Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Stopft den Gourmets die Leber!

„der Freitag“ ist im Vorfeld der Fußball-EM – ähnlich wie viele andere Blätter – auf Frankreich fixiert. Dagegen ist nichts einzuwenden – im Gegenteil. Doch wenn Annika Joeres  in ihrem Beitrag auf die französischen Essgewohnheiten und die französische Küche zu sprechen kommt, sträuben sich mir die Haare („der Freitag“ -Vier Gänge für alle, 23/2016) . Nichts gegen ein gesund ausgedehntes, genussvolles Essen, aber wer – wenn nicht die Franzosen – kredenzen das in geradezu unerträglicher Weise auf Kosten der gequälten/verspeisten Kreaturen. Wer Wachteln und Singvögel isst, Hummer und Garnelen lebend in kochendes Wasser wirft, wer lebenden Austern den Zitronenhieb verpasst, an Stränden ätzende Salze und Flüssigkeiten gegen WattBewohner in Stellung bringt und dann noch mit der Gänsestopfleber prahlt,  ist bei mir unten durch – etwas mehr sogar als die Massentierschlächter und BilligfleischFresser hier zu Lande.

Prost auf die allgemeine VerFußballhornung!

Der neuerlich brandende Fußballwahn macht  deutlich, wie vereinnahmt die Menschen sind. Natürlich ist es opportun, sich an einem guten Fußballspiel zu erfreuen, zumal dann, wenn es nicht vorrangig um Millionen, sondern um attraktive Spielzüge geht. Davon aber ist die Fußballwelt oft entfernt. Nicht nur, dass sie in Gestalt der Fifa ein durch und durch korruptes System am Leben erhält. Sie ist und bleibt in erster Linie das große Business. Fußballvereine werden wie Unternehmen geführt. Da geht es nicht mehr um die Forderung des heimischen Nachwuchses, sondern nur noch um Tore – um Tore um jeden Preis. Die aber erzielt man mit TOP-Spielern, die man weltweit einkauft – so man denn die Moneten dafür hat. Die sind bei deutschen  Vereinen in der Regel vorhanden – wenn auch mit unterschiedlicher Verteilung. Vereine in armen Ländern sind hingegen ebenfalls arm – und damit jeder Chance beraubt, irgendwo oben „mitzumachen“. Und so zeigt sich Fußball als elitäres Gehabe der reichen Nationen, deren Vereine sich gegenseitig die Spieler abkaufen. Auch in Deutschland treibt das groteske Blüten. Wenn der erste in der Bundesliga, dem zweiten ständig Spieler abwirbt – was zwischen Bayern und Dortmund immer wieder der Fall ist – dann wird der Erste immer erster bleiben, während der zweite vielleicht noch Dritter, möglicherweise aber auch nur Vorletzter wird. Wer mag das in Ruhe mit ansehen?

Jetzt wird dem Irrsinn noch eine weitere Krone aufgesetzt. Rund 4,6 Milliarden Euro wird die Deutsche Fußball-Liga (DFL) für die Medienrechte ab der Saison 2017/18 einstreichen http://www.tagesschau.de/wirtschaft/dfl-medienrechte-101.html. Das heißt für die Vereine ein Plus von 85 Prozent – und noch mehr Kohle für Spielerkäufe. Wer das als Quelle für mehr Qualität im deutschen Fußball betrachtet, hat völlig Recht. So er denn  den aus dem Ruder laufenden Zirkus einfach ausblendet.

Ich warne einfach mal: Wenn die Fans eines Tages bei keinem Spieler ihres Vereins einen Einheimischen entdecken, werden sie vielleicht aufwachen. Und sich die Frage stellen, ob sie selbst noch Einheimische sind.

Dass die Rheinische Post schon weit vor Beginn  der Europameisterschaft fast 50% ihrer Seiten mit Fußball zudröhnt, zeigt, wie prächtig es mit dem Kleingeist in unserem Lande bestellt ist. Fußball wird zum Nebengott der Autoindustrie – und der Leser zum Arena-Narren degradiert, während andere Sportarten ein z. T. kümmerliches Dasein fristen.

