Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Die Devise lautet: möglichst unverletzt am Blackout vorbei

Ich bin mir sicher, dass alle Experten, die derzeit mit Deutschlands Energiewirtschaft zu tun haben, eines Tages stolz sein können. Nämlich dann, wenn wir unseren Energiebedarf ohne Kohle und Atomkraft zu günstigen Preisen decken können. Der Tag wird kommen, und wir werden fast (oder überhaupt) die ersten sein, die auf diesen Erfolg verweisen können. Ich selbst werde das nicht erleben, aber Kinder und Enkel sicher.

Vorerst hoffe ich, dass der künftige Energiebedarf sehr viel geringer ausfällt als derzeit absehbar. Denn wenn wir nachhaltig wirtschaften wollen, wird die Welt nicht darum herumkommen, die Ressourcenverschwendung einzustellen, sprich: die Lebensdauer von Erzeugnissen signifikant zu erhöhen – und damit Energie in Größenordnungen zu sparen. Gero Jenner hat in seinem Buch „Ob wir das schaffen“ mehrfach darauf hingewiesen https://www.amazon.de/OB-WIR-DAS-SCHAFFEN-bessere/dp/B08LJZLPXF?dib=eyJ2IjoiMSJ9.jsELE2M1yFkYSBf6ChwapjV7w-NkQPVawSxNZoZOVyyxcbKFYpzpfrBup3Gyn0UHoE0D–r-ksuDOubtETPP4RvBBghc07eXjTDmjc2i02kW82ab52MeDa1Dz-jU_d7_SrpVk3gFWR-z7dLdFeFkXn2LxB51Rlfqanslh1SJ5Z-gHHf5q3y-ujXU29Eyck3M4U2FMOluIqs7vfANTaIz6Nj0RiqLD0gdXZBkmG_IJC0.8vQRWp5n1KdtFChM_Ymw6gsutdDgj7iy5kIHPfFz9MI&dib_tag=se&nsdOptOutParam=true&qid=1737122417&refinements=p_27%3AGero+Jenner&s=books&sr=1-5.

Heute allerdings denkt niemand daran. Ja im Gegenteil: Man tut alles, um die Energieerzeugung weiter anzukurbeln, um mehr Wachstum durch Digitalisierung und KI zu ermöglichen https://www.stoerfall-zukunft.de/wie-digitaliserung-ki-und-fossiler-wahnsinn-die-klimawende-verhindern/. Parallel geistert die Furcht vor Blackouts, die im Strudel des Energiemix durchaus möglich wären.  Wo überstrapazierte Strategien hinführen, sollte man wissen. Ich war da rigoros und habe knallhart geschlussfolgert: „Die Zukunft sieht anders aus“ https://www.stoerfall-zukunft.de/mein-neues-buch-die-zukunft-sieht-anders-aus-tatsaechlich-duerfte-die-zukunft-anders-aussehen/

     

Wie Digitaliserung, KI und fossiler Wahnsinn die Klimawende verhindern

Inzwischen ist klar, dass der Weltenergiebadarf ganz maßgeblich durch Digitalisierung und KI  beeinfluss werden, ja mehr noch: dass wir beide nur in dem Maße entwickeln können wie Energie (möglichst: alternative Energie) zur Verfügung steht. Brauchbare Zahlen dazu werden uns permanent vorenthalten. Ab und zu geistert zwar die Vorstellung, dass sich der weltweite Strombedarf bis 2050 verdoppeln könnte (Studie McKinsey). Doch das war es dann auch. Man weiß nichts, aber beginnt dennoch wie irre zu powern. Wo auch immer möglich werden Erzeugungsmöglichkeiten eruiert und Bestehendes bis an die Grenzen ausgereizt. Sehr wahrscheinlich, dass fossile Energie, die heute 80% des Energie-Bedarfs sicherstellen nicht reduziert, sondern weiter ausgebaut werden. China betreibt noch mehrere hundert Kohlekraftwerke und Trump hat schon jetzt verkündet, dass er ausschließlich die fossilen Energien fördern wird. Hinzu kommt die Falschmeldung, dass Atomkraftwerke wesentlich zur Lösung der Probleme beitragen könnten.

