Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Marcus Maida mit wichtigen Tipps für Fans der POPkultur

FYI

Dear All,

Kurz vor Ende des Sommer-Semesters 2021 eine Information bezüglich meiner aktuellen Lehraktivitäten an der FH Dortmund.

Im Fachbereich Design praktiziere ich aktuell das jeweils 4,5 h lange W2/3-Modul

„Die Visualität der Popkultur: Re:Act / Re:Mode / Re:Do“

Popkultur als Ästhetik und Praxis der Wiederverwertung.

Diese Thematik entwickelte ich aus verschiedenen Strängen und Ansätzen, die ich in den letzten Jahren konzipiert, kompiliert und stetig erweitert hatte, initiiert unter anderem für einen Vortrag an der AdbK-Zürich und dann für ein Abstract für die ACLA-Convention „Recycling Culture: An Aesthetics of Waste“ an der Harvard University 2016 transformiert.

Das Konzept wurde nun zum ersten Mal erfolgreich in einen W2/3-Seminarkontext transformiert und umgesetzt.

Die Visualität der Popkultur: Re:Act / Re:Mode / Re:Do

Popkultur als Ästhetik und Praxis der Wiederverwertung. Marcus Maida mit wichtigen Tipps für Fans der POPkultur weiterlesen

Ich sehe schwarz

Der Lack ist ab. Die Zeiten, in denen die Grünen hinsichtlich Wählergunst vor den Schwarzen lagen, sind Schnee von gestern. Umfragen verweisen auf Anteile von 20 bzw. 28%, was künftigen politischen Landschaften eine böse WEITERSOStagnation bescheren dürfte. Tatsächlich ist es so, dass im September die Alten ein weiteres Mal über das Schicksal der Jungen entscheiden werden. Denn ihr Anteil am Wählerpotential beträgt 40% und die Reichweite ihrer Entscheidungen glatte vier Jahre – wenn nicht mehr. Zwischen den jüngst festgezurrten Klimazielen und der auf Stillstand programmierten Wirklichkeit tut sich ein gewaltiges Loch auf. Wie bitte will man den CO2-Ausstoß bis 2030 gegenüber 1990 um 65 % reduzieren ohne dass auch nur ansatzweise entsprechende parlamentarische Mehrheiten für dieses Tun in Sicht sind. Überhaupt ist das bloße Zahlenspiel, dem man irrer Weise zwar Gesetzeskraft, aber kaum konkrete Maßnahmen zugeordnet hat, ein Betrug, wie es ihn selten in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben hat. Die groß angekündigten Geen Deals – ob nun für Europa, die USA oder Deutschland entpuppen sich bei genauem Hinschauen als Konglomerat aus „Viel zu wenig“ und „Nachhaltig auf Kosten armer Länder“ https://www.rosalux.de/fileadmin/images/publikationen/maldekstra/Maldekstra__11_low.pdf. Niemand kann mir weismachen, dass eine Wende im Umweltverhalten ohne deutlichen Bezug zur RestWelt, ohne konkreten branchenbezogenen Maßnahmenkatalog – ohne radikale Vorkehrungen in Sachen CO2- Minderung möglich ist. Noch immer schein ungeklärt, was der CO2-Ausstoß den Verursacher kosten muss und ob der ZertifikateHandel in seiner jetrztigen Form Sinn macht. Klar – die bloße Revolution klappt nicht. Man wird die Mächtigen dieser Welt leider stimulieren müssen, wenn die Nachhaltigkeit erdweit greifen soll. Doch ob sich ein solcher Vorgang rechnet, sprich:  für  Herrschende wie Ausgelieferte gleichermaßen  akzeptabel gestaltet werden kann, ist ebenfalls offen.  Das lächerliche, von der Bundesregierung verabschiedete Umweltpaket, dass derzeit mehr untaugliche Selbstverpflichtungen als konkrete Auflagen enthält, wird dieser Problematik in keiner Weise gerecht. Es wird, will man es böse formulieren, zum Sargnagel für deutsche Zukunftsfähigkeit.

Die Grünen, deren Zielstellungen  ausnahmslos unterstützt werden müssten (!!!), werden als vermutlicher JuniorPartner der CDU/CSU allenfalls Alibifunktionen erfüllen können. Mehr Macht geht nicht. Zu ausgeprägt ist gerade nach Corona die Neigung der Deutschen Bestände und Wohlstand zu wahren, sich bei Reisen und Shopping auszutoben, zu groß ist der aus der Coronakrise erwachsene Schuldenberg, als dass man  das für die Eindämmung des Klimawandels erforderliche gewaltige Geld wirklich loseisen könnte. Das ganze Gegenteil ist der Fall. Alle ernst zu nehmenden Fanfaren blasen zugunsten von mehr Wachstum. Die KonjunkturLok – so heißt es vielfach – müsse wieder auf das (bis 2019 übliche) Tempo kommen – was zweifellos bedeutet, dass im Vergleich zur Situation ohne Corona sehr viel weniger in grüne Projekte investiert werden dürfte. Zumal CDU/CSU und FDP die Schuldenbremse erneut anziehen, sprich: verantwortungslos in Richtung der schwarzen Null marschieren wollen. So zumindest steht es in den Wahlprogrammen,  die ohne den Wirt gemacht sind und spätestens im Oktober auf dem „Was-interessiert-mich-mein Geschwafel-von-gestern-Haufen“ landet. Vor der Wahl bleibt dieses „Taschenspiel“ vor allem für diejenigen, die politisch blind sind, verborgen. Aber das … war und ist schon immer so.