Ich wünschte mir, dass die Menschen erkennen, welchem Betrug sie ausgesetzt sind – dass sie sich von Spielen betören lassen, deren Ausgang feststeht, selbst wenn das im Einzelfall nicht zutrifft.

Ich werde mir einige Spiele der EM auch ansehen, weil die Spielzüge der RasenMillionäre durchaus beeindrucken können* – dabei aber im Hinterkopf haben, was ich schon zur Fußball-WM in Brasilien formuliert hatte: Was die Marktwirtschaft an dieser Stelle hergibt, ist teuflisch. Hätten wir einen  Bruchteil des Geldes für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung – würde also der Staat die Machenschaften des Fußballs sehr viel stärker besteuern als das heute geschieht, dann wären wir ein großes Stück weiter.

Natürlich muss auch „der Freitag“ auf der Fußballwelle mitschwimmen. Ein fauler Kompromiss, und die Überschrift zum Beitrag will so gar nicht zu dem üppigen Kommentar passen https://www.freitag.de/autoren/dominik-bardow/unnuetzes-fussballwissen.

Nachtragvom 15. Juni 2016: Jetzt ist der Streit darüber entbrannt, ob es Sinn mache, zur EM die deutsche Flagge zu zeigen. Ich meine, mit den teutschne Farben irgendwo am Körper ist es mehr als genug. Das aber lehnt eine Mehrheit der Deutschen offenbar ab – so jedenfalls die Rheinische Post. Die meisten wollen also zeigen. Nun wir haben die Fahnen in den Stadien. Daran werden Unwillenbekundungen nichts ändern. Wenn es allerdings solche mit Bundesgeier oder vielleicht sogar die Reichskriegsflagge sind, sollten sich die Fans schnellstens distanzieren. Dieser sch… Nationalismus kann und muss uns gestohlen bleiben.

*das wurde mir im Chat natürlich verübelt

Deutschland von innen her erobern

Dass Erdogan jetzt auch die in Deutschland lebenden Türken aufwiegeln will und „grundgesetzkonforme Landsleute“ hier zu Lande bedroht, spielt mir das Lied von der Fünften Kolonne – oder mehr. Es wird Zeit, dem Machtstreben des ÜberKalifen Einhalt zu gebieten. Erdogan sollte nie mehr die Möglichkeit bekommen, in deutschen Arenen zu Türken zu sprechen. Dieses Zugeständnis war ein Grundfehler!

Politik ist eine Hure – Fortsetzung folgt

Der Bundestag hat die Armenien-Resolution endlich verabschiedet und damit ein deutliches Zeichen gegen den Holocaust-sorry- Genozid-Leugner Erdogan gesetzt. Das war seit Jahrzehnten überfällig. Dass sich die wichtigsten Repräsentanten der Regierung – Merkel, Steinmeier, Gabriel – zu diesem Termin gezielt verkrochen, zeigt einmal mehr die heuchlerische Politik dieser Leute – die das widerliche Flüchtlingskonstrukt Deutschland/Türkei nicht gefährden wollen. Der deutschen Bevölkerung gibt man zu verstehen, dass alle vier wichtige andere Termine wahrnehmen mussten http://www.tagesschau.de/inland/bundestag-armenien-109.html

Auch Ärzte, Banker und Parlamentarierer müssen in die Rentenkasse einzahlen!

Es wird höchste Zeit, dass sich auch in Deutschland alle Bürger solidarisch erklären und in die Rentenkasse einzahlen – damit künftig für Millionen von Menschen die Altersarmut abgewendet werden kann https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/es-wird-zeit-alle-in-die-pflicht-zu-nehmen-auch-aerzte-banker-und-parlamentarier. Aufgerufen sind all diejenigen, die sich bisher vornehm zurück hielten: Banker, Ärzte, Unternehmensabwickler, Bundestagsabgeordnete etc. Die Schweiz macht es vor! http://www.archiv-grundeinkommen.de/rente/schweiz.pdf

 