Die beigefügte Botschaft aus der Wirtschaftswoche (WiWo Nr. 52/2024) lässt ahnen, in welchen komplexen Gau wir allmählich hineinschlittern. Denn wer glaubt, dass wir wettermäßig mit einem blauen Auge davon kommen, dürfte sich arg täuschen. Aber Fluten, Dürre, Gletscherschmelze, PermafrostTau und Waldbrände müssen offenbar noch gravierender zuschlagen, bevor Profitwahnsinn und Geldgier dem Erschrecken weichen.

Der Ukrainekonflikt muss von Experten, nicht von parteiischen Dummköpfen beurteilt werden

Es ist typisch für unsere Zeit, dass Wissenträger nicht mehr zum Interview gebeten werden, wenn deren Meinung vom gewollten Mainstream abweicht. Die Lage des Ex-Bundeswehrgenerals Erich Vad ist typisch dafür. Er kann militärische Situationen natürlich einschätzen – ganz im Gegenteil zu den grünen, roten und schwarzen Schwätzern, die permanent Unsinn verbreiten und dann auch noch die Politik bestimmen.

Hier nun ein aktuelles Lagebild, dass sich jeder mal anschauen sollte (s. Kasten – bitte jeweils in den Text reinklicken!)

 

Quelle: der Freitag v. 27.12.24

 

LGBTQ oder: Wie hinterlistige Vereinnahmung in Mode kommt

Ich möchte auf einen m. E. sehr wichtigen Beitrag von Oliver Schlaudt, Professor für Philosophie und Politische Ökonomie an der Koblenzer Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, in der Wochenzeitung  der  Freitag hinweisen (s. Kasten unten…https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/politisch-links-und-trotzdem-fuer-den-krieg-wie-geht-das-zusammen). Schlaudt  seziert darin wichtige Entwicklungen, die auch in unserer Gesellschaft stattfinden – ganz typisch auch das Charakterbild der Grünen, typisch für die Gruppierung der sogenannten Professional Managerial Class (PMC).

Ich frage mich, ob der Beitrag um einen Aspekt ergänzt werden müsste und richte folgenden Brief an den Autor:

Sehr geehrter Herr Professor Schlaudt, mit großem Interesse habe ich „Die Geburt der woken Falken“ im aktuellen Freitag gelesen. Eine sehr gelungene Analyse, die u.a. auch die weltweite Misere der LINKEN verständlich macht.

Der europaweite Rechtsruck mutet gefährlich an – aber die linken Kräfte auf dem Kontinent, die a priori „Elemente der Niederlage“ in sich tragen, sind kaum fähig, ihn zu bremsen. Weil Arme/Unterprivilegierte vom Gros der Gesellschaft eher abschätzig, sprich:  als ungebildet, unflexibel, unfähig, einfallslos, unvernünftig, aufbrausend, vulgär, anders usw. empfunden werden – und dem nicht wirklich etwas entgegensetzen können. Hinzu kommt die von Ihnen geschilderte „Abwerbung“ von LGBTQ-Gruppierungen – eine offenbar gelungene Spaltung, die von konservativ bis rechts systematisch betrieben wird.

Bilden sich geduldige, gebildete und mutige „Anführer“/“Vorreiter“  in der Arbeiterklasse heraus, dann haben die oft Mühe, bei den Ausgebeuteten anerkannt zu werden. Immer schwebt da der Verdacht, dass sich eine elitäre Clique der Ruder bemächtigt, sprich: eine Formation herausbildet, die „doch nur an sich selbst denkt“ und in bloßen Betrachtungen zur reinen Lehre erstarrt (Die LINKE in der jüngeren Vergangenheit). Überhaupt gibt es unter den arbeitenden Menschen häufig eine geradezu schreiende Ablehnung gegenüber gutwilligen gebildeten Menschen, die sich anbieten/anmaßen, die Interessen der Arbeiterlasse zu vertreten. Würden die sich nicht in die soziale Situation ihrer möglichen Klientel begeben, würden die nicht bereit sein, in ein billiges Hochhaus neben zwei Ausländer-Familien zu ziehen, würden die nicht bei Heimspielen in der Fankurve und anschließend in der Kneipe sitzen (usw.), sie hätten ohnehin nie die Chance … beachtet, geschweige denn: geschätzt oder als „Lichtgestalten“ ihrer Klasse akzeptiert zu werden.

