Die besonders Gestressten müssen zuerst entlastet werden!

Damit Sie mich nicht falsch verstehen. Ich bin mir im Klaren darüber, dass Lockdown und Shutdown für viele Menschen Anspannung und Stress bedeuten. Und es wäre falsch, die Situation gut betuchter Alter mit der von eingepferchten Ehepaaren oder alleinerziehenden Müttern zu vergleichen. Wir Alten sind einigermaßen isoliert, können und sollten das aber als wirksame Schutzmaßnahme akzeptieren. Anders die Menschen, die mit ihren Kindern auf engem Raum existieren und dann noch im Homeoffice arbeiten müssen https://rp-online.de/panorama/coronavirus/mutter-im-corona-alltag-meine-tochter-hat-sogar-schon-alptraeume_aid-50169075. Schule und Kita haben die kontinuierliche Beschäftigung im normalen Alltag immer aufbrechen können. Derzeit ist das nicht der Fall und künftig auch nur in bestimmtem Rahmen. Wenn es heute also um die erste Lockerung geht, dann muss die in erster Linie für die doppelt und dreifach Gestressten wirksam werden. Ich verstehe nicht, warum Spielplätze nicht stundenweise für Familien geöffnet werden – natürlich nach einem bestimmten Ordnungsprinzip und anfangs sicher auch mit Überwachung. Die Schulen – so sie denn den Unterricht wieder aufnehmen sollen, müssen gerüstet, sprich: in der Lage sein, die HygieneRegeln vollständig zu befolgen, was dann heißt, dass Seife, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken sowie Anweisungen für deren Anwendung in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen müssen. Lieber weniger Schüler auf Abstand unterrichten als Abstandsregeln mit dem Anlegen von Masken zu konterkarieren. Das ist aus sicherer Entfernung leicht gesagt. Ich weiß das. Aber etwas anderes als Sorgfalt und Vorsicht kann in einer Zeit, die durch den steten Wechsel von Shutdown und Öffnung geprägt sein wird, nicht gelten.

Und noch eines ist mir mehrfach aufgefallen. Nicht nur die Bürger von nebenan benehmen sich zuweilen daneben, es sind sehr oft ausländische Mitbürger, die Versammlungsverbote und Abstandsregeln missachten. Ich erlebe das hier in Ratingen am Grünen See, man hört von Massenansammlungen in Düsseldorf, die zwanghaft aufgelöst werden müssen (RP vom 32. April/CORONA-TICKER) und mein Freund M. berichtet, dass in Ratingen West immer mal Wildwest herrscht. Das mag übertrieben klingen. Ist es aber nicht.

Ich meine, dass die Polizei hier strikt und oft hinschauen statt – wie oft üblich – wegschauen sollte. Wir müssen nicht davon ausgehen, dass Migrantenfamilien aus über zwanzig Mitgliedern in erstem Verwandschaftsgrad bestehen oder dass Hausgemeinschaften ganze Plattenbauten umfassen dürfen. Klar, die kulturellen Bezüge sind vielfältig, und niemand hat etwas dagegen, wenn sich Verwandte und Freunde treffen wollen. Diese Ambitionen sind verständlich, denn uns Mitbürger betreffen sie auch. Nur sollte man gleiches Recht/gleiche Pflichten für alle gelten lassen und Gesetze/Verfügungen auch konsequent umsetzen. Da bedarf es oft nur EINES Exempels, eines Präzedenzfalles, um Klarheit zu schaffen.

Ich hoffe, dass jetzt nicht massenweise aufgeschrien und die Anti-Diskriminierungskeule geschwungen wird. Hier geht es schließlich um belastbare Fakten.