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Auch die Literatur wird jetzt geknechtet und klein gemacht

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Nachdem es der Roboter-Künstlerin Ai-Da gelungen ist, mit Hilfe eines Roboters ein ernst zu nehmendes Bild zu erzeugen und es anschließend für 1,2 Millionen Euro bei Sotheby zu verkaufen https://www.spiegel.de/netzwelt/sothebys-versteigert-werk-von-ki-roboter-ai-da-ai-god-erzielt-1-2-millionen-euro-a-5c15333b-a0c5-446f-8634-eb62b96451f2, ist es vor allem für Bildende Künstler eng geworden Ein Schock traf die Branche.

Jetzt ist über ChatGPT ähnliches auch für die Literatur gelungen (siehe Fenster). Wobei höchste Qualität ausgespart blieb (weil sie vom Roboter vermutlich nie voll „erfühlt“ werden kann). Dieser Sachverhalt stellt für den Literaturbetrieb in seiner Gesamtheit vorerst kein Problem dar. Denn die weltweit meisten Leser geben sich mit billiger Unterhaltungsliteratur zufrieden. Sie sind nicht in der Lage, die Nuancen anspruchvoller (z. B. englischer) Literatur auch nur ansatzweise auszumachen. Wenn sie im aufgezeigten Beispiel ein von KI erstelltes Gedicht in Shakespeare-Art „schöner“ finden als das Original des großen Dichters, klingt das zunächst wie ein schlechter Witz. Wer von den Befragten war schon des Altenglischen mächtig und zu einem Vergleich fähig? Wer schon war sich im Klaren darüber, dass beim Robotisieren ein Großteil der wirklich wichtigen, künstlerischen Substanz verloren ging? Wem, frage ich, nützen solche „entkernte“ Gedichte? Ihre Aussage – so es denn zu einer solchen, Sinn erhaltenden Botschaft überhaupt käme – würde nahezu wertlos, weil sie nichts mehr Besonderes, allenfalls etwas Inflationäres, oft Geäußertes verkörperte.

Den Markt rührt das wenig. Entscheidend ist, was verkauft wird. Und so wird sich das billig erzeugte Billige (vielleicht auch der „primitive Shakespeare-Abklatsch“) schnell durchsetzen. Parallel dazu dürfte sich eine LeseElite vermutlich darauf zurückziehen, dass gute Literatur mit ihren Wortspielen, Hintergründigkeiten, Sentenzen und Metaphern bei KI-Experimenten vorerst wenig gefährdet scheint. Aber Achtung: Der „KI-resistente“, exzellente Schriftsteller wird es künftig dennoch schwerer haben als bisher. Denn, dass er seine Gestaltungshoheit und Glaubwürdigkeit weiter beweisen kann, ist höchst fraglich.

Die kleinen Schreiber werden sich wohl oder übel mit KI einlassen müssen – vielleicht sogar gern kooperieren. Denn ihre aus der Kombination von Mensch und Maschine resultierenden Produkte werden sich schneller und qualitativ hochwertiger herstellen lassen als durch den betreffenden „physisch agierenden Menschen“. Von Nachteil wird sein, dass der kleine Schreiber noch schlechter in renommierten Verlagen veröffentlichen und über sie verkaufen kann. Denn seine Arbeit mag zwar hochwertiger sein, dürfte aber sehr viel weniger Wertschätzung erfahren. Und diese Arbeit ist ja auch weniger schwierig, weil der Roboter Wesentliches erledigt.

Die Frage bleibt, ob der „wahre Dichter“ zur KI greift oder nicht, ob er „gestohlene/ausgeliehene Substanz“ verheimlichen oder bewusst kennzeichnen wird. All das dürfte auch bei der Bildenen Kunst und in der Musik zur Nagelprobe werden. Fest steht, dass wir künftig hunderten falschen Rieus, tausenden falschen Schätzings und Millionen falschen Mozarts begegnen werden.

Glücklich schätzen sich da vermutlich die über Achtzigjährigen, die dieser Welle noch ausweichen können …

Sehr viel mehr über KI gibts in „Die Zukunft sieht anders aus“ https://www.amazon.de/Die-Zukunft-sieht-anders-querbeet/dp/3982450683

https://www.arachne-verlag.de/novitaeten.html

Foto: https://www.edit-magazin.de/chatgpt-der-tod-der-kreativitaet.html

Die Pressemeldung: Rheinische Post vom 16. November 2024

 

Ein hervorragendes Statement zum Gazakrieg – und dann der Rückzieher

Es ist total interessant. Immer wieder beobachte ich bei der Rheinischen Post, dass Beiträge, die um eine vollständige Information zu Sachverhalten bemüht sind, Tage später aus dem Internetuniversum verschwinden, bzw. durch neue relativierende, abgeschwächte oder vollkommen „vergurkte“ Texte ersetzt werden. Hier ein anschauliches Beispiel: Im Bild steht der Kommentar von Thomas Seibert vom 6. Oktober 2024, den ich für allumfassend und gut erachte. Sucht man den Text heute am 15. Oktober im Netz, findet sich unter der gleichen Überschrift zum gleichen Thema etwas anderes https://rp-online.de/politik/ausland/nahostkonflikt/nahostkonflikt-analyse-ein-jahr-krieg-und-nur-verlierer_aid-119694909

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Zwar bleibt der Autor der gleiche. Doch man hat den Eindruck, dass Seibert abgebürstet wurde/resp. etwas auf den Deckel bekommen hat. Weil der Autor ganz offensichtlich von der regierungsamtlich konservativen Deutung des Gaza-Konfliktes schwer abgewichen war.

Oder?

Frieden – sofort !

Mir ist klar, dass es Menschen gibt, die alles daransetzen, Begriffe wie FRIEDEN und DIPLOMATIE zu verunglimpfen, ja zu Unwörtern des Jahres 2024 zu erklären. Die Zeiten sind danach und nichts scheint derzeit mehr diskreditiert als die löbliche Absicht, die Zukunft der Menschheit als freundliches, gedeihliches Win Win zu gestalten.

Ich weiß noch genau, wie ich vor etwa 20 Jahren vor den Toren der Firma Rheinmetall gegen deren Rüstungspläne und später ganz allgemein gegen die Steigerung von Waffenexporten demonstrierte. Damals fanden wir dieses Tun fortschrittlich, und die Lieferung von Waffen in Spannungsgebiete galt als absolutes NO GO. Heute ist von bedingungsloser Unterstützung in Spannungsgebieten (Ukraine, Israel) und mehr Wehrtüchtigkeit, von mehr als 2% des BIP für die Rüstung die Rede. Als ob es nicht mit radikaler Entbürokratisierung/Stellenstreichung und sinnvollerem Mitteleinsatz getan wäre.

