Michael Jäger geht dem IS auf den Grund. U.a. schlussfolgert er: Es geht nicht um Sauberkeit, es geht nicht um Religion – es geht ausschließlich um Macht und leere Aggression.
Wir lasen es schon bei Theodor W. Adorno: „Je mehr mir mein Tod zeigt, dass ich gar nicht gelebt habe, desto schrecklicher wird er und desto größer wird die Todesangst.“
Auf das hier und heute bezogen, ließe sich schlussfolgern: Die im Westen lebenden Jugendlichen, die zum Dschihad konvertieren, scheinen genau das zu empfinden. Die ihnen oktroyierte Möglichkeit des Selbstmordes gilt als wichtiger, annehmbarer Ausweg. Das Selbstmordattentat schafft volles Leben – wenigstens im Sterbensaugenblick („der Freitag – Ode an den Tod“, 48/2015).