Brandbrief an die Politiker

Meine Damen und Herren, Frau Strack-Zimmermann, Herr Röttgen, Herr Merz und Herr Hofreiter, Sie dürfen sich rühmen, die derzeit vehementesten Gefährder Deutschlands und Europas zu sein. Es ist geradezu verheerend, dass deutsche Politiker einen Konflikt anheizen, der niemals mit dem Sieg der Ukraine enden kann – sondern nur mehr Leid und Zerstörung ins Land bringt. Sollte Deutschland direkt oder indirekt dazu beitragen, dass die Ukraine weiter bewaffnet wird (nochzumal mit einer veralteten Technik, die den Russen nicht gewachsen ist), dann ist unser Land für einen totalen Kahlschlag in der Ukraine mit verantwortlich – für Zehntausende oder Hunderttausende von Toten und ebenso viele Ruinen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie alle total dumm sind, oder planen Sie schon die NATO als KriegsPartei? Ohne die NATO im Rücken, wird die Ukraine immer der Verlierer sein, denn die Russen können jahrelang sämtliche Ressurcen aus ihrem Land aktivieren und nachziehen. Dem kann ein kleines Land wie die Ukraine niemals widerstehen. Wenn Sie also eine sich „einschleichende“ Bewaffnung der um ihre Freiheit kämpfenden Ukrainer vorantreiben, töten Sie automatisch unzählige Menschen, die nicht sterben müssten. Viele Politiker – nicht nur aus der SPD, sondern aus allen Parteien – sehen das genauso wie ich, wie viele Freunde im Umfeld und das Gros der Ostdeutschen.

Kanzler Olaf Scholz ist derzeit einem unsäglichen Stress ausgesetzt. Aktuell formuliert er, dass er bemüht sei, einen Dritten Weltkrieg, der möglicherweise atomar ausfallen könnte, zu verhindern. Und genau so muss er auftreten, denn die Dinge drohen sich zu verselbständigen. Bereits dann, wenn Putin plötzlich durchdreht und die waffentechnische Unterstützung als Einmischung der NATO definiert. Dann droht eine weitere nukleare Alarmstufe!

Deshalb gilt: Keine schweren Waffen in die UKraine, sondern schwer verhandeln. Ich hoffe, dass die SPD-Spitze standhaft bleibt und die nichtswürdigen Attacken von Strack-Zimmermann, Hofreiter, Merz und Röttgen entschieden zurückweist. Gleiches gilt für die lächerliche Polemik gegen Frau Schwesig – die heute für etwas angeklagt wird, das die große Koalition, also auch die CDU/CSU, geschlossen verabschiedet und genehmigt haben.

Ich habe das Gefühl, dass die Menschen in Deutschland nicht nur total desinformiert, sondern auch vor einen Karren gespannt werden, der jahrzehntelang obsolet war. Man spricht wieder über das übel-giftige Fracking und man lobt Rheinmetall, das maßgeblich für den Rüstungswettlauf in der Welt verantwortlich ist und deshalb auch immer verachtet wurde.

Ich grüße sehr bedrückt!

Ulrich Scharfenorth

25.April 2022 -einer hat geantwortet:

Hallo Herr Dr. Scharfenorth,
mit freundlichem Gruß, auch an die angesprochenen Politiker,
möchte ich vor allem erst mal Sie darauf hinweisen, dass Putin in der Gefahr, „plötzlich durchzudrehen“ uns alle noch einmal besonders deutlich vor das eigentliche große Problem unserer Zeit stellt.

Der erreichte Entwicklungsstand der Technik stellt uns spätestens seit der Verfügbarkeit von Atomwaffen vor das völlig neue Problem, dass wir uns als Menschen keine gegenseitige Bedrohung, Schädigung und Kränkung mehr erlauben können.

So herrscht seit Jahrzehnten eigentlich eine tiefe Ratlosigkeit, auch wenn das bisher offensichtlich kaum jemand mit allen Konsequenzen ganz wahrhaben wollte. Daher würde ich weder Frau Strack-Zimmermann noch andere Politiker beschimpfen, auch wenn ich das Vorgehen vieler für gefährlich unüberlegt halte.

Mir selber ist seit meiner Schulzeit nichts anderes übrig geblieben als die Suche nach einer Lösung für die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme unserer Zeit, die irgendwie alle zusammenzuhängen schienen.
Ich bin in der DDR einfach aufgefallen und angegriffen worden für den Fall, dass ich meine Fähigkeiten nicht zum Nutzen der Allgemeinheit einsetzen würde. Ich wurde zwar vorwiegend gelobt für ein Talent, besonders komplizierte Probleme zu lösen. Aber es gab bei einigen Lehrern auch einen Neid, den diejenigen Schüler zu spüren bekamen, denen besonders günstige Entwicklungsbedingungen im Elternhaus nachgesagt wurden.

Damit möchte ich entschuldigen, dass ich schon nach meinen ersten Erfahrungen im Beruf auf eine prinzipielle Lösung für die aktuellen Zukunftsfragen der Menschheit gekommen bin, die ich heute noch für richtig halte.
Aber es ist erst die eine Hälfte eines besonders komplizierten Doppelproblems!
Erstens war es ein Rätsel, was für eine kollektive psychische Krankheit die Menschheit in einen kollektiven Suizid zu treiben droht.
Zweitens gab es noch keinen hinreichend praktikablen Begriff von psychischer Gesundheit und gesundem Leben im Einklang mit der irdischen Natur, als Maßstab und Kriterium zur Beurteilung der bisherigen Fehlentwicklungen.

Ich bin Ingenieur geworden, weil ich als Psychiater im Krankenhaus niemals erfahren hätte, wie eine gesunde Zusammenarbeit aller Menschen gelingen könnte.
Als Ingenieur hatte ich tatsächlich bald herausgefunden, dass wir als Menschen normalerweise von einem natürlichen Tatendrang angetrieben sind, der uns allen weltweit eine zielbewusste Zusammenarbeit ermöglicht, um im Einklang mit unseren irdischen Lebensgrundlagen befriedigend leben zu können.
Problemteil Nr. 2 war gelöst.
Aber bis heute plage ich mich Problemteil Nr. 1, also mit den neurotischen Störungen der Beziehungen der Menschen zu ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen herum, also mit jener kollektiven Krankheit, die uns alle in den Abgrund zu treiben droht. Wir sind alle mehr oder weniger verwickelt in ein teufelskreisartiges Wechselspiel von gegenseitiger Bekämpfung und Kränkung.

Wladimir Putin scheint es besonders schlimm getroffen zu haben. Ich möchte mich mit einigen Mitmenschen erfolgreich genug verständigen, damit wir so bald wie möglich erreichen, dass Putin ansprechbar wird.
Schon Goethe kannte einen, der „das Böse will“ und doch „das Gute schafft“. Das heißt: Wenn Putin ansprechbar wird, könnte der ganze Patient Menschheit ansprechbar werden.

Ich versuche hier mit 5 Anhängen, auf unsere denkbare Chance hinzuweisen.
Nochmals freundliche Grüße!
Lutz von Grünhagen