Journalisten treibt es in die Werkhallen der Todbringerkonzerne. Man sieht Videos von Granaten drehenden Fabrikarbeitern, die blöde in die Optik glotzen und nichts dabei finden, wenn neue Ingenieurleistungen noch effektiver tötende Produkte hervorbringen.

Wer heute für Frieden ohne Vorbehalt plädiert, wird als Naivling bloßgestellt, verspottet oder tätlich angegriffen. Dabei weiß jeder denkende Mensch inzwischen, dass der Krieg zwar die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln, aber keineswegs tauglich ist, Dinge zum Guten zu wenden. Der von Waffen begleitete politische Prozess hat spätestens mit dem Ende des zweiten Weltkriegs seine Glaubwürdigkeit verloren. Unzählige militärische Aktionen – vor allem der USA – haben das längst bewiesen. Nichtsdestotrotz wird diese Erkenntnis, werden die Botschaften von Barbara Tuchmann („Die Torheit der Regierenden“) und Naomi Klein („Die Schockstrategie“) verdrängt bis totgeschwiegen. In den barbarischen Kriegen, die derzeit in der Ukraine und im Nahen Osten toben, sterben täglich unzählige Menschen, denen niemand erklären kann, warum sie denn stürben. Denn substanzielle Erfolge, solche, die der Menschheit demokratisch voran helfen könnten, werden weder für Kiew, noch in Gaza jemals erreicht werden. Die Ukraine wird Teile ihres Territoriums verlieren, und im Nahen Osten erzeugt der Hass spätestens in fünf Jahren die gleichen Strukturen wie vor dem 7. Oktober 2023.

Trotz dieser einfachen Logik, trotz der historischen Erfahrungen wird weiter gekämpft – weil die Kontrahenten glauben, Siege einbringen zu müssen. Weil ein Netanjahu den Machtverlust fürchtet, der ihm zehn oder mehr Jahre Gefängnis bescheren könnte.

Dass die Friedensbewegung in Deutschland so schwach ist, hat nicht etwa damit zu tun, dass ein gewachsener Wohlstand, dass die IT- und Plattformhysterie Faulheit, Desinteresse und schwindende Motorik erzeugen, sondern mit dem politischen Umfeld der Kriege. Die Ukraine führt einen gerechten Krieg gegen den Aggressor Putin, und ein vom 7. Oktober traumatisiertes Israel holt fortwährend zu immer neuen, völlig unverhältnismäßigen Schlägen gegen Hamas und Konsorten aus.

In einer solchen Situation für sofortigen Frieden zu plädieren – einen Frieden, der im erst genannten Fall eine maßlose Zerstörung von Leben und Material sowie Gebietsverluste und im zweiten Fall verbleibende Bataillone von islamistischen Terroristen festschreiben würde – ist höchst problematisch. Denn eine solche Forderung erzeugt augenblicklich massive Gegenkräfte, die sich – ebenso wie das auf Seiten der Friedensbeweger geschieht – in öffentlichen Demonstrationen artikulieren. Wer also den sofortigen Waffenstillstand fordert, ist eingeklemmt in Begriffe wie „gerechter VerteidigungsKrieg“, Souveränität“, „Freiheit“, Angriffskrieg, „Terrorismus“ etc.– ganz gleich ob diese Schlagworte zu Recht gebraucht oder interessengesteuert instrumentalisiert werden.

Die „gut gemeinte“ Bewegung, die das alles augenblicklich beenden möchte, zersplittert folglich, zerlegt sich in Teilen von selbst, erlebt Fragmentierung und Marginalisierung. Glashart gespiegelt wurde das anlässlich der beiden Demos – der „großen“ Friedensdemo und der kleineren Gegendemo – vom 3. Oktober. Sahra Wagenknecht, ja auch Stegner (der sich redlich bemühte, dafür aber ausgebuht wurde), bemühten sich einzufordern, was zweifellos der Mehrheit der Deutschen auf der Zunge liegt: den sofortigen Waffenstillstand. Ja, und die Wagenknecht sorgte ein für alle Mal auch für Klartext: Wer einen Krieg beginnt, formulierte sie, ist ein Verbrecher. Sie erteilte denen, die ihr ständig die Nähe zu Putin bescheinigen wollen, die vorerst letzte knallige Ohrfeige – was der Geschlossenheit der „Friedenskämpfer“ gut tat, aber auch nur einen Tropfen auf den heißen Stein markierte. Dass die Medien nicht in der Lage waren, die Zahl der Protestler auf beiden Seiten auch nur annähernd auszumachen, setzte dem Ganzen die Krone auf. Wie denn konnte es sein, dass für die Friedensdemo zwei derart weit auseinanderklaffende TeilnehmerZahlen genannt wurden (Polizei: 10.000 und Veranstalter: 40.000). Da mochten Diskrediteure wie Aufbauscher lustig am Werk gewesen sein, und niemand interessierte das ernsthaft.

Was wir möglichst bald brauchen, ist eine den UN-Normen entsprechende Sicherheitsarchitektur, die alle europäischen Staaten einschließlich Russlands einbindet, ein festes Vertragswerk, das durch die „Aufsicht“/durch Garantien des UN-Sicherheitsrates, resp. der USA, Chinas, Indiens, Brasiliens, Südafrikas etc. stabilisiert wird.

Zum anderen geht es um Frieden schaffende Maßnahmen im Nahen Osten – um einen existenzfähigen, gleichberechtigten Staat für die Palästinenser. Beides erscheint gegenwärtig mehr als illusionär – aber andere stabile Lösungen gibt es nicht. Und es dürfte Jahrzehnte dauern, bis die durch die Kriege entstandenen neuen Verwerfungen, bis Wut und Hass ausgetilgt werden. Jahrzehnte, in denen aber bereits andere Konflikte – beispielsweise der um Taiwan – heranreifen.

