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Gerd Meyer-Anaya zur Situation in Erfurt

Der Skandal im Thüringischen schwelt noch. Gastautor Gerd Meyer-Anaja hat seinem Herzen Luft gemacht;

 

zu erfurt

 

zu erfurt war´s in thüringen

da gibt´s nen braunen haufen

dieser wollte zwei parteien

mal für dumm verkaufen

 

dies gelang ihm mühelos

denn diese zwei parteien

ließen sich ohne gegenwehr

ganz nach rechts einreihen

 

das braune stets zum himmel stinkt

auch wenn es sich blau nennt

wer das nicht begreifen will

der hat es schon verpennt

 

liegt weimar nicht in thüringen

und kann uns das was lehren

vielleicht nur ein´s man soll man muss

von anfang an sich wehren

 

 

 

 

 

 

Horst Landau ist schon mal empört, wenn es um die Abarten in unserer Gesellschaft geht (2 Texte)

                                                                     Fluten

„Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan“ – mit dieser freundlichen Ansage begrüßt Gott das Menschenpaar Adam und Eva im Paradiesgarten mit „allerlei Bäumen“, von deren Früchten sie essen dürfen. Nur vom Baum der Erkenntnis sollten sie nicht essen. – Andererseits hatte er ihnen ein Großhirn mitgegeben, welches dem Paar, das sich anscheinend zunächst als unsterblich empfand, aufgrund entsprechender Erfahrungen und Beobachtungen eine gewisse gedankliche Vorwegnahme künftiger Ereignisse ermöglichte also auch die des eigenen Todes. – Ein Mensch mit besonders sprachbegabtem Hirn legte schließlich dem mutmaßlich durch den Apfelschmaus beleidigten Schöpfer die an Adam gerichteten Worte in den Mund: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst Du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden“. Punkt. – Die Welt ist nach der Verstoßung des Menschen aus dem mythischen Paradies so eingerichtet, dass er bis zum Schluss mit der Natur kämpfen muss (mit „Dornen und Disteln“) – und die Frauen müssen noch außerdem die Schmerzen der Geburt ertragen. – Davon, dass der Mensch die Schöpfung erhalten soll, ist meines Wissens in der Bibel nicht ausdrücklich die Rede, obwohl sicherlich einige Theologen aus irgendwelchen Bibelsätzen eine Verantwortung für die Schöpfung insgesamt herauslesen. Doch dass die Menschheit jemals in eine Situation geraten könnte, in der sie die Lebensbedingungen auf der Erde ernstlich gefährdet, ist für diesen Gott offenbar unvorstellbar. – Halten wir uns also an einen Folgetext der Genesis mit dem Bericht über die so genannte  „Sintflut“ – was eigentlich nur „große Flut“ bedeutet und nicht „Sündenflut“, wie frühere Pastoren lehrten. Diese wird von wem verursacht? – Nein, eben nicht vom Menschen (die kommt erst jetzt allmählich) sondern von Gott persönlich und sturzflutartig! Und vernichtet Menschen, „Getier“ und alle Pflanzen auf der Erde.  Ein lokaler Tsunami ist nix dagegen. Und auch das, was uns da mittelfristig ins Haus steht – Untergang etlicher flacherer Inseln und Überschwemmung weiter Landstriche – ist nicht gleich der Weltuntergang, bei dem nur eine Arche zur Rettung übrig bleibt. Oder eine Rakete zum Mond und später vielleicht zum Mars! – Allmächtiger Gott, den es nicht gibt, mach unser Hirn noch ein bisschen größer, auf dass wir erkennen, dass die Flucht ins All nichts bringt außer der Erkenntnis, dass solch Unterfangen mehr an Energie und Rohstoffen verschlingt, als wir jemals von einem kalten, fremden Himmelskörper zurück erhalten können! – Und sollten wir in etlichen Lichtjahren Entfernung einen erdähnlichen Planeten entdecken, würde uns das auch nichts nützen; die Erkenntnis, dass wir unsere Probleme auf und mit der Erde hier und nur hier lösen können (sofern sie überhaupt lösbar sind), liegt doch auch jetzt schon klar vor unseren Augen.