Im Folgenden wird die politische und Umweltsituation in Deutschland logisch und umfassend analysiert. U.a. wird die These vertreten, dass keinerlei Zweifel am WahlSieg der Konservatien besteht, dass es vor allem die Babyboomer sind, die dem Paradigmenwechsel im Wege stehen und dass der jungen Generation erneut das Fell über die Ohren gezogen wird.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/duerre-im-kopf

https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Darum-gewinnt-am-Ende-immer-die-CDU-article22603518.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leider sind die beiden Beiträge aus der Wochenzeitung „der Freitag“ online nicht verfügbar. Deshalb diese eher schlechte Darstellung. Bitte in die Texte hineinklicken!

 

 

8. Mai 2021: Hallo Freunde, hier wieder die aktuellen Schlagzeilen aus dem BLOGhaus

 

Also, wenn man den Umfragen glauben darf, ist Annalena bald Bundeskanzlerin. Kann dann aber nur mit den Schwarzen eine Regierung bilden. Was entweder dazu führt, dass sie den Markenkern der Grünen aufgeben oder innerhalb weniger Monate eine politische Krise in Kauf nehmen muss. Denn die Mächtigen im Lande werden einen Teufel tun, dem Wahlprogramm ihrer Partei zu folgen. Sollte sich allerdings im September auf bisher unergründliche Weise eine grün-rot-rote-Koalition zusammenfinden, dann wären zwar ideale Bedingungen für einen Pradigmenwechsel hin zu einer umweltfreundlichen, nachhaltigen Politik gegeben. Doch gleichfalls wäre so etwas wie Chaos programmiert, denn zum einen dürfte sofort das Gestänker mit den Linken losgehen (das träfe auf SPD und Grüne gleichermaßen zu), zum anderen gäbe es einen Aufstand der Konservativen im Lande. Letzterer zweifellos unterstützt von den Finanz- und Wirtschaftsmächtigen im Lande/in der EU und weltweit. Was also geschieht derzeit, und wo liegt der Schlüssel für eine machbare Politik, die uns unverletzt durch Klimakrisen und Pandemien führt?

https://www.augsburger-allgemeine.de/special/bayern-monitor/Umfrage-Sechs-von-zehn-Deutschen-glauben-nicht-dass-Annalena-Baerbock-Kanzlerin-wird-id59527556.html

https://www.wettfreunde.net/sportwetten-news/wird-baerbock-kanzlerin-prognose-wettquoten/

Am 5. Mai 1821, also vor gut 200 Jahren, ist Napoleon gestorben. Hätte man seinen Eltern die Zeugung verbieten sollen?

https://rp-online.de/politik/ausland/200-todestag-frankreich-streitet-um-napoleon_aid-57665611

https://www.arte.tv/de/videos/095778-000-A/napoleon-der-tod-hat-sieben-leben/

Dieses Feeling kann heute niemand mehr erzeugen:

https://www.youtube.com/watch?v=8sm0dI-pUq4

https://www.youtube.com/watch?v=6dzdu0eo-NE

Sahra ist stets eine Story wert – zumal jetzt, da die Baerbock aufs hohe Ross will. Während der Freitag mit Blick auf ihr neues Buch („Die Selbstgerechten“) eher negativ titelt, hat Gero Jenner  ihr fiktives Ego zu einem aufschlussreichen Trialog verführt

https://www.gerojenner.com/wp/4809-2/

https://www.freitag.de/autoren/cbaron/alle-klarheiten-beseitigt

https://digital.freitag.de/1716/hoert-die-hummel/

DIE  LADY – sie hat Gottseidank überlebt

https://rp-online.de/kultur/musik/album-she-walks-in-beauty-von-marianne-faithfull-und-warren-ellis_aid-57611443

https://www.deutschlandfunkkultur.de/marianne-faithfull-she-walks-in-beauty-die-rocklady-traegt.2177.de.html?dram:article_id=496537

https://www.youtube.com/watch?v=MfapKxWamIM&list=RDMfapKxWamIM&start_radio=1

https://www.youtube.com/watch?v=pe62-_bXTTs

https://www.youtube.com/watch?v=0MP_g0M3tk4

Aus der Krise können enorme Chancen erwachsen

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/in-der-krise-purzeln-die-dogmen

… vor allem dann, wenn nicht nur gekläfft, sondern gemeinsam angepackt würde. Corona erfordert die überparteiliche Solidarität. Dass es den Ärmsten in unserer Gesellschaft gerade jetzt besonders schlecht geht, weil nun auch noch die Seuche verstärkt auf sie zugreift – genau das müssen die Regierenden seit Beginn der Pandemie genau gewusst haben. Umso größer ist die Schande, dass erst jetzt in problematischen Milieus verstärkt geimpft wird.