Dieses Gegenüber von Verachtung durch PMC und Misstrauen/Verdächtigung durch Vertreter der Arbeiterklasse ist wie ein Keil, der solidarische Lösungen oft oder überhaupt ausschließt. Darüber hinaus gibt es eine große Gruppe „sozial Abgestiegener“ (Langzeitarbeitslose, Kranke, Behinderte etc.), die zum großen Teil politisch indifferent, genauer gesagt: gar nicht reagieren und auch nicht wählen gehen. Auch deren Interessen müssen von den linken Kräften mitvertreten werden – was bei den PMC zu noch mehr Ablehnung führt. Denn die PMCer wollen nicht „beatmen“, sondern von je her … nach oben – zu tollem Wohlstand, den es nur im Lager des politischen Gegners (der AK) gibt.

Ich glaube, dass ihr Beitrag um diese Aspekte ergänzt werden müsste, oder?

Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören!

Dr. Ulrich Scharfenorth, Ratingen

Professor Schlaudt antwortet darauf wie folgt:

Lieber Herr Scharfenorth,
haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift! Ich freue mich zu hören, dass Sie unseren Versuch, die Situation zu verstehen und irgendwie intellektuell zu durchdringen, hilfreich fanden – und dass Sie an einer wichtigen Stelle weiterdenken.
Was Sie über die Arbeiterklasse schreiben, klingt zumindest sehr plausibel. Für mich stellt sich nur das Problem, dass ich keine Möglichkeit habe, zu beurteilen, ob es auch stimmt. Die traurige Wahrheit ist ja, dass wir in unseren sozialen Blasen leben. Die Mittelschicht kenne ich von innen, die Arbeiterklasse sozusagen nur vom Hörensagen. Es ist ja geradezu erschreckend, wie wenig Berührungspunkte es gibt – nicht einmal ein Zufallsgespräch in der Bahn!
Als Ergänzung zu Ihren Überlegungen fällt mir ein Gedanke ein, den ich, wenn ich mich nicht irre, bei Emmanuel Todd aufgeschnappt habe. Für ihn ist die Misere der Arbeiterklasse das paradoxe Ergebnis einer erfolgreichen sozialdemokratischen Bildungspolitik. Durch das Bildungssystem gebe es eine Art brain-drain aus der Arbeiterklasse in die Mittelschicht und das Kleinbürgertum, in Frankreich typischerweise in den (nicht sehr gut bezahlten) Lehrerberuf. Im Endergebnis fehlen der Arbeiterklasse die Köpfe, die sie braucht, um sich aus eigener Kraft organisieren und ihre Interessen artikulieren zu können. – Ein deprimierendes Bild, aber als strukturelle Erklärung vielleicht plausibel?
Herzliche Grüße
Oliver Schlaudt

  Sorry, das ist leider wieder alles schief …

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    Quelle: der Freitag 9.1.2025

Netanjahu und seine Clique – sie allein sind für den wuchernden Hass gegen die Juden verantwortlich