– Aber ich presche voraus – also alles auf Anfang:

„Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan!“ – 1957, zur Zeit meines Abiturs, betrug die Anzahl der Menschen auf der Erde etwa 2,5 Milliarden. Jetzt sind es nach neusten Schätzungen 7,7 Milliarden: über das Dreifache! – In Afrika lebten damals etwa 200 Millionen Menschen – jetzt sind es 1,2 Milliarden – das Sechsfache! Ähnlich ist es in Südamerika, in Indien, Malaysia, auf den Philippinen… Vor einiger Zeit sah ich im Internet (1) eine 37-jährige Schwarzafrikanerin mit 38(!) eigenen, also selbst geborenen, Kindern. Bereits mit 13(!) hatte sie  Zwillinge bekommen von einem 23 Jahre älteren Mann – und danach mehrfach Zwillinge, Drillinge und Vierlinge. (Foto)

„Ich will, dass ihr in Panik geratet!“ – Ausrufzeichen – ist der rot gedruckte Titel eines Heftchens mit elf Reden der 16-jährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg, Untertitel: „Meine Reden zum Klimaschutz“, 2019 erschienen im Fischer Taschenbuch Verlag, 64 Seiten, 7 Euro. – Gretas Reden sind großen Teils aus mehrfach verwendeten, ziemlich trockenen Textbausteinen gebastelt. Doch wenn sie in den Medien, mit Tränen in den Augen schreit: „Ihr habt mir meine Kindheit gestohlen!“ – „How dare you!“, dann verkörpert sie gleichsam die „Kindliche Kaiserin aus Phantásien“, die uns beschwört, ihre Welt zu retten oder die „Jungfrau von Orléans“ oder sogar „Iphigenie“ (2). Dabei betont sie ständig, dass sie gar nichts Neues fordert, nur zusammenfasst, was „die Wissenschaft sagt“. Und: ja, die Protagonisten der seriösen Naturwissenschaften warnen tatsächlich seit Jahren vor den Folgen der ungebremsten Umwandlung von Energie lieferndem Kohlenstoff in CO2. Greta würzt diese von ihr stark vereinfacht dargestellten Sachverhalte mit grellen Vergleichen, etwa: „Das Haus brennt!“ – Und sie möchte, dass wir, siehe oben, allesamt „in Panik“ geraten. –

Fangen wir stattdessen noch mal bei „Adam und Eva“ an: Kohlenstoff wird seit Jahrmillionen von allen Tieren in einem komplizierten Energiegewinnungsprozess („Zitronensäurezyklus“) in Verbindung mit Sauerstoff letztlich in Kohlendioxid verwandelt, aus dem die Pflanzen dann den Kohlenstoff in ihren Organismus einbauen, während sie das für sie schädliche ‚Abgas‘ Sauerstoff ausscheiden… Irgendwann hat ein früher Mensch, wahrscheinlich ein Homo erectus, das Feuer entdeckt und genutzt, und ein anderer hat sogar gelernt, es zu erzeugen – und damit begann der zweite „Sündenfall“ der Menschheit, für den dann auch jemand mythisch-literarisch zu büßen hatte – Prometheus oder Lucifer (der „Lichtbringer“). – Tatsächlich entstehen bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien in Industrie, Verkehr und Hausbrand – außer CO2 und H2O – auch noch eine Reihe anderer Abgase: „Hallo, Schwefeldioxyd, hallo Kohlenmonoxyd – herein, herein, ich atme euch ein… Und wenn die viele Giftluft dann nicht mehr in meine Lungen kann, frisst sie noch meinen Grabstein an.“ – Das sangen wir mit den Hippies von „Hair“ vor gut 40 Jahren; damals hatten wir andere Sorgen: Vergiftung von Luft und Wasser durch Chemie, Verstrahlung durch Atombomben und -kraftwerke – und nun erweist sich das relativ harmlose, weil ungiftige, Kohlendioxid als globale Bedrohung! – Wenn Greta jetzt meint, wir, also die aufgeklärten, umweltbewussten Menschen, hätten die ganze Zeit nichts getan, so irrt sie. Schon als sich bei uns die Grünen1980 zur Wahl stellten, gab es diese selbst gemalten Plakate mit dem Globus drauf und dem Spruch: „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen“. – Dank der Grünen und etlicher engagierter Naturwissenschaftler und Ingenieure aus der Generation unserer Kinder haben sich Luft- und Wasserqualität erheblich verbessert – auch und besonders in der ehemaligen DDR, wo die Verhältnisse seinerzeit katastrophal waren. Atomkraftwerke werden bei uns nicht mehr gebaut, Wind und Sonne werden zur emissionsfreien Energieerzeugung genutzt, Wasserkraft hingegen kaum. Dafür wurde die schmutzige Steinkohle durch die noch schmutzigere Braunkohle ersetzt, und die Kraftfahrzeugbranche schoss sich durch betrügerische Abgasmanipulationen selbst ins Knie. Aber sind Elektrofahrzeuge in der ökologischen Gesamtbilanz wirklich ein Fortschritt?? –