https://www.stoerfall-zukunft.de/freitag-der-siebzehnte/

Dass Biden die Impfstoffentwickler zur Offenlegung ihrer Patente auffordert, ist bloße Augenwischerei. Dieser Mann betrügt alle Welt. Er will sich in ein gutes Licht setzen und weiß doch sehr genau, dass sich dieser Vorgang nie realisieren lässt. Denn zum einen streiken die Pharmakonzerne, zum anderen wird es keine  Privatunternehmer geben, der künftig in Sachen Pandemie forschen wird, geschweige denn Geld dafür bereitstellt. Niemand wir Herstellern in anderen Ländern bei der äußerst komplizierten Produktion von „gestohlenen“ Impfstoffen helfen – im Gegenteil: man würde bereits den Versuch einer Herstellung sabotieren. Auch die Die Argumentation, man habe BioNTech und Curevac Hunderte Millionen an staatlichen Geldern zur Verfügung gestellt, zieht nicht. Denn jeder weiß, dass besagte Firmen diese Gelder nie angenommen hätten, wäre ihnen der Verlust ihrer Patente angekündigt worden. Ein wirklichkeitsnahe Lösung kann nur darin bestehen, dass die Staatengemeinschaft relevante Pharmakonzerne dazu drängt, die Preise für Impfstoffe zu senken und dann alle Impfstofflieferungen in  arme Länder außerhalb der regulären Wirtschaftshilfe kostenfrei organisiert. Das erfordert Mut und Großzügigkeit. Beides gehört in die heutige, geschundene Welt!

Der Kampf um die Immunität, der Neid auf Immunisierte , Gerechtigkeitsfimmel und privilegierte Vordrängler – die Folgen der Seuche waren absehbar. Weil der Mensch auch in der Krise noch immer nur der Mensch und als solcher ein Idiot, Egoist, Millionär, Hartz IVer, Obdachloser oder Flüchtling ist

https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/manche-sind-gleicher

Der religiöse Wahnsinn lebt

https://www.stoerfall-zukunft.de/religioeser-wahnsinn/

https://www.dw.com/de/unruhen-ersch%C3%BCttern-tempelberg-in-jerusalem/a-57468130

KlimaschutzGesetz: Da stößt man sich an fehlender Ausgestaltung nach 2030 und vermeidet es tunlichst, die naheliegenden SCHRITTE zu konkretisieren. Das eilig bemühte Korrekturgebahren ist kaum das Papier wert, auf dem es verkritzelt wird. Niemand nützt es, wenn die heute Regierenden irrwitzige Fernziele festschreiben – die ohnehin nie erreicht werden. Für die aber auch die heute Herrschenden nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wie man Deutschland bis 2045 klimaneutral gestalten will – wo doch die CO2-Emissionen in den letzten Jahren nicht ab-, sondern zugenommen haben. Und was heißt es schon NEUTRAL zu sein, wenn man nicht bereit ist, CO2 so weit zu senken, wie das technisch möglich ist. Es gibt m.E. keinen konkreten Ansatpunkt für rigide Verbesserungen auf dieser Strecke – und schon gar keine Handhabe gegen diejenigen, die ungeniert das IMMERWEITERSO betreiben. Niemand wird deutschlandweit/europaweit/weltweit eine Politik durchsetzen, die das Profitstreben der Konzerne einschränkt. Sich das Ganze grün und nachhaltig vorzustellen sprengt meine Phantasien.

https://taz.de/Klimaneutralitaet-im-Jahr-2050/!5768117/

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-05/klimaschutzgesetz-klimaneutralitaet-paris-abkommen-klimaziele

https://www.tagesschau.de/inland/klimaschutzgesetz-103.html

Niemand muss daran zweifeln, dass Russland zu Europa gehört. Die Besten ihres Fachs zeugen davon: Lugansky, Trifonov, Abduraimov, Kissin, Shevchenko, Sokolov, Vinnitskaya und dann auch Anna Fedorova:

https://www.youtube.com/watch?v=rEGOihjqO9w&t=670s

Die schneiden Dir glatt alles ab! https://www.stoerfall-zukunft.de/noch-en-bein-ab-noch-mal-6-000-euro/

  Gas auf- oder abdrehen. Statt der WiderstandsParolen endlich mal zuende denken!

(Bild: der Freitag)

https://www.stoerfall-zukunft.de/weiter-denken-frau-botzki/

Ich habe ein paar sehr gute Filme/Serien gesehen

Atlas    https://www.youtube.com/watch?v=V-5zb247qR8&t=13s

Brexit – Chronik eines Abschieds https://www.youtube.com/watch?v=H3DSdwZgxxQ

Iden des März – Tage des Verrats https://www.youtube.com/watch?v=OqkAb4JqR6Y

Strike  https://www.youtube.com/watch?v=aXgu9kBFyms

Der Aufstieg der Murdoch-Dynastie

https://programm-stage.ard.de/TV/arte/der-aufstieg-der-murdoch-dynastie-/eid_287244016237311

https://www.youtube.com/watch?v=XWdum9lStDo&list=RDCMUCLLibJTCy3sXjHLVaDimnpQ&start_radio=1&t=328

Wirkliches Lob gebührt allerdings Senta Berger, die in diesen Tagen 80 Jahre alt wird. „Unter Verdacht“ gehört zum Besten, was der deutsche Film in den letzten Jahren zustande gebracht hat

https://www.youtube.com/watch?v=UHbb5OZHjJc

https://de.wikipedia.org/wiki/Unter_Verdacht_(Fernsehreihe)

