Dem Freundlichen, dem Positiven mehr Raum geben!

Keine Frage: Die Zeiten sind nervig und ermüdend. Man spürt ein Verlangen nach guten, nach entspannenden, heiteren, kurz gesagt: nach positiven Nachrichten. Die allerdings gibt es nicht zum Nulltarif – auch wenn das bisweilen so scheint.  Man muss das Erfreuliche mühsam zusammensuchen. Weil, nun ja: Weil sich gute Nachrichten nur schlecht verkaufen lassen – und deshalb in den Medien vergleichsweise rar sind. Genauer gesagt: Weil die allgemeine Kommunikation durch schlechte Nachrichten, durch Fake News und Horrormeldungen dominiert wird, ist nicht nur unsere unmittelbare Umgebung, sind nicht nur Deutschland und Europa, nein: sogar die gesamte Welt zu finster dargestellt. Die Wirklichkeit ist sehr viel freundlicher, aufgeschlossener und positiver – auch wenn das auf den ersten Blick nicht zu stimmen scheint.

Florian Vitello geht in seinem Buch „Good News“ noch weiter https://www.amazon.de/Good-News-lernen-schlechter-Nachrichten/dp/383120599X/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1F4JNZ7AFLEOY&keywords=Good+News&qid=1678730473&s=books&sprefix=good+news%2Cstripbooks%2C106&sr=1-1 und https://www.journalismuslab.de/2021/04/20/wie-das-good-news-magazin-konstruktiven-journalismus-in-den-mainstream-holen-will/. Er attackiert die an der WirklichkeitsVerzerrung beteiligten Akteure – zum einen die Medien, die unrealistische, vor allem negative Bilder verbreiten, zum anderen aber auch Konsumenten/Verbraucher, die Nachrichten nicht nur relativ unkritisch annehmen, sondern ihnen auch missmutig aufsitzen, Angst gebären und kaninchenmäßig vor der Schlange hocken. Viele Menschen würden angesichts der Komplexität unserer Welt, angesichts der oktroyierten Auffassung, dass der Einzelne nichts oder nur wenig beeinflussen/ändern kann, hilflos und inaktiv.

Vitello ruft die Medien auf, zu einer Ausgewogenheit in der Berichterstattung zu finden. Und animiert die Bürger, sich von den Unbilden dieser Welt (die es natürlich gibt) nicht erdrücken zu lassen. Vitello wörtlich: „Wollen wir, dass Menschen die Gesellschaft zum Wohle aller mitprägen, dann muss Journalismus auch in starkem Maße anregen und positive Beispiele veranschaulichen. Reportagen, Analysen, Recherchen, Kommentare und Meldungen müssen gleichermaßen zeigen, dass gesellschaftlicher Wandel bereits passiert, dass sich Menschen massenhaft engagieren für eine freie, gerechte und nachhaltige Gegenwart und Zukunft, dass es unzählige Lösungsansätze gibt und dass jeden Tag neue dazukommen.“

Ein Stück weiter verhebt sich Vitello allerdings. Er meint es gut, unterschätzt aber die Kräfteverhältnissee auf unserem Planeten. Denn nicht die Menschen an sich, sondern ganz bestimmten Typen des Homo sapiens steuern das Schiff, auf dem wir unterwegs sind – es sind leider die machtbewussten, geldgierigen, cleveren und rücksichtslosen. Die aber werden von Vitello nicht gesondert herausgestellt. Ohne die anzumahnende konkrete Blickrichtung formuliert er: „Der konstruktive Journalismus verschließt keineswegs die Augen vor dem Negativen, sondern erweitert den Kontext, gibt diesem eine andere Bedeutung oder zeigt die andere Seite zum Ausgleich […]. Positiver Journalismus wird genährt von der unbeugsamen Überzeugung, dass die Welt gut werden kann, wenn Menschen sie zum Guten verändern.“ Eine gleichermaßen zweckoptimistische wie platte Vorausschau. Hier hätte man sich mehr Realismus gewünscht.

M.E. richtig beurteilt er das Gros der Bürger: „Wir sind darauf trainiert und gepolt, dass wir Negatives stärker wahrnehmen als Positives […]. In Wirklichkeit wird die Welt immer besser, aber selbst Menschen an der Datenquelle vergessen das systematisch […]. Obwohl früher das meiste schlechter war, behauptet unser Nostalgiefilter konstant: früher war alles besser […]. Wer früh lernt, vermeintlich hilflos zu sein, neigt dazu aufzugeben und sich Negativem hinzugeben […]. Um unsere Gewohnheiten in eine Richtung zu lenken, die mit unseren Träumen, wünschen und Werten übereinstimmt, braucht es drei Dinge: Wiederholung (das, was wir selbst als positiv erkennen, erneut und immer wieder tun d. R.), Belohnung (die Belohnung lässt uns positive Gewohnheiten aufbauen und fortsetzen d. R.) und Kontext (Umgebung, Begleitumstände-Veränderungen und ihre Folgen d. R.).“

Vitello möchte die Menschen ermutigen, sie für das Konstruktive, Nachhaltige und Kooperative gewinnen. Und mit allen Mitteln verhindern, dass diejenigen Kräfte die Oberhand gewinnen, die den Planeten ruinieren. Er fordert eine naturnahe Zukunft, die würdevolle Zusammenarbeit zwischen Menschen aller Hautfarben – unabhängig von deren gesellschaftlicher Stellung, deren Geschlecht und sexueller Orientierung, er fordert Respekt und die Anerkennung von Lebensleistungen – ganz gleich, wann, wo oder von wem sie erbracht werden. In diesem Sinne wirkt er durchgehend positiv und man möchte ihm wünschen, dass er mit seine Botschaften durchdringt.

 

Ausschließlich erfreuliche Nachrichten liefert das Good News Magazin https://goodnews-magazin.de/ ‑ die negativen gibt’s ja eh schon …