Nicht nur Vertreter der Partei „Die Linke“ votieren für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Auch dm-Chef Götz Werner steht dafür. Unter welchen Bedingungen dessen Einführung funktionieren könnte, schildert er in https://digital.freitag.de/#/artikel/da-geht-es-um-die-ziele-der-aufklaerung
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Auch Ärzte, Banker und Parlamentarierer müssen in die Rentenkasse einzahlen!
Es wird höchste Zeit, dass sich auch in Deutschland alle Bürger solidarisch erklären und in die Rentenkasse einzahlen – damit künftig für Millionen von Menschen die Altersarmut abgewendet werden kann https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/es-wird-zeit-alle-in-die-pflicht-zu-nehmen-auch-aerzte-banker-und-parlamentarier. Aufgerufen sind all diejenigen, die sich bisher vornehm zurück hielten: Banker, Ärzte, Unternehmensabwickler, Bundestagsabgeordnete etc. Die Schweiz macht es vor! http://www.archiv-grundeinkommen.de/rente/schweiz.pdf
Mobben und killen per Smartphone
Immer mehr Jugendlich verfallen ihren Handys und damit dem Netz. Sie lästern, mobben und treiben Gleichaltrige sogar in den Selbstmord. Mehr als dreieinhalb Stunden sollen Jugendliche zwischen zwölf und 19 so unterwegs sein http://www.rp-online.de/digitales/internet/cybermobbing-mehr-jugendliche-mobben-per-smartphone-aid-1.6013312. Dass ihr Surfen, Filmen und Hochladen auf Kosten wichtiger anderer Tätigkeiten stattfindet, ist klar. Viele der Betroffenen lesen nie, sprechen folglich primitive SlangSprachen oder haben Probleme damit, eins und eins zusammenzuzählen http://www.deutschlandradiokultur.de/jugend-slang-wird-immer-wilder.1013.de.html?dram:article_id=171687. Hier wird auf sehr fahrlässig nicht nur die künftige Existenz in Frage gestellt, sondern auch Lebenszeit verballert.
Es ist höchste Zeit, dass Staat, Schulen und Elternhäuser hier eingreifen.
Wer eine seltene Krankheit hat, ist länger tot
Hätte es vor der EBOLA-Epidemie einen weltweiten Fond zur Erforschung seltener Krankheiten gegeben, dann hätte die Medizin rechtzeitig reagieren können. Aber nicht nur in Afrika, auch in den hoch entwickelten Ländern gibt es Krankheiten, gegen die keinerlei Arzneien entwickelt werden, weil sich das für die Pharmakonzerne nicht lohnt. Neuerdings fehlen auch wirksame Antibiotika. Auch deren Herstellung verspricht wenig oder gar keine Rendite – weil zum einen die Forschung zur Bekämpfung der immer aggressiver auftretenden Keime immer teurer wird, und andererseits zum möglichst sparsamen Einsatz von Antibiotika in Landwirtschaft und Humanmedizin aufgerufen wird. Der entstandene Wettlauf zwischen Resistenz der Keime (nur die stärksten überleben, werden widerstandsfähiger und sind letztlich kaum mehr zu stoppen) und Heilmöglichkeit frisst inzwischen Milliarden.
Bereits heute kommen pro Jahr über 700.000 Menschen durch Infektionen mit antibiotika-resistenten Keimen ums Leben. Bis 2050 könnte sich diese Zahl verzehnfachen – so eine Studie, die in Großbritannien unter Leitung von Jim O‘ Neill durchgeführt wurde http://www.rp-online.de/wirtschaft/resistente-keime-forscher-fuerchten-millionen-tote-aid-1.5988709.
Wo der Markt versagt, müssen die Staaten handeln. Und das für die Medizinforschung erforderliche Geld aus den öffentlichen Haushalten aufbringen.
Dass gerade Deutschland nur Versprechungen macht und den o. a. Fond blockiert, ist ein Skandal. Frankreich, die Niederlande und die Schweiz zeigen sich dagegen aufgeschlossen https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/wenig-forschung-fuer-die-armen
Der Milchhorror – ekle Ausgeburt des Kapitalismus
Die Massentierhaltung ist und bleibt ein Graus. Besonders in der Milchwirtschaft, wo Kühe zu immer höheren Milchleistungen gezwungen werden, weil der fallende Milchpreis nach Meinung der Bauern nur über noch größere Mengen wett gemacht werden kann. Ein Irrsinn, der die Preise weiter nach unten treibt www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2751424/Milch-und-mehr-Die-Fakten. Die Kuh –ständig im SchwangerZustand gehalten – wird zur Maschine und der Billigmilch gewohnte Bürger zum Antreiber für diese kapitalismustypische Idiotie. Der Milchkonsum muss halbiert und der Milchpreis bei Halbierung des Kuhbestandes um 20 Cent/Liter erhöht werden. Die Kühe müssen zurück in eine artgerechte Haltung – als Wiederkäuer auf die Wiesen. Das wäre für Tier und Mensch gesünder, täte keinem weh und würde auch die Milchpulverberge abbauen. Milchpulverexporte zerstören seit Jahrzehnten die Tierzuchtchancen in den Ankunftsländern.