Das große Desaster kommt erst noch

https://www.stoerfall-zukunft.de/saigon-kabul-ein-dejavue-steht-bevor/
https://www.youtube.com/watch?v=ubXuTdJMqbw  DAS SAIGON-TRAUMA

https://www.spiegel.de/ausland/afghanistan-abzug-der-amerikaner-ende-eines-selbstbetrugs-a-5eca0726-a9d1-4b5a-8602-3025f8e64bb7

Katastrophales Management

Deutschland – das wird immer deutlicher – ist mit seinem übervorsichtigen, schwerfälligen und bürokratischen Verfahren im 21. Jahrhundert nicht angekommen. Wir erleben föderalismusbedingte endlose Diskussionen zu Problemen, deren Lösung sofort angegangen werden müsste, dann aber ausgebremst wird oder (weil inzwischen „alles vorbei“ ist) gänzlich ausfällt.

Ganz gleich, ob es um Reaktionen auf Corona, um das Verbot von Querdenker-Demos, um die Katastrophenhilfe für andere Länder (Brände, Seuchen, humanitäre Katastrophen anderer Art etc.), um Asylverfahren, ob es um kriminelle oder NSU-Machenschaften hier zu Lande geht – alles läuft angstvoll in Zeitlupe. Gerade schreibt die RP, dass es in Kürze mehr JustizPersonal gebe, dass die Bearbeitungsprozesse aber trotzdem 40% mehr Zeit in Anspruch nehmen würden als 2010 https://rp-online.de/nrw/landespolitik/justiz-in-nrw-trotz-mehr-richtern-gibt-es-einen-personalmangel_aid-57619373. Was ist das denn?

Seit Mitte März stehen 4000 Luftfilteranlagen, die in Düsseldorfer Schulen dringend benötigt werden, sinnlos herum. Weil im VergabeVerfahren Fehler gemacht wurden, weil die Lieferfirma auf unzulässige weise bevorzugt wurde.

Sch … drauf!  Nur ein Idiot begreift nicht, dass diese Anlagen sofort hätten eingebaut werden müssen. Und das völlig unabhängig vom  Ausgang anstehender Untersuchungen und Prozesse. Im Nachhinein hätte immer noch mittels Kündigung/Entlassung von Mitarbeitern, Strafzahlungen, Haft etc. entschieden werden können. Die Gesundheit von Schulkindern hatte und hat (!) angesichts der katastrophalen Lage in unseren Bildungseinrichtungen alleroberste Priorität https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/umstrittene-luftfiltervergabe-stadt-duesseldorf-mitarbeiter-schuld-100.html

Geradezu verlogen läuft derzeit die IntensivImpfung in prekären Lebensbereichen. Plötzlich – nach mehr als einem Jahr  – fällt es den Regierenden auf, dass es in deutschen Problembezirken besonders viele Infektionen gibt. Die es jetzt – da die Inzidenzen hoch bleiben – rigoros zu bekämpfen gilt. Gemeint sind enge, heftig bewohnte Unterkünfte, in denen schlechter verdienende Deutsche, aber auch Migranten wohnen. Erst jetzt wird bekannt, dass man es vielerorts versäumt, gar nicht erst versucht oder bewusst unterlassen hatte, mehrsprachig und intensiv zu Corona aufzuklären. Und das, obwohl seit vielen Monaten bekannt ist, dass es die Unterprivilegierten in unserer Gesellschaft zuerst erwischt. Die Vorgänge bei Tönnies und in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften stehen dafür beispielhaft.

Auf diese Weise ignoriert, konnte sich das Virus – welcher Bauart auch immer – ungehindert ausbreiten. Bis offensichtlich an Krankenbetten und auf Intensivstationen klar wurde, wer da vor allem vor sich hinvegetierte.

Auch wir hier in Ratingen stehen blind im Feld. Außer ein paar Zahlen (die in der Regel wenig aussagen) dreht sich hier nichts. Weder taucht der Bürgermeister in der Öffentlichkeit auf, noch gibt es Verlautbarungen oder ausführliche Infos über die Presse. Wählt man das Gesundheitsamt des Kreises an, findet man auch nicht mehr. Allenfalls  Beschwichtigungsversuche, Versuche zur Schadensbegrenzung. Dass der Kreis Mettmann in Sachen Info und Inzidenz besonders schlecht dasteht, ist seit mehr als drei Wochen kein Geheimnis mehr. Nur ist niemand befugt oder in der Lage, die Lage sachdienlich zu beschreiben. Ausgefallene Mitarbeiter im Gesundheitsamt würden für die Versäumnisse stehen, erfährt man. Ich kann mir nicht vorstellen, dass BüroMitarbeiter so behäbig und vor allem so geballt daherkommen oder ausfallen können. Dass Urlaub von dringend benötigtem Personal nicht warten kann, bis die heftigste Periode von Corona bewältigt ist. Ich nehme mal die Leute aus, die mit der Seuche unmittelbar zu tun haben und dringend der Ruhe bedürfen. Aber die sitzen, laufen und brechen doch eher vor Ort, sprich: in den Krankenhäusern zusammen. Oder?