In meinem Buch „Die Zukunft sieht anders aus“ schlussfolgere ich, dass die Menschheit den Kapitalismus lediglich etwas entschärfen, aber nie loswerden wird. Dass dieser KAP aber – weil er an unendliches Wachstum und Wettbewerb gebunden ist – die Ressourcen unseres Planeten in zunehmendem Tempo aufzehrt. Was zwangsläufig zu immer heftigeren Rangeleien um diese Ressourcen, zu blutigen Konflikten und Kriegen führt.

Bleibt die Frage, welche Chancen sich für „Frieden an sich“ angesichts solcher Erkenntnisse überhaupt auftun. Ob die Vorstellungen zu arbeitsteiliger Existenz, zu einem friedlichen Miteinander der Menschen, ob Konstrukte, die auf Kooperation und Menschlichkeit basieren, über ein „verträumtes“ Denken hinaus überhaupt realisierbar wären. Bleibt die Frage, ob eine Macht habende Elite das jemals hergeben könnte/würde. Wohlmeinende Konstrukte wie die UNO, deren Aufgabe es eigentlich ist, den Weltfrieden herzustellen und zu bewahren, werden die beschriebenen Verhältnisse nur so weit beeinflussen können, wie das die maßgeblichen Protagonisten (und Finanzierer) zulassen.

Die permanente Schwächung der UNO, die in Kriegszeiten wie den jetzigen offen zu Tage tritt (die Uno kann bei beiden Konflikten nicht eingreifen; Guterres, der Israel öffentlich verurteilt, darf Israel nicht betreten), beweist diese These täglich und eindrücklich. Großmäulige Gesten, etwa die Ansage von Trump, dass er den UkraineKrieg in einem Tag beenden könnte, ändern daran auch nichts. Zumal der Republikaner andererseits zur Bombardierung der iranischen Atomanlagen auffordert.

Mein Fazit ist eher ernüchternd – obwohl ich mir Positiveres von Herzen wünschte: Unter kapitalistischen Bedingungen werden jegliche Bemühungen zur Konfliktbewältigung allenfalls temporär und regional/punktuell Erfolg und nur so lange Bestand haben, wie ein Interessenausgleich vor Ort und zu gegebener Zeit möglich ist.

Was aber heißt das für uns, für heute und für die Zukunft?

Wir müssen diejenigen, die den Krieg in die Welt tragen – allen kriegslüsternen, auf Expansion und Unterdrückung gepolten Potentaten, Diktatoren und Autokraten auf Schritt und Tritt im Weg stehen. Aber auch diejenigen zur Ordnung rufen, die andere für westliche Werte – quasi chancenlos – in den Tod hetzen. Wir müssen alle Allianzen, die demokratisch und menschenrechtskonform gegen Kriegshetze und maßlose Aufrüstung auftreten, aber auch Deserteure aus allen Kriegsparteien massiv unterstützen. Nicht durch Waffenlieferungen und eigenes militärisches Eingreifen (das sei nur dann gestattet, wenn der Bündnisfall, also die unzweifelhafte Verteidigung der deutschen/europäischen Bevölkerung ansteht), sondern durch nationale und internationale Kooperation von Friedenswilligen, die wirtschaftlichen und politischen Druck, ja: die komplette Isolation des Aggressors möglich machen. Das mag zunächst weltfremd klingen. Denn bisher ist es nicht einmal möglich, die eigene Regierung für diplomatische Anstrengungen zu motivieren/zu zwingen. Das, was in Sachen Gazakrieg läuft, zählt ohnehin nicht. Für MEHR bräuchte es den zehnfachen Protest, dann eine schlüssige Reaktion der Regierenden – doch beides ist vorerst nicht zu haben. Es gilt die Vasallentreue gegenüber den USA (betrifft den Ukrainekonflikt) und die bedingungslose Unterstützung des Staates Israel – wobei es Letztere nicht um jeden Preis geben dürfte (Deutschland kann für das Existenzrecht des jüdischen Staates bedingungslos und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln eintreten – müsste aber andererseits völkerrechtswidrigen Handlungen der Netanjahu-Clique aufs Schärfste verurteilen). Wer glaubt, dass es nicht möglich ist, die laufenden Kriege zu stoppen, ist schwer im Irrtum. Die Nato und der geballte Westen wären zweifellos und sofort in der Lage, positive Zeichen zu setzen –         so denn der Wille da wäre. Stattdessen setzt man weiter auf die Schwächung Russlands und folgt der israelischen Legende, dass der laufende Vernichtungskrieg Entspannung in der Region bringen wird.

Wir müssen die Friedenswilligen in Deutschland, all diejenigen, die für das sofortige AUS von Krieg eintreten, unterstützen – auch beim Ausbau internationaler Netzwerke. Das ist doppelt wichtig, wenn Konflikte aus „bösartigem“ Anliegen heraus zustande kommen und Lösungen (also „moralisch vertretbare Siege“) unmöglich sind. Im Ukraine-Konflikt, bei dem ein vom Westen in den gerechten Verteidigungskrieg gedrängter, militärisch „gepeppelter“, im Grunde aber völlig unterlegener Akteur allmählich ausblutet, muss aktiv gehandelt werden. Indem man aufklärt, die verbrecherische Haltung Putins ebenso anprangert wie das heuchlerische Gebaren des Westens, weil Letzterer die Ukraine weder ausreichend unterstützt (oft veraltete Waffen in problematischer Vielfalt, Mangel an moderner Luftabwehr, schleppende Lieferungen etc.), noch ausdrücklich auf die Bremse tritt – obwohl seit langem klar ist, dass keine Seite weder den Krieg noch eine außerordentlich vorteilhafte Position bei möglichen Verhandlungen gewinnen kann. Eine Analyse des 1. Weltkriegs (konkret: des Stellungskriegs an der Westfront 1914-1918) belegt deutlich, wohin man gerät, wenn der Irrsinn die Oberhand gewinnt. Damals starben allein aus dieser Patt-Situation heraus mehr als eine Million Soldaten.

Wir müssen dazu beitragen, dass FriedensDemos – wie die am vergangenen 3. Oktober – mächtiger und mächtiger werden. Und den Druck erzeugen, der Regierung und Parlament in Bewegung bringt, sprich: echte diplomatische Aktivitäten auslöst. Denn der benachbarte Ukrainekrieg kann schnell in einen Weltkrieg münden – vor allem dann, wenn Selenskij grünes Licht dafür bekommt, weitreichende Waffen auf strategische Ziele, ja auch nach Moskau zu schicken. Und Putin darauf mit Atomwaffen reagiert (ich bin sicher: da wird es keinesfalls bei Drohungen bleiben).