Doch enorm war der, freilich auch nicht umweltneutrale, Fortschritt in anderen Bereichen: etwa in der Nahrungserzeugung, der Hygiene und der Medizin. Das führte zu einer deutlich erhöhten Lebenserwartung – besonders von Kleinkindern einerseits und von Alten andererseits  – und dies nicht nur in der westlichen Welt sondern auch, wenngleich in geringerem Ausmaß, in den Entwicklungsländern. In Indien feierte man bis vor kurzem die Geburt eines Kindes – nicht! Erst, wenn das Kind sein erstes Jahr überlebt hatte, wurde gefeiert: so selbstverständlich ging man von einer erheblichen Sterbewahrscheinlichkeit bei Säuglingen aus. Doch die deutlich bessere Versorgung und die erhöhte Lebenserwartung von Kindern hat nicht dazu geführt, dass die Geburtenzahl zurück ging. So kam es zu dem, was man etwas plakativ „Bevölkerungsexplosion“ genannt hat; ich schlage stattdessen die Metapher ‚Menschenflut‘ vor: kaum sind die Kinder von heute erwachsen, wollen sie sich natürlich ebenfalls vermehren – manchmal, siehe oben, auch schon vorher (1). Und außerdem möchten sie für sich und ihren Nachwuchs einen Wohlstand erreichen, wie sie ihn aus den Medien kennen, die ja auch für die Ärmsten mittlerweile fast universal zugänglich sind. Irgendjemand hat ausgerechnet, dass die Anzahl der gegenwärtig lebenden Menschen größer ist als die all derer die jemals gelebt haben: Eine schwindelerregende Vorstellung – erstmals in der Menschheitsgeschichte gäbe es dann mehr Lebende auf der Erde als Tote darunter!

– Greta weist mehrfach darauf hin, dass zusätzlich zu den im „Weltklimarat“ geforderten Schritten zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen „um mindestens fünfzig Prozent bis 2030“ noch der „Aspekt der Klimagerechtigkeit“ berücksichtigt werden müsse. – Und da liegt der Hase im Pfeffer! – Jedes Menschlein, das in aller Unschuld in die Welt gesetzt wird, produziert, wie oben angedeutet, von Anfang an durch seine Ausatmung u. a. CO2. Und je älter es wird, desto größer wird auch sein klimaschädlicher „Fußabdruck“. – Dass es jemals diesbezüglich „Gerechtigkeit“ geben könne, ist eine liebenswerte Utopie – noch unrealistischer als die sozialistische Utopie, deren Scheitern wir vor 30 Jahren beobachtet haben!  Es führt also, wenn man Kriege um knappe Ressourcen vermeiden will, kein Weg an der Forderung nach globaler Geburtenkontrolle vorbei, um die sintflutartige Vermehrung der Menschheit zu stoppen. Die große Frage ist demnach: wie? – Lässt sich das auf humane Weise durchsetzen – oder nicht? – Wenn Greta davon träumt, „hundert Jahre“ alt zu werden, und dass sie ihren potentiellen Kindern und Enkeln eine heile Welt hinterlassen möchte, dann übersieht sie diesen entscheidenden Aspekt! – Lediglich im alten Europa und anderen hoch zivilisierten Gegenden der Welt stagniert die Bevölkerungszahl, weil die Menschen zunehmend erkennen, dass sie nur für wenige Kinder ein auskömmliches Leben einschließlich Bildung finanzieren können (wenn überhaupt) – vielleicht auch eine instinktive Reaktion auf die veränderten zivilisationsbedingten Lebensumstände. (3) Außerdem nehmen Verhaltensweisen, die keine Schwangerschaft bewirken, wie Homo-und Transsexualität, in den reichen Ländern deutlich zu. So können diese immerhin einen Teil der Menschen aufnehmen, die aus den armen und schlecht regierten Regionen fliehen. – Doch die Aufnahmekapazität und -willigkeit ist in Europa begrenzt, woraus die Notwendigkeit einer Hilfe ‚vor Ort‘, also in den Entwicklungsländern, resultiert.