Nein, ich kann das alles nicht glauben. Die Entscheidungsträger wissen um die CoronaSchwerpunkte und haben dann nicht den Schneid, sie auch zu benennen. Weil das, JA: Weil das wieder Schatten  auf schon Benachteiligte in unserer Gesellschaft werfen könnte. Stattdessen spricht man von diffusem Auftreten der Seuche und glaubt so, diffus davonzukommen. Dass sich Bürger, die sich in der Nähe von unbekannten Hotspot bewegen, schnell anstecken könnten, interessiert niemand.

Verdammt noch mal: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Aufklären, informieren und sofort handeln! Dann würde es sehr schnell nur sehr wenige Infizierte unter den Armen geben und die ständen dann nicht unter Generalverdacht. Es ist eine Schande, dass unsere Großkopfeten diese Sachverhalte immer verkehrt herum kommunizieren und (nicht) bewegen. Ich hasse das!

 

Weiter denken, Frau Botzki!

Dass Frau Botzki gegen Nordstream 2 aufsteht, kommt bei mir wie eine schlechte Parole an https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-maer-vom-sauberen-gas. Auch Herr Restle zimmert sich Argumente zusammen, die oberflächlich, sprich: wissenschaftlich unhaltbar sind https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-gruener-wasserstoff-schmutziges-gas-in-neuen-schlaeuchen-100.html. Beide – Botzki wie auch Restle – legen weder eine landesweite Energiebilanz für 2030 und danach, noch eine Vorstellung über zukünftiges Wirtschaften und Leben überhaupt vor. Nach Vorstellung der Energieexperten soll das russische Erdgas ein Jahrzehnt lang oder länger fließen. Und überall dort einspringen, wo das umweltschädlichere Erdöl substituiert werden kann. Klar: der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan. Doch das schlummert nicht heimtückisch, um plötzlich als extremer Klimakiller hinaufzuschweben. Es verbrennt bei fast allen Anwendungsfällen schlicht und einfach – zu CO2 und Wasser. Oder es wird künftig zur Herstellung von Wasserstoff benutzt, wobei dann auch das schädliche CO2 wegbleibt, weil stattdessen fester Kohlenstoff entsteht https://www.iass-potsdam.de/de/forschung/verbrennung-methan-ohne-co2.

Was ich sagen will: Wer die Hochrechnung für den Energiebedarf, wer die Verkehrswende und den notwendigen Paradigmenwechsel für die Wirtschaft einfach unterschlägt, wer sich also gar nicht darüber im Klaren ist, wie der Energiemix der Zukunft aussehen kann oder wird, ist nicht befugt über Nordstream zu befinden.  Immerhin dürfte bei Wegfall von Atom- und BraunkohleEnergie die künftig in Deutschland erzeugbare alternative Energie keineswegs ausreichen, um den künftigen Hunger von Wirtschaft und Verkehr zu tilgen.  Es bräuche zumindest für eine Übergangszeit immense Mengen an Gas. Das aber auch dann nur, wenn man  eine solche Rechnung für das verhängnisvolle IMMERWEITERSO-Wirtschaften überhaupt aufmachen möchte. Derzeit läuft alles in diese Richtung, aber das könnte sich angesichts der massiven Wetterdrift, der auftauenden Permafrostböden, der wärmer werdenden, überflutenden Meere*, aber auch angesichts von massiven KlimaProtesten bald ändern. Nur muss der Ansatz dann ein grundsätzlich anderer sein, nämlich einer, der die Umwandlung der Energie, Umwelt und Ressourcen vernichtenden in eine nachhaltige Wirtschaft impliziert.

Gero Jenner fordert in seinem Buch „Ob wir das schaffen“, dass die Lebensdauer aller für die Menschheit wichtigen Produkte verzehnfacht und der endlosen Gier nach immer Neuem und Sinnlosen ein Ende bereitet wird https://www.amazon.de/OB-WIR-DAS-SCHAFFEN-bessere/dp/B08LJZLPXF/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=ob+wir+das+schaffen&qid=1620226890&sr=8-3. In einer solchen Welt würde die Produktion ohne Wohlstandseinbußen signifikant eingeschränkt, was dann nicht nur Umwelt und Klima schonen würde, sondern auch mit einem radikal sinkenden Energiebedarf einherginge. Und JA: In einer solchen Welt könnten wir gut und gern auf das Erdgas, auf Nordstream 2, verzichten.

Also, bitteschön, Frau Botzki, helfen sie uns doch zunächst dabei, diesen Wandel zu befördern. Käme er in Fahrt, dann bekäme auch ihr Protest einen Sinn!

*in beiden Fällen ist im Gegensatz zur Erdgasnutzung tatsächlich mit einer Wahnsinnsgefahr durch Methan zu rechnen

Religiöser Wahnsinn

Ich halte bei aller Toleranz gegenüber Andersdenkenden überhaupt nichts von Religionen. Ganz gleich, aus welcher Ecke sie kommen oder wohin sie gehen. Sie hatten – wo auch immer – ausschließlich die Funktion, Herrschaften zu stützen und die Beherrschten auf Duldsamkeit zu trimmen. Sie sind auch heute ein maßgeblicher Grund für die Konflikte auf dieser Welt. Indoktrinierte aller Couleur richten überall Schaden an, und Missionare zerstören die Urempfindungen der Menschen.

