13. Mai 2022: Hallo Freunde, hier wieder die aktuellen Schlagzeilen aus dem BLOGhaus

FREE  ASSANGE!

Julian Assange ist jetzt unmittelbar von Auslieferung in die USA bedroht, wo ihn 175 Jahre Freiheitsentzug erwarten. Ich habe oft darüber berichtet und muss es nun wieder tun, weil Assanges Schicksal im allgemeinen Kriegsgeschrei zu versanden droht. Umgekehrt begünstigt die Dominanz der Scharfmacher alles, was pro USA unterwegs ist. Der Philosoph Slavoj Zizek hat das Bedenkliche dieser Lage aufgegriffen und die Doppelmoral der Amerikaner scharf kritisiert:

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/slavoj-zizek-warum-ich-weiterhin-bei-russia-today-veroeffentliche-li.226691?pid=true

Bloß nicht weitersagen! Drei US-amerikanische Astronauten und der Deutsche Mathias Maurer haben sich von ihren russischen, auf der ISS verbleibenden Kollegen per Umarmung verabschiedet. Druschba/Freundschaft riefen sie einander zu. Unglaublich!

In der Rheinischen Post trotz großflächiger Berichterstatung kein Wort dazu ….       Bild: sr.de

  Wenn wir doch

solche Politiker hätten. Stattdessen beschert uns das Schicksal blasse Blüten, Hetzer und Phrasendrescher

https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/die-lieferung-schwerer-waffen-an-die-ukraine-wird-immer-mehr-zum-problem

Erst hieß es April, jetzt heißt es September. Kann mir mal jemand sagen, ob BionTech mit Hochdruck an einem angepassten Impfstoff forscht – oder aber nur Kohle abzieht. Vom Valneva-TotImpfstoff ist auch keine Rede mehr – obwohl viele Menschen auf ihn warten. Lohnt es etwa nicht, ihn zu produzieren?

 

  Die Daseinsfürsorge

in private Hände zu geben, sie dem freien Wettbewerb und damit dem Profitstreben von privaten Betreibern auszusetzen, ist böses Übel unserer Zeit – das in der Bundesrepublik seit Urzeiten befördert wird. Niemand muss sich über Missstände in Krankenhäusern und Pflegeheimen wundern, wenn am Patienten gespart wird. Denn darauf läuft die in der Markwirtschaft übliche Optimierung von Kosten und Erträgen hinaus. Man bedient sich billiger, zu weniger und oft schlecht ausgebildeter Arbeitskräfte, radikalisiert die Behandlungen bis zur Gewaltausübung, verwendet die einfachsten Medizinprodukte und Ausrüstungen und serviert Ernährung, die zum Himmel stinkt.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/niemand-meldet-whistleblowerin-andrea-wuertz-ueber-gewalt-in-der-pflege

 

  Barbara Ming,

Mitglied des VS und ehemalige Vorsitzende des Literaturkreises ERA e.V., hat ein neues Buch mit beachtlicher Tragweite veröffentlicht:   Rundflug über Abstrusien. (ARACHNE-Verlag, ISBN:….). Demnächst liest sie daraus: am 18. Mai 2022, 18:30 Uhr in der Bücherei Gerresheim und am 19. Juni, 17 Uhr im Ratinger Jugend- und Kulturzentrum LUX.

 

Angesichts von Aufrüstung und Energiekrise geraten sämtliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, zum Artenschutz und zur Digitalisierung in Schräglage. Sobald das Geld für Waffen ausgegeben wird, fehlt es an anderer, zweckdienlicher Stelle. Das wird u.a. im Agrarbereich deutlich, wo die Innovations-Schraube – ähnlich wie im Kohlebergbau – zurückgedreht wird. Darüber sprechen will zunächst niemand. Aber erste Anzeichen deuten auf heftige Bremsspuren. Ottmar Ilchmann, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Niedersachsaen, bringt es auf den Punkt: Die konservativen Kräfte, die auf Beharrung setzen, erstarkten sichtlich. Und wörtlich: „Eine krisenfeste Landwirtschaft braucht regionale Kreisläufe und eine faire wertschöpfung; keine Importe aus Ländern, in denen gehungert wird; Photovoltaik auf Dächern statt Getreide im Tank; nur so viele Tiere im Stall, wie Futter auf den eigenen Flächen wächst, und eine Vielfalt in der Landwirtschaft.“