Den gelben, grünen, hellroten und schwarzen Kriegstreibern rufe ich zu: no pasaran – ihr kommt nicht durch!

Die Bemühungen von Sahra Wagenknecht & Co dagegen unterstütze ich ausdrücklich.

https://www.deutschlandfunk.de/interview-mit-ralf-stegner-spd-zu-friedensdemo-dlf-4fec9b5f-100.html

Die taz gibt sich immer noch links, ist aber längst linkisch nach rechts abgewandert https://taz.de/Friedensdemo-in-Berlin/!6040618/

Foto: EMMA

Sie scheuen vor nichts zurück

Der Mossad hat gesprochen. Und dabei eine Schwelle überschritten, die in jedem Konflikt noch mehr Tod und Verderben bringen kann. Gestern waren es Pager, heute sind es Funkgeräte, die auf ein vermutlich israelisches Signal hin (New York Times!), explodierten. Hunderte Menschen sind verletzt, viele sind tot https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hisbollah-pager-explosionen-100.html. Dass eine derartige Situation schlimmste Reaktionen auslösen kann, haben die Dynamitbastler billigend in Kauf genommen. Wir dürfen auf einen der schlimmsten Schläge in Nahost gefasst sein.

Die Clique um Netanjahu, die Geheimdienstprovokateure – sie alle gehören in den Bau. Sollte es jemals Frieden in diesem Raum geben, wird es Netanjaku erwischen. Er hat es bisher nicht geschafft, die israelische Justiz kaltzustellen.  Die zuständigen Juristen haben schon andere Banditen hinter Schloss und Riegel gebracht – sogar einen Staatspräsidenten.

Sahra Wagenknecht hält mutig die Stellung

Wer am Sonntag die Talkshow von Caren Miosga gesehen hat,

https://www.ardmediathek.de/video/caren-miosga/ist-mit-ihnen-ein-staat-zu-machen-frau-wagenknecht/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2NhcmVuLW1pb3NnYS8yMDI0LTA5LTA4XzIxLTQ1LU1FU1o

wird es bereits wissen: Die BSW-Frontfrau lässt sich auch dann – wenn ihr drei politische Gegner gegenüber sitzen, nicht aus dem Feld schlagen. Während die Miosga unentwegt versuchte, Reden und Verhaltensweisen von W.S. in Frage zu stellen, ja: ihr Personenkult und fehlende Kontakte zur Bevölkerung vorzuwerfen, drängte Sahra Wagenknecht auf die Diskussion zu inhaltlichen Fragen, wobei nicht nur wesentliche Teile ihres Parteiprogramms, sondern auch Schnittmengen mit dem wahrscheinlichen Koalitionspartner CDU (in Sachsen und Thüringen) sichtbar wurden.  Die BSW-Chefin diskutierte überzeugend und sachkundig, während ihre Gesprächspartner unentwegt mit Klischeefragen aufwarteten, Fragen, die vorwiegend oder ausschließlich in die Bundespolitik gehören. Natürlich hat Sahra Wagenknecht nicht aus ihrem Näh-Kästchen „Koalitionsverhandlungen“ plaudern wollen, was völlig verständlich ist. Ich glaube, da ist noch viel Luft nach oben. Sollte die CDU zumindest in Thüringen ihr Unvereinbarkeitsgebot gegenüber der Linken aufgeben, dann ließe sich vor Ort schnell eine demokratische Regierungs-Mehrheit gegen die AfD aufbauen. Man wird sehen, wozu die Konservativen bereit sind: werden sie eine satte Mehrheit  oder aber eine Minderheitsregierung mit Duldung der Linken ansteuern …

Foto: DIE  ZEIT

Der KI-Hype ist zuende – kein Strom für anspruchvolle Anwendungsfälle

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Ihr mögt es nicht glauben, aber der heiße Ritt auf Nvidia wird allmählich zu Pferdefuß. Denn so gut die TechnologieExperten das Ganze auch nachschärften – der Chipabsatz gerät ins Stocken. Zum einen, weil die auf Reserve gekauften riesigen Vorräte von Verbrauchern jetzt gar nicht komplett „verfeuert“ werden können, zum anderen, weil die Anwendung von KI Energien erfordert, die niemand in Kürze aufbringen kann. Überhaupt geraten die Energiebilanzen ins Taumeln. Denn niemand hat das Ganze bislang komplett aufgelistet. Die so oft herbeibemühte Digitalisierung kostet schon ohne generative KI unendlich viel Strom, Strom, der grün sein sollte, den eine ins Schleudern gebrachte Windkraftstrategieaber  eher in Frage stellt als bereithält. Ich frage mich immer, warum die Produzenten von Windrädern auch bei gigantischem politischen Schub keine richtigen Gewinne machen (und deshalb weit hinter dem zurückbleiben, was sie tatsächlich vermögen!), warum man sich jetzt auf Chinesen einlässt, die Windräder um 30-50% billiger anbieten. Warum der deutsche Staat nach den vielen SolarDisastern noch immer nicht lernfähig ist, und die nächste Branche in den Abgrund zu stoßen beginnt ….

Aber lest selbst!

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/china-ausbau-windenergie-solarenergie-100.html

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum-16-chinesische-Windraeder-Deutschland-beunruhigen-article25137391.html

Es reicht !

