Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Wann endlich wird Elon Musk in Ketten gelegt?

Wer die Serie über Elon Musk gesehen hat, mag fasziniert sein https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/elon-musk-genie-und-wahnsinn-traeume-100.html. Für mich symbolisiert dieser psychisch Kranke die extremste Bedrohung, die der Kapitalismus auszusenden vermag. In der Muskschen Arbeitswelt gibt es ausschließlich Leistungswahnsinn, Angst, keinerlei Empathie und Freiheit, sondern nur die bedingungslose Unterordnung unter einen imageversessenen Menschen, der dieser Welt eine gefakte Zukunft präsentiert. Musk will zum Mars.

Er will dort Atombomben zünden, um eine wärmende  CO2-Atmosphäre zu schaffen. Er braucht dort 1 Million begeisterte, indoktrinierte Menschen, die mit über 1000 Raketen dort hingeschafft werden müssten. Das ist ein Plan, der angesichts beispielloser Verstrahlung und angesichts des unendlichen roten Marsgerölls irrwitzig anmutet. Denn wer bitte will verkrebst in so einem Umfeld leben?

Es gibt m. E. nur eine Begründung für einen solchen, bisher nicht realisierbaren Plan: nämlich die, dass die Vernichtung unseres Planeten durch eine  Kometen/Asteroiden feststeht (das ist bisher nicht der Fall, dennoch wird auf Verdacht der Ernstfall geprobt). Die Übersiedlung unter dem Aspekt vorzusehen, dass der Mensch die Erde in Kürze kaputt kriegt,  zeugt von Zynismus und Inkompenetz. Denn anzunehmen, dass der kapitalismusgebundene Mensch lernen und es irgendwo besser richten wird – genau das ist mehr als unreallistisch.

Heute hat Musk eine weitere Niederlage einstecken müssen. Die Riesenrakete ist erneut explodiert. Ihre 8minütige Existenz oberhalb der Startrampe wird als Erfolg gefeiert.

Dieses Unbedingte darf nicht das letzte Wort sein

Ich verurteile das von der Hamas verübte Massaker auf das Schärfste! Nichts rechtfertigt einen solchen Angriff!

Ich empfinde Trauer ob der vielen, durch die Hamas getöteten und verschleppten Opfer

Ich stehe – wie der deutsche Staat  – zum Existenzrecht Israels, gleichzeitig aber auch zu allen zu den Juden, die für den Rechtsstaat, faire Koexistenz, Menschenrechte  und Frieden in der Welt eintreten.

Ich habe Verständnis für Israels Rachfeldzug in Gaza, billige aber die Unverhältnismäßigkeit des militärischen Einsatzes in keiner Weise.

 

Es ist einfach unerträglich, wie jetzt auch die Klimabewegung wegen einer Thunberg-Haltung (die uns wahrscheinlich auch schräg serviert wird) auseinandergebrochen wird. Gestern die Infragestellung von 60 Mrd. Euro für Klimamaßnahmen, heute das.

Szenenwechsel: Es ist einfach unerträglich, dass die Linken im SPIEGEL 47/2023 ganz schnell mal und pauschal zu Judenfeinden erklärt werden und dass der Antisemitismusbegriff in vorauseilendem Gehorsam mal wieder nicht deutlich definiert wird (Antisemitismus ist Feindlichkeit gegenüber dem Juden als Menschen. Diese Haltung hat nichts mit einer Protesthaltung gegen die brutale Politik der israelischen Regierung und den ihr anhängenden radikalen Eiferern zu tun).

Der Nahostkonflikt produziert unentwegt neuen Hass auf Israel. Statt politisch und mit  Druck eine faire Zweistaaten-Lösung für Israel und Palästina anzugehen, glauben die Radikalen um Netanjahu das Problem mit der Auslösschung der Hamas lösen zu können. Ein fataler Irrtum – bei der Hydra, die sich hundertfach erneuert.

Dumm, dass Deutschland nicht differenziert und die bedingungslose Unterstützung befiehlt. Diese Haltung ist Gift für unsere und die europäische  Gesellschaft. Sie bringt Juden in ganz Europa in immer größere Gefahr. Deborah Feld man hat das in ihrem Beitrag umfassend und deutlich formuliert https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/deborah-feldman-habeck-entscheidet-sich-fuer-israel-uns-juden-laesst-er-im-stich. Nur eine solche Haltung ist unter den gegebenen Bedingungen akzeptabel. Aber die Extremisten auf beiden Seiten wollen weder den Frieden noch eine Zwei-Staaten-Lösung – weil sie dann „weg sind vom Fenster“.