Ein Mann, gegen den mehrere StrafVerfahren im eigenen Land laufen,  ein Mann, der in völliger Unverhältnismäßigkeit  und gegen jedes Völkerrecht Granaten und Bomben in alle an Israel grenzenden Länder jagt und damit Tausende von Menschenleben auslöscht, ein Mann, der die israelischen Geiseln aus strategischen Erwägungen heraus dem Tode überlässt, ein Mann, den der Papst auf Schärfste verurteilt, ein Mann, gegen den der Internationale Gerichtshof einen Haftbefehl erlassen hat – so ein Mann gehört lebenslänglich ins Gefängnis. Auch und vor allem, weil er den Hass von Millionen Menschen nicht nur auf sich und seine Helfershelfer, sondern auf die Juden in ihrer Gesamtheit gelenkt hat. Dieser Hass wird sich weiter ausbreiten, lange wären, sich möglicherweise sogar verfestigen. Und außerdem dazu beitragen, dass sich Israel schon in wenigen Jahren in derselben Situation befinden wird wie vor dem berüchtigten 7. Oktober –  denn: die Hydra wächst nach – mit großer Intensität.

Es ist völlig irrwitzig, wenn die deutsche Politik bewusst heuchelt und nach anderen Gründen für diese Situation sucht. An dieser Stelle muss ganz unmissverständlich der Beistand Deutschlands gegenüber den Regierenden in Israel enden – ein Beistand, der ohnehin kein bedingungsloser sein darf. Selbst, wenn er immer wieder als solcher deklariert wird.

So schlimm und verurteilungswert/hassenswert die Hamas und ihr Überfall auf jüdische Menschen am 7. Oktober 2023 ist –  die seit 15 Monaten überbordende Reaktion der israelischen Führung übertrifft diese Schrecken bei weitem. Nicht nur, dass die Zivilbevölkerung pausenlos von einem Beschussziel ins nächste vertrieben wird, nicht nur, dass auch Kinder in beispiellosen Hunger getrieben werden, Nein: Die Verbrecherregierung bereitet jetzt auch einen neuen Landraub vor – im Norden des Gazastreifens https://www.spiegel.de/ausland/israel-und-die-siedlungsplaene-im-gazastreifen-in-einem-jahr-leben-wir-in-gaza-a-979a3135-d4bd-402a-ac37-8847e336f73a

Ich wünschte mir zum Jahreswechsel, dass dieser Krieg sofort endet und Frieden in Nahost einkehrt. Und all denen ein heftiger Arschtritt  verpasst wird, die grüne Krieger und Papperger hoffieren oder Rüstungsaktien ordern/besitzen …

Nachtrag vom 18. April 2025: Es ist politisches Kalkül, es ist bezeichnend für die deutsche jüdische Gemeinde, dass sie dem Verbrecher Netanjahu auch nach den letzten Massakern an Palästinensern die Treue hält. Noch viel unverständlicher ist, dass die Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte die Kritik der jüdischen Gemeinde am Schriftsteller und Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad, der sich besonders ausgewogen zur Lage im Nahen Osten geäußert hat, ausdrücklich unterstützt. Nirgendwo deutlicher als hier manifestiert sich die bedingungelose Unterstützung einer Regierung, die von vielen ihren eigenen Landsleuten verachtet und gehasst wird. Die Unterstützung der Juden ist – vor allem für uns Deutsche – Menschenpflicht. Sie sollte aber nur den Menschen zuteil werden, die Demokratie und Menschenrechte achten.

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Quelle: Rheinische Post vom 10. April 2025

Die Stunde der Speichellecker

Trump wird es, Trump ist es. Die halbe Welt hat ihn jahrelang verachtet und beschimpft. Jetzt kriecht sie zu Kreuze https://www.ndr.de/nachrichten/info/Kuenftiger-US-Praesident-Donald-Trump-Die-grosse-Anbiederung,audio1777278.html

Es ist ein Stück weit widerlich, doch es gehört offenbar in diese Menschheit. Franz Schandel (als wäre er auch namentlich berufen!) hat in der Wunde gestochert:

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Quelle: DER  FREITAG Nr. 51 vom 19. Dezember 2024, S. 9

Wer jetzt über die Renaissance der Atomkraft nachdenkt …

… ist echt von gestern. Wir brauchen – im Sinne einer Brückentechnologie – schnellstens Gaskraftwerke, die auch auf Basis von Wasserstoff arbeiten können. Ihr Aufbau ist m. E. gänzlich verschlafen worden.  Zumindest kommt er nur schleppend voran. Wo bitte ist ein neues, H2-taugliches  Gaskraftwerk in Betrieb gegangen?

