Ein Korrupter, der die Korruption bekämpfen will

Bezeichnend für die in Deutschland weit verbreitete Russlandfeindlichkeit ist die Tatsache, dass über die Vergiftung und Verhaftung von Nawalny pausenlos herumgeheult und wütend diskutiert wird, dass sich andererseits aber weder die ARD, noch das ZDF oder die Rheinische Post bereit finden, die groß aufgemachten Sensationsberichte zu korrigieren, sprich: die Lügen Nawalnys deutlich herauszustellen. Ja mehr noch: Sie haben nie versucht, dem deutschen Bürger mitzuteilen, wer Nawalny eigentlich ist und wofür er neben der Korruptionsbekämpfung inhaltlich/politisch steht. Wir wissen nichts über ihn – auch nicht, ob an den Gerüchten, er sei ein Rechter, ein Antisemit, etwas dran ist. Auch nicht, wieviel Geld er von seinen westlichen Unterstützern bekommen hat und von welchem der westlichen Geheimdienste er rekrutiert wurde.Allenfalls in der FAZ finden sich Ansätze für mehr Licht in der Sache (FAZ vom 10. Februar 2021, S. 5: „Auf der Jagd nach der Klobürste“). Fest steht: Nawalny hat nicht nur den PutinPalast in einem gefakten Dreh in den deutschen SchwarzwaldStudios entstehen lassen – diesen Palast gibt es natürlich nicht. Es handelt sich vielmehr um ein im Bau befindliches LuxusHotel, das mit Putin nicht zu tun hat – er hat uns auch in einer zweiten wichtigen Sache belogen, ja, besser gesagt: für dumm verkaufen wollen. Als er nämlich mitteilte, er habe einen der auf ihn angesetzten FSB-Agenten am Telefon entlarvt https://www.stoerfall-zukunft.de/3405-2/. Auch diese lächerliche Zumutung ist breitflächig über die Medien kommuniziert worden.

Nawalny – das ist inzwischen glas klar – ist der vom Westen eingeschobene Provokateur, der das Russland-Bashing forcieren soll und dem tatsächlich für Geld jedes Mittel Recht ist, Russland zu verunglimpfen. Das Schlimme dabei ist, dass Teile der russischen Jugend diese Zusammenhänge weder verstehen, noch akzeptieren. Für uns Außenstehende ist wichtig, zwischen der „Streubombe“ Nawalny und den berechtigten Forderungen von russischen Bürgerrechtlern zu unterscheiden. Putin, der sich nach wie vor großen Zuspruchs erfreut, muss gerade deshalb Reformen ins Auge fassen. Denn dauerhafter Zuspruch ist ohne Zutun nicht zu erwarten. Putin hat schon einmal – und zwar im Falle von Chodorkowski, Abramovich und Co. – reichen und mächtigen Oligarchen die Grenzen ihrer Macht aufgezeigt. Jetzt kommt es darauf an, dass weitere kriminelle Netzwerke gesprengt werden. Korruption gibt es in jedem Land der Welt. Doch in Russland scheint sie zum Grundübel aufgestiegen zu sein. Hier muss Putin sukzessive ausdünnen – ohne selbst ausgedünnt zu werden. Das allerdings dürfte dauern.