Die verdammte Hamas, die wirklich fast alles Rückwärtsgewandte in dieser Welt repräsentiert (Hass auf Menschen und Menschenrechte,  Frauenfeindlichkeit, intoleranten religiösen Fanatismus etc.), hat vor allem Israelis umgebracht, die für eine Verständigung mit Palästina standen. Und die, weil Netanjahu die Sicherheitskräfte vom Überfallort zum Schutz der banditischen Siedler umverlegt hatte, schutzlos ausgeliefert waren. Der Tod dieser Menschen kam beiden extremistischen Seiten zupass. Netanjahu – weil diese Leute erklärte Gegner der rechten Politik und gut genug waren, den brutalen (schon immer gewollten) Angriff auf Gaza zu begründen.  Netanjahu – weil mit dem Krieg die inner-israelische Protestbewegung erstickt und damit seine Macht gefestigt werden konnte (er behält weiterhin seine immunität und muss sich keinem Gericht stellen).

Der Tod der jungen Israelis wurde andererseit zum teuflischen Instrument für die Hamas. Einmal, um Israel in den Krieg zu zwingen und zweitens, um die Verständigung zwischen Israel und Palästina zu boykottieren. Auch die Hamas ist nicht am Frieden und an an einer Zweistaatenlösung interessiert. Weil eine solche Lösung die Hamas machtlos und überflüssig machen würde. Die Hamas verfolgt aus diesem Grunde bedingungslos eine Konfrontationspolitik, die die Auslöschung des israelischen Staates zum Ziel hat. Fatalerweise hat sie – vor allem bei den dummen, indoktrinierten  und emotionsgeladenen Menschen –  einen Sturm der Empörung  auslösen und den Judenhass neuerlich anfachen können.

Wenn sich heute Millionen Menschen für die palästinensische Zivilbevölkerung und weniger für die israelischen Opfer einsetzen – dann ist das nicht hinnehmbar. Opfer sind Opfer, und man muss beide Seiten im Blick haben. Und zwar gleichgewichtig, wenn es um soviele Tote geht. Zum anderen darf niemand  den Überfall der Hamas rechtfertigen, weil es eine mehr als 50jährige Kolonialgeschichte für Palästina gegeben hat. Nichts rechfertigt solche Morde – auch wenn das emotionale Moment hier durchbrennt. Die Geschichte Palästinas ist eine schreckliche Geschichte, für die vor allem die Großmächte verantwortlich sind. Hätte man eine Zwei-Staaten-Lösung ernsthaft haben wollen, dann gäbe es sie heute.

So schlimm es sich anhört: Vielleicht hat der furchtbare Konflikt eine positive Seite. Vielleicht bringt er jetzt die Großmächte, Schiiten und Sunniten sowie Israelis an den Verhandlungstisch, um die Ursachen für die bislang permanent schwelende Krise zu beseitigen. Geschieht Letzteres nicht, wird die Nachfolgeorganisation der vermutlich ausgelöschten Hamas in zehn Jahren ein vergleichbares Massaker anrichten.

Brutal hinters Licht geführt – die Menschlichkeit im Krieg

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Soeben sehe ich, dass die Rheinischen Post vom Samstag den Film „Merry Christmas“, der heute Abend bei ARTE laufen wird,  halbseitig bewirbt. Ein Unterfangen, dass mich erneut in Weißglut versetzt. Hatte ich doch bereits 2018 massiv auf die gefälschte, interessengesteuerte Bewertung des Themas im ARTE-Magazin hingewiesen (Ulrich scharfenorth: „Ich habe euch gewarnt“, Essays 2021).

Es gibt keine Humanität im Krieg – aber es gibt die gezielt eingebrachte ekelerregende Pause, die ungebildeten Soldaten Menschlichkeit vorheuchelt ….

Claudia Pechstein ist die beste Sportlerin aller Zeiten

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Ich muss die traurige Geschichte der aus der DDR stammenden mehrmaligen Eislauf-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Pechstein nicht noch einmal aufrollen. Sie sah sich nach der Wende jahrelang unzutreffenden Dopingvorwürfen ausgesetzt, wurde mehrfach und jahrelang von Wettkämpfen ausgeschlossen – bis sie vor einigen Monaten  von allen Vorwürfen freigesprochen wurde https://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_Pechstein. Aber das allein ist es nicht. Wenn die RP vor einigen Tagen vermeldet, dass Pechstein jetzt als Mentorin die Schlittlaufjugend beraten soll, aber nur in  einem Nebensatz darauf eingeht, dass die inzwischen 51jährige am 28. Oktober 2023 ihren 43. nationalen Meistertitel gewonnen hat, ist das ein  starkes Stück. Und zeugt davon, dass der verharzte Glauben an eine Missetäterin im Untergrund weiter lebt. Der Meistertitel war inmitten des wie immer maßlosen Wirbels um Fußball keine Zeile, geschweige denn einen separaten Beitrag wert. Da fragt man sich natürlich, ob der Eislauf in Deutschland am Boden oder die Pechstein nach wie vor mit vorn liegt. Am kommenden Weltkcup in Japan ist sie jedenfalls wieder mit dabei.  Unglaublich!

