Wir wissen inzwischen, dass Söder sowohl die „Berliner Zeitung“ als auch den „Freitag“ am liebsten verbieten würde – und wir kennen auch die Gründe dafür. Beide Medien bieten nämlich in Gastbeiträgen sehr konkrete Lage- und Geschichtsbilder von Konflikten, die in der maßgeblichen deutschen Politik und Medienlandschaft entweder garnicht betrachtet, wahrscheinlich sogar bewusst unter den Teppich gekehrt werden. Weil sie dem Mainstream, sprich: der gerade geisternden regierungsamtlichen Deutung entgegenstehen. Besonders auffällig ist das bei Kommentaren zu den derzeit grassieren Kriegen – in der Ukraine und in Gaza. Wer sich die Mühe macht und den im Kasten beigefügten Artikel von Thomas Fazi studiert, wird feststellen, dass es eine andere als die übliche Sicht auf den Ukrainekonflikt gibt, eine Sicht, die herrschende Narrative weitgehen ausklammert und viel Wahrscheinlicheres zu Tage fördert. Selbst maßgebliche amerikanische Magazine stützen die Betrachtung. Höchste Zeit für die konservative Führungsclique in Deutschland, mal nachzudenken und diplomatische Lösungen zu unterstützen. Ich hätte mir an dieser Stelle eine klare Verurteilung Putuns gewünscht. Nur so wird das Bild vollständig. Aber bitte …
Quelle: „der Freitag“ Nr. 5/2025 vom 30. Januar 2025