Baerbock spricht aus, was wirklich läuft. Es fehlen nur die deutschen Soldaten

Wenn man den Baerbockschen Versprecher Ernst nehmen möchte, sind wir bereits im Krieg gegen Russland https://www.sueddeutsche.de/politik/baerbock-shitstorm-russland-statements-krieg-1.5740445. So sehr sich die deutsche Politik gegen die bislang nur von Russland vorgebrachte Feststellung auch verwahrt hat – unsere Dame fürs Äußere hat losgelassen, was sich in Regierungsköpfen tatsächlich abspielt. Die Frage, bis zu welcher Ukraine-Aufrüstung die Russen noch mitspielen, sprich: auf außergewöhnliche Praktiken der Kriegsführung verzichten dürften, steht quasi virtuell im Raum. Und niemand schreit STOP!

Bei soviel Unterlassung, bei soviel Sorg- und Sorgfaltlosigkeit, bei soviel Risikobefeuerung kann einem Angst ums Herz werden. Zumal mindestens zwei Drittel der Deutschen eine Verschärfung des Ukrainekonflikts durch die Lieferung schwerer Waffen, insbesondere durch Kampfpanzer, strikt ablehnen. Ganz ähnlich sehen es Militärexperten wie Brigadegeneral Erich Vad oder der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner. Dies zur einen Seite der Betrachtung.

Für die Ukraine selbst ist die hochbegehrte, im Grunde aber übergestülpte Aufrüstung durch den Westen ein Scheinriese. Denn die Waffen/die Munition aus aller Herren Länder stellt diejenigen, die damit umgehen sollen, vor riesige Probleme. Weil es schier unmöglich ist, die z. T. moderne Technik zeitnah und in der vorliegenden Vielfalt zu bedienen. Weil es schier unmöglich ist, mit dem parallel gelieferten Schrott technisch und im Kampf klarzukommen. Denn eines ist auch klar. Der Westen wird die modernsten Kampfmittel nicht zur Verfügung stellen, weil diese (und damit das implizierte Know-how) schnell in russische Hände gelangen könnte.

Hinzukommt, dass moderne Kriege nur dann zu gewinnen sind, wenn die Lufthoheit gewährleistet ist. Aber gerade das ist auf ukrainischer Seite nicht gegeben. So können professionell eingesetzte russische Drohnen einen Leopard in Sekunden stillsetzen https://www.freitag.de/autoren/wolfgangmichal/leopard-abrams-co-warum-westliche-kampfpanzer-keine-wunderwaffen-sind.

Nicht auszudenken, was flüchtig ausgebildeten Soldaten in einer Panzerschlacht, zu der es wegen eines vorgezogenen Drohnenangriffs nicht einmal kommen muss, widerfährt. Zudem ist die Austauschbarkeit von ausgebildeten Soldaten an vergleichbaren Waffen wegen der unterschiedlichen Militärtechnik stark eingeschränkt. Von den Problemen bei Wartung und Reparatur will ich garnicht sprechen.

Wie also will die Ukraine gegen Putins Armee bestehen, zumal der nicht nur über einheitliche Waffensysteme verfügt, sondern auch Soldaten ins Feld schickt, die vor Wut kochen. Immerhin müssen sie nach ihren Großvätern jetzt erneut gegen deutsche Panzer antreten. Eine Herausforderung/eine Schande, die wir uns in den zurückliegenden 75 Jahren nie hätten vorstellen können – die Putin aber beherzt ausnutzt.