Foto: Badische Neueste Nachrichten

Es ist kein Wunder, dass die alle nach Deutschland müssen und dann nicht arbeiten können oder wollen

Viel Deutsche sind warmherzig bis zum Selbstmord. Deutschland ist – was die Migrationspolitik angeht – ein Profi in Unfähigkeit. Man sehe sich nur an, was am 29. September im SWR 1 (Sendung“ Leute“) abging https://www.ardmediathek.de/video/swr1-leute/joachim-walter-ueberfordert-die-zahl-der-fluechtlinge-baden-wuerttemberg/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5MzE5MTc

Foto: SWR

Der erste komplexe Vorschlag zur Beendigung des Ukrainekonfliktes

Es kommt einer Katastrophe gleich, dass es von Seiten des Westens, vor allem aber auch von Seiten Deutschlands keinen offiziellen Vorschlag für einen Waffenstillstand/Frieden im Ukrainekonflikt gibt. Die Chinesen, die Afrikaner, die Brasilianer etc. haben sich dazu geäußert. Scholz & Co. tun nichts an dieser Stelle. Und üben nur schaurige Solidarität, sprich: nehmen mit dem aussichtlosen Freiheitskampf/mit dem brutalen Stellvertreterkrieg fortlaufend Tausende Tote in Kauf. Traurig, dass dann Privatpersonen in die Bresche springen müssen. Prof. Peter Brandt, Prof. Hajo Funke, General a.D. Kujat und Prof. Horst Teltschik haben am 9. September in der Berliner Zeitung einen mutigen Plan nicht nur für die Beilegung des Konfliktes, sondern auch für die darauffolgende Zeit bis zum Abschluss einer europäischen Friedensordnung vorgelegt. Etwas, auf das z. B. Rheinischen Post bis heute nicht mit einem Wort eingegangen ist. Der Berliner Zeitung als derzeit einziger Tageszeitung, die an dieser Stelle ausführlich berichtet, ja mehr noch: als einer Zeitung, die wenige Tage darauf einen völlig konträren Beitrag und damit eben ein komplettes Meinungsbild von sich gibt, ist deshalb doppelt zu danken.

Zurück zum Vorschlag der vier besorgten Bürger. Ich empfehle ausdrücklich, den dazugehörigen Text komplett zu lesen https://www.berliner-zeitung.de/open-source/ukraine-krieg-ein-frieden-durch-verhandlungen-ist-moeglich-li.386287

– aber auch festzustellen, was der bellizistisch agierende Gegenspieler Klaus Wittmann zum Thema vorbringt https://www.berliner-zeitung.de/open-source/ukraine-krieg-die-fatalen-folgen-eines-verhandlungsfriedens-li.418959.

Wenn Letzterer moniert, dass Brandt, Funke, Kujat und Teltschik das Verbrecherische an Putins Feldzug zu wenig herausgestellt und die Ukraine mit ihrem Vorschlag düpiert und damit den Freiheitswillen der Freien Welt insgesamt beschädigt haben, dann stellen sich bei mir die Ohren auf. Klar: Putin ist ein Verbrecher, wie es nur wenige auf der Welt gibt (da fallen mir auf die Schnelle nur Truman, Bush jnr., Stalin, Hitler, Mao, Pinochet und die Nordkoreaner ein). Putin ist der Prototyp eines Imperialisten, der glaubt, tun und lassen zu können, was ihm gefällt, der sich Länder und Menschen greifen und in „eigene Reich“ einverleiben kann. Putin muss geächtet und dauerhaft aus dem Verkehr gezogen werden – ein innerrussisches Problem. Mit einem Nach-Putin-Russland wird man weiter verhandeln, leben und sich kulturell und wirtschaftlich austauschen können/müssen (?).

Soweit zur Beurteilung des aggressiven Angriffs selbst. Zur Kriegsschuld muss sehr viel weiter ausgeholt werden. Hier trifft es auch den Westen und die Ukraine. Dazu habe ich in den zurückliegenden Monaten ausführlich geschrieben, u.a. unter https://www.stoerfall-zukunft.de/das-problem-darf-nicht-mit-schweren-waffen-es-muss-diplomatisch-geloest-werden/.