Briten und Franzosen sind für die Migration verantwortlich, stellen sich aber nicht den Folgen
Ich habe viel über die Ursachen der Migration geschrieben („Die Flucht“, Teile 1-10). Eine ist die willkürliche Grenzziehung in Nahost, die 1916 nach Niederwerfung des Osmanischen Reiches von Briten und Franzosen vorgenommen wurde (Syke-Picot-Linie) und bis heute zur Destabilisierung der Lage beiträgt. Dass beide Länder heute bei der Aufnahme von Flüchtlingen hintenan stehen, ist ein Skandal. In ihrer Haltung werden sie nur noch von den USA übertroffen, die noch mehr Leid über den Nahen und Mittleren Osten gebracht haben.
ARTE hat sich mit den Vorgängen während des 1. Weltkrieges ausführlich beschäftigt. Ein guter Grund, der Recherche mal nachzugehen http://www.arte.tv/guide/de/063680-000-A/100-jahre-krieg-in-nahost
Militärseelsorge – ein Dreckshandwerk!
Geht’s um Leichen oder Froschleich? Keine Ahnung. Auf jeden Fall feierten die Katholiken gestern – froh und leicht. Oder Frohn und Leich ….? Was sie genau begingen, weiß ich nicht. Könnte es bei Google googlen, will es aber nicht. Das Thema ist mir egal – ohne Nachteile übrigens, seit fast dreißig Jahren im rheinischen Umfeld. Und doch kratzt mich etwas: Diesen Feiertag nutzen Teile der Bundeswehr, um nach Lourdes zu pilgern. Offenbar, um dem Wallfahrt schürenden Wunder zu begegnen. Ein irrwitziger Anlass, ein lächerliches Ziel – mit Kirchenoberen, die der Teufel schickt. Ich hasse das, weil die beteiligten Militärbischöfe erneut das Maul aufreißen und uns Bürgern beibiegen wollen, dass sie gebraucht werden. Insgeheim liest sich der Slogan anders: Wir schicken euch in Angriffs- oder andere ungerechte Kriege und sorgen, wenn was schief läuft, für euer Seelenheil – ganz gleich, ob ihr verstümmelt, posttraumatisch verunfallt oder sonst wie beeinträchtigt im Sani-Zelt auftaucht.
In Bundesgrün verpackte Langzeitarbeitslose, geldgieriger Söldner oder Abenteurer – ihr trefft auf treffliche Entsprechungen: Auf Priester, die seit Jahrhunderten Waffen segnen, in den Tod begleiten und wie stets den Regierenden, auch den aggressivsten unter ihnen, zu Diensten sind.
Einmal Lourdes, immer Lourdes – die Rheinische Post zeigt drei Mädels, uniformgestützt und dümmlich http://www.rp-online.de/kultur/pilgerreise-im-kampfanzug-aid-1.6001918. Pilgerreise im Kampfanzug heißt das und passt natürlich glänzend zu den Vorläufer-Aufmachern: Ein Mädchenjahr mit Pfarrer von B., Königin Silvia – Hostessengrips oder was? Das Ornat des Tebart-van-Elst – 60 cm breit und 120 cm lang, trickreich mit Pailletten und Euro-Stickereien versehen …
Und immer eines im Gedächtnis behalten: 1914 segneten französische christliche Würdenträger die französischen Kanonen und die von Krupp gelieferte Munition, die gegen Deutsche verschossen wurde. Seitenverkehrt segneten auch deusche und englische Priester ihre Waffen und ihre Munition, wobei letztere selbstverständlich auch von Krupp stammte und Briten wie Deutsche in den Tod jagte.
Geschützt: DJH 14
Mein Rat: D. sollte den letzten Platz abonnieren
Als ich heute den Kommentar des WDR 5 über die Wurzeln des European Song Contest (ESC), über jahrzehntelange Emotionen und Fieber auf dieser Strecke, über wachsende Teilnehmerzahlen, sich verändernde Regularien etc. hörte, überkam mich leise Wut. Nicht nur, dass die Qualität des Spektakels eklatant gesunken ist, sprich: ein gewisses Niveau nur noch durch beispiellose Lichteffekte erzielt werden kann, die Bewertung der Beiträge ist auch längst zu einem Politbarometer geworden. Was dort wie ausgewählt wird, hält objektiven Kriterien auch nicht ansatzweise stand.