Mobben und killen per Smartphone

Immer mehr Jugendlich verfallen ihren Handys und damit dem Netz. Sie lästern, mobben und treiben Gleichaltrige sogar in den Selbstmord. Mehr als dreieinhalb Stunden sollen Jugendliche zwischen zwölf und 19 so unterwegs sein http://www.rp-online.de/digitales/internet/cybermobbing-mehr-jugendliche-mobben-per-smartphone-aid-1.6013312. Dass ihr Surfen, Filmen und Hochladen auf Kosten wichtiger anderer Tätigkeiten stattfindet, ist klar. Viele der Betroffenen lesen nie, sprechen folglich primitive SlangSprachen oder haben Probleme damit, eins und eins zusammenzuzählen http://www.deutschlandradiokultur.de/jugend-slang-wird-immer-wilder.1013.de.html?dram:article_id=171687. Hier wird auf sehr fahrlässig nicht nur die künftige Existenz in Frage gestellt, sondern auch Lebenszeit verballert.

Es ist höchste Zeit, dass  Staat, Schulen und Elternhäuser hier eingreifen.

Wer eine seltene Krankheit hat, ist länger tot

Hätte es vor der EBOLA-Epidemie einen weltweiten Fond zur Erforschung seltener Krankheiten gegeben, dann hätte die Medizin rechtzeitig reagieren können. Aber nicht nur in Afrika, auch in den hoch entwickelten Ländern gibt es Krankheiten, gegen die keinerlei Arzneien entwickelt werden, weil sich das für die Pharmakonzerne nicht lohnt. Neuerdings fehlen auch wirksame Antibiotika. Auch deren Herstellung verspricht wenig oder gar keine Rendite – weil zum einen die Forschung zur Bekämpfung der immer aggressiver auftretenden Keime immer teurer wird, und andererseits zum möglichst sparsamen Einsatz von Antibiotika in Landwirtschaft und Humanmedizin aufgerufen wird. Der entstandene  Wettlauf zwischen Resistenz der Keime (nur die stärksten überleben, werden widerstandsfähiger und sind letztlich kaum mehr zu stoppen)  und Heilmöglichkeit frisst inzwischen Milliarden.

Bereits heute kommen pro Jahr über 700.000 Menschen durch Infektionen mit antibiotika-resistenten Keimen ums Leben. Bis 2050 könnte sich diese Zahl verzehnfachen – so eine Studie, die in Großbritannien unter Leitung von Jim O‘ Neill durchgeführt wurde http://www.rp-online.de/wirtschaft/resistente-keime-forscher-fuerchten-millionen-tote-aid-1.5988709.

Wo der Markt versagt, müssen die Staaten handeln. Und das für die Medizinforschung erforderliche Geld aus den öffentlichen Haushalten aufbringen.

Dass gerade Deutschland nur Versprechungen macht und den o. a. Fond blockiert, ist ein Skandal. Frankreich, die Niederlande und die Schweiz zeigen sich dagegen aufgeschlossen  https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/wenig-forschung-fuer-die-armen

 

Der Milchhorror – ekle Ausgeburt des Kapitalismus

Die Massentierhaltung ist und bleibt ein Graus. Besonders in der Milchwirtschaft, wo Kühe zu immer höheren Milchleistungen gezwungen werden, weil der fallende Milchpreis nach Meinung der Bauern nur über noch größere Mengen wett gemacht werden kann. Ein Irrsinn, der die Preise weiter nach unten treibt www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2751424/Milch-und-mehr-Die-Fakten. Die Kuh –ständig im SchwangerZustand gehalten – wird zur Maschine und der Billigmilch gewohnte Bürger zum Antreiber für diese kapitalismustypische Idiotie. Der Milchkonsum muss halbiert und der Milchpreis bei Halbierung des Kuhbestandes um 20 Cent/Liter erhöht werden. Die Kühe müssen zurück in eine artgerechte Haltung – als Wiederkäuer auf die Wiesen.  Das wäre für Tier und Mensch gesünder, täte keinem weh und würde auch die Milchpulverberge abbauen. Milchpulverexporte zerstören seit Jahrzehnten die Tierzuchtchancen in den Ankunftsländern.