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/klimakrise-muss-warten-jetzt-ist-krieg

 

Momentan scheint Europa zusammenzustehen. Doch der Augenblick täuscht. Europa ist nach wie vor ein eher blasses, provisorisches Etwas, das immer wieder mit unzähligen, z. T. kontroversen           Stimmen auftritt. Wichtige soziale Fragen sind nach wie vor unabgestimmt (Stichwort: ILO). Zudem stellen egoistische Wirtschaftsinteressen, unterschiedliche Standpunkte zu Migration, zu Rechtssystem und bürgerlichen Freiheiten das gemeinsame Handeln immer wieder in Frage. Dessen ungeachtet versuchen  „renitente EU-Fans“ die Lage zu verbessern. Was ständig in die Hose geht. Am Nationalen führt eben oft kein Weg vorbei. Jetzt wollen die EU-Kommission, die Staats- und Regierungschefs der Länder, das EuropaParlament, nationale Abgeordnete und einhundert ausgewählte gewöhnliche Bürger ein beispielloses Projekt starten: eine in acht Arbeitsgruppen tagende Zukunftkonferenz.. Doch es gibt auch hier einen Haken: Selbst wenn die Konferenz Änderungen am „EU-Procedere“ mit überwältigender Mehrheit beschließt, hat so eine solche Vorschlagsliste nur empfehlenden Charakter. Denn für die einschneidendsten Initiativen müssten die EU-Verträge geändert werden. Fassen wir zusammen: Unter Beteiligung von zu vielen Parteien (demokratisches Gehabe, das an sich selbst erstickt, oder?) werden Vorschläge unterbreitet, die kaum oder gar nicht umsetzbar sind, weil der Wille der beteiligten Entscheidungsträger, auch umzusetzen, was vorgeschlagen wird, in Wirklichkeit kaum oder gar nicht vorhanden ist. Hinzu kommt, dass die Initiative zumindest hier zu Lande nahezu unbekannt ist und folglich nicht mitgetragen wird. Heißt auch: Man bemüht sich in einer Art RoutineVorgang, Sachlagen zu verändern ohne ihre Durchsetzung wirklich im Auge zu haben. Die konkrete Ernüchterung folgt auf dem Fuße – mit einem von Schweden initiierten „Nicht-Papier“. Darin heißt es, dass eine Vertragsänderung nie ein Ziel der Konferenz gewesen sei. Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Malta, Polen Rumänien und Slowenien sind der gleichen Meinung.

Und schon ist Klappe zu, Affe tot …

Ganz anders van der Leyen und Macron: Sie feiern die Konferenz als Erfolg. Begreifen kann das, wer will …

https://www.tagesspiegel.de/politik/zukunftskonferenz-fordert-eu-reform-europa-neu-denken/28318878.html

https://rp-online.de/politik/eu/zukunftskonferenz-eu-euphorie-muendet-in-ernuechterung_aid-69329023

  Alle Scheiße

einfach mal vergessen!

https://www.youtube.com/watch?v=y7GIvVYc_zs

 

  War es Zufall

oder Bestimmung, dass ich in der RP auf den Freischütz stieß? Keine Ahnung.