So ist es m. E. auch eine Schande und dem Ansehen der israelischen Bürger absolut abträglich, wenn ein Teil von ihnen, nämlich die orthodoxen Eiferer, lebenslang frömmeln dürfen, statt einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, wenn diese Leute nicht nur beim Bau illegaler Siedlungen im Westjordanland sondern auch bei der Verunglimpfung ihrer palästinensischen Nachbarn an vorderster Front stehen. Seit einem Jahr leugnen diese Leute zudem Corona, ja mehr noch: Sie fordern die Pest geradezu heraus. Das von den Extremisten anlässlich von Lag Baomer gefeierte Fest geriet soeben – ähnlich wie die Loveparade – zu einem höllischen Desaster https://www.daserste.de/information/nachrichten-wetter/tagesschau/videosextern/tagesschau-16-00-uhr-4534.html. Zum einen, weil im Verlauf des Festes nicht nur über 40 Menschen totgetrampelt wurden, sondern auch, weil eine ungezügelte, dicht gedrängt marschierende unmaskierte Meute geradezu darauf drängte, Opfer des CoronaVirus zu werden. Was israelische Krankenhäuser im Umfeld erneut in große Bedrängnis bringen dürfte.

Das bitte – hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Über andere m. E. irrwitzig veranstaltete religiöse Feste, seien es nun christliche (Passionsspiele Oberammergau), buddhistische, Naturgötter betreffende oder hinduistische Feste – eines von ihnen hat die Welt gerade am Ganges erlebt (und als unfassbar empfunden) https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/hindu-fest-kumbh-mela-findet-ohne-corona-beschraenkungen-statt,SUYYgVM– äußere ich mich jederzeit genauso kritisch.

Freitag, der siebzehnte

Je aufdringlicher der Hofhund kläfft, desto augenscheinlicher wird die Botschaft. Zwar ist Bello diesmal nicht darauf aus, die LINKE zu examinieren. Dafür aber geht er umso brutaler gegen diejenigen vor, die Dinge und Deutungshoheit für sich vereinnahmen und machtpolitisch ausspielen. Man mag zugestehen, dass es staatsnahe Berichterstattung gibt , man kann zurecht feststellen, dass die Macher, die an der Macht befindlichen Täter, vieles falsch, zu spät oder dilettantisch angefasst haben. Wahr ist aber auch, dass die Pandemie hier zu Lande nie so bedrohliche Formen angenommen hat wie in anderen Ländern. Will sagen, dass in Deutschland nicht alles falsch gemacht wurde. Klar, dass man ein Jahr brauchte, um die Inzidenz als fragwürdigen Seuchenanzeiger zu erkennen, dass man ein Jahr brauchte, um Inzidenzstufenpläne als etwas bundesweit Gültiges zu akzeptieren, dass man sich erst jetzt mehrsprachig in die prekären Wohnstandorte begeben möchte, um dort besonders intensiv zu impfen, ist traurig. Ja, ich könnte die Wut kriegen ob solcher Dummheit und Ignoranz – von Vorsatz möchte ich hier nicht sprechen. Obwohl auch das denkbar wäre.

Klar, dass man so lange brauchte, um alle Facetten des Pandemiegeschehens zu begreifen, um richtig zu reagieren, schmerzt schon. Doch wir erleben die Pandemie als erste ihrer Art, und da sollte man den Handelnden schon einiges nachsehen. Das werten viele CoronaKranke, das werten viele Hinterbliebene anders. Was verständlich und in der Demokratie legitim ist.

Dass sich da der unbetroffene Kläffer einmischt und nicht einmal erwägt, die Handlungsoptionen und -zwänge der Gegenseite zu e r f ü h le n, enttäuscht mich. Für ihn ist vor allem Frau Merkel Schuld am Desaster, obwohl doch gerade sie es war, die für striktere AntiCoronaMaßnahmen gestanden hat. Wären die Logdowns nämlich in aller Härte praktiziert worden, dann hätten wir das derzeitige Dilemma nicht. Hätte sie egoistisch und deutschlandorientiert Impfdosen geordert, wären wir allezeit rechtzeitig und gut versorgt. Der Hofhund, der die Dinge immer so zu bekläffen weiß, dass sein Gegenüber – ob nun schuld oder nicht – die Arschkarte hat, will auch diese Argumente nicht gelten lassen. Weil ja, verdammt nochmal, auch dann Nagelstudios und Bars hätten schließen müssen. Doch für welchen Zeitraum? Für einen sehr, sehr kurzen, wenn man den mit den bisher vertanen Monaten vergleicht. Es ist tatsächlich der an dieser Stelle oft unsinnige Föderalismus, es ist das fehlende wissenschaftliche Denken, es ist die schlotternde Angst fast aller Ministerpräsidenten, die alles versaut haben. Der kurze konsequente Stillstand hätte portugalmäßig alles in die richtige Bahnen gelenkt. Aber hier in Germany: Denkste, Quatschbude, Pustekuchen.

Klar: Mit dem vom Hofhund bekläfften Kadavergehorsam haben wir alle ein Problem. Doch wenn der Hofhund den Gehorsam generell, also in Gänze als kleinbürgerlich und folgsam-kriecherisch ausradiert, ist er wohl weit jenseits der roten Linie. Denn es gibt immer Situationen – und Corona steht beispielhaft dafür – in denen Anordnungen strikt, ja gnadenlos befolgt werden müssen. Nehmen wir nur die Entscheidungen auf Intensivstationen oder QuerdenkerDemos.

