Plötzlich wieder draußen

Heinrich G. freut sich. Er kann im Altenheim des M-Krankenhauses der Stadt R. wieder Besuch empfangen. Und dieser Besuch darf ihn sogar nach draußen ins Freie entführen.  Heinrich G. weiß nicht,   warum das so ist. Man sagt ihm nur, dass die Gefahr vorbei sei. NieSo wie er, erfährt auch seine Lebensgefährtin nicht, aufgrund welcher  Kriterien die plötzliche Öffnung möglich wurde. Waren es epidemiologische Zeichen oder harsche Proteste von Angehörigen?  Niemand weiß, ob ärztliches Personal, ob Pfleger oder Hilfskräfte auf Corona getestet wurden, geschweige denn, wieviel mal das geschah. Er selbst, Heinrich G. wurde nicht getestet, und so erging es zweifellos auch den übrigen Heimbewohnern. Kein Wunder also, dass Betroffene wie Außenstehende jetzt wütend sind. Kein Mensch in R. weiß, wieviel überhaupt stadtweit getestet wurde/wird und wie folglich die täglich gemeldeten Infektionszahlen zu bewerten sind. Die im März 2020 mit viel Trara eingeführten CoronaTestZelte sind seit langem abgebaut. Dabei weiß man, dass das Testen – vor allem dort, wo Menschen unmittelbar in Gefahr sind, Sicherheit schafft. Allerdings nur, wenn man öfter testet und bestimmte Regel einhält https://rp-online.de/panorama/coronavirus/harald-renz-corona-test-aussagekraft-nicht-so-einfach-interview_aid-52000189. Testen ist aber auch teuer, und so schwelt die Vermutung, dass hohe Infektions-Dunkelziffern aus kommerziellen Erwägungen heraus mindestens bis zum 16. Mai bewusst in Kauf genommen wurden. Von diesem Zeitpunkt an regelt das zweite Gesetz zum Schutz der Bevölkerung, dass die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für die Zeche zuständig ist https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien/aktuelles/corona-gesundheitsschutz-1749338. Aber auch dann könnte jemand ans Sparen gedacht haben.