Ukraine-Die RP auf dem Weg zum GesamtBild

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Ich hadere oft mit den politischen Inhalten der Rheinischen Post, aber heute war ich positiv überrascht. Denn zum ersten Mal habe ich bei den Leserbriefen Meinungsäußerungen zum UkraineKonflikt gelesen, die ich der RP nie zugetraut hätte. Ich schrieb spontan einen Brief an den Chefredakteur:

Sehr geehrter Herr Bröcker, Sie werden mit den heute veröffentlichten Leserbriefen einen Sturm der Empörung auslösen, was Sie ja sicher auch wissen. Gleichwohl finde ich es nicht nur mutig, sondern höchst überfällig, dass in Sachen Ukraine auch mal andere Stimmen zu Wort kommen. Denn die gehören unbedingt zu einem vollständigen Gesamtbild. Nicht einmal der SPIEGEL hat es drauf, einigermaßen objektiv zu berichten. Schauen Sie sich mal das Heft Nr. 10 an – eine völlig einseitige, verzerrte Darstellung der Verhältnisse. Nix über die Kritik an den Waffenlieferungen, nix zur Kritik am 100 Mrd.-Mrd.-Rüstungspaket und zu den dazugehörenden standing ovations, die mir kalt über den Rücken liefen. Und nix über die zu starre Haltung des Westens gegenüber Putin und die Saboteure des Minsker Abkommens. Der UkraineKonflikt ist m. E. nur im Rahmen eines Kompromisses zu lösen, der auch Russland in substanziellen Fragen der eigenen Sicherheit entgegenkommt. Denken müssen wir auch an die vielen Menschen in den östlichen Bundesländern, die viele Freunde in Russland haben, an die Männer, die mit russischen Frauen verheiratet sind. Sie leben derzeit in Schockstarre und fühlen sich nur von der AfD verstanden – schrecklich. Ich verurteile Putins Krieg aufs Schärfste. Aber jetzt müssen alle relevanten Staaten, insbesondere Frankreich, Deutschland, Israel und die Türkei, den Konflikparteien den Frieden abringen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!