Schlägt man bei Wikipedia nach, dann findet sich viel Erkleckliches zur „deutschen Nationaloper“. Während die einen die Jungfernkränzchen bis heute anhimmeln, sind andere voller Häme. Heine z. B. konnte mit dem biederen Gedudel nichts anfangen. Sogar die Hunde auf der Straße würden den Singsang mitbellen, erklärte er genervt. Mir indes gefiel das Bild in der RP. Es verweist auf die Stuttgarter Inszenierung von Achim Freyer (1980), die wegen ihres Sarkasmus‘ (man sprach sogar vom „subversiven Kasperletheater“) ambivalente Berühmtheit erlangte, bei Wikipedia aber nicht erwähnt wird. Man schau nur auf die überfärbten Gesichter. Deutsche NationalOper – und dann die gesamte deutsche Rückwärtsgewandtheit – die militaristisch aufgezäumten, schießgeilen Jäger, ein gebeugter Befehlshaber mit Piepsstimme, fünf verblödete Lauscher am Urknall und zwei Friedenstäubchen.

Verdammt schmal die Beute, sage ich da. Fehlt nur die WildSau in der Gitterbox.

 

Am 15. Mai ist Wahl und niemand geht hin. Assoziiert da irgendwer irgendwas?

Der Ursprung mag euch pazifistisch-naiv vorkommen. Hier aber könnte das real zuschlagen. Denn wer soll den in diesen Zeiten was wählen. Ich persönlich wähle niemand, der sich anschickt, Deutschland zur Kriegspartei zu machen. Ich wähle also vier Parteien definitiv nicht. Bleiben zwei von den etwas größeren, von denen ich eine verabscheue, während die andere Null Chanchen besitzt, in den Landtag zu gelangen. Bliebe „DIE  PARTEI“, die ganz nette, zuweilen auch provokante Sprüche klopft – aber eben auch an der 5%-Klausel scheitern wird.

Tatsächlich geht diesmal gar nichts. Weil auch die SPD, für die ich mich anfangs entscheiden wollte, übelste Wahl wäre. Man trennt sich von allem, was einst wichtig schien, entschuldigt sich für eine Politik, die in den zurückliegenden Jahrzehnten durchaus zeitgemäß war (und selbst vom politischen Gegner akzeptiert wurde – oder hat die CDU unter Merkel irgendwann gegen eine zu enge Bindung an Russland protestiert?) und meint jetzt sogar, dass eine europäische Friedensordnung ohne Russland zustande kommen müsste. Eine solche Partei, die sich problemlos von Brandt und Bahr entfernt, ist in meinen Augen nichts mehr wert. Von den anderen, sich stimmgewaltig aufplusternden Parteien und ihren Protagonisten will ich nicht reden. Meine Ampel steht nimmermehr auf grün, gelb werde ich allenfalls vor Zorn und schwarz ist die Nacht.

Anders herum –

pragmatische Politik sieht so aus: Alle schreien ihn nieder – Scholz knickt ein. Er knickt nicht gleich, sondern überlegt vorher. Ein Vorgang, der lange dauert und ihm den Vorwurf der Zögerlichkeit einträgt. Dann aber ist die Sache klar: Scholz knickt. Er will weiter regieren, meint vielleicht, dass das Deutschland besser bekomme als eine CDU/CSU-Regierung. Womit er mit Blick auf kleinere Übel Recht haben könnte. Gleichzeitig aber bedeutet so ein Knick, dass Scholz den ehrenhaften Rücktritt und den ehrenhaften Eintritt in ein Misstrauensvotum zu Gunsten von Kontinuität ausgeschlagen hat. Ganz pfiffig, denkt der Eingeweihte. Was hätte Scholz und Deutschland die Ehrenhaftigkeit angesichts der allseits abgereichen Moral genutzt? Nothing! Es wäre sowieso alles so weitergegangen wie es jetzt weiter geht, oder?

  Boooaaah!

