Wer am Sonntag die Talkshow von Caren Miosga gesehen hat,
wird es bereits wissen: Die BSW-Frontfrau lässt sich auch dann – wenn ihr drei politische Gegner gegenüber sitzen, nicht aus dem Feld schlagen. Während die Miosga unentwegt versuchte, Reden und Verhaltensweisen von W.S. in Frage zu stellen, ja: ihr Personenkult und fehlende Kontakte zur Bevölkerung vorzuwerfen, drängte Sahra Wagenknecht auf die Diskussion zu inhaltlichen Fragen, wobei nicht nur wesentliche Teile ihres Parteiprogramms, sondern auch Schnittmengen mit dem wahrscheinlichen Koalitionspartner CDU (in Sachsen und Thüringen) sichtbar wurden. Die BSW-Chefin diskutierte überzeugend und sachkundig, während ihre Gesprächspartner unentwegt mit Klischeefragen aufwarteten, Fragen, die vorwiegend oder ausschließlich in die Bundespolitik gehören. Natürlich hat Sahra Wagenknecht nicht aus ihrem Näh-Kästchen „Koalitionsverhandlungen“ plaudern wollen, was völlig verständlich ist. Ich glaube, da ist noch viel Luft nach oben. Sollte die CDU zumindest in Thüringen ihr Unvereinbarkeitsgebot gegenüber der Linken aufgeben, dann ließe sich vor Ort schnell eine demokratische Regierungs-Mehrheit gegen die AfD aufbauen. Man wird sehen, wozu die Konservativen bereit sind: werden sie eine satte Mehrheit oder aber eine Minderheitsregierung mit Duldung der Linken ansteuern …
Foto: DIE ZEIT