Es ist inzwischen nicht mehr auszuhalten. Und man hat den Eindruck, als würde systematisch am Niedergang der deutschen Sprache gearbeitet. Nicht nur, dass ins große Lexikon jugendsprachegemäße, handyaffine oder knackspracheähnliche Wortneuschöpfungen aufgenommen werden (das könnte man noch verstehen, denn Sprache hat sich immer gewandelt), auch der GenderUnsinn vieler „Überkorrekter“ schafft Begriffe, die einfach lachhaft sind. Neuerdings führt der massiv aufkommende Militarismus und die Verachtung gegenüber allem, was nach Friedenssypolitik aussieht, zur Auffrischung von bellezistisch-scheinpatriotischen Gehabe sowie zu einer geradezu haarsträubenden Abfälligkeitskultur https://www.freitag.de/autoren/sebastian-friedrich/ist-jetzt-jeder-der-sich-nicht-einreiht-ein-friedensschwurbler. Nimmt man hinzu, dass in Deutschland zunehmend weniger gelesen wird und dieser Minderkonsum dazu beiträgt, dass sich Menschen nicht mehr richtig ausdrücken können, ist die Plattheit auch an dieser Stelle programmiert. Wer dann glaubt, dass die Chat-Bots das in Ordnung bringen können, irrt. Selbst wenn künftig Bewerbungsschreiben und Viten KI-gestützt auf die Tische von Personalchefs rollen, sollte man nicht glauben, dass Bewerber eine größere Chance hätten. Letztere werden sicher genötigt mitzuteilen, dass sie fürs Papier z.B. ChatGPT benutzt haben. Spätestens im Gespräch, spätestens in der englisch zu führenden Präsentation dürfte es dann knallen – sofern keine wirkliche Befähigung vorliegt.