VW muss die Manipulation bei Abgaswerten einräumen http://www.tagesschau.de/wirtschaft/volkswagen-113.html. Ein Skadal ohne gleichen. Sollte man meinen. Aber VW hat sich in Umweltfragen schon immer robust gegeben, z.B. bei der Lieferung VW-Wagen nach China. Während man in Deutschland zur Einhaltung der Abgasnormen gezwungen wurde, schob man ins Reich der Mitte Autos ohne KAT und Rußfilter. Der Unterschied: die Chinesen wussten davon. Und man gab sich arglos: die Umwelt wurde in China versaut – war ja nicht derselbe Erdball.
Die Führungsspitze von VW muss auch deshalb in den Bau, weil sie niemandem zugetraut hat, die Manipulation aufzudecken. Das hatten wir selten: Dummheit lenkt kriminelle Energie gegen den Auftraggeber.
Deutschland, das sich so gern als Umweltvorzeigeland gebärdet, muss mit dem VW-Skandal eine weitere Niederlage in Sachen Ökologie hinnehmen. Man darf hoffen, dass den Heuchlern endlich das Maul gestopft wird. Politiker, die den Autokonzernen vor Jahren vorschlugen, ihre Abgaswerte freiwillig zu senken, gehören mit ins kriminelle Kartell. Als ob sie nicht wüssten, dass profitreduzierende Einschränkungen, die Konzerne freiwillig gestalten wollen, immer nach hinten losgingen.
Nachtrag vom 23. September 2015: VW-Vorstand Winterkorn ist zurückgetreten. Der Aufsichtsrat und der niedersächsische Ministerpräsident akzeptierten diese Entscheidung – mit Respekt. Obwohl noch niemand genau weiß, was Winterkorn wusste.
Nachtrag vom 6. Oktober: Sowohl die Führung von VW als auch die Bundesregierung wussten seit Jahren, dass zwischen den bei Tests ermittelten und den in der Praxis auftretenden NOx-Werten Welten lagen – und dass die Bevölkerung wissentlich mit Stickoxiden vergiftet wurde http://www.swr.de/report/weil-autobauer-tricksen-leiden-menschen-unter-hoher-stickoxidbelastung-krank-dank-vw/-/id=233454/did=16047072/nid=233454/c2ejhc/index.html. Ingenieure von VW haben die Manipulationen inzwischen eingeräumt. Ein Hinweis auf die Auftraggeber steht noch aus.