Und ja, man hätte die alten deutschen Atommailer noch 5 Monate länger laufen lassen können – um die derzeitigen teuren Energieimporte beim Ausbleiben von Sonne und Wind zu vermeiden. Diese Erwägung ist zulässig, bedeutet aber keineswegs, dass die Atomkraft zukunftsfähig ist.  Im Gegenteil! Sie kann nur sehr marginal Energieprobleme lösen, ist teuer, umweltschädlich und mit immensen Risiken behaftet.

Manfred Kriener hat im Heft 50 der Wochenzeitung „Der Freitag“ die zum x-ten Mal beschworenen WENN und ABER zur Kernenergie aufgelistet https://www.freitag.de/autoren/manfred-kriener/nachschub-fuer-gorleben-warum-die-atomkraft-traeume-der-union-unrealistisch-sind (siehe Kasten).

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Wer nach dem Konsum seiner Argumente noch immer vor sich hindöst, sollte endlich den Schuss hören.  Und nicht – wie Friedrich Merz – ins falsche Horn stoßen.

Sie haben alles verraten, was einst als Markenzeichen galt

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Dass sich Robert Habeck jetzt als Kanzlerkandidat aufstellen lässt, setzt der Talfahrt grünen Gewissens die Krone auf. Die Partei, der er zu neuem Durchbruch verhelfen will, hat inzwisches alles aufgegeben, was Gründungsmitglieder wie Petra Kelly und Gerd Bastian einst auf ihre Fahnen geschrieben haben. Übrig ist ein klebrig-sabbernder Haufen, der sich dem neuen Machtapparat um Friedrich Merz andient und sogar bei Disskussionen um neue Kernkraftwerke das Maul hält. Habeck ist dafür verantwortlich, dass die wichtigen Gaskraftwerke (Brückentechnologie für wind- und sonnenarme Zeiten) zu spät kommen, was klar zugunsten von unattraktiven, weil teueren Strom- und Frackinggaskäufen aus Frankreich, Schweden,  Norwegen und den USA läuft. Sachverhalte, gegen die die Grünen stets Sturm gelaufen waren.

Von der Grünen Substanz ist praktisch nichts übrig geblieben. Fragt sich, wie man mit dem bisschen RestMist aus Einknick-Klimagesetz und Kriegsgeläut in einer von der CDU dominierten Regierung punkten will. Dieses dumme Mitregierenwollen verkehrt ursprüngliches Denken noch mehr ins komplette Gegenteil. Da gibt es nicht mehr einzubringen, weil man vielleicht noch ein Ministeramt ergattern könnte. Allein der Versuch ist lächerlich. Man könnte glauben, dass es nur noch um fette Sessel geht und um die Vertreter der ebenso fetten Wähler – von Leuten, die sich ewig von sozialem Denken und Verzicht verabschiedet haben. Meine Güte!

Allerlei Hyänen machen auch über Lauterbach ihren schmutzigen Wahlkampf gegen die SPD

dabei haben m. E.  beide Wissenschaftler in der Corona-Pandemie ihr Bestes gegeben haben (ja, man sollte sich mal klar machen, dass auch Professor Lauterbach ein kompetenter Medizin-Wissenschaftler ist  – wo hat man das schon?).

