Wo bleiben die Strategien gegen die Flut?

„Mit künstlicher Intelligenz gegen die Flut“. Wenn ich so etwas in der Rheinischen Post lese, kommt mir der Kaffee hoch. Da wurde in Wuppertal ein eher primitiver PegelSensor entwickelt (nichts gegen die Erfindung!) und zu Hightech hochstilisiert. Und gleichzeitig der Eindruck erweckt, als ob Pegelmessungen Überschwemmungen abwenden könnten. Was ich derzeit aus den Überflutungsgebieten im Rhein-Erft-Kreis und im Aartal höre, ist trotz des großartigen Einsatzes tausender Helfer eher furchterregend https://www.swr.de/report/report-mainz-vom-14/-/id=233454/did=25455886/nid=233454/3xp3s/index.html. Nicht nur, dass viele Betroffene bis heute kein Geld bekommen haben – man baut die zerstörten Häuser und Hallen an den alten Standorten auf. Als ob nicht jederzeit dieselbe Flut über dieselbe Gegend hereinbrechen könnte. Zwar wird niemand die perfekte Lösung gegen neue Desaster aus dem Boden stampfen können. Doch es allein bei besseren Warnkonzepten zur Rettung von Menschenleben zu belassen, ist höchst sträflich. Wofür, frage ich, werden die zur die Beseitigung der Flutfolgen geschätzten 20 Milliarden (+?) Euro tatsächlich ausgegeben – für die Wiederherstellung des alten, gefahrenträchtigen Zustandes oder (vor allem) für Maßnahmen, die das Entstehen der tödlichen Flut von vornherein ausschließen? Ich denke an die Renaturierung bebauter Flächen, von Bach- und Flussläufen, an Versiegelungsverbote, neue TalsperrenKonzepte und dergleichen. Das Beschimpfen von Gemeinden, die gerade aufs Gegenteil hinaus sind, hilft jedenfalls nur marginal weiter https://www.lokalkompass.de/marl/c-politik/negativpreis-dinosaurier-des-jahres-2021-flaeche-in-der-groesse-des-saarlands-von-versiegelung-bedroht_a1673686. Hier muss endlich strategisch gedacht werden, denn … der Klimawandel wird uns nicht nur mehr Tornados, sondern auch weitere Schlagregen bescheren….