Nach unserem Demokratieverständnis muss sich jeder Bürger einer imperialistischen Aggression entgegenstellen. Fragt sich, um welchen Preis und in welcher „Gefechtslage“ eine solche Haltung umsetzbar ist und wann man (notgedrungen) von ihr Abstand nehmen muss. Im Fall Ukraine ist der Blutzoll unvertretbar hoch, weil der Gegner in der vorliegenden „Konstruktion“ haushoch überlegen ist (das aber bisher nur bei unverantwortlichen Raketenattacken gezeigt und mit dem Verzicht auf Gegenoffensiven eine mögliche Besiegbarkeit an der Front suggeriert hat). Niemand kann von einem Volk erwarten, dass es sich und seine Infrastruktur sukzessive auslöschen lässt. Das Leben gibt es nur einmal, und ein Wiederaufbau aus dem Fast-Nichts heraus dürfte Jahrzehnte dauern. Ganz zu schweigen von dem bislang völlig ungelösten Vorhaben, Misswirtschaft und Korruption, die Herrschaft der Oligarchen, zu tilgen.

Ich wiederhole mich: Der Westen lässt seit mehr als zwei Jahren Tausende, oft schon schwer lädierte und traumatisierte ukrainische Soldaten für einen westlichen Freiheitsbegriff kämpfen und verbluten. Und profitiert noch dabei: Er kann die Bestände alter Waffen kostengünstig verhökern und den Konkurrenten Russland wirtschaftlich und militärisch schwächen.

Für mich ist klar, dass dieser Krieg von keiner Seite zu gewinnen ist. Und dass es auch nicht dazu kommen wird, dass Russland vor jeglicher Vereinbarung seinen Abzug aus den besetzten Gebieten erklärt. Letzteres dennoch anzustreben, ist – ganz im Gegensatz zu Wittmann – kompletter Wahnsinn. Um den Krieg zu beenden, muss ein vorläufiger Raubfrieden – ganz so wie es die vier Autoren beschreiben – akzeptiert werden. Später müssen vorläufige Ergebnisse mit Hilfe der UNO/der Weltgemeinschaft/der großen politischen Bündnisse nivelliert, korrigiert oder annulliert werden.

Derzeit kann sich niemand den drohenden, endlosen Stellungskrieg, der kein Ergebnis zeitigt, leisten – auch Deutschland nicht. Rein wirtschaftlich hat der Krieg schon jetzt auch den Westen unendlich viel Geld gekostet. Geld, dass die Steuerzahler in den jeweiligen Ländern auch dann aufbringen mussten, wenn sie gegen den Konflikt votierten. Von den konjunkturellen Einbrüchen, von Inflation und Einbußen beim Lebensstandard will ich gar nicht reden.

Mein Appell geht an den bislang einzigen Profiteur – die USA, die Ukraine zum Einlenken, d. h. zum Abgehen von den derzeitigen Maximalforderungen, zu bewegen. Er geht aber auch an alle westlichen Bündnispartner, endlich zu erklären, dass die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen kann. Weder mit Hilfe gefälschter Verlustzahlen (s. Wittman, der die Zahlen unbesehen glaubt), noch aus rein militärtechnischer Sicht nicht. Denn die Vielzahl der vom Westen bereitgestellten – z. T. uralten Waffen – bringt größte Probleme mit sich. Abgesehen davon, dass es eine Frechheit ist, die Ukrainer mit alter Technik zu beliefern, können mit einer solchen Ausrüstung nur punktuelle Teilerfolge erzielt werden. Hinzu kommt eine totale Irritation/Hilflosigkeit. Fallen nämlich die Waffen des Rüstungskonzerns A aus, dann sind die Mannschaften nicht in Lage, in der Nachbarschaft verfügbare, aber völlig anders konstruierte, vom Rüstungskonzern B stammende Waffensysteme zu bedienen. Dieser Situation steht ein Feind gegenüber, der moderne und einheitlichen Waffensysteme in unendlicher Folge nachproduzieren und einsetzen kann. Und zudem das Know-how aus erbeuteten westlichen Waffen schöpft. Das wiederum wird keinen aktuellen technischen Stand repräsentieren und im Umkehrschluss deutlich machen, dass der Westen um keinen Preis, Ausrüstungen aus dem Hightech-Waffenprogramm exportiert hat und exportieren wird. Ein Sieg der Ukraine wird damit in weite Ferne gerückt.

Fragt sich, ob die Erkenntnisse aus erbeuteten russischen Waffen in umgekehrter Richtung Wunder bewirken oder eben nur die Patsituation befestigen.