Ich habe die über 100 einzigartigen Podcasts von Drosten ebenso verfolgt wie die meist daraus abgeleiteten Aktionen von Karl Lauterbach – wobei Letzterer seine Linie, weit bevor er Gesundheitsminister wurde, konsequent und für mich überzeugend, verfolgt hat. Lauterbach und Drosten haben inzwischen mehrfach zugegeben, dass sie sich auch mal geirrt haben (wer irrt schon nie – in so komplizierten Situationen, in denen Wissen und Erkenntnis extrem langsam wachsen?): Vor allem, wenn es um das zu lange „Wegsperren von Kindern“ während der Pandemie und um die immer mal unzureichende Einbeziehung von Sozialwissenschaftlern und Pädagogen in die Entscheidungsprozesse ging. Die Presse – vor allem die billige Sensationspresse hat während Corona weniger aufgeklärt als Menschen verunglimpft und in Probleme gebracht. Das habe auch ich – der ich mit der Wissenschaft verbunden bin – immer wieder beobachten können.

Leider benimmt sich auch der SPIEGEL nicht gerade fair/höflich https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/interviews/interview/lauterbach-drosten-spiegel-11-02-23.html

Es gab kaum – und es gibt auch heute – kaum Journalisten, die die Pandemie, ihre strukturelle Beschaffenheit und Ausbreitung  (vor allem ihr exponentielles Wachstum) je begriffen haben bzw. begreifen. Sich aber immer wieder anmaßten/abmaßen, vernichtende Urteile zu fällen. Kurz gesagt: In weiten Bereichen regierte/regiert die Dummheit. Aus dieser Position heraus die wenigen Wissensträger anzugreifen, ja sogar zu erwägen, einen Untersuchungsausschuss gegen Lauterbach anzustrengen, ist mehr als grotesk. Wer bitte hätte denn die Maßnahmen gegen Corona besser steuern können – vielleicht Spahn?

Ich denke, dass bereits heute wichtige Schlussfolgerungen zum Coronageschehen möglich sind. Wer mehr Aufarbeitung wünscht, muss sicher sein, dass Untersuchungen fair und unbeeinflusst vom Vorwahlgeschehen/vom emotional dumpfen und von Unwissenheit geprägen Gemütszustand vieler Schlaumeier erfolgen.

Bitter für mich ist die Tatsache, dass auch der BSW – allen voran Sahra Wagenknecht – gegen Lauterbach zetern. Leute wie sie sollten besser strategisch denken und mal die Klappe halten. Das klingt zwar undemokratisch – aber bitte: geschieht Ähnliches nicht unentwegt in den heuchlerisch unterwanderten Hallen der Politik?

Foto: Deutsches ÄrzteBlatt

Nan Golwin spricht aus, was immer wieder gesagt werden muss

Um es deutlich zu sagen: Ich verurteile den Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 aufs Schärfste. Doch der gleiche Zorn gilt den israelischen Machthabern, deren Kriegsführung einem Genozid nahe kommt, vielleicht sogar entspricht. Es ist unfassbar, wie in diesem Zusammenhang der Begriff Antisemitismus hundertfach missbraucht wird. Er wird völlig schamlos gegen jede Kritik an der verbrecherisch, weil unverhältnismäßig agierenden israelischen Regierung in Stellung gebracht – und mit dem Antizionismus gleichgesetzt. Die amerikanische Fotokünstlerin Nan Golwin hat dazu deutliche Worte gefunden. Dass sie die Opfer des auslösenden Hamas-Überfalls nicht oder nur unzureichend erwähnt hat, ist dagegen nicht hinnehmbar …

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/nan-goldin-rede-in-der-neuen-nationalgalerie-in-berlin-hast-du-angst-das-zu-hoeren-deutschland-li.2274984

https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2024/11/berlin-neue-nationalgalerie-eklat-nan-goldin-israel-gaza.html

https://www.youtube.com/watch?v=Z4iGiFTbrKQ

Gut, dass nun auch der Internationale Gerichtshof mit dem Haftbefehl gegegn Netanyahu, Gallant und Deif … zusätzliche Fakten geschaffen hat https://www.tagesschau.de/ausland/asien/haftbefehl-netanyahu-100.html. Dieses Vorgehen als antisemitisch zu bezeichnen – wie das von Seiten der Netanjahu-Unterstützer geschieht – zeigt deutlich, wo der Hammer hängt. Ein unerhörter Affront gegen den IGH!

Foto: www.fr.de