartete Rakete durch Trümmer, die den Weltraum durchsieben, zerstört würde? Ich glaube, wir sind auf dem Weg dorthin. Ein Gutes hat die Vision: Die Erdenzerstörer, die sich einbilden, dem Ungemach des Planeten entkommen zu können, indem sie andere Planeten ansteuern, müssten den Dreck der Vernichtung mitfressen.