Zur Problematik gehört auch, was sich Liefers und Co. in #alles dichtmachen geleistet haben. Jawohl geleistet, denn diese Leute haben kein Gefühl für missverständliche Ironie. Für das, was Witz, Häme und Groteske in Betrieben oder Krankenstationen anrichten können. Dort, wo sich permanent gefährdete Menschen den Schweiß austreiben, Menschen, denen der Feinsinn für verlorene Bodenhaftung schon mal abgeht. Für wen produzieren diese Künstler? frage ich. Für 0,1 Promille unserer Gesellschaft? Und warum kläfft der Hofhund ein weiteres Mal kräftig, wenn „Mit-Ironiker“ ihre Tat bereuen und sich zurückziehen?

Klar: Liefers ist ein starker und bislang auch integrer Mann. Er hatte es drauf, sich dem Shitstorm zu stellen und zu argumentieren. Dafür gebührt ihm Anerkennung. Doch die zollen ihm Leute, die eine krasse Minderheit in Deutschland darstellen. Was ist mit der Mehrheit – mal abgesehen von denen, die Liefers angesichts vom Münster, Prahl und Börne jede Schandtat verzeihen? Was ist mit denen, die bei Seuche keinen Spaß verstehen? Auch denen möchte der Hofhund am liebsten eine beißen. Nach dem Motto: Scheiße, dass ihr nicht begreift. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!

Fürwahr: Folgten wir alle dem Hofhund, würden wir Bürger kritiklos hinnehmen, dass Thierse als Sarrazin mit Bart und Sahra Wagenknecht als böse Abweichlerin durchgehen, könnte die LINKE getrost einpacken. Aber Leute wie Sie und ich, Leute, die mit Parteilinien nichts im Sinn haben – Leute wie Sie und ich, haben ein Gespür dafür, dass Hundegekläff nur EIN, zuweilen ein völlig unmaßgebliches Zeichen ist. Und dass es immer auch hilft, wenn man Hofhunde aus dem selbst verordneten Käfig entlässt. Auch dann, wenn die drinbleiben wollen.

Saigon-Kabul – ein Dejavue steht bevor

Taliban 1 zu Taliban 2: „Ich frage mich, was ein afganischer Kollaborateur heute in Deutschland wert ist. Werden diese Typen nicht auch Deutsche verraten?“

Taliban 2 zu Taliban 1: „Man kann  die Frage auch lassen und die Hürden prüfen, die Deutschland gegen die Zuflucht ihrer einstigen Helfer aufgerichtet haben.“

Dass die Amerikaner erst nach 20 Jahren aus Afghanistan abziehen, zeigt ihre Unfähigkeit, aus der Geschichte zu lernen. Nach Vietnam – wir erinnern uns an die Bilder der letzten Flüchtlinge – hat sich nun zum zweiten Mal die Feststellung von Barbara Tuchmann bestätigt: Regierende, die etwas grundsätzlich falsch machen, sind aus Imagegründen nicht in der Lage, ihre  Fehler zu korrigieren.Stattdessen setzen sie weitere (noch viel größere) oben drauf (Barbara Tuchmann: Die Torheit der Regierenden https://www.amazon.de/Die-Torheit-Regierenden-Troja-Vietnam/dp/3596153948/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Die+Torheit+der+regierenden&qid=1618850860&sr=8-1). Aber es waren  nicht nur Feigheit, Trägheit oder störrische Uneinsichtigkeit, die zum Verbleiben anhielten. Es waren vor allem die Rüstungskonzerne, die mit jedem Monat neue Millionen verdienten.

Dass dieser Krieg nicht zu gewinnen war, wurde bereits nach zwei, drei Jahren überdeutlich. Alle Länder, die an den hilflosen Bemühungen, ein demokratisches Afghanistan zu etablieren, beteiligt waren, wissen das seit Unzeiten. Heute wird das noch weit deutlicher. Es ist unmöglich, ein MarionettenRegime von Talibangegnern am Leben zu halten https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/truppenabzug-verzoegert-frieden-gestundet. Selbst wenn in Friedensverhandlungen mit den Taliban  deren Beteiligung an einer künftigen Regierung festgelegt würde, käme es nicht zu einer solchen Beteiligung, sondern zur kompletten Machtübernahme. Folglich ist die genaue Ausgestaltung der von den USA in Doha initiierten Abzugs- oder“Friedens-„Pläne nahezu unwichtig. Denn befolgt werden sie ohnehin nicht. Sprich: Spätestens wenn die Amerikaner am 11. September 2021 das Land verlassen haben, kommt es zum Umsturz. Und infolge des Umsturzes zu einem MassenExodus. Wir werden ähnliche Bilder wie einst in Vietnam sehen und – was besonders für Deutschland und Europa von Bedeutung sein wird –  viele Flüchtlinge. Von denen sich die meisten in Richtung Europa aufmachen werden. Schon jetzt hat die Verteidigungsministerin den afghanischen Helfern/Kollaborateuren aus deutschen Stützpunkten die dauerhafte Einreise nach Deutschland versprochen. Dabei geht es zunächst um einhundert bis zweihundert Personen – ein Nichts im Vergleich zu dem, was dann noch kommen dürfte.