Ich hatte zur Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung – angefangen mit dem „Wir schaffen das!“ von Kanzlerin Merkel – immer ein kritisches Verhältnis. In meinem Buch „Zukunft … oder keine“ *und in zahllosen Blogs auf dieser Website ist das ausführlich dokumentiert worden. Ich war mit der Aufnahme der Migranten, die aus ihrer Not heraus bis 2015 hier anlangten, durchaus einverstanden. Aber für das, was sich daran anschloss, fehlte mir jedes Verständnis. Besonders ätzend empfand ich die Haltung vieler Grüner, die Flüchtlinge aller Couleur bedingungslos aufnehmen wollten und auch heute noch aufnehmen wollen. Es ist völlig klar, dass Deutschland auf Grund seiner Moralvorstellungen und Sozialstaatlichkeit seit eh und je ein Magnet für Migranten aus aller Welt ist. Aber ebenso klar ist auch, dass Deutschland nur soviele Flüchtende aufnehmen kann, wie es das soziale Netz und die Menschen im Lande auszuhalten vermögen. Ginge es nach mir, würde ich nur Personen, die aus nachgewiesener akuter Not heraus zu uns stoßen, Asyl gewähren. Und das auch nur solange, bis sich die Verhältnisse im Herkunftsland stabilisieren würden.Deutschland leidet zwar unter Fachkräftemangel – es darf aber diesen Mangel nicht so instrumentalisieren, dass vorrangig oder ausschließlich gut ausgebildete Migranten in unserem Land aufgenommen werden. Wenn schon, dann Menschen ohne „besonderes Etikett“. Schließlich ist das Absaugen der intelligenten Elite aus armen Ländern eines der größten Verbrechen unserer westlichen Gesellschaft.  Daran ändert auch die Tatsache nichts,  dass gut gebildete Menschen aus armen Ländern gern zu uns kämen, um ihren Lebensstandard zu verbessern, daran ändert auch die Mutmaßung nichts, dass diese Leute zu Hause keinen Job finden würden. Arme Länder um das wertvolle Humankapital zu bringen, heißt, sie noch ärmer zu machen, sprich: ihnen die noch größere Abhängigkeit von den reichen Ländern zu verpassen. Unser Fachkräftemangel muss vorrangig durch eine bessere Ausbildung der vorhandenen Ressourcen gestillt werden. Dass das wegen Personal- und Geldmangel derzeit nicht funktioniert, ist strukturbedingt und natürlich … abstellbar. Schul- und Studienabbrecher sind oft unschuldig – es sind die im System befindlichen Dummköpfe, die die Ressourcen lieber in die Rüstung statt in die Bildung stecken!

Die Mehrheit der Deutschen ist heute der Meinung, dass nur derjenige in Deutschland Asyl bekommen sollte, der in akuter Not ist. Dabei sollte die Zahl derer, auf die das zutrifft, die  ca. 200.000 Personen pro Jahr nicht überschreiten (ein Vorschlag, der mehrfach – auch von Sahra Wagenknecht – unterbreitet wurde). Heute erleben wir, dass sehr viel mehr Menschen – oft ungeordnet/illegal „ins Land fließen“. Und dass das Ziel auch wegen fehlender Solidarität in der EU immer Deutschland sein muss.

Alle Präventivmaßnahmen der Regierenden wie Grenzsicherung, Reduzierung der materiellen Zuwendungen an Flüchtlinge etc. haben bislang versagt. Sodass neben dem bunten Völkergemisch auch notorische „Sozialschmarotzer“ (ich verwende das Wort nicht gern), ganz normale Straftäter  und eingeschworene Feinde unserer Gesetzlichkeit fröhliche Urständ feiern. Wer heute  Solingen, Duisburg, Essen, wer heute in Berlin-Neukölln, -Kreuzberg, -Wedding oder Berlin-Moabit durchstreift oder auf dem Alexanderplatz Halt macht, kann schnell frustriert sein, kann  schnell in  ellenlange  Zonen gelangen, in denen kein Wort „deutsch“ gesprochen, kein Geschäft/Supermarkt in deutscher Sprache beschriftet wird. Inmitten der weitreichenden „Misch-masch-Zivilisation“ vegetieren dann auch „biodeutsche“ Bettler und Obdachlose, denen es verdammt schlechter geht als manchem Flüchtling.  Man kann auf sie treten, wenn man den Bahnhof Neuköln verlässt (Info aus erster Hand).

Deutsch will nicht überall, muss nicht überall, darf aber gesprochen werden – es herrscht ein Wirrwar aus Qualifizierung und deren Ablehnung, aus behindertem Ausbildungswillen (Schuld der deutschen Institutionen!) und leistungsloser Alimentierung. Hier findet wohlfeiles Ausland im Inland statt – von Integration wenig oder keine Spur. Nun, wir kennen die Lagebeschreibungen von Heinz Buschkowsky https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Buschkowsky und Kirsten Heisig https://www.emma.de/artikel/richterin-heisig-erhaengt-ein-sehr-befremdlicher-selbstmord-265175.  Deren Wirken ist lange her und fast Geschichte. Was nicht heißt, dass sich die Dinge maßgeblich verändert, geschweige denn verbessert hätten. Die vor ein paar Tagen von Innen-Ministerin Faeser vorgelegte Verbrechensbilanz spricht Bände.

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Die schweren Straftaten haben 2023 allein gegenüber dem Vorjahr so zugelegt wie nie und nirgendwo zuvor in Deutschland. Und es sind sechsmal mehr Messerstecher mit muslimischen Wurzeln unterwegs als „Biodeutsche“. Hallo Freunde, studiert mal die beigefügten Zahlen und wundert euch! Der deutsche Staat hat auch an dieser Stelle nichts mehr im Griff. Oder glaubt jemand, dass sich soetwas zurückdrehen lässt. Zwar hat Ministerin Faeser hamasfreundliche Strukturen und das propalästinensische Netzwerk Samidoun  verboten https://www.deutschlandfunk.de/komplettes-verbot-von-hamas-aktivitaeten-in-deutschland-dlf-77faeb7a-100.html . Zwar wird in kleinen Raten abgeschoben.  Aber parallel dazu findet eine anhaltende Infiltration und Radikalisierung statt. Man trifft muslimische Jugendliche, die auf Handys ihren Imamen lauschen (alles gut, wenn’s keine Hassprediger sind), aber immer auch um sich schreiende und schlagende Irre, die „Ungläubige“ nicht nur beschimpfen (Schweinefleischfresser), sondern auch gern vierteilen würden und das auch schnell praktizieren.

Dass diese Vorwürfe nicht grundsätzlich aufgemacht werden können, muss nicht betont werden. Ich habe selbst guten Kontakt zu Türken, die ich meine Freunde nenne und sowohl privat als auch für das, was sie beruflich leisten, bewundere. Es gibt eben sone und solche, sagt der Volksmund in der Abendsonne und mahnt dabei noch lange nicht die Prozentzahlen an. Ja, die Leute die unser Grundgesetz in Frage stellen, sind klar in der Minderheit. Allerdings füllen sie mit erdrückender Mehrheit z. B. die Düsseldorfer Vollzugsanstalten (was vor Ort zu dramatischen Zuständen führt – Infos aus erster Hand). Problematisch bleibt dann auch, dass schon  eine Person Hunderte Menschen töten kann. Angesichts der furchtbaren Metzelei, die jüngst in Solingen passierte, sträubt sich mir das Haar – bis zur blanken Wut. Fragt sich, was bei meinen Mitbürgern geschieht, vor allem bei solchen, die schnellen Parolen aufsitzen und wenig Antrieb brauchen, um auch zuzuschlagen.

