Gewiss, diese Überschrift hört sich schlimm an. Und doch steckt Wahrheit in ihr. Wenn selbst die ukrainischen Armeeführung heute einräumt, dass die für den Sommer 2023 geplante Offensive gescheitert ist https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-im-kriegswinter-kaempfen-und-leben-a-fa0ee2a7-e267-4d0e-9a1e-84e5af901419, dass seidem ein Stellungskrieg tobt, den keine Seite gewinnen kann, wenn ganz ausdrücklich von einer Patt-Situation die Rede ist (auch dann, wenn das Selenskij vehement bestreitet), wenn also klar ist, dass seit einigen Wochen Menschen quasi für NICHTS sterben müssen, dann gilt offensichtlich die mit der Überschrift getroffene Feststellung. Denn wer will Sterbende und Verletzte verantworten, wenn ihr Opfer völlig sinnlos scheint.
Genau an dieser Stelle hatte schon die US-amerikanische Historikerin Barbara Tuchmann angesetzt https://www.amazon.de/erste-Salut-Barbara-Tuchman/dp/359615264X?asin=359615264X&revisionId=&format=4&depth=1, die noch weit vor Jörn Leonhard https://www.spiegel.de/ausland/spiegel-gespraech-mit-historiker-joern-leonhard-die-abwesenheit-von-vermittlern-macht-mir-die-groessten-sorgen-a-0a0be1ce-9da3-49fe-9493-7e705b9a617a feststellte, dass es in einer militärischen Patt-Situation besonders schwierig sei, den Waffenstillstand zu erreichen. Und das aus zwei Hauptgründen:
1) Diejenige Seite, die Verhandlungen vorschlägt, wird vom Gegner für schwächer gehalten, was Letzteren dazu bewegt, noch brutaler dreinzuschlagen und jeden Kompromiss abzulehnen…
2) Die Führer beider Seiten können den Familien der Opfer keineswegs mitteilen, dass ihre verwundeten oder gefallenen Verwandten umsonst verletzt worden/gestorben sind. Sie müssen Erfolge verbuchen können …
Der beigefügte Text aus dem FREITAG stellt Szenarien vor, die ein Entkommen aus der furchtbaren Situation ermöglichen könnten https://www.freitag.de/autoren/nikita-gerasimov/ukraine-russland-diese-drei-modelle-werden-als-nachkriegsordnung-diskutiert.