Wenn nun aber Greta neben der zweifellos notwendigen Einschränkung des globalen Verbrauchs von Kohlenstoff zusätzlich fordert, dass die Menschen in den armen Ländern ihren „ökologischen Fußabdruck“ erst mal vergrößern dürfen, während „die Reichen“ wie Schweden und Deutschland sich gefälligst vorab erheblich einzuschränken haben, so zeigt dies, dass sie keine Vorstellung von wirtschaftlichen Voraussetzungen hat, ohne die auch keine Umweltschutzmaßnahmen möglich sind.

– „Brennt“ also, um mit Greta zu sprechen, „das Haus“? – Nun, das Bild eines Wasserrohrbruchs im Keller erscheint mir treffender. Dass außerdem noch was brennt, der Regenwald nämlich, wird teilweise durch die materiell und geistig Armen in Südamerika bewirkt, die ihre eigene Lebensgrundlage – und die von uns allen, nämlich das Recycling von Sauerstoff – gefährden, indem sie den Wald, den man als „grüne Lunge des Planeten“ bezeichnet hat, abfackeln. – Ist es nun Zeit, „Apfelbäumchen“ zu pflanzen – wie das Luther vorschlägt? –

Blicken wir noch ein Stück zurück und von dort voraus: In dem Roman „Schöne neue Welt“, 1932 von Aldous Huxley publiziert, sind etliche dieser Probleme, die damals noch im Anfangsstadium waren, auf elegante Weise gelöst: Alle Frauen sind „empfängnisfrei“, können also ebenso unbekümmert Sex haben wie die Männer und werden von klein auf in diesem Sinne programmiert: „Jeder ist seines Nächsten Eigentum“. So wird auch einem sozialschädlichen Individualismus vorgebeugt. – Embryonen werden „auf Flaschen gezogen“, also nach anonymer Befruchtung entnommener Eizellen in künstlichen Inkubatoren gezüchtet (wie sie derzeit nur für größere Feten zur Verfügung stehen) und nur in einer Menge und Qualität, die für die diversen unterschiedlichen Arbeitsprozesse benötigt wird. – Entsprechend rationell wird das Altersproblem gelöst: nach Eintritt des Rentenalters werden die Menschen in Heimen untergebracht und mit einer Wohlfühldroge („Soma“) ruhig gestellt, deren Dosierung so lange allmählich gesteigert wird, bis das gewünschte – modern ausgedrückt – „sozialverträgliche Frühableben“ eintritt. –

Zwar haben wir noch keine künstlichen ‚Gebärmütter‘, aber künstliche Befruchtung wird ausgiebig praktiziert. Und vereinzelt gibt es bezahlte „Leihmütter“, die den Frauen die Lästigkeiten von Schwangerschaft und Geburt abnehmen. – Ungelöst ist bislang das Problem der „Überalterung“, das die Sozialkassen in kaum zumutbarem Maße belastet. – Die „schöne neue Welt“ bietet eine konkrete Lösung dieses Problems, um für eine junge, ständig sich erneuernde Völkergemeinschaft angemessenen Lebensraum zu schaffen, wodurch die Überflutung vieler Küstenbereiche begrenzt und die Ressourcen der Erde geschont würden. –

Aber brächte ich, 82, also mit bereits erheblich überschrittenem „Verfallsdatum“, so viel Selbstverleugnung und Opferbereitschaft auf, um diese Endlösung auch für mich selbst zu befürworten? – Die Alternative zur Begrenzung der Menschenflut, also Geburtenkontrolle in globalem Maßstab mit leichtem Druck auf potentielle Eltern, erscheint mir deutlich humaner. – Doch vielleicht wird mir diese Lösung ja auch nur durch meinen Egoismus suggeriert, mit dem ich mich einstweilen weigere, meinen Löffel abzugeben.