Zugegeben: Mein Beitrag könnte schnell als Thilo-Sarrazin-Blaupause, als AfDaffine Deklaration missverstanden werden. Vor allem von denen, die es sich mit bloßer AfD-Schelte, sprich: dem bloßen Draufhauen (uns sonstigem Nichtstun) leicht machen. Ich bin ganz sicher: Nichts von dem, was ich hier ausführte, muss ausschließlich der AfD zugeordnet werden. Ich fühle geradezu, dass hier zu Lande die Mehrheit der Bevölkerung nicht nur ebenso denkt wie ich, sondern auch weiß, dass Scholz & Co die Zügel in dieser Sache aus Angst, Unwissenheit oder Leichtsinn der AfD überließen.  Oder anders herum: Frau Merkel und die Ampel-Koalition sind unmittelbar für die aufgezeigten unhaltbaren Zustände verantwortlich. Denn statt,  dass die heute Regierenden druckvoll und strikt gegen kriminelle Elemente vorgehen, wird endlos debattiert, wird die in vielen Fällen so verhängnisvolle „Multi-kulti-Kuschelei“ fortgeführt, sprich: … auch brutalen Migranten mehr Lebensfreude beschert als armen „Biodeutschen“.

Wie immer warte ich auf Massenproteste der muslimischen Mehrheit im Lande, auf den wütenden Aufschrei gegen die islamistischen Verbrecher. Aber nichts dergeleichen geschieht. Muss da der „Durchschnittsdeutsche“ nicht irgendwann freidrehen und Menschen, die die Verbrechen der Islamisten nahezu protestlos hinnehmen, anklagen? Muss da der „Durchnittsdeutsche“ diese Zuwanderer, deren Leben zu 90% und mehr durch den Koran bestimmt ist, nicht aus dem Land wünschen?

Nein, sagt die Politik in Deutschland. Diese Leute haben trotzdem ein Bleiberecht. Sie rausjagen zu wollen, widerspreche den moralischen Prinzipien unseres Landes. Remigration und Diskriminierung anders Denkender sei ausschließlich die Sache der AfD.  Obwohl dieses Denken auch bei den Linken weit verbreitet ist, geht es ausgerechnet auch gegen diese Bevölkerungsgruppe, geht es schon mehr darum, auf dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) herumzuprügeln, als solide Einbürgerungsarbeit zu leisten. Ich plädiere ganz ausdrücklich für ein totales Messerverbot in der Öffentlichkeit, für extrem harte Strafen bei Messerdelikten, ja selbst beim Mitführen dieser Waffen. Ich plädiere für eine wesentlich striktere Abschiebepraxis, tasächlich auch für den Bau von weiteren Hochsicherheitsgefängnissen – einfach aus der Tatsache heraus, dass wir deutsche Probleme nicht anderen Ländern aufdrücken dürfen. Die angebahnten widerlichen Geldgeschäfte sind wirklich das Letzte – ein Verbrecherexport auf die Gefahr hin, dass Banditen im Ankunftsland nicht nur freigelassen, sondern auch noch als Helden gefeiert werden.

Die Verantwortlichen  werden sich  – da bin ich absolut sicher – noch verantworten müssen. Denn wer solch eine Politik betreibt, Wünsche und Willen der Bürger radikal beiseite schiebt und damit die Kräfte der AfD befeuert, wer die Aktivisten, die genau das nicht durch lautes Palavern, sondern durch konkrete politische Arbeit zu verhindern suchen, wer also Sahra Wagenknecht und ihr Team pausenlos verunglimpft, kommt ganz sicher ins Raster.

Allerdings wünscht man sich auch vom BSW klarere Worte – nicht nur zu Solingen, sondern zum Gesamtsachverhalt ….

25.8.24, 17:30 Uhr:

… ein Insider korrigiert mich:

1)durchgängig ausländisch beschriftete Geschäfte gebe es nicht in Berlin – wohl aber insgesamt eine ganze Menge davon

2) zum Thema „deutsche Obdachlose“: Eine Obdachlose, die ständig präsent sei, liege nicht am Bahnhof Neuköln, sondern am Bahnhof Yorkstraße. In Neuköln begegne man deutschen Obdachlosen vor allem in der Nähe von Supermärkten und auf Bahnhöfen

 

*https://www.amazon.de/Zukunft-oder-keine-Ulrich-Scharfenorth/dp/3945265487/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=KQ3LGWW1OPDY&dib=eyJ2IjoiMSJ9.mRNOk_mBtZln7dUBIOtw2Zu-vSHCrihfymGmSPaq7eKS6XxaoNesZb5l0jQykwHyVe7B746ALeN2tY3PvIwlVnCq8Rfw_e3scKsV_y6mcc00AFitkcjIKFWu8OypRDEpsdOBWI4UKmcGcd7pJ7fLo5-cXvn6oU2ONdDQcF_ZkNO86BAHVzaoADTHa4dZg8RQzFZQmWjg6mgo4Mv7Sc4-hVvBYlKSFojgArEM4A2Wpvs.qOfc3tqpgm6v8T9uEQgBEDtPYYiJmUj-69gUqvHCWlE&dib_tag=se&keywords=Zukunft+…+oder+keine&qid=1724588541&sprefix=zukunft+…+oder+keine%2Caps%2C93&sr=8-5

Das nach wie vor irre Narrativ des Westens – Krone-Schmalz nimmt es auseinander

 

Auch nach dem sinnlosen Angriff der Ukraine auf russische Territorien  kann von einem Sieg , geschweige denn von einer Verbesserung der imaginären Verhandlungsposition des bedrängten Landes keine Rede sein.

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Im Gegenteil: Es werden nach wie vor Tausende von Menschen verheizt, deren Familien man nie wird erklären können, warum und wofür das geschah.

Allen Leuten, die heute den sofortigen unbedingten FRIEDEN fordern , wird vorgeworfen, dass sie nicht nur Putinversteher, sondern sogar Putinunterstützer seien.  Dabei kann es nur diese eine, die diplomatische Lösung des Konfliktes geben – auch wenn dabei nur ein „Schandfrieden“ für die Ukraine herauskommt. Nichts wiegt schwerer als Menschenleben. Aber das gebe ich schon seit zwei Jahren zu bedenken.

