Morgen soll der Lockdown verschärft werden. Wetten, dass das wieder zu lax geschieht?

So wie Deutschland gebaut ist, so wie die Deutschen ticken, wird es ganz ohne Zweifel zu wieder steigenden Infektionszahlen kommen. Dass VirusMutationen hier zu Lande nicht systematisch sequenziert, sprich: strikt untersucht, klassifiziert und mit entsprechenden Abwehrmaßnahmen überein gebracht werden, aber auch das bürokratische, länderspezifische föderale Wirrwar bei Verantwortlichkeiten im Impfprozedere stellen immense Gefahren für die Bewältigung der derzeitigen Krise dar. Statt den Lockdown strikt dort zu verschärfen, sprich: die Kontakte dort einzuschränken, wo Effekte zu erwarten sind, nämlich in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Betrieben, die auf ein enges Nebeneinander von Menschen angewiesen sind, statt Homeoffice z. B. für Bürobereiche strikt anzuordnen und die Impfungen schnell, sinnvoll und strikt durchzuführen, wird endlos diskutiert und zu spät beschlossen. Wenn die Zahl der Todesfälle weiter steigt und die Toten vor allem unter alten und sehr alten Menschen zu finden sind, dann hat das damit zu tun, dass vireneinschleppende Personen nicht täglich vor Betreten der Heime/Wohnhäuser getestet werden (die Impfung von Personal und Besuchern reicht nicht, weil über die Viruslast, die Geimpfte übertragen können, bisher nichts bekannt ist). Die Tatsachen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel zu Stoßzeiten noch immer extrem gefüllt sind, dass weiterhin Partys gefeiert werden und die Reisetätigkeit kaum oder gar nicht eingeschränkt wird, dass es nach wie vor unzählige Verstöße gegen Maskenpflicht und Abstandgebote gibt, verweisen eindeutig darauf, dass mit einem Abflauen der hohen Inzidenzwerte erst in Wochen, wenn überhaupt zu rechnen ist. Denn positiven Wirkungen steht die wesentlich höhere Ansteckungsgefahr der Virusmutationen, die sich ganz ohne Zweifel auch in Deutschland schnell und umfassend ausbreiten werden, entgegen. Traurigerweise reagieren diejenigen, die schon jetzt für hohe Ansteckungszahlen verantwortlich sind, erst dann, wenn die Toten auch vor ihrer Haustür liegen. Daran wird sich angesichts der törichten, aber weit verbreiteten  Vorstellung von Freiheit in unserem Lande nichts ändern. Wer restriktive Praktiken wie z.B. in China (Impfpflicht, Eindringen des Staates in die Privatsphäre der Menschen etc.) ablehnt und sogar wochenlang über die flächendeckende Einführung von FFP2-Masken diskutiert, muss mit dem leben, was die liberale Demokratie zu leisten oder aber nicht zu geben vermag. Der Mensch kann nicht alles haben.