 

(1) U. a. in „Welt“ vom 27. 4. 2017.

(2) „Rettet mich / Und rettet euer Bild in meiner Seele!“, Goethe, „Iphigenie auf Tauris“, 4. Aufzug, 5. Auftritt, V. 1716, f.

(3) Auch bei intelligenten Tieren – etwa Wölfen – ist zu beobachten, dass sie ihr Vermehrungsverhalten den Umweltbedingungen anpassen. Gegenbeispiel: Heuschrecken vermehren sich unbegrenzt, fressen alles ratzekahl und sterben dann in Massen.

 

Irgendwie lief das früher anders

Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, dass ich (nunmehr 82) völlig aus der Zeit gefallen bin: es gab wohl noch nie eine Generation deren Lebenserfahrung so rasch und definitiv entwertet wurde, wie das die unsere erfährt. In allen Bereichen, selbst in der Medizin, wo ich früher ganz gut mithalten konnte. Als ich Examen machte, gab es, wenn man in einen Menschen reingucken wollte nur 3 Möglichkeiten: 1. geradeaus in Körperöffnungen und dann besten Falls noch einmal um die Ecke rum (Spiegel, 45 Grad Winkel für HNO und Zahnarzt); 2. Röntgen – gegf. mit Kontrastmittel; 3. Großzügig aufschneiden. – Heute: Ultraschall, CT, MRT… und Glasfaseroptiken, mit denen man fast überall reinkommt und sogar operieren kann! (Vor knapp 7 Jahren am eigenen Leib erfahren).
Wenn man einen Beruf hatte, übte man den bis zur Rente aus und starb dann meistens innerhalb von 5 Jahren. Und alle Leute wussten, wenigstens ungefähr, was jemand machte. – Aber was es heute für Berufe gibt, von denen man vorher nie was gehört hatte, und wo einem selbst die Bezeichnungen nichts halbwegs Einleuchtendes sagen „Coacher*in, „Controller*in“, „Business-Trainie*in“ usw. – Okay: Menetscher gab’s schon, und ich wusste auch nie genau, was die eigentlich machen – wollte es aber auch nicht wirklich wissen.
– Zum Militär ging man (ich auch) nur gezwungenermaßen und aus Angst vor den Sowjets. – Dass nun Soldaten – und Soldatinnen!! – freiwillig in „Krisengebiete“ gehen, um sich dort mit Eingeborenen rumzuschlagen, deren Sprache sie nicht verstehen und deren Sitten noch weniger – ?? – Ich versteh’s nicht! –
Und immerfort wird neuer Konsum-Killefit hergestellt! – Wenn ich durch einen Supermarkt gehe, sind dort schätzometrisch 70 % der Nahrungsmittel ungesund bzw. überflüssig (Zucker!, Alkohol, „Fun-Food“ – zu Deutsch; Belustigungsfutter! – Lediglich der Tabakkonsum ging zurück). – Ähnlich die Textilkaufhäuser: in jedem mittleren Haushalt quellen die Kleiderschränke über – und wenn man dann sieht, wie die Ständer vollbepackt sind mit Billighüllen aller Art! Meist von Kindern und Sklavinnen in der „Dritten Welt“ hergestellt, weil die Ware billig sein muss, sonst kauft’s ja niemand. Aber als „Schnäppchen“ nimmt man’s halt mit und quetscht es dann in den Schrank. Und dieses ganze elektronische Spielzeugeinschließlich dieser entsetzlichen Roller, die auf dem Bürgersteig halsbrecherisch um einen rumkurven. 4,3 Milliarden Smartphones gibt es bereits, las ich vor etwa einem Jahr: da hungern Leute, können ihre vielen Kinder nicht ernähren – von Bildung ganz zu schweigen – aber ein Smartphone muss her! – Und all dieses Plastikzeugs!!!! – Jo Himmihergottzackramentkreizkruzefixhallelujascheißglumpvarreckts!