Neben mir als einfachem Blogger gibt es Schwergewichte, die ähnlich argumentieren. Vor allem denke ich dabei an Gabriele Krone-Schmalz, die dauernd und vielerorts auf die viel glaubwürdigere  Sachlage aufmerksam macht. Als ehemalige ARD-Korrespondentin in Moskau ist ihr die Ukraine-/Russland-Problematik geläufiger als vielen Schwätzern, die halbwissend (und dabei oft regierungsamtlich) Geschichtsklitterung und Scheinwahrheiten verbreiten. Krone-Schmalz. die mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse, mit zwei Grimmepreisen, dem Friedenspreis und vielen anderen Würdigungen ausgezeichnet wurde, steht mitten im Sperrfeuer der Verdächtigungen, Schuldzuweisungen und Diskriminierungen https://www.infosperber.ch/politik/welt/friedenspreis-fuer-krone-schmalz-loeste-eine-rufmordkampagne-aus/ . Sie erzählt die naheliegende (vermutlich völlig wahre) Geschichte der Auseinandersetzung, wobei sie eine lange Betrachtung über das wechselvolle und unterschiedliche  Schicksal von West- und Ostukrainern ausbreitet, die Ursachen des politischen Tauziehens im Lande fokussiert und die daraus entstandenen kausalen Zusammenhänge offenlegt, die zum Krieg führten und seinen Verlauf bis heute bestimmen.

Ich verweise auf zwei charakteristische Quellen, die nachzuhören wirklich lohnt. Und ich wünschte mir, dass immer mehr Menschen den kenntnisreichen Analysten und nicht den interessengesteuerten Claqueuren und Kriegstreibern folgen:

 

Gut, dass wir den verfluchten Orban haben

Er ist der Einzige im  EU-Establishment, der sich sichtbar für den Frieden einsetzt. Und den Mut hat, für diejenigen zu stehen, die eine andere Politik des Westens fordern.

Der Extrakt aus dem widerständigen Politikverständnis: Es muss endlich Schluss sein mit den Opfern an den ukrainischen Fronten, es muss Schluss sein mit den Zwangsaushebungen bei Menschen, die nicht in den Krieg, die nicht erschossen werden wollen. Ungerechter Krieg hin, gerechter Krieg her! Der Mensch hat nur ein Leben.

Zurück zu Orban. Er wird von den EU-Großkopferten fast nur gescholten. Vor allem, weil er das Flüchtlingschaos nicht mittragen will, weil er die Waffenlieferungen in die Ukraine boykottiert und noch immer Gas/Öl aus Russland bezieht. Niemand kann von hier aus beurteilen, ob die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe, ob sein Vorgehen gegen die demokratischen Prinzipien in Ungarn stichhaltig und gravierend sind oder eben nur banale Anklage, weil das besser ins bestehende Bild der EU-Kommission passt. Man darf nicht vergessen, dass Orban in den zurückliegenden schweren Jahres einiges für die ungarische Bevölkerung getan hat: Preisdeckel für Lebensmittel und  Kraftstoffe.

Orban wurde Ratpräsident, und er hat Kraft seines neuen Amtes  die Blockadehaltung der Brüsseler „Eliten“ kräftig konterkariert. Er ist einfach losgefahren, und er hat in richtiger Reihenfolge zuerst den von ihm wenig oder gar nicht geliebten Selenskij und dann erst den Aggressor Putin aufgesucht. Einen Tag später sitzt er mit Xi Jinping am Tisch, wobei der chinesische  Staatschef einmal mehr deutlich macht, dass der Krieg in der Ukraine aufhören müsse und sich China darum auch ernsthaft bemühe. Jetzt ist Orban unterwegs in die USA. Und man munkelt, dass er dort mit Trump zusammenkommen könnte https://www.sueddeutsche.de/politik/orban-friedensmission-china-lux.M4QEV1jW4217wqMFD8mTKv. Der widerum hat in der Vergangenheit mehrmals verlauten lassen, dass er den Ukrainekrieg beenden werde. Gewiss, das Ganze rückt schwer in die autoritäre und z. T.  rechte Ecke. Doch wenn mit Hilfe der besuchten Partner ein Ende des Konflikts erreicht werden kann, wäre das die froheste Botschaft seit mehr als zwei Jahren.

Der „böse“ Orban setzt Zeichen – ob nun legitimiert oder nicht. Und er wird – so man seinen  Bekentnissen glauben darf – diesem Zeichen, weitere folgen lassen.  Zumindest dürfte es jetzt auch öffentliche Debatten zum Thema Frieden geben – etwas, das viele Bürger seit langem erwarten.

Dass man Orbans Aktion jetzt auch mit dem Verweis auf AfD und  BSW, mit dem Verweis auf chinesische Investitionen in Ungarn verunglimpfen möchte, ja, dass man dem unbescholtenen Bürger einfach eintrichtern möchte, das etwas, das AfD und BSW gleichermaßen gut heißen, a priori mies sein muss … genau das gehört zu den bewusst üblen Infomanipulationen von Politik und Medien. Als wenn denn nicht die Masse der deutschen Bürger an dieser Stelle ganz genauso fühlte.

Der Krieg muss weg, auch wenn das jetzt ukrainisches (fast ausschließlich von russlandfreundlichen Menschen bewohntes) Territorium kostet. Der Waffenstillstand muss die Nummer 1, eine gerechte völkerrechtliche Lösung in Verbindung mit einer europäische Sicherheitsordnung unter Einbeziehung Russlands die Nummer 2 sein. Der Krieg ist von beiden Seiten nicht zu gewinnen. Auch ein Gleichgewicht der Kräfte – etwas, das die Ukraine zur Voraussetzung für Friedensverhandlungen erklärt – ist  nicht erreichbar. Selbst dann nicht,  wenn die westliche Unterstützung weiterhin so anhielte.  Denn a) dürfte derzeit fast genauso viel westliche Militärtechnik (einschließlich der Patriot-Systeme ) vernichtet werden wie jemals geliefert wurde; denn b) wird eine optimale militärische Ausstattung und Ausbildung  aufgrund der vielfältigen inkompatiblen technischen Systeme, wegen der Know-how-Restriktionen und der Anwendungsbeschränkungen bei modernster Technik und wegen der fehlenden Vorort-Unterstützung  niemals erreicht werden können; denn c) sind und bleiben die technischen und personellen Ressourcen Russlands ungleich größer als die der Ukraine (man siehe die krampfhaften Bemühungen um die Rekrutierung weiterer unkrainischer Soldaten.  Man vergesse die Legende von den unterlegenen russischen Waffen – die nahezu unaufhaltbaren russische Hyperschallwaffen zerstören quasi beliebig große Teile der Infrastruktur … und das fast täglich).

