Ein Buch, das die Augen öffnet

Es ist fast nicht mehr erhältlich. Ich hatte Glück und habe ein letztes Exemplar bei Ebay erstanden. Ein Schatz, ein Gold – dieses Buch von Gustav Regler: Das Ohr des Malchus  https://www.amazon.de/-/en/Gustav-Regler/dp/3462017020

Regler hat es wie kaum ein anderer verstanden, ein glaubhaftes Bild von Vorkriegsdeutschland  zu zeichnen. Er schildert sowohl die revolutionäre Situation nach 1917/18 als auch die „nachrevolutionäre“ Katastrophe. Er brandmarkt die Zustände unter Hitler und entlarvt Stalinisten – Leute,  die linkes Gedankengut und diejenigen, die dieses Gedankengut sauber bewahren wollten, diskreditierten, verrieten und dem Henker anheimgaben. Als DDR-Bürger ist mir beim Lesen dieses Buches einmal mehr klar geworden, dass diejenigen Politiker, die den in Sowjetrussland existierenden Stalinismus überlebt und uns in der Anfangsphase der DDR regiert haben, willenlose, ignorante und gleichgeschaltete Maschinen waren, denen Menschlichkeit und Sensibilität total abgingen.  Selbst nach Stalins Tod wussten diese Typen ihre Machtstellung zu bewahren.

Regler verstand es aber auch, in die Seele der arbeitenden, weit gehend ungebildeten Menschen zu blicken. Weil er selbst politisch tätig war und aus seinen Erfahrungen heraus direkt schöpfen konnte https://www.saarland-lese.de/index.php?article_id=637. Er stieß bei Menschen, denen er tendenziell zugeneigt war, auf höchst unerklärliche Verhaltensweisen – auf Reaktionen, die ihn abstießen und verzweifeln ließen.  Im folgenden Beispiel wird klar, dass Menschen, die unter Hitler gelitten hatten und das auch direkt beweisen konnten, im politisch vergifteten Umfeld weder Verständnis, noch Zuspruch fanden. Ja, im Gegenteil: ausgebuht und verachtet wurden. Ein Sacherhalt, den wir uns aus der heutigen Lage heraus nicht vorstellen können … der aber irgendwie klar macht, warum Hitler bestehen konnte …

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