Lugansky und Capucon in Hochform

https://www.youtube.com/watch?v=KkcJBjuCuPY

  Dass derzeit

die Hälfte unserer Bevölkerung die militärischen Ambitionen der ScholzRegierung ablehnt und die Grünen wegen der Aufkündigung ihrer wichtigsten Prinzipien ein wenig verhasst sind, ist bekannt. Wenngleich kaum Gegenstand der wichtigsten Medien. In der Rheinischen Post z. B. ist der Brief von Alice Schwarzer nie erwähnt, geschweige denn diskutiert worden. Was aber immer öfter geschieht, sind eine Aufwertung der Rüstungsindustrie und eine Abwertung derer, die aktive Friedenspolitik betreiben. Letztere werden pauschal pazifistischer Naivität bezichtigt und zunehmend in die Reihe der Querulanten gesteckt. Um genau zu sein: in die Reihe der Querdenker. Auf subtile Weise wird die allgemeine Abneigung gegen Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker und Nazis dazu benutzt, um die Kritik am Waffenwahnsinn zu diskreditieren. Gutes Beispiel auf beiliegendem Bild: Wenn Frauen beklagen, dass sich die Grünen von wichtigen Grundprinzipien verabschieden, sollten sie schon eine Gelbweste tragen, die sie als Impfgegner ausweist (Emblem rot umrandet).                                                                       Bild: RP vom 11. Mai 2022

https://www.emma.de/artikel/offener-brief-bundeskanzler-scholz-339463

https://www.emma.de/artikel/offener-brief-der-28-chronik-der-reaktionen-339483

Scheiß Diktatur! Doch was ist das für eine Gesellschaft, in der Menschen 200 Milliarden Dollar anhäufen, Fußballer bis zu 130 Millionen Dollar pro Jahr kassieren und Händler von Christie’s Siebdrucke für 195 Millionen Dollar verhökern können – während weltweit 811 Millionen Menschen am Verhungern sind?

Kommt mir jetzt nicht damit, dass Musk und Messi geile ErsatzGötter sind und der Warhol-Erlös an Bedürftige geht …!

https://www.google.de/search?q=Hunger+weltweit&source=hp&ei=RSl9YrfQFKiJxc8PjcKPkAY&iflsig=AJiK0e8AAAAAYn03VQjMjewYRxk-75_386vKHKzm1Om3&ved=0ahUKEwj3hvn3pNr3AhWoRPEDHQ3hA2IQ4dUDCAk&uact=5&oq=Hunger+weltweit&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAMyBQgAEIAEMgUIABCABDIFCAAQgAQyBQgAEIAEMgUIABCABDIFCAAQgAQyBQgAEIAEMgYIABAWEB4yBggAEBYQHjIGCAAQFhAeOhEILhCABBCxAxCDARDHARCjAjoLCC4QgAQQxwEQowI6DgguEIAEEMcBEKMCENQCOhEILhCABBCxAxCDARDHARDRAzoLCAAQgAQQsQMQgwE6CAguELEDEIMBOgQIABBDOgoILhDHARCjAhBDOg4ILhCABBCxAxDHARCjAjoRCC4QsQMQgwEQxwEQowIQ1AI6DQguELEDEMcBENEDEEM6DgguEIAEELEDEMcBENEDOhIILhCxAxCDARDHARCjAhAKEEM6BAguEEM6BwgAELEDEEM6CgguEMcBENEDEEM6CgguELEDENQCEEM6BwguELEDEEM6BwgAEIAEEAo6CAguEIAEELEDOggIABCxAxCDAToLCC4QgAQQxwEQrwE6CAgAEIAEELEDOgsILhCABBCxAxDUAjoHCC4Q1AIQQzoOCAAQgAQQsQMQgwEQyQNQAFjFFWC2GGgAcAB4AIABjAGIAf0JkgEEMTIuM5gBAKABAQ&sclient=gws-wiz

Seid gespannt! Es gibt offenbar noch gute Literatur. Diesmal vertraue ich Florian Illies, der „Mary Shelley Zimmer“ von Timo Feldhaus über den grünen Klee lobt. Ich schau dann später mal rein ….

https://www.freitag.de/autoren/marlen-hobrack/lustiger-als-illies-timo-feldhaus2019-neues-buch-mary-shellys-zimmer

https://www.rowohlt.de/buch/timo-feldhaus-mary-shelleys-zimmer-9783498002367