Hilfe zu leisten, ist kein Problem …

Heute stehen fünf Flüchtlinge vor unserem Supermarkt. Sie haben eine Cola gekauft und machen lange Gesichter. Vor dem landeseigenen Erstaufnahmelager stehen fünf Polizei-Autos. Wir wissen nicht, was dort los ist, wollen es aber auch nicht feststellen.

 
„Diese Menschen können nicht glücklich sein“, sagt meine Frau „sie spüren, dass sie hier trotz Freigang eingesperrt sind. Sie haben diesen langen Weg hinter sich, haben vielleicht Menschen neben sich sterben sehen. Sie treffen auf eine Kultur und auf Verhaltensweisen, die ihnen  fremd sind. Über ihre Handys wissen sie, dass die deutsche Bevölkerung tief gespalten ist. Sie spüren, dass Bund, Länder, Kommunen und viele Bürger sie willkommen heißen, erfahren aber auch, dass sie von Teilen der Gesellschaft  angefeindet oder ignoriert werden.
„Wüsste ich, dass sie Geld brauchen“, sage ich, „dann würde ich jedem von ihnen zwei Euro in die Hand drücken“ – bin mir aber sofort unschlüssig, ob das nicht viel zu wenig ist.
„Das kannst du nicht machen“, sagt meine Frau, „du kränkst diese Leute, die fühlen sich vielleicht in ihrer Ehre verletzt.“
„Das kann gut sein, sage ich und verabschiede mich von meiner Idee. Wie auch hätte ich gerecht verteilen können – an diese Gruppe, an weitere, herbeigerufene Jugendliche, an alle Insassen im Lager?
Jetzt stehen wir etwas hilflos herum und sind traurig.

 
Um es kurz zu machen: Die Flüchtlinge sind da, und es kommen weitere – solange die Konflikte in Syrien, im Irak, in Afghanistan, in Eritrea und Westafrika andauern. Jeder kann zur Lösung des Flüchtlingsproblems beitragen – indem er die Regierenden aufruft, einen wirksamen Beitrag zu Frieden und Umweltschutz zu leisten, indem er spendet oder als ehrenamtlicher Helfer mitwirkt.