Zweifellos bricht Putin fortwährend das Völkerrecht, zweifellos ist Putin ein brutaler Agressor, dem Menschenleben egal sind. Wenn es aber darum geht, Tausenden und Abertausenden Menschen das Leben zu retten, dann muss auch mit dem Teufel verhandelt werden. Zweifellos nehmen Demokratie und Freiheit beim Nachgeben der Ukraine schweren Schaden. Das ist übel – doch wo in der Welt bleibt alles sauber und unverletzt? Wurden/werden diese Werte nicht ebenso im Irakkrieg oder im Gazastreifen brutal missachtet?

Man sollte immer auch die andere Seite: den Gewinn betrachten. Für die Ukraine ergibt sich mit der künftigen Mitgliedschaft in der EU ein großartige Perspektive – wachsenden Wohlstand und eine Gesellschaft ohne Korruption und Oligarchen.  Putin dürfte sich auf so eine Entwicklung einlassen, sie quasi als Tauschobjekt akzeptieren.

Das Grundanliegen: Die Ukrainer könnten  und sollten in einer geteilten Ukraine selbst entscheiden, wo sie leben möchten. Dieser Vorschlag wäre ein Gegenentwurf zum ehemals angestrebten Ukrainegefüge mit Autonomiestatus für die russlandfreundliche Bevölkerung. Zweifellos die schlechtere Lösung, aber angesichts der strikten Ablehnung für Variante 1 das einzig Mögliche.

Unterdrückte Minderheiten sollte  es nicht geben, heißt es in den viel bemühten Ethikformeln der EU und ich konkretisiere: unterdrückte Russen/unterdrückte russlandfreundliche Einwohner außerhalb Russlands auch nicht.  Dass es dennoch möglich war, eine erklärt russophobe Person (Kaja Kallas) für die Position der EU-Außenbeauftragten zu nominieren, dass eben diese Dame, die russischen Ehrenmale in Estland schleifen und den Russischunterricht im Lande verbieten ließ, demnächst in Sachen Ostpolitik das Sagen haben soll, ist unglaublich. Leider geschieht in der Ukraine direk Vergleichbares. Ja man geht sogar soweit, russische Künstler zu diskreditieren und  Straßenschilder – so sie denn die Namen von Tchaikovski, Glinka usw. tragen – abzumontieren. Kaum etwas davon wird im Westen registriert, geschweige denn verurteilt. Die Heuchelei ist offenbar. Ja mehr noch: Hier geht es nicht nur gegen den Verbrecher Putin, sondern gegen Russland in seiner Gesamtheit. Und genau da liegt der Krebsschaden.

Leider sucht Orban die Nähe der rechten Kräfte in Europa – so auch des französischen Rassemblement National. Er plant im Europaparlament im Rahmen der erzkonservativen EKR eine eigene Fraktion: die „Patrioten für Europa“  – gemeinsam mit der österreichischen FPÖ, Politikern aus Tschechien (Babis), Belgien und Dänemark (zwei weitere Partner fehlen offenbar noch). Ich wünsche mir alles andere als die Stärkung der rechten Kräfte in Europa (in Frankreich hat das Gottseidank nicht geklappt!). Und muss doch zugestehen: Wenn sich wichtige Konflikte nur mit Hilfe konservativer Kräfte lösen lassen, dann bitte! Tatsächlich scheint Orbans Vorhaben nur bedingt ärgerlich, weil extreme Rechte – so die deutsche AfD – außen vor bleiben. Orbans Stategie dürfte auch aus der Tatsache resultieren, dass seine Politik von maßgeblichen EU-Größen jahrelang beargwöhnt, ausgegrenzt und „niedergebrüllt“ wurde.

Was uns gerade bewegt

Julian Assange ist frei https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/julian-assange-ein-langer-leidensweg. Welch eine Freude !!! Und wie heuchlerisch und beschämend die Kommentare unserer Politiker. Sie haben Whistleblower nie irgendwie wie unterstützt, geschweige denn Asyl in Deutschland angeboten (Edward Snowden musste sich beim Intimfeind Russland in Sicherheit bringen). Zu tief saß die Furcht, es sich mit den Amerikanern verderben zu können. Verbrechen und Menschenrechte haben da nie eine Rolle gespielt. Heute tun Baerbock &Co.  so, als hätten sie diese Werte einschließlich der Pressefreiheit schon immer für wichtig gehalten.

Jetzt werden die EU-Posten neu vergeben. Das Geschacher kennt keine Grenzen. Besonders auffällig die Bewerbung von van der Leyen für eine zweite KommissionsRegentschaft. Und beschämend die Gier nach deutscher Dominanz und deutschem Einfluss. Wir haben 28 Länder in der EU und müssen trotzdem darauf drängen zweimal hintereinander am Hebel zu sein. Die Frau, die meinens Erachtens währen ihrer ersten Präsidentschaft überhaupt nichts aufzuweisen hat https://www.cicero.de/aussenpolitik/europaische-union-eu-wahl-von-der-leyen,  eine Frau die im Verteidigungministerium kläglich versagt hat und im ersten Anlauf ohne wirkliche Nominierung zum Kommissionspräsidentin gekürt wurde, gerade diese Frau muss es sein. Da fragt man sich doch, wie so ein Kuhhandel abläuft. Die einzige Hoffnung, die verbleibt, ist die nach Ablehnung der Dame im EU-Parlament. Doch auch da sieht alles nach Einknicken der Gegner, nach faulen Kompromissen aus. Man beginnt EU-Gegner auch angesichts der horrenden Beamten-Salärs zu verstehen, obwohl man weiß, dass eine starke EU im Gerangel der Großmächte unverzichtbar ist.

Angesichts des Fußballrummels gerät der Ukrainekrieg aus dem Blickfeld. Als hätte man dort aufgehört zu schießen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Fronten sind verhärtet wie eh und je und die ZEITENWENDE verkommt als übler PR-Trick https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/die-zeitenwende-ist-ein-propagandabegriff-nichts-ist-alternativlos-li.2226244