Man hasst Deutschland wegen der brutalen, von Merkel und Schäuble losgetretenen Austeritätspolitik gegenüber den südlichen Ländern, insbesondere gegenüber Griechenland. Man weiß, dass Deutschland die Vereinbarungen zur EU-weiten Inflationsrate (2%) untergraben und sich dadurch gewaltige Wettbewerbsvorteile in Europa verschafft hat. Und man misstraut Deutschland in Sachen Migrationspolitik – vor allem, weil die wiederum Länder wie Griechenland und Italien zu Lastenträgern macht und eine verabscheuungswürdige Abhängigkeit von der Türkei heraufbeschwört. Der von Merkel angeheizte Wanderungstrend Richtung Deutschland hat vielen Ländern Probleme bereitet. Und einige von ihnen zu Reaktionen veranlasst, die mehr als unpopulär, wenn nicht sogar menschenrechtswidrig sind (Schließen der Balkanroute). Die entstandene Gemüts- und Gemengelage ist europaweit kommentiert worden. Bizarres Ergebnis: Deutschland, das Land vorbildlicher Empfangskultur profitierte vom Schließen der Grenzen. Wieder und ausgerechnet Deutschland.
Man hat hier zu Lande hat kein wirkliches Interesse an der Situation in Libyen, sucht aber eine schnelle, effiziente und kostengünstige Lösung für die Eindämmung des Flüchtlingsstroms aus Afrika. Es entsteht der Eindruck, dass an der Abwehr von Flüchtlingen zehnmal stärker gearbeitet wird als an der Beseitigung von Fluchtursachen. Zudem hat die europäische Presse von Land zu Land gegen die Verteilung von Flüchtlingen in ganz Europa polemisiert und die jeweilige Bevölkerung gegen diesbezügliche deutsche Forderungen vorgespannt (Extremfälle in Polen und Ungarn).
Weiteres Thema: die Ukraine. Man hat einen Großteil der europäischen Bürger in Sachen Krim weichgekocht – ohne genau und ausführlich über die Geschichte der Krim zu unterrichten. Natürlich muss die Vertreibung der Krimtartaren unter Stalin scharf verurteilt werden. Der Rest aber ist völkerrechtlich umstritten und keinesfalls – im Sinne des Westens – sauber sortierbar. Greift man weiter, dann wird schnell deutlich, dass das Ukraine-Problem in seiner Gesamtheit weniger ein Problem von Freiheit und Selbstbestimmung, sondern eines von Korruption (Briefkastenchef Poroschenko!), kapitalistischen Wildwuchs und Staatsbankrott ist. Ein politisches Lied zum TeilThema Krim gehört in ein Liedermacher-Festival, aber nicht in den ESC, wo es mit populistischem Kalkül verwurstet wird.
Unter den politischen Gegebenheiten ist ein ESC von Haus aus kompletter Unsinn, weil Jurys und die jeweiligen Bevölkerungen (alles nicht repräsentativ!) nicht oder kaum die Leistung der Sänger/Musiker bewerten, sondern den jeweils aktuellen Geruch des Herkunftslandes. Folglich ist es auch unsinnig, in Deutschland über eine neue Form des Vorentscheids, andersartige Castings oder neue Chefs zu reden. An der grundsätzlichen Sachlage/Stimmung wird das nichts ändern. Deutschland wird auch künftig auf letzten Plätzen landen. Dafür sorgt ganz maßgeblich die egoistische und z. T. menschenverachtende deutsche Politik. Aber über diesen Zusammenhang spricht natürlich niemand.
Umweltsünder Deutschland
Deutschland hat als Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz längst ausgedient. Wir gehören zu den weltweit größten Emittenten von CO2; die deutsche Regierung tut so gut wie nichts gegen die Abgasskandale bei fast allen Autofirmen, versagt beim Zertifikatehandel und verzögert die Energiewende. Konkret stützt sie unverändert die Auto-Konzerne, indem sie so gut wie nichts zur Aufklärung der Betrügereien tut, indem sie Dieselkraftstoff nach wie vor subventioniert, nichts gegen das ungezügelte Wachstum bei umweltschädlichen Monsterautos (SUVs) unternimmt, die Betreiber von Solaranlagen, wo immer das möglich ist, ausbremst, die Verlagerung des LKW-Transportes auf Bahn und Schiff behindert, den großflächigen Abbau von Braunkohle weiterhin zulässt und andererseits den Steuerbürger für einen Großteil der atomaren Altlasten aufkommen lässt. Eine jetzt veröffentlichte EU-Studie belegt große Teile dieses Befundes