Den AfghanistanFeldzug als das bezeichnen, was er ist – nämlich ein gescheitertes Missionierungsunternehmen mit imperialistischem Touch – kommt den Regierenden/Profiteuren nicht in den Sinn. Ich erinnere an die völlige Unfähigkeit der Eroberer, die Mentalität und Lebensweise der Afghanen zu verstehen. Ich erinnere an die Gas-und Ölinteressen, an das später aufgegebene Ziel der Amerikaner(Unocal), Überlandleitungen aus Turkmenistan, quer durch Afghanistan und Pakistan an die Arabische See zu verlegen. Ich erinnere an die Bombardements von Hochzeitsgesellschaften und Tankfahrzeugen, an die Rauschgiftgeschäfte der Besatzer mit Einheimischen, an die hilflosen Versuche,  den Einheimischen den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse als Alternative zum Mohn nahezulegen, an die unzähligen Toten und PTBS-Geschädigten der ISAF-Armee.

Auch der deutsche Bundestag hat sich stets mehrheitlich für die Verlängerung des sinnlosen Einsatzes ausgesprochen. Und es liegt in der Logik politischer Abfolgen, dass dieser Bundestag alles vermeiden wird, um die Niederlage der ISAF einzugestehen. Gefallene Soldaten der Bundeswehr dürften zweitgleich in einer Art Heldenstatus verbleiben, obwohl dies alles andere als ethisch vertretbar wäre. Eine beschämende Tatsache, der sich nur die LINKE zu entziehen vermag.

Mir tun vor allem die vielen Frauen und Kinder leid, die im Lande bleiben und sich dem unabwendbaren Diktat der Taliban unterwerfen müssen. Diese Frauen haben in den zurückliegenden Jahren etwas Freiheit erlebt, Freiheit, die sie künftig wieder vergessen müssen. Die afghanischen Bürger haben Musik gehört – etwas das die Taliban neuerlich verbieten dürften. Beides …  wichtige Begleiterscheinungen des ISAF-Einsatzes – wohl die einzigen, die man positiv bewerten muss.

Afghanistan dürfte ziemlich schnell auf den Zustand zusteuern, den es vor der Invasion sowjetischer Truppen im Lande gab.

 

Warum man die Grünen nicht wählen kann

Nach der heutigen Entscheidung, Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin zu nominieren, droht uns zumindest eine Außenministerin, die keinerlei Kompetenz in Sachfragen, sprich: in praktischer Politik, besitzt https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-gegenmodell. Denn Berbock hat bislang kein Amt von Gewicht besetzt – weder in der Politik, noch in der Wirtschaft oder an renommierten Unis. Sie hat allenfalls eine politische Karriere hingelegt – was mehr als wenig bedeutet. Nicht auszudenken, dass so eine Frau mit 38 Jahren Kanzlerin werden könnte. Die Grünen haben sich bei der Kanzlerkandidantenschaft mit dem „Vorzugszugriff für eine Frau“ in eine groteske Schieflage gebracht. Und damit dokumentiert, dass ihnen das Feminine über die Funktionssicherheit unseres Staates geht. Einfach irrwitzig!

Es gibt Frauen, die im Politbetrieb etwas draufhaben und das auch schon bewiesen haben. Da konnte man in vielen Fragen die politische Richtung anzweifeln. Aber es gab in jedem Fall so etwas wie staatsfrauliches Auftreten, einige Sachkenntnis und dazu Umfrageergebnisse, die von Zufriedenheit in der Bevölkerung (nicht in der gesamten, aber immerhin …) zeugten. Man mag einwenden, dass das Außenministerium über einen erfahrenen Apparat verfügt, der Berbock stützen könnte. Ja, diesen Apparat gibt es. Doch bei Auftritten im Ausland muss der Außenminister auch allein trittfest sein. Schon der blasse Maas zeigt Unsicherheiten und Gebrauchsspuren. Dem sollte eine kompetentere Persönlichkeit folgen.

Auch Fazit aus der Sache: Die falsche Entscheidung der Grünen dürfte der CDU/CSU trotz der Querelen um die Kanzlerkandidatur neuen Zulauf bescheren … so dass ein schwarzer Kanzler das Wahrscheinliche ist.

Die Grünen sind vermutlich nur in „grün“ kompetent. Sie wissen wenig über die erforderliche Umverteilung von Mitteln und wenig über soziale Erfordernisse. Sie leben vorrangig in gesicherten Verhältnisse und müssen noch lernen, dass nur durch Verzicht ein Paradigmenwechsel möglich ist https://www.freitag.de/autoren/georg-fuelberth/wohin-geben-und-woher-nehmen .

Foto: pnn.de

Ergänzung vom 5. Mai 2021: Heute weiß ich, dass die Grünen auch nicht ansatzweise das sind, was sie unsprünglich waren. Auch Antje Vollmer erkennt sie nicht wieder. Annalena selbst vertritt eine Politik, die scheinbar zu niemandes Nachteil und für Leute gemacht ist, die gern an die Quadratur des Kreise glauben https://www.freitag.de/autoren/katharina-schmitz/antrieb-hybrid. Baerbock steht für Greenwashing , Joschka Fischer, transatlandische Bindung, RusslandFeindlichkeit und Zugewandheit – was eine Koalition mit den Schwarzen angeht. Alles ziemlich unerfreulich – etwas, das meine o-a-These neuerlich bekräftigt.