Alle Beiträge von Ulrich Scharfenorth

Damit das klar ist!

Da mir zunehmend Menschen mit widerlichen Einstellungen begegnen, will ich hier Klarheit schaffen: Ich lehne jeden Kontakt mit Landsleuten, die sich im Netz oder auf der Straße mit Nazis gemein machen, sprich: gemeinsam mit Faschisten chatten oder marschieren, rigoros ab. Das heißt auch, dass ich an keiner Demo von Pegida oder von der AfD teilnehme, wohl aber jedes Bemühen unterstütze, Verirrte aus diesen Reihen in den Rechtsstaat zurückzuführen – über Demos gegen rechts oder Diskussionen.

Es ist einfach, einen Faschisten zu erkennen. Er impliziert folgende Eigenschaften/Denk-und Handlungsweisen – entweder komplett oder in großen Teilen:

  • Er leugnet oder relativiert den Holocaust
  • Er leugnet die Schuld Deutschlands am 2. Weltkrieg und die in der Wehrmacht verübten Verbrechen; er verherrlich die militärischen Aktionen der Nazis
  • Er beleidigt Juden antisemitisch (also in Bezug auf das JüdischSein an sich), er verletzt oder tötet sie in diesem Sinne
  • Er ist – weiter gefasst – ein Rassist, der Menschen, die bei uns zu Recht Asyl finden, beleidigt, attackiert, bedroht und verletzt/tötet
  • Er will die liberale Ordnung in Deutschland und das Grundgesetz abschaffen, weil er idiotischer Weise glaubt, dass die Missstände in der heutigen Geselllschaft (Profitgier, Diskutierwut, Entscheidungsschwäche, Verschwendung etc.) durch den Übergabg zum Faschismus beseitigt werden. Damit outet er sich als Typ, der aus der Geschichte nichts gelernt hat oder aber diese Geschichte gar nicht kennt*
  • Er bewaffnet sich, um mit Gleichgesinnten den Umsturz der staatlichen Ordnung vorzubereiten
  • Er vernetzt sich mit Menschen, die völkische Ambitionen hegen und jede „Blutvermischung“ aufs Entschiedendste ablehnen (arische Idiotie),
  • Er befürwortet die Euthanasie, hasst Homosexuelle und Diverse
  • Er grölt, ätzt und tobt in den Straßen, attackiert vor allem ausländische Bürger – ohne zu wissen, wie deren Einbindung in unser Land aussieht
  • Er ist Feind sowohl der Sozialisten und Kommunisten als auch der übrigen Bevölkerung, die den Rechtsstaat (im faschistischen Sprachgebrauch: „das System“) stützt
  • er leugnet den Klimawandel und befürwortet die Atomenergie
  • Er ist in der Regel ungebildet, sprich: ohne jedes Wissen um politische Zusammenhänge, arm, einsam, ausgegrenzt, also Verlierer in der liberalen Gesellschaft.
  • Oder … er ist gebildet, wohlhabend, ideologisch verblendet, psychisch krank – so wie ein Hitler, ein Göbbels, ein Heidrich, ein Speer, ein ….

Bekannlich hat es  Konzern, wie sie heute  maßgeblich für die Missstände in der freiheitlich-demokratischen Ordnung verantwortlich sind, auch in der NaziZeit gegeben – nur eben die jüdischen nicht. Ich denke da an Thyssen, Krupp, AFA/Varta/BWM, Mercedes etc., die in Teilen sogar durch Ausbeutung von KZlern und Kriegsgefangenen zu extraordinären Gewinnen gelangten, Gewinnen, die sie – wie z. B.  AFA/Varta/BMW – sogar in die Nachkriegszeit nach Westdeutschland übertragen konnten.

 

https://www.zeit.de/2007/47/Quandt

 

gewissenlos

Profitgier – ein Markenzeichen des Kapitalismus

 

Ihr Hass trifft jetzt auch uns

Typisch für Umgang der deutschen Regierung/der europäischen Regierungen mit dem Iran. Der wird wieder mal kräftig verschaukelt. Und das ist gerade schön einfach, weil die Revolutionsgarden ein Flugzeug vom Himmel geholt haben. Letzteres ist furchtbar und unentschuldbar. Aber der Grundkonflikt ist bekanntlich ein anderer: Alle Partner des Atomabkommens bis auf die USA wollen – offenbar leistungslos – am bestehenden Vertrag festhalten. Und beschimpfen bereits den Iran, das Abkommen zu unterlaufen. Ja, er unterläuft, aber die Wahrheit ist: Die EU hat bisher nichts gegen die bestehenden Sanktionen der Amerikaner getan, oder anders gesagt: Sie hat das für den Handel mit dem Iran zugesagte autarke Geschäfts- und Finanzierungsmodell nicht realisiert/aktiviert. Eine von den USA unabhängige Geschäftsbasis gibt es also nicht. Derzeit blockieren die USA jeden, der mit dem Iran Handel treiben möchte. Sie drohen mit harten Strafen, zumindest aber mit dem Aus der Geschäftsbeziehungen zu den USA.

Zusammengefasst: Der Iran muss die Sanktionen der USA ertragen, ist nicht in der Lage, Geschäfte mit der EU abzuwickeln und wird außerdem bedrängt, sich an die Regeln des Atomvertrages zu halten. Das erzeugt massive Not und selbstverständlich auch weiteren Hass im Lande https://www.wiwo.de/politik/ausland/iran-wirtschaftliche-not-ueberstrahlt-die-angst-vor-trump/24360474.html

Wer hier von Nötigung/Erpressung und Heuchelei sprich, trifft den Nagel auf den Kopf.

Große Spenden – dass ich nicht lache!

Ich bitte Sie, Herr Lauer, wenn Sie an das Gewissen der Reichen glauben https://www.zeit.de/2019/47/rechtsextremismus-geld-verteilung-faschismus-gesetze/seite-3, sind Sie im Wesentlichen auf dem Holzweg. Freiwillig und selbstlos gibt kaum jemand etwas. Es sei denn, die Spende/Zuwendung dient direkt den wirtschaftlichen/persönlichen Interessen. Das ist wie mit der freiwilligen Selbstbeschränkung von Konzernen – wenn es z.B. um Lohndumping, um den CO2-Ausstoß, um die Reduzierung prekärer Löhne, Antibiotika bei der Massentierhaltung, von Güllemengen oder NOx-Emissionen geht. Auch hier führt Freiwilligkeit zu nichts – dennoch beleben die Konservativen dieses Prinzip stets aufs Neue. Nun ja, wir wissen, warum: Die Konzerne und ihre Lobbyisten versuchen alles, was Profite beschneidet, zu mindern oder gänzlich zu verhindern.

Zurück zu ihrem Beitrag, Herr Lauer. Sie als Ex-Pirat müssten doch genau wissen, dass nur gesetzliche Reglungen die Geldverteilung verbessern könnten. Wenn, ja wenn die Gesetze nicht unter Mitwirkung der Lobbyisten in den Hinterzimmern der Ministerien verzapft würden. Wäre das anders, dann gäbe es Reglungsmöglichkeiten. Doch bei so entscheidenden Fragen wie zur Vermögenssteuer oder beim Spitzensteuersatz, bei der kalten Progression oder bei der Mehrwertsteuer sind Optionen kaum denkbar. Schon gar nicht, wenn konservative oder grün-konservative Kräfte an der Macht sind. Folglich passiert nichts, resp. nichts Signifikantes.

Mit dem Gewissen hat das zu tun, aber nicht … mit dem Gewissen der Reichen …

Laut, aggressiv und dann auch noch für Erdogan

Tut mir leid, aber hier ist die Integration schwer daneben gegangen. Leute, die alles überdröhnen und dann auch noch  Politik für Erdogan machen – sie sind mir ein Gräuel! Zum Teil hat das die deutsche Politik zu verantworten https://www.swr.de/report/parallelgesellschaft-warum-sich-in-deutschland-geborene-tuerkeistaemmige-immer-haeufiger-zurueckziehen/-/id=233454/did=25013134/nid=233454/8vrxjy/index.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/anhaenger-des-tuerkischen-praesidenten-wenn-ihr-uns-nicht-wollt-dann-eben-erdogan-1.4150552

Diese Brände sind eine Schande für die gesamte Menschheit

Immer wieder brennt es: In Australien, in Griechenland, in Portugal, in Spanien, in den USA (Kalifornien) und nirgendwo wird darüber diskutiert, fremde, also ausländische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nicht einmal innerhalb der EU ist das ein Thema. Keine Zeitung schreibt darüber, kein TV-oder RadioSender berichtet über etwaige Vereinbarungen. Die Staaten lassen einander allein, und es brennt sehr viel mehr ab als abbrennen müsste. Gerade jetzt, da in Australien riesige, für uns kaum vorstellbare Flächen mit den darauf befindlichen Tieren und Häusern in Schutt und Asche fallen https://rp-online.de/panorama/ausland/buschbraende-australien-die-feuer-werden-noch-ueber-monate-brennen_aid-48155295, müsste es doch Angebote von anderen Ländern geben, bei der Brandbekämpfung zu helfen. Möglich, dass es diese Angebote gibt., dass sie aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht angenommen werden. Könnte das damit zu tun haben, dass sich die von Bränden betroffenen Länder scheuen, die Überflugrechte zu gewähren? Fühlen sie ihre Sicherheit bedroht, fürchten sie Spionage aus der Luft? Zumindest verbündete Staaten müssten sich doch vertrauen, oder?

Kürzlich las ich, dass ein Baum in der Lage sei, zwölf Menschen mit Sauerstoff zu versorgen https://www.zeit.de/2019/47/atemluft-sauerstoff-baeume-co2-stimmts. Dass sein Verbrennen einen immensen Schaden verursacht, liegt auf der Hand.  Denn nicht nur der Sauerstoff schwindet. Es entsteht auch CO2.

In Australien sind  10 Millionen Hektar  Land verbrannt.  Keine Ahnung, wieviel Bäume dabei betroffen waren. Sicher einige Millionen.  Man ahnt irgendwie, dass das  Ergebnis für uns alle furchtbar ist.

Die Australien Open finden trotzdem statt. Wenn die Aktiven wegen der miesen Atemluft Anfälle bekommen, ist das kein Grund für Absagen. Klar, das Management hat viel in das Spektakel investiert. Da müssen die Tennismillionäre einfach mal durch.

https://www.merkur.de/welt/australien-buschfeuer-waldbraende-tote-wetter-klima-vergleich-schock-feuer-tote-zr-13426215.html

Tod und Verderben

Unverantwortliche Eskalation

Keine Frage: Man musste Soleimani nicht mögen. Aber das, was die USA mit seiner Ermordung angerichtet haben, schreit zum Himmel. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: die US-Rüstungsindustrie und mit ihr alle Hardliner brauchen einen neuen Krieg, damit sich die Munitionsdepots leeren und Umsatz gemacht werden kann. Allen gegenteiligen Beteuerungen Trumps zum Trotz wird hier Feuer gelegt. Auf sehr gefährliche Weise. Denn der Anschlag kann den gesamten Nahen Osten destabilisieren. Wir wissen, dass die Spannungen bewusst angeheizt werden, um immer mal neue Waffen testen zu können, und wir wissen auch, dass sich rechte Regierungen in Israel nur halten können, wenn Gefahren drohen. So wird an derartigen Szenarien permanent gebastelt. Da ist es völlig uninteressant, was die übrige Welt denkt und empfindet. Völkerrecht, ein internationaler Gerichtshof, Klimakonferenzen etc. sind dann allenfalls Luftblasen, an die sich ein auf Vormacht versessenes Regime nicht halten muss. Heute erfährt man, dass sich Soleimani auf Friedensmission befunden hat als ihn die Rakete traf https://www.nachdenkseiten.de/?p=57461. Ob das so war oder nicht, spielt hier keine Rolle mehr. Der sogenannte „begrenzte Schlag“ sollte zweifellos auch Trumps Image als harten Durchgreifer befestigen, nachdem ihm Kritiker vorwerfen, weder auf den Drohnenabschuss, noch auf die Angriffe gegen das saudische Ölterminal reagiert zu haben https://www.deutschlandfunk.de/iran-usa-konflikt-verlierer-ist-in-erster-linie-der-frieden.694.de.html?dram:article_id=467429. Dass die Iraner US-Stützpunkte im Irak sehr „schonend“ beschossen haben, wirkt angesichts der hochgepeitschten Trauer irrwitzig. Aber irgendetwas musste die iranische Führung offenbar tun, um die aufkommende Wut im Lande  etwas zu dämpfen. Ob Trumps vorläufiger Verzicht auf weitere Militärschläge und Irans Stopp in Sachen Raketenbeschuss jetzt Zeichen der Deeskalation sind, muss sich noch zeigen. Ausgestanden ist bisher nichts. Denn die Grundsituation ist unverändert: Das Atomabkommen liegt zerstört, Europa kriecht vor Trump und die USA scheuen sich, vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen auf Krieg zu setzen. Das alles sagt viel oder … gar nichts.

Dass die Iraner – wie ich soeben höre – ein ukrainisches Flugzeug abgeschossen haben, dreht sie Situation auf katastrophale Weise. Es ist nicht hinnehmbar, dass in diesem Konflikt unschuldige Menschen in ZivilFlugzeugen sterben müssen. Jetzt muss der Iran auf die Knie. Ich glaube es nicht!

Das Deutschland von 1990 ist eine Erinnerung wert

Sorry, dass ich noch mal auf die DDR, besser gesagt: auf deren Zusammenbruch zurückkomme. Das geht aktuell auf Lutz Herden – und weiter ausholend – auf Klaus Blessing zurück. Ersterer hat mit seinem Aufsatz “Wer jetzt nicht tanzt“ eine weitere und zwar gründliche Aufarbeitung der Wende- und Nachwendezeit angemahnt und genau dort seine Marker hinterlassen, wo Rückschlüsse auf die heutige Situation in den Neuen Bundesländen angesagt sind https://digital.freitag.de/0220/wer-jetzt-nicht-tanzt/. Die Zeit zwischen dem Mauerfall und dem 3. Oktober 1990 empfindet der Autor einmal mehr als Chaos-Periode , in der alle Regeln von Anstand und Fairness über die Wupper gingen. Die Leute an den Runden Tischen wurden ebenso hinters Licht geführt wie die letzte Regierung der DDR und die Bevölkerung überhaupt. Herden sinngemäß: Die plebiszitären Vorstellungen einer ostdeutschen Bürgerbewegung, die im Bemühen der Runden Tische um eine neue gesamtdeutsche Verfassung/ein neues Grundgesetz gipfelten, wurden im Westen solange hoffiert, wie sie sich gegen die DDR richteten. Wo sich das anders gestaltete, wurde abgeräumt. Und weiter:  „Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wäre es (ebenso) an der Zeit, nach 30 Jahren einzuräumen, wie sehr die Wahl im März 1990 einerseits der Fernsteuerung unterlag, was ihren demokratischen Anspruch konterkarierte, anderrseits in ihrem Ergebnis von einem in der DDR anerzogenen Anpassungsbedürfnis profitierte.  Herden in seinem Resumee: „Die seinerseits genährten falschen Erwartungen, die ausgelösten Enttäuschungen, das Gefühl betrogen worden zu sein, gären im ostdeutschen Unterbewusstsein und richten Unheil an.“ Stichwort AfD.

2016 hatte bereits Klaus Blessing auf die zahllosen Lügen und HinterzimmerTricks der westdeutschen Politik und Wirtschaft, insbesondere bezüglich der Währungsumstellung, der WirtschaftsTransformation, der Treuhandarbeit und des Einigungsvertrages verwiesen, die 1989/1990 den deutsch-deutschen Alltag prägten

https://www.amazon.de/Wer-verkaufte-die-DDR-bereiteten/dp/395841107X/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Klaus+Blessing